2015 Jahr der Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. Langspornige Handwurz

Ähnliche Dokumente
2016/17 Jahre der Traunsteinera globosa

Exkursion auf die Orchideen-Dächer des Seewasserwerkes Moos- Wollishofen vom 20. Mai 2017 mit Entomologischer Gesellschaft Zürich

Orchis spitzelii Koch im Wallis - ein Erstfund für die Schweiz

AGEO-Exkursion 28. Juli 2018 Weissenstein/Gänsbrunnen. Exkursionsleiter und Autor Marc Schmidlin Orchis 2/2018 Seite 20-25

Bestimmungshilfe für Arten der Blumenwiesen

Grußwort. Ulrike Höfken Umweltministerin. Orchideen im Naturpark Südeifel

Gliederung der verschiedenen Erscheinungsformen der Mücken-Händelwurz in Südbayern mit zum Teil neu beschriebenen Gymnadenia-Arten

Blühtagebuch Leutratal 2015

Pflanzen in den Lebensräumen

Herzlichen Glückwunsch! Das Thema der heutigen Show: Knabenkräuter

Interessante Orchideenfunde aus Schwaben und Oberbayern

Mitteilungsheft der Arbeitsgruppe. Einheimische Orchideen Aargau.

In den Ostalpen mit Tief Christine

Klare Seen und Schneeberge

Orchideen im Val Müstair. Val Müstair vom Piz Lad - Der Überblick über die Dörfer und Höfe zeigt die ganze Vielfalt des Tales.

Bestimmungsschlüssel Pinus. Hier die wichtigsten für uns

Die Orchidee des Jahres 2017

Windblütige Bäume im Siedlungsgebiet

Eine bemerkenswerte Varietät von Anacamptis pyramidalis in Irland

Wie jedes Jahr: Kohlröschen!

Die Orchideen im Meerbachtal (Manfred Haas)

Bestimmungsschlüssel für die Epilobiumarten in Schleswig-Holstein (RAABE in Kieler Notizen 1975/4)

Sprießen, blühen und gedeihen Wachstumsbedingungen und Vermehrung von Pflanzen VORANSICHT. Das Wichtigste auf einen Blick

Notizen zur Flora der Steiermark

Baumtagebuch Japanische Zierkirsche

Züchter: Duft: leicht

1.1 Im Einzelstand mächtiger Baum, manchmal mit bogenförmigen Ästen an der Stammbasis; im Bestand gerader Stamm, Äste nur im oberen Teil (Abb.

Gymnadenia odoratissima Duft-Händelwurz, Wohlriechende Händelwurz. Steckbrief

Waldeidechse. Zootoca vivipara (JACQUIN, 1787)

Wieder in den Bergen. Württembergisches Allgäu Juni Samstag, 26. Juni

Mitteilungsheft der Arbeitsgruppe. Einheimische Orchideen Aargau A G E O.

Wohneigentum in Zahlen 2016

SELTENE AKROBATEN DER LÜFTE

Frühblüher und Frühlingsblumen

Bestimmungshilfe Krautpflanzen

[Text eingeben] Steinobst.

DIE SCHNEEROSE. Helleborus niger

Senda d orchideas Sagogn AGEO-Exkursion Sagogn (GR) 3. Juni 2018

Intergenerische Hybriden in den Alpen

44.588, ,50 ( 23%) , ,00 ( 23%) , ,00 ( 6,5%)

Ressourcenprojekt zur Erhaltung und Förderung der gefährdeten Schweizer Ackerbegleitflora. Fotodokumentation einiger Zielarten

Vom Allgäu zu den Schweizer Alpen

Steckbrief Knabenkräuter Nr. 27 / April 2015

Nationaler Austausch Statistik 2017

Laubbäume

Gemeindehaus Meiersmaadstrasse Sigriswil 3657 Schwanden. Praxishilfe Neophytenbekämpfung

Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus L.) Baum des Jahres 2009

1 Einleitung Das Holz der Eberesche Eigenschaften und Aussehen des Holzes Verwendung des Holzes...

Die Orchideen der Schweiz

Auch dieses Jahr Kohlröschen

in der Schweiz anlässlich des RVK-Anwendertreffens Gerald Peichl, UB St. Gallen 7. Oktober 2008

Pflanzen der Woche 2016/ Thema: Wildblumen Testatwoche:

3. GEO Tag der Artenvielfalt am 26./27. Juni 2015 im Val Müstair

24,8 Kühe. Schweizer Bauernhof Familienbetriebe. Oberstufe/Hauswirtschaft. Name:

Fachstelle für Statistik Logiernächte in der Hotellerie: Rangliste der Herkunftsländer ausländischer Gäste ("TOP 15"), Stadt St.

