Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

Ähnliche Dokumente
Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2017

Tutorübung zur Vorlesung Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme Übungsblatt 7 (3. Juni 7. Juni 2013)

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2017

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

Tutorübung zur Vorlesung Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme Übungsblatt 5 (18. Mai 22. Mai 2015)

2.1 Adressierung im Internet

2.1 Adressierung im Internet

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

Übung 6. Tutorübung zu Grundlagen: Rechnernetze und Verteilte Systeme (Gruppen MI-T7 / DO-T5 SS 2015) Michael Schwarz

Tutorübung zur Vorlesung Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme Übungsblatt 6 (27. Mai 31. Mai 2013)

Adressierung eines Kommunikationspartners in der TCP/IP-Familie

Gruppen Di-T14 / Mi-T25

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme (GRNVS) Bitte kontrollieren Sie jetzt, dass Sie eine vollständige Angabe erhalten haben.

Übungsblatt 4. (Router, Layer-3-Switch, Gateway) Aufgabe 2 (Kollisionsdomäne, Broadcast- Domäne)

Übung 7. Tutorübung zu Grundlagen: Rechnernetze und Verteilte Systeme (Gruppen Mo-T1 / Di-T11 SS 2016) Dennis Fischer

Übungsblatt 4. (Router, Layer-3-Switch, Gateway) Aufgabe 2 (Kollisionsdomäne, Broadcast- Domäne)

Tutorübung zur Vorlesung Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme Übungsblatt 10 (24. Juni 28. Juni 2013)

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

Lösung von Übungsblatt 10. (Router, Layer-3-Switch, Gateway)

Vermittlungsschicht im Internet - Bsp. Forschungseinrichtungen DFN als Provider für Hochschulen und Universitäten Kopplung von Providernetzen zum

2.1 Adressierung im Internet

Grundlagen der Rechnernetze. Internetworking

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Prof. Dr. Kerstin Uhde Hochleistungsnetze u. Mobilkommunikation. Modul 5: IPv6. Netze, BCS, 2.

Übungsblatt 10. (Router, Layer-3-Switch, Gateway) Aufgabe 2 (Adressierung in der Vermittlungsschicht)

Lösung von Übungsblatt 10. (Router, Layer-3-Switch, Gateway)

Bedarf für eine weitere Hierarchieebene

Übung - Anzeigen von Host-Routing-Tabellen

IP (Internet Protocol)

Erkenntnisleitende Fragestellungen zu CIDR, VLSM, Subnetting und Netzgrundlagen

Gruppen Di-T14 / Mi-T25

Rechnernetze Übung 8 15/06/2011. Schicht 7 Schicht 6 Schicht 5 Schicht 4 Schicht 3 Schicht 2 Schicht 1. Switch. Repeater

Grundlagen der Rechnernetze. Internetworking

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Hochgeschwindigkeitsnetze Teil A - IP Networking

Referat über IP-Adressen

Systeme II 4. Die Vermittlungsschicht

Übung 11. Tutorübung zu Grundlagen: Rechnernetze und Verteilte Systeme (Gruppen Mo-T2 / Fr-T1 SS2017)

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme (GRNVS)

Modul 4: IP und Subnetzbildung

Classful IP Adressen

Peer-to-Peer- Netzwerke

Lösungsvorschlag. Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme (GRNVS)

Prof. Dr. Kerstin Uhde Hochleistungsnetze u. Mobilkommunikation. Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Modul 4: IPv4

Lösungsvorschlag TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN. Fakultät für Informatik ... Midterm-Klausur Final-Klausur

Lösungsvorschlag. Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme. Nur von der Aufsicht zu bekleben. Matrikelnummer

Institut für Informatik der Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. D. Kranzlmüller, Dr. N. gentschen Felde. Probeklausur

Von PetA. Datum Version 1.0 PetA

IP Internet Protokoll

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme

Adressen im Internet (Wdh.)

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme. Bitte kontrollieren Sie jetzt, dass Sie eine vollständige Angabe erhalten haben.

Kommunikationsnetze. Praxis Internet. Version 4.0

Einführung in IP, ARP, Routing. Wap WS02/03 Ploner, Zaunbauer

Statisches Routing. Jörn Stuphorn Bielefeld, den Juni Juni Universität Bielefeld Technische Fakultät

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

IPv6.... es hätte noch viel schlimmer kommen können

CCNA Exploration Network Fundamentals. Chapter 6 Subnetze

Konsequenz für Forwarding Tabellen

Das Internet-Protocol. Aufteilung von Octets. IP-Adressformat. Class-A Netzwerke. Konventionen für Hostadressen

Klausur Rechnernetze für Studierende des Studiengangs Scientific Programming und Auszubildende zum Beruf des Math.-Tech. Software-Entwicklers

