Zum Wohle aller? Religionen, Wohlfahrtsstaat und Integration in Europa

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Transkript:

Theologische Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät VORTRAG UND BUCHVERNISSAGE Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl Gabriel (Universität Münster) Zum Wohle aller? Religionen, Wohlfahrtsstaat und Integration in Europa 1. MAI 2014, 18.15 UHR, RAUM 3.B58 UNIVERSITÄT LUZERN, FROHBURGSTRASSE 3

Zur Person Foto: Brigitte Heeke Prof. em. Karl Gabriel, geboren 1943, zählt zu einem der prägendsten Forscher zur Soziologie des Katholizismus in Europa. Er promovierte 1977 in Soziologie an der Universität Bielefeld und wurde 1992 an der Universität Würzburg in Theologie habilitiert. Von 1998 bis zu seiner Emeritierung 2008 war er Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster und Direktor des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften. Prof. em. Gabriel legte zur Soziologie des Katholizismus wegweisende Arbeiten vor. Der Monographie Christentum zwischen Tradition und Postmoderne. Quaestiones Disputatae Bd. 141. Freiburg i. Br. 1992 (7. Aufl. 2000) folgten u.a. die Studie zu Ökumene und Gemeinde. Untersuchungen zum Alltag von Kirchengemeinden. Opladen 2002 (zusammen mit Helmut Geller und Eckhard Pankoke) sowie die Schrift Religiöse Wurzeln und Konturen des deutschen Wohlfahrtsstaatsmodells, Berlin 2009. Darüber hinaus war Prof. em. Gabriel Herausgeber des Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften sowie zahlreicher weiterer Bände und Artikel. Über das Grundthema der Verortung von Christentum in der Spätmoderne hinaus analysieren seine Schriften und Arbeiten Themen des Sozialkatholizismus sowie christlich-sozialer Bewegungen und christlicher Organisationen. Prof. em. Gabriel hat profiliert und pointiert zu ethischen Fragen der Globalisierung, internationaler Gerechtigkeit und Solidarität sowie von Arbeit und Armut geforscht. Seine Untersuchungen zu Religion und Religiosität zählen zu den herausragenden Beiträgen zur differenzierten Wahrnehmung und Situierung von Religion in spätmodernen Gesellschaften. Zum Vortrag Bis in die Gegenwart hinein spielen unterschiedliche Ausprägungen des Wohlfahrtsstaats für die Integration der europäischen Gesellschaften eine zentrale Rolle. Viel stärker als es die bisherige Forschung wahr haben wollte, haben religiöse und konfessionelle Faktoren die Entwicklung des Wohlfahrtsstaats in den einzelnen europäischen Ländern mitbestimmt. Der Vortrag geht den typischen Konstellationen, Konflikten und Wegen nach, auf denen dies geschehen ist. Was bedeuten die Befunde so soll gefragt werden für die aktuellen Integrationsprobleme im europäischen Kontext?

Vortrag und Buchvernissage Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl Gabriel (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) Zum Wohle aller? Religionen, Wohlfahrtsstaat und Integration in Europa Buchvernissage Vorstellen des Bandes 1 des universitären Forschungsschwerpunktes «Religion und gesellschaftliche Integration in Europa» (REGIE): Integration durch Religion? Geschichtliche Befunde, gesellschaftliche Analysen, rechtliche Perspektiven, herausgegeben von Edmund Arens, Martin Baumann, Antonius Liedhegener, Wolfgang W. Müller und Markus Ries. 1. Mai 2014 Zeit: 18.15 Uhr Raum: 3.B58

Zum Buch Religionen haben neue öffentliche Aufmerksamkeit gewonnen, weil sie in modernen Gesellschaften als Chance für Solidarität wie auch als Risiko für den Zusammenhalt gelten. An der Universität Luzern untersuchen Wissenschaftler im Forschungsschwerpunkt «Religion und gesellschaftliche Integration in Europa» (REGIE) mit einem interdisziplinären Zugang die Auswirkungen und Zusammenhänge. Ein erster Kongress vom 14. bis zum 16. Juni 2012 diente der Erhebung des aktuellen Diskussionsstandes. Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse: Es geht um Integrationsleistung von Religion, um die Wirkung religiöser Traditionen und um Aspekte des Rechtes. Zielgruppe: Personen, die sich wissenschaftlich, politisch, institutionell, journalistisch oder alltagspraktisch auseinandersetzen mit Fragen von Gesellschaft, Migration, Integration, Religionsgemeinschaften, Kirchen oder mit sozialer Arbeit.

REGIE steht für «Religion und gesellschaftliche Integration in Europa». Dieser universitäre Forschungsschwerpunkt ist im November 2009 für zunächst fünf Jahre eingerichtet worden. REGIE fragt nach der Rolle und Bedeutung von Religion für die soziale und politische Integration europäischer Gesellschaften der Gegenwart und untersucht, inwieweit sich Religion bzw. Religionen positiv oder negativ auf den Zusammenhalt und die Stabilität demokratischer Gesellschaften und ihrer Verfassungsstaaten auswirken. REGIE forscht zu Aspekten von Religion und Integration in derzeit fünf Teilprojekten aus Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, historischer und systematischer Theologie. REGIE will die Bedeutung und Brisanz von Fragen der Migration und Integration, der Inklusion und Exklusion religiöser Gemeinschaften und die Rolle öffentlicher Religionen wissenschaftlich analysieren, interdisziplinär reflektieren und regelmässig der interessierten Öffentlichkeit präsentieren.

1 Information Universität Luzern REGIE Religion und gesellschaftliche Integration in Europa Daria Serra Frohburgstrasse 3 Postfach 4466 6002 Luzern daria.serra@unilu.ch 1 Veranstaltungsort Universität Luzern Raum: 3.B58 Frohburgstrasse 3 6002 Luzern