Süßkartoffeln Unterglas - Sorten, Bewässerung und Düngung

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Transkript:

Die Ergebnisse kurzgefasst m Institut für Gartenbau, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wird seit 2013 der nbau von Süßkartoffel im extensiven, frostfreien Unterglasanbau untersucht. Im Sommer 2017 wurden dazu 9 Süßkartoffelsorten in Bezug auf Wachstum, Ertrag und Qualität auf ihre Eignung getestet. Weiterhin wurde 2017 untersucht, wie die verschiedenen Sorten auf unterschiedliche Wasser- und Nährstoffversorgung (Stickstoff, ali) reagieren. Im Sortenvergleich fielen vor allem die weißen '', ''' und '' durch hohe marktfähige Erträge von mehr als 1 kg pro Pflanze positiv auf. Beste orangefarbene Sorte war '' vor ''.Wie in den Freilandversuchen der letzten Jahre lieferte '' nur sehr geringe Erträge. uch '' konnte ertragsmäßig nicht überzeugen. Eine gleichmäßig feuchte ulturführung brachte 2017 ein höheres Ertragsniveau. Trockene ulturführung, vor allem zur Zeit der nollenentwicklung, ist hingegen mit Ertragseinbußen verbunden. nders bei der Nährstoffversorgung: Gerade bei der Stickstoffdüngung ist Weniger mehr. Mit insgesamt 60 kg N/ha als Fertigation ausgebracht konnten deutlich höhere Erträge erzielt werden als mit Grunddüngung und Fertigation in Höhe von 120 kg N/ha. In Bezug auf die alidüngung zeigten sich bei Gaben von bzw. kg 2 O/ha indifferente Reaktionen. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Neben dem nbau von Süßkartoffeln auf Freilandflächen erscheint unter gewissen Voraussetzungen auch der geschützte nbau interessant. Der nbau kann als deutlich arbeitsextensiv eingestuft werden, was für Betriebe mit hoher Freilandintensität im Sommer eine rbeitserleichterung in der Unterglasnutzung bedeuten könnte. Zudem ist der nbau zur usweitung der traditionell engen Gewächshausfruchtfolge erwägenswert (Süßkartoffel sind Windengewächse). Einschränkungen in der ulturfolge ergeben sich dadurch nicht. Vor- und Nachkulturen können, wie bisher üblich, durchgeführt werden. Dem hohen Wärmebedürfnis der Süßkartoffel kommt der geschützte nbau entgegen. Mit zunehmender nbauerfahrung wird deutlich, dass neben der Sortenwahl und den Bodenbedingungen vor allem Bewässerung und Düngung über den ulturerfolg bei Süßkartoffeln entscheiden. Untersucht wurde daher, wie sich sowohl unterschiedliche Bewässerungs- als auch Stickstoff- und aligaben auf Ertrag und Qualität verschiedener Sorten auswirken. Die Versuchsvarianten werden in Tabelle 1 und 2 aufgeführt. Tab. 1: Süßkartoffelsorten unter Glas 2017 Sorte Farbe Farbe Form Entwicklungs- Resistenzen *) Herkunft (Schale) (Fleisch) dauer (d) IR HR rot orange elliptisch 90-95 Si, S Fo, Fs, R Fitzgerald hellbraun-rosa weiß elliptisch 90-115 Si, Fo N Fitzgerald rotviolett orange elliptisch - 110 Si, S Fo, Fs, R, N Fitzgerald rot orange elliptisch 90-95 Si Fo, Fs, R Fitzgerald burgund orange elliptisch 115-120 Si Fo, N Fitzgerald lachs orange elliptisch 90-95 Si Fo, R, N Fitzgerald rot orange elliptisch 95-110 - - Volmary helllila weiss länglich 90-95 - - Volmary lila weiss elliptisch - 115 - - Volmary *) IR = Intermediate resistant; HR = highly resistant N = Nematoden, Fo = Fusarium oxysporum f.sp. batatas Fs = Fusarium solani S = Sclerotinia R = Rhizopus stolonifera Si = Streptomyces ipomea 1 atrin ell Thomas Jaksch