Technische Richtlinie Anschaltvarianten engigaflex+ mit Sprachoption

4.4 statisches Routen 4.5 Routing- Algorithmen. 4.1 Einleitung 4.2 Aufbau eines Routers 4.3 IP Internet Protocol. 4.6 Routing im Internet

Prof. Dr. Klaus Lang, Fachhochschule Bingen. rwho rhosts.. NIS YP ... NFS RIP/OSPF/EGP ARP/RARP SLIP/PPP. Modem/V24/ISDN

Vorlesung: Netzwerke (TK) WS 2009/10 Input für Praktikum: Versuch Nr. 2 IP-Netze / Router und Subnetting

Internetprotokoll und Adressvergabe

Adressierung und Routing

Netzwerk Linux-Kurs der Unix-AG

Inhaltsverzeichnis. Teil I TCP/IP-Grundlagen Einführung... 11

Technische Richtlinie Sprachoption engiga Flex +

Themen. Vermittlungsschicht. Routing-Algorithmen. IP-Adressierung ARP, RARP, BOOTP, DHCP

IPv6 Neu sind nicht nur 128-bit aber eigentlich bleibt doch alles beim Alten

Übung - Berechnen von IPv4-Subnetzen

Distributed Systems Klausur Sichere Verteilte Systeme SS 2010

Der Internet Layer. Internet layer/ip. Internet Protocol (IP) Internet Control Message Protocol (ICMP) Routing Information Protocol (RIP)

Internet Routing am mit Lösungen

SUBNETTING & SUPERNETTING

IP routing und traceroute

Grundlegende Konzepte

Tele-Prof II als Router betreiben. IP-Adresse

VNS. Nichtgeteilter Unterricht (ganze Klasse) Geteilter Unterricht (halbe Klasse) 7 Stunden/Woche 3 Stunden/Woche. Unterrichtsraum

Vernetzte Systeme Network Layer Vermittlungsschicht Schicht 3 Netzwerk Schicht

Grundkurs Computernetzwerke

Rechnernetze I SS Universität Siegen Tel.: 0271/ , Büro: H-B Stand: 18.

IPv6. Präsentation von Mark Eichmann Klasse WI04f 22. November 2005

IP-Adressen und Ports

9. Vorlesung Netzwerke

Migration IPv4 auf IPv6. Untersuchung verschiedener Methoden für die Migration von IPv4 auf Ipv6 Tobias Brunner,

VLAN. Virtuelle Netzwerke Frank Muchowski

Internet Control Message Protocol (ICMP)

7. Foliensatz Computernetze

Internet Protokoll (IP) und network adresses

10. Foliensatz Betriebssysteme und Rechnernetze

Berufsbildende Schulen Osnabrück Brinkstraße

Autonomous Systems (AS)

Netzwerkkonfigurationskonzept

Transkript:

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018 Übungsblatt 7 4. Juni 8. Juni 2018 Hinweis: Mit * gekennzeichnete Teilaufgaben sind ohne Lösung vorhergehender Teilaufgaben lösbar. Aufgabe 1 Subnetting Der GRNVS AG werden die Adressbereiche 131.159.32.0/22 und 131.159.36.0/24 zugewiesen. Für die Aufteilung dieses Adressbereichs ist die GRNVS AG selbst verantwortlich. Nach einer sorgfältigen Bedarfsanalyse ergeben sich die folgenden Anforderungen an die Subnetze und die Mindestanzahl nutzbarer IP-Adressen: Subnetz NET 1 NET 2 NET 3 NET 4 NET 5 IPs 300 300 15 40 4 Bei der Erhebung dieser Zahlen wurde die an das jeweilige Router-Interface zu vergebende IP-Adresse bereits berücksichtigt. a)* Geben Sie jeweils die erste und letzte IP-Adresse der beiden vergebenen Adressbereiche an. 131.159.32.0/22: Erste IP: 131.159.32.0 (Netzadresse) Letzte IP: 131.159.35.255 (Broadcast-Adresse) 131.159.36.0/24: Erste IP: 131.159.36.0 (Netzadresse) Letzte IP. 131.159.36.255 (Broadcast-Adresse) b) Wie viele IP-Adressen stehen der GRNVS AG insgesamt zur Verfügung? Können alle davon zur Adressierung von Hosts verwendet werden? 131.159.32.0/22: 2 32 22 = 2 10 = 1024 Adressen 131.159.36.0/24: 2 32 24 = 2 8 = 256 Adressen Insgesamt stehen also 1024 + 256 = 1280 Adressen zur Verfügung. Allerdings sind die erste (Netzadresse) und letzte Adresse (Broadcast-Adresse) eines jeden Netzes nicht zur Adressierung von Hosts nutzbar. Es stehen also zunächst maximal 1022 + 254 = 1276 Adressen zur Hostadressierung zur Verfügung. c)* Ist es möglich, den von den beiden Adressblöcken gebildeten Adressbereich in einem einzigen Subnetz zusammenzufassen? Nein. Die Subnetze sind nicht gleich groß (/22 und /24) und können damit keinesfalls zusammengefasst werden, da das nächst größere Subnetz mit einem /21 Präfix in jedem Fall weitere Netze enthalten würde. (Ein einzelnes Subnetz hat als Größe immer eine Zweierpotenz, wir bräuchten hier aber eines mit 1024 + 256 = 1280 Adressen.) Achtung: Das obige Kriterium ist nur notwendig, nicht hinreichend! Zwei gleich große Subnetze können auch nur dann zusammengefasst werden, wenn sie aufeinander folgen und sich im nächst größeren Subnetz zusammen fassen lassen. (Letzteres Kriterium ist gleichbedeutend mit einem gemeinsamen Vaterknoten der beiden Subnetze, wenn man sich den Adressraum als Binärbaum vorstellt.) d)* Teilen Sie nun die beiden Adressbereiche gemäß der Bedarfsanalyse auf, so dass Subnetze der passenden Größe entstehen. Gehen Sie mit den Adressen so sparsam wie möglich um. Es soll am Ende ein grnvs@net.in.tum.de 1