DIE ORCHIDEEN DER ALPENLÄNDER

Trage den Beginn und die Dauer der Blütezeit ein. Benutze dafür die Blumensteckbriefe. Art Ab 15. Februar. März April Mai Juni Juli.

Esche & Co. Zum Pollenflug im Zeitraum März bis Mai. Die Gemeine Esche. Newsletter Nr

Moorpflanzen. Moorpflanzen Webcode: teich662

Interkantonale Steuerbefreiung und Abzugsmöglichkeiten bei Spenden an die TIR. der Steuerbefreiung im Kanton Bern finden Sie hier.

Die Orchideengattungen Anacamptis, Orchis, Neotinea

Euonymus europaea Spindelbaumgewächse. Präsentation Markus Würsten

Winter-Linde 51 Tilia cordata. Robinie 29 Robinia pseudacacia. Baum: bis 40 m hoch, oft als Parkbaum

Praxis Grundschule 2/2010 Lösungen

Gänseblümchen. 1. Das Gänseblümchen Richtzeit: 2 Minuten

Orchideen in der Bergbaufolgelandschaft Roßbach

Gefährdete und geschützte Gefäßpflanzen

Mitteilungsheft der Arbeitsgruppe. Einheimische Orchideen Aargau.

Ein Such- und Merkspiel, für 2-4 Spieler Von 5-8 Jähren Ravensburger Spiele Nr Autor! Bertram Kaes Illustratorin: Waltraut Schmidt Inhalt: 7

Neue Astaena-Arten aus Argentinien, Brasilien und

Blumen auf der Wiese. Wiesenbocksbart. Der Wiesenbocksbart ist ein enger Verwandter des Löwenzahns. Seine Blüte ist gelb.

H1 Allgemeine Vorschriften

Bestimmungsschlüssel für die Arten und Unterarten der Gattung Nigritella Vorbemerkungen Nigritella rhellicani Anmerkung: N. nigra subsp.

Zertifikat Feldbotanik Stufe 600 Zürich 2014

Vorwort. Margit Conrad Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz

Eine Exkursion in das Reich der deutschen Bäume. Acer platanoides. Diplomarbeit von Jennifer Burghoff. Fachbereich Gestaltung. Kommunikationsdesign

Zeichen in anderen Kulturen

JAPANISCHER TERRIER (Nihon Teria)

Niederlande, vor Duft: leicht

Züchter: Eine großartige Rose mit. David Austin 2087 Höhe: cm

Die Orchideen am Cassiopass und seiner Umgebung, Provinz Parma. Autoren Sepp und Elisabeth Stierli AGEO-Aktuell 4/2015 Seite 6-14

Frauenschuh Cypripedium calceolus (Orchidaceae), Orchidee des Jahres 2010

Rosa rugosa Kein Lückenbüßer

Jahresbericht 2010 Über das im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg betreute. Naturschutzgebiet Ober Öschle Gemarkung Radolfzell Liggeringen

Japanischer Staudenknöterich

Die Vogel-Kirsche (Prunus avium L.) Baum des Jahres 2010

Gewöhnliche Haselnuss Corylus avellana

Verbreitung: Weltweit. In Deutschland: Thüringen, Franken, Baden, insgesamt 140 ha.

Blühtagebuch 2016 (alle Bilder von M. Müller)

Info: Wechselwirkungen

Bestäubung Lehrerinformation

Worauf sollen die SchülerInnen achten?

Zurück in Südfrankreich TEIL I. Die Ragwurz des Monsieur Philippe. 25. Mai 2003

Mitteilungsheft der Arbeitsgruppe. Einheimische Orchideen Aargau.

Sezieren eines Schweinefußes

Rassestandard der Nubischen Ziege Ausgabe des FCNG Mai 2003

Volume 3(10) Orchidee. Die. Journal der Deutschen Orchideen-Gesellschaft zur Förderung der Orchideenkunde ISSN-Internet

FCI - Standard Nr. 257 / / D S H I B A

Transkript:

Einheimische Orchideen Schweiz AGEO Etymologie 2015 Jahr der Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. Langspornige Handwurz Walter Schmid, Ruedi Irniger, Werner Hottinger AGEO-Aktuell 1/2015 16-25 Das von Linnaeus (1753) ausgewählte griechische Art-Epitheton conopsea ist grammatisch falsch und sollte conopea heissen, ist aber nachträglich nicht korrigierbar. (Zitat aus Die Orchideen Deutschlands ; 2005) Übersetzung: conopeus/conopseus = mückenartig und bezieht sich auf das Aussehen der Blüten. Synonyme existieren in grosser Zahl, sollen hier aber nicht speziell aufgelistet werden. (Orchideen Deutschlands:10; Camus (1928):14; Keller/ Schlechter (1928, 1. Band):21) Subspezies und Formen werden nicht extra geführt (ssp. densiflora, var.alpina, var.borealis, var.pyrenaica) wie auch die Neukreationen von Dworschak (2002) (G. vernalis, G. alpina (=sibirica), G. splendida ssp. splendida, G. splendida ssp. odorata, G. graminea, G. conopsea ssp.serotina) Ungefähr so lang oder etwas länger als die Fruchtknoten, schmal-lanzettlich, spitz auslaufend, bogig aufwärts orientiert, grün oder violettrosa überlaufen wie auch der gedrehte Fruchtknoten. Heller oder dunkler rotlila, seltener hell rosa, hie und da weiss, 10-16 mm breit und 7-10 mm hoch, meist ±intensiv duftend. Seitliche Sepalen 4-8 mm lang, elliptisch - eiförmig, die Ränder meist ± nach hinten umgerollt, mehrheitlich leicht schräg abwärts gerichtet. Das mittlere eiförmige Sepalum manchmal aufrecht oder aber nach vorne umgebogen um mit den Petalen zusammen einen ± offenen Helm über der Säule zu bilden. Die Petalen sind bogig aufwärts und etwas nach vorne orientiert. Lippe 4-7 min lang, ± ausgeprägt dreilappig, das Rotlila gegen den Grund manchmal in weiss übergehend. Sporn stecknadelförmig aber abwärts gebogen, mindestens 1.5-2 mal so lang wie der Fruchtknoten. An der Spitze meist mit sichtbarem Nektar. Brakteen Blüten Unterirdische Organe Stängel und Blätter Blütenstand 16 Knollen 2 (eine alte und eine neue) abgeflacht, handförmig gespalten mit 4-7 fingerartigen, je nach Entwicklungsstand der Pflanze +/- lang ausgezogenen, immer dünner werdenden Fortsätzen. Am Blütenstängelansatz einige (4-7) ± waagrecht verlaufende, relativ kurze Wurzeln. Stängel 15-50 (-80) cm lang, gelbgrün, manchmal bräunlich oder schmutzig rosa überhaucht, rund, unten etwas hohl. Am Grunde desselben 1-2 Schuppenblätter. Laubblätter 3-10, grün, ungefleckt, etwas glänzend, lineal-lanzettlich, oberseits rinnig, unterseits gekielt. An der Spitze oft gerundet oder kapuzenförmig endend, 5-25 cm lang, 0.5-4.5 cm breit, mehr oder weniger zweizeilig am Stängelgrund gehäuft und nach oben kleiner werdend. Meist aufwärts oder schräg aufwärts gerichtet, manchmal auch bogig abstehend. Die obersten 1-3 tragblattartig, ± dem Stängel anliegend. G. conopsea kommen meist als Einzelpflanzen vor, entwickeln aber auch Mehrfachtriebe oder (seltener) ganze Büschel. 5-20(-30) cm lang, ± langgestreckt, Ähre allseitswendig, voll erblüht schmal-zylindrisch, aufblühend nach oben zugespitzt wirkend. Dicht- und vielblütig oder locker- und wenigblütig (10-40, max.140). G. conopsea wird hauptsächlich von diversen langrüsseligen Tagfaltern bestäubt (auch Kleinschmetterlinge). Auch Nachtfalter wie Eulen und Schwärmern hat man beobachtet. Diese werden wahrscheinlich durch den süssen, unterschiedlich intensiven Duft angelockt, den die Blüten verströmen. Übertragung der Pollinien von Blüte zu Blüte des selben Blütenstandes (Geitonogamie) ist vorherrschend. Fremdbestäubung ist ebenfalls möglich. Der Fruchtansatz ist mit 65-85% sehr hoch. Ab Mitte Mai bis Mitte (Ende) August, je nach Vegetationsentwicklung und Biotoptyp sowie Exposition und Höhenlage der Wuchsstellen. Vom Tiefland (200m) bis 2500 (2800m.) in den Alpen in Flach-, Hang- oder Quellmooren, auf ± frischen Mager- und Bergwiesen, Alpweiden sowie sehr lichten Nadelwäldern (hauptsächlich Föhren- und Lärchenwälder). Wächst auf unterschiedlichen Bodentypen mit Bevorzugung von kalkhaltiger Unterlage. Bestäubung Blütezeit Lebensräume 17