Parzellen mit Grunddüngung wurden vor der Pflanzung mit alkammonsalpeter (26%N) bzw. alimagnesia (30% 2O) gedüngt. Die opfdüngung wurde auf allen Parzellen über Fertigation mit Ferty 2 (15-5-25-2) ab W 24 in Wochenrationen bis W 32 verabreicht (siehe Tabelle 2). Tab. 2: Bewässerungs- und Düngungsvarianten im Süßkartoffelanbau unter Glas 2017 Bewässerung Varianten Düngung N (kg/ha) Düngung 2 O (kg/ha) Grund- Fertigation Gesamt Grund- Fertigation Gesamt feucht (60 hpa) N+ + - 60 60 - N+ ++ - 60 60 N++ + 60 60 120 - N++ ++ 60 60 120 trocken (150 hpa) N+ + - 60 60 - N+ ++ - 60 60 N++ + 60 60 120 - N++ ++ 60 60 120 Die Bewässerung erfolgte in den ersten 3 Wochen von oben, anschließend wurde auf Tropfbewässerung umgestellt. Pro Pflanzreihe lag 1 Tropfschlauch Netafim mit 30 cm Tropferabstand (1 Tropfer pro Pflanze). Die Gießvorgänge wurden per Tensioschalter initiiert (Einschaltzeitpunkt 60 hpa feucht; 150 hpa trocken). Je Gießvorgang und Tropfstelle wurden 500 ml Wasser appliziert. Ergebnisse Sortenergebnisse (gemittelt über die Düngungsstufen) Die Sortenergebnisse ergeben sich gemittelt aus den Wiederholungen unabhängig von den unterschiedlichen Bewässerungs- oder Düngungsvarianten. Gesamt- und Marktfähiger Ertrag Das Gesamtertragsniveau lag zwischen maximal 1 g/pflanze ('', '') und minimal 350 g/pflanze (''). Bei einer Pflanzendichte von 3,51 Pflanzen pro m² ergibt dies Gesamterträge zwischen 4,2 und 1,2 kg/m². Unter den orangefarbenen Sorten rangierte '' vor ''. Es zeichneten sich signifikante Unterschiede zwischen den Sorten ab. Die signifikant höchsten marktfähigen Erträge erreichten die weißen '', '' und '' mit rund 1050 g/pflanze, was 3,7 kg/m² entspricht. Bei '', '' und '' lagen die marktfähigen Erträge unter 500 g pro Pflanze (siehe bb. 1a, b). nalog dazu sind die uswirkungen auf den Stückertrag zu sehen (siehe bb. 2a, b). nteil marktfähiger Ware Gewichtsbezogen ergaben sich zwischen den Sorten keine signifikanten Unterschiede bis auf '', die mit lediglich 40 Gew-% den geringsten nteil marktfähiger Ware aufwies. Bei den anderen Sorten lag der marktfähige Gewichtsanteil zwischen rund 70% ('', '') und 90% ('', '') Stückbezogen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Sorten. Bei den meisten Sorten lang der nteil markfähiger nollen bei rund 50 %. Mit rund 70% konnten bei '' und '' mehr markfähige nollen geerntet werden. Bei '' waren nur rund 30% der nollen marktfähig (siehe bb. 3a, b). Ursache hierfür war ein höherer nteil an geplatzten oder rissigen nollen. 2 atrin ell Thomas Jaksch