möglichst großer zusammenhängender Adressbereich für zukünftige Nutzung frei bleiben. Für jedes Subnetz ist anzugeben: die Größe des Subnetzes die Anzahl nutzbarer Adressen das Subnetz in Präfixschreibweise die Subnetzmaske in Dotted-Decimal-Notation die Netz- und Broadcastadresse Um die Vorgaben zu erfüllen, müssen wir die Subnetze gemäß ihrer Größe in absteigender Reihenfolge bearbeiten. Andernfalls könnten wir die folgende Situation erhalten: An Netz 3 wird der Adressbereich 131.159.36.0/27 vergeben. Vergibt man nun aber an Netz 4 den Bereich 131.159.36.32/26, macht man einen Fehler. Um dies zu verstehen, muss man sich die Binärschreibweise der Netzadresse und Subnetz-Maske ansehen: 131.159. 36.0010 0000 (IP) 255.255.255.1100 0000 (Subnetz-Maske) Eine UND-Verknüpfung beider Zeilen ergibt, dass die IP-Adresse 131.159.36.32 in das Subnetz 131.159.36.0/26 fällt! Wir müssten also den Bereich 131.159.36.64/26 an Netz 4 vergeben. Dann allerdings entstünde eine Lücke zwischen Netz 3 und Netz 4. Vergibt man die Adressen gemäß der Größe der Subnetze in absteigender Reihenfolge, umgeht man das Problem. Dieses Vorgehen könnte natürlich wieder anderen Kriterien widersprechen beispielsweise der Vergabe zusammenhängender Adressblöcke an einzelne Niederlassungen. Subnetz NET 1 NET 2 NET 3 NET 4 NET 5 Bedarf 300 300 15 40 4 Größe 512 512 32 64 8 Nutzbar 510 510 30 62 6 Präfixnotation 131.159.32.0/23 131.159.34.0/23 131.159.36.64/27 131.159.36.0/26 131.159.36.96/29 Subnetzmaske 255.255.254.0 255.255.254.0 255.255.255.224 255.255.255.192 255.255.255.248 Netzadresse 131.159.32.0 131.159.34.0 131.159.36.64 131.159.36.0 131.159.36.96 Broadcast 131.159.33.255 131.159.35.255 131.159.36.95 131.159.36.63 131.159.36.103 grnvs@net.in.tum.de 2