Verbreitung Häufigkeit Gefährdung Ganz Europa, im Süden bis Nord- und Nordost-Spanien, Italien (ohne Sizilien und Sardinien), Grossbritannien, nördlich bis Skandinavien, Balkanländer, Kleinasien (Nord- und Nordosttürkei, Nord-Iran), Teilgebiete Russlands, durch Sibirien, der Mongolei bis Nordchina, Korea und Japan. Verbreitet, sie ist noch eine unserer häufigsten Orchideenarten. Fehlt jedoch fast ganz in grossen Teilen des Mittellandes zwischen Jurafuss und Voralpen von südlich Aargau bis zum Genfersee sowie in einigen Gebieten des Tessins und des Thurgaus. In einigen Gegenden der Kantone Graubünden, Glarus und St.Gallen existieren wahrscheinlich nur Wissenslücken. In kleineren hochalpinen Regionen fehlt sie wahrscheinlich wirklich. Lokal und punktuell tritt G. conopsea manchmal in grosser Zahl auf. In mittleren und höheren Lagen gebietsweise noch wenig, in tieferen hingegen stark gefährdet. G. conopsea kommt an manchen Orten nur noch in Naturschutzgebieten vor. Im Mittelland sind die meisten Feuchtgebiete verschwunden, andere passende Nischen für günstige Wuchsstellen sind kaum mehr vorhanden. Im alpinen Raum drohen Verluste wegen zu stark bestossenen Alpweiden und gravierende Eingriffe in Zusammenhang mit dem Bau von Skipisten und den entsprechenden Infrastrukturen. Aber auch das meist viel zu frühe Ausmähen von Bahn-, Strassen- oder Waldwegböschungen bringt G. conopsea mancherorts in Bedrängnis. In der Literatur erwähnt sind folgende andere Hybride mit: Coeloglossum viride, D. sambucina, D. maculata Fragliche (u.u. falsch bestimmt) Kombinationen sind: Anacamptis pyramidalis x G. conopsea, G. conopsea x Platanthera bifolia, G. conopsea x Traunsteinera globosa, G. conopsea x Orchis mascula (1928 aus England gemeldet). G. conopsea variiert sehr stark in Pflanzengrösse und Blütenstandsform. Sie blüht in zwei zeitlich versetzten Schüben (ähnlich wie D. incarnata). Erster Schub: Pflanzen nur mittelgross und eher hell in der Blütenfarbe. Diese Pflanzen sind meist abblühend oder verblüht, wenn der zweite Schub im Aufblühen begriffen ist. Die Pflanzen des zweiten Schubes sind hochwüchsig, deren Blüten kräftig rotlila und ähneln aufblühend etwas Anacamptis, mit der sie auch schon verwechselt worden sind. (Pflanzenbeschrieb mittels Beizug diverser Literaturquellen, persönlicher Beobachtungen sowie Überprüfung von Diamaterial (W. Schmid)) Besonderheiten Hybriden G. conopsea kreuzt sich relativ häufig mit diversen anderen Arten, auch aus anderen Gattungen. Dabei dürfte sie meist die Mutter einer Hybridpflanze sein, da eine Pollinienübertragung von der langspornigen G. conopsea zu einer anderen kurzspornigen Art kaum eine erfolgreiche Bestäubung herbeiführen dürfte, ein gegenteiliger Vorgang hingegen schon. Mit folgenden Arten sind Kreuzungen von G. conopsea in der Schweiz bestätigt: G. odoratissima, Nigritella (G. )rhellicani, N. (G. )rubra (und andere, neu abgetrennte,rotblühende Nigritellen) Dactylorhiza cruenta, D. fuchsii, D. incarnata, D. lapponica, D. majalis sowie Pseudorchis albida Verbreitungskarte und nächste Seite Höhenverbreitung Gymnadenia conopsea Stand 31.12.2014 18 19