Größen- und Qualitätssortierung Für die uswertung wurden alle nollen einzeln gewogen und dann folgender lassierung zugeordnet sowie der Gesamtertrag ermittelt. Gewichtsklassen < g -150 g 150-300 g 300-450g 450-600 g 600-800 g 800-950 g > 950 g US-lassierung nmf small medium large 1 large 2 extra large giant extra giant Neben den zu kleinen wurden bei der uswertung geplatzte, rissige und stark verformte nollen als nicht marktfähig eingestuft. In Bezug auf die lassierungen ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den Sorten. Bei '' waren auffällig viele der größeren nollen geplatzt oder rissig und somit nicht marktfähig. Sehr geringe Platzneigung zeigten hingegen '', '' und ''. Bei '' und '' und '' gab es einen höheren nteil extragroßer nollen. (siehe 4 a, b). Bewässerungs- und Düngungsergebnisse (gemittelt über die Sorten) Die Ergebnisse zur Bewässerung und Düngung ergeben sich gemittelt aus den jeweiligen Wiederholungen unabhängig von den verschiedenen Sorten. In der Variante trocken (150 hpa Saugspannung) wurden in 221 Gießvorgängen insgesamt 377 l Wasser/m² ausgebracht. Dies ergibt im Durchschnitt pro ulturwoche 16 l/m². Bei feuchter ulturführung (60 hpa Saugspannung) wurden 309 Gießvorgänge mit insgesamt 531 l Wasser/m² ausgebracht (23 l/m²+woche), was ein Mehr von ca. 40% gegenüber der trockenen ulturführung bedeutet. Bei der trockenen Variante trat in den Ws 31 bis 33 allerdings ein Funktionsfehler des Tensioschalters auf. Daher wurde in diesen Wochen zu wenig Wasser ausgebracht. In der feuchten Variante wurde die Tropfbewässerung ab W 38 wegen, optisch beurteilt, zu hoher Bodenfeuchte vorzeitig beendet. Die Bewässerung wirkte sich signifikant auf den Ertrag aus. Während bei feuchter ulturführung im Sortenschnitt 0 g Gesamtertrag pro Pflanze erzielt wurden, waren es bei trockener ulturführung nur rund 700 g. Werden Flächentrag und Bewässerung in Bezug gesetzt, ergeben sich 531 l Wasser pro 4,4 kg, bzw. 377 l Wasser pro 3,1 kg Ertrag pro m², in beiden Fällen etwa 120 l Wasser pro kg Ertrag. Gesamt- und Marktfähiger Ertrag, gewichtsbezogen In Bezug auf den Gesamtertrag zeigten sich deutliche Wechselwirkungen zwischen Bewässerung und Düngung. Bei feuchter ultivierung wurden unabhängig von der Düngung tendenziell höhere Erträge erzielt als bei trockener. m besten war dabei die ombination mit geringer N-Düngung und erhöhter ali-düngung, gefolgt von der Variante mit geringer N-Düngung und geringer ali-düngung. Trockene ultivierung führte zu geringeren Erträgen ohne signifikante Unterschiede zwischen den Düngungsvarianten. In Bezug auf den markfähigen Ertrag zeigte sich bei beiden Bewässerungsvarianten das höchste Ertragsniveau bei geringer N-Düngung( bb. 1 c, d). nalog dazu verhielten sich die Stückerträge (bb. 2 c, d) nteil marktfähiger Ware Bei feuchter ultivierung wurde tendenziell ein höherer nteil marktfähiger Qualität erzielt. Der Unterschied betrug durchschnittlich 79% gegenüber 73% (Gewichts%) bzw. 58% gegenüber 50% (Stück%). Die Schwankungsbreite der einzelnen Varianten betrug gewichtsbezogen zwischen 64 und 92%, stückbezogen zwischen 44 und 62%. Weder Bewässerung noch Düngung hatten 2017 einen signifikanten Einfluss auf den nteil marktfähiger Ware (siehe bb. 3c, d). 3 atrin ell Thomas Jaksch

Größen- und Qualitätssortierung In Bezug auf die lassierungen der marktfähigen nollen ergaben sich keine großen Unterschiede zwischen den Düngungsbehandlungen. Es ist aber zu erkennen, dass bei feuchter ulturführung der nteil größerer nollen höher ist. Dafür ist aber auch der nteil an nichtmarktfähigen nollen bedingt durch Platzer, Formoder Schalenfehlern leicht höher als bei trockener ulturführung. ultur- und Versuchshinweise Der nbau erfolgte auf Dämmen mit Biomulchfolie im Doppelreihensystem (wie Tomaten) im bstand 115/75 cm. Der bstand in der Reihe betrug 30 cm. Die Pflanzdichte war somit 3,51 Stück/m². Der Versuch wurde als Blockanlage angelegt. Eine Parzelle umfasste 9 Pflanzen. Details sind der Tabelle 3 zu entnehmen. Temperiert wurde lediglich anfangs für 2 Wochen zum nwachsen mit einem Sollwert von 14. Danach wurde der Sollwert auf Frostfreiheit eingestellt. Der Lüftungssollwert betrug anfangs 23 und wurde stufenweise auf 16 abgesenkt. Pflanzenschutz ußer Nützlingseinsatz (hrysoperla, phidius, Phytoseiolus) zur Bekämpfung von Blattläusen und Spinnmilben wurden keine weiteren Maßnahmen durchgeführt. Tab. 3: nbaudaten im Unterglasanbau 2017 Bedingungen Standort HSWT, Freising, Obb. Bodenart leicht-humoser Lehmboden nbautechnik auf Dämmen mit Biomulchfolie im Doppelreihensystem (wie Tomaten) Standweite 115/75 x 30 cm Pflanzendichte/m² 3,51 Stecklingszukauf 26.04.17 Pflanzung 27.04.17, von Hand Unkrautbekämpfung Mulchfolie, Handhacke (2x) Ernte 12.10.17. ulturtage 169 Versuchsernte von Hand (3 kh/a) Pflanzen pro Parzelle 9 Wiederholungen Sorten 4 Wiederholungen Wasser 4 Wiederholungen Düngung 2 Bewässerung Tropfbewässerung Netafim, 30 cm Tropferabstand in der Reihe (= 1 Tropfer/Pflanze) Tropfschlauch 1 pro Reihe Tropfmenge 500 ml je Tropfstelle und Gießvorgang Steuerung Tensiometer 150 hpa, Tensiometer 60 hpa Tropfbeginn W 21 nwachsen in den ersten ulturwochen wurde Überkopf beregnet Wasserqualität Leitungswasser mit E 0,7 4 atrin ell Thomas Jaksch