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Jahr der Gymnadenia conopsea 20 Bei Redaktionsschluss suchten die folgenden 60 Quadranten noch einen Bearbeiter! Bitte bei Werner Hottinger melden! AG 8415/4 Endingen TI 9919/3 Alto Malcantone VD 9405/4 Pully 8415/4 Endingen 9919/3 Alto Malcantone 9503/4 Gland BE 9009/3 Laupen 9919/4 Lugano 9602/4 Chavannes-des- Bois 9110/4 Rümligen UR 9217/2 Gurtnellen VS 9514/2 Bellwald 9110/4 Rümligen 9217/4 Wassen 9515/1 Reckingen- Gluringen 9211/4 Spiez 9217/4 Gurtnellen 9515/1 Grafschaft 9415/1 Guttannen 9317/1 Göschenen 9515/4 Reckingen- Gluringen 9415/3 Guttannen VD 9105/2 Tévenon 9911/3 Evolène FR 9106/4 Châbles 9205/4 Suchy ZH 8617/1 Zürich 9108/3 Léchelles 9405/4 Lausanne 8718/3 Richterswil GL 8921/3 Glarus Süd Zeichnung aus: Max Schulze Die Orchidaceen 8921/3 Glarus Süd Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz 9020/2 Glarus Süd (1894) Download www.biolib.de 9020/2 Glarus Süd GR 9125/4 Klosters-Serneus 9125/4 Klosters-Serneus 9526/1 Pontresina 9720/4 Grono 9720/4 Roveredo (GR) 9721/1 Leggia 9721/3 Roveredo (GR) 9821/1 Roveredo (GR) TI 9517/2 Lavizzara 9616/2 Cevio 9617/1 Cevio 9716/2 Campo (Vallemaggia) 9717/2 Maggia 9717/4 Onsernone 9718/1 Maggia 9718/1 Maggia 9718/3 Isorno 9819/3 Gambarogno 9820/1 Sant'Antonio 9820/2 Sant'Antonino 9820/2 Sant'Antonino 9820/3 Sant'Antonio 9820/3 Ponte Capriasca 9820/4 Sant'Antonio 9918/4 Miglieglia 9919/1 Gambarogno 9919/2 Torricella-Taverne 21

Einheimische Orchideen Schweiz AGEO 2015 Jahr der Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. Langspornige Handwurz Das Jahr der Gymnadenia conopsea im Verlauf Deutlich erkennt man den langen Sporn der Einzelblüte, die viele Besucher - nicht nur Bestäuber - anlockt. Die Langspornige Handwurz treibt ihre Blattrosetten bereits im zeitigen Frühjahr, so dass Anfang April bereits kräftige Triebe zu finden sind. 1 4 Krabbenspinnen, die auf den viel besuchten Blüten ihren eigenen Profit suchen. Aber auch hilfreiches, ausländisches Pflegepersonal wie der Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis), der sich um die vielen Läuse kümmert, welche die Blütenstände oft dicht bevölkern. Gegen Anfang/Mitte Mai treiben die Blütenstände um dann Ende Mai/Anfang Juni ihre volle Pracht zu entfalten. 5 2 Fotos: Maria Merz (1) Th. Ulrich (2,3,5,6,7,8,10) Fred Stadler (4) Christoph Boillat (9,12,13) Guido Viel (11) Roland Wüest (14) 3 6 7 22 23

8 9 12 13 Insektenbesuche, die in reichhaltigen Biotopen auch zu einer Vielzahl von Hybriden führen wie zum Beispiel Dactylorhiza fuchsii x Gymnadenia conopsea (oben links) Gymnadenia conopsea x Nigritella rhellicanii (oben rechts) oder wie unten gezeigt ein Hybrid mit ihrer Schwesterart Gymnadenia conopsea x Gymnadenia odoratissima (Mitte) (Eltern links und rechts). 10 11 Nicht selten findet man die weissblühende Form, und Samenstände im Hochsommer zeugen von den erfolgreichen Insektenbesuchen. 24 14 25

Einheimische Orchideen Schweiz AGEO 2015 Jahr der Gymnadenia conopsea (L.) R. Br. Langspornige Handwurz Und zum Schluss noch dies... In vielen Gymnadenia-Populationen findet sich oft eine spätblühende Form, die in ihrem gesamten Habitus ein kräftigeres Erscheinungsbild haben kann. Diese bisher als Subspezies Gynm. conopsea ssp. densiflora bezeichnete Art wurde nach genetischen Untersuchungen in den Art-Status Gymnadenia densiflora (Wahlenb.) A.Dietr. erhoben. Dieser Entscheid ist nicht ganz unumstritten, aber dennoch es ist sicherlich vielversprechend, herausfordernd und spannend nicht nur die gewöhnliche Mückenhandwurz zu kartografieren sondern auch einen genaueren Blick auf die Dichtblütige Handwurz zu werfen. Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und Bilder. Gymnadenia densiflora - Austrieb 15.7.2011 Küttigen AG Fotos Umschlagsseiten Thomas Ulrich