Grafiken und Fotos B B D DE D DE D E D 0 250 500 750 0 1250 Gesamtertrag (g/pflanze) GD(5%) Tukey = 374 0 250 500 750 0 1250 marktfähiger Ertrag (g/pflanze) GD(5%) Tukey = 396 bb. 1 a, b: Einfluss verschiedener Süßkartoffelsorten auf den Gesamt- und marktfähigen Gewichtsertrag, Unterglasanbau 2017 B B B 0 250 500 750 0 1250 Gesamtertrag (g/pflanze) GD(5%) Tukey = 344 gleiche Buchstaben = keine signifikanten Unterschiede 0 250 500 750 0 1250 marktfähiger Ertrag (g/pflanze) GD(5%) Tukey = 364 gleiche Buchstaben = keine signifikanten Unterschiede bb. 1 c, d: Einfluss verschiedener Bewässerungs- und Düngungsvarianten auf den Gesamt- und marktfähigen Gewichtsertrag von Süßkartoffeln, Unterglasanbau 2017 5 atrin ell Thomas Jaksch

B B D D D 0 1 2 3 4 5 Gesamtertrag (Stck/Pflanze) GD(5%) Tukey = 2,54 B B D D 0 1 2 3 4 5 marktfähiger Ertrag (Stck/Pflanze) GD(5%) Tukey = 0,83 bb. 2 a, b: Einfluss verschiedener Süßkartoffelsorten auf den Gesamt- und marktfähigen Stückertrag, Unterglasanbau 2017 B B B B B B B D D D D D B 0 1 2 3 4 5 Gesamtertrag (Stck/Pflanze) GD(5%) Tukey = 1,167 0 1 2 3 4 5 marktfähiger Ertrag (Stck/Pflanze) GD(5%) Tukey = 0,76 bb. 2 c, d: Einfluss verschiedener Bewässerungs- und Düngungsvarianten auf den Gesamt- und marktfähigen Stückertrag von Süßkartoffeln, Unterglasanbau 2017 6 atrin ell Thomas Jaksch

B 0 20 40 60 80 nteil markfähiger Ware (Gew-%) GD(5%) Tukey = 25,5 75 72 53 51 54 52 52 48 27 0 20 40 60 80 nteil marktfähiger Ware (Stck-%) kei ne signifikanten Unterschiede bb. 3a, b: Einfluss verschiedener Süßkartoffelsorten auf den %-nteil des marktfähigen Gewichts-und Stückertrags in den verschiedenen Größenklassierungen, Unterglasanbau 2017 82 67 64 79 79 76 83 77 0 20 40 60 80 nteil markfähiger Ware (Gew-%) keine signifikanten Unterschiede 52 48 44 56 58 52 62 58 0 20 40 60 80 kei ne signifikanten Unterschiede nteil marktfähiger Ware (Stck-%) bb. 3c, d: Einfluss verschiedener Bewässerungs- und Düngungsvarianten auf den %-nteil des marktfähigen Gewichts-und Stückertrags in den verschiedenen Größenklassierungen von Süßkartoffeln, Unterglasanbau 2017 7 atrin ell Thomas Jaksch

small medium large I large II extra large giant extra giant <g Faul Form Platzer Sch 0% 20% 40% 60% 80% % ufteilung der marktfähigen nollen (Stck-%) 0% 20% 40% 60% 80% % ufteilung der nicht marktfähigen nollen (Stck-%) bb. 4 a, b: Einfluss verschiedener Süßkartoffelsorten auf die nollenverteilung, Unterglasanbau 2017 small medium large I large II extra large giant extra giant <g Faul Form Platzer Sch 0% 20% 40% 60% 80% % ufteilung der marktfähigen nollen (Stck-%) 0% 20% 40% 60% 80% % ufteilung der nicht marktfähigen nollen (Stck-%) bb. 4 c, d: Einfluss verschiedener Bewässerungs- und Düngungsvarianten auf die nollenverteilung von Süßkartoffeln, Unterglasanbau 2017 8 atrin ell Thomas Jaksch