Aufgabe 2 Statisches Routing Wir betrachten die Netztopologie des Unternehmens GRNVS AG, welche in Abbildung 1 dargestellt ist. Es soll die Erreichbarkeit der Subnetze NET1-3 untereinander sowie mit dem Internet sichergestellt werden. Die Router R1 und R2 sollen jeweils die höchste nutzbare IP-Adresse in den jeweiligen Subnetzen erhalten. Zur Verbindung zwischen den Routern stehen Transportnetze mit jeweils nur zwei nutzbaren Adressen zur Verfügung. Der Router mit dem lexikographisch kleineren Namen (z. B. R1 R2) soll hier die niedrigere IP-Adresse erhalten. Der Gateway der GRNVS AG sei über sein öffentliches Interface ppp0 mit dem Internet verbunden. Sein Default Gateway sei 93.221.23.1. eth2: 131.159.32.50 eth0: 131.159.32.14 NET1 131.159.32.0/28 R1 131.159.32.48/30 G 93.221.23.1 Internet eth0: 131.159.32.30 131.159.32.52/30 eth1: 131.159.32.53 eth2: 131.159.32.54 eth0: 131.159.32.49 NET2 131.159.32.16/28 R2 eth1: 131.159.32.46 NET3 131.159.32.32/28 Abbildung 1: Netztopologie und IPv4-Adressierung a)* Weisen Sie jedem Interface der Router R1, R2 und G jeweils eine IPv4-Adresse zu (Router G nur Interface eth0). Tragen Sie die Adressen direkt in Abbildung 1 ein. Siehe Abbildung 1. Die Routingtabelle von R2 sei wie folgt gegeben: 131.159.32.52/30 0.0.0.0 eth2 131.159.32.16/28 0.0.0.0 eth0 131.159.32.32/28 0.0.0.0 eth1 0.0.0.0/0 131.159.32.53 eth2 Tabelle 1: Routing-Tabelle von R2 Der Eintrag 0.0.0.0 in der Spalte Next Hop bedeutet, dass kein Gateway benötigt wird (Netz ist direkt angeschlossen). Die letzte Zeile ist der Eintrag für den sog. Default-Gateway. Dorthin werden Pakete an all diejenigen Netze weitergeleitet, für die keine bessere Route bekannt ist. b) Geben Sie die Routingtabellen der Router R1 und G an. Fassen Sie dabei einzelne Routen soweit möglich zusammen und sortieren Sie die Einträge absteigend in der Länge des Präfixes. grnvs@net.in.tum.de 3

131.159.32.48/30 0.0.0.0 eth2 131.159.32.52/30 0.0.0.0 eth1 131.159.32.0/28 0.0.0.0 eth0 131.159.32.16/28 131.159.32.54 eth1 131.159.32.32/28 131.159.32.54 eth1 0.0.0.0/0 131.159.32.49 eth2 Routing-Tabelle von R1 131.159.32.48/30 0.0.0.0 eth0 131.159.32.52/30 131.159.32.50 eth0 131.159.32.32/28 131.159.32.50 eth0 131.159.32.0/27 131.159.32.50 eth0 0.0.0.0/0 93.221.23.1 ppp0 Routing-Tabelle von G c)* Weswegen benötigt Router G nicht notwendiger Weise eine Route ins Transportnetz 131.159.32.52/30? Router G benötigt diese Route nur dann, wenn er Ziele innerhalb dieses Transportnetzes erreichen muss. Dies ist aber (gemäß der Aufgabenstellung) nicht erforderlich. Auf die Erreichbarkeit der Subnetze NET2 und NET3 hat dies keinen Einfluss! Die Leitung der GRNVS AG hat 2015 beschlossen, nun endlich mit der Migration auf IPv6 zu beginnen. Die zusätzliche IPv6-Adressierung ist in Abbildung 2 dargestellt. eth0: fe80::dcad:beff:feef:100/64 2001:db8:0:a00::1/56 NET1 2001:db8:0:a00::/56 R1 eth2: fe80::dcad:beff:feef:102/64 2001:db8:cafe::1 G Internet eth0: fe80::dcad:beff:feef:200/64 2001:db8:0:b00::1/56 eth1: fe80::dcad:beff:feef:101/64 eth2: fe80::dcad:beff:feef:202/64 eth0: fe80::dcad:beff:feef:0/64 NET2 2001:db8:0:b00::/56 R2 NET3 2001:db8:0:c00::/56 eth1: fe80::dcad:beff:feef:201/64 2001:db8:0:c00::1/56 Abbildung 2: Netztopologie und IPv6-Adressierung d)* Was ist der Unterschied zwischen den beiden IPv6-Adressen fe80::dcad:beff:feef:201/64 und 2001:db8:0:c00::1/56 an Interface eth1 von R2? Bei fe80::dcad:beff:feef:201/64 handelt es sich um eine Link-Local Adresse, die mittels SLAAC zugewiesen wurde. 2001:db8:0:c00::1/56 ist hingegen eine Global-Unique Adresse. e)* Geben Sie die erste und letzte Adresse des Subnetzes an, zu dem die Adresse fe80::dcad:beff:feef:201/64 gehört. fe80:: fe80::ffff:ffff:ffff:ffff f) In welchem Subnetz befinden sich demnach die Link-Local Adressen der übrigen Geräte aus Abbildung 2? Alle im selben nämlich fe80::/64. g) Stellt es ein Problem dar, dass das Subnetz fe80::/64 offenbar mehrfach vergeben ist? Nein, da Link-Local Adressen ohnehin nur im lokalen Subnetz (scope link) Gültigkeit haben und niemals geroutet grnvs@net.in.tum.de 4

werden. h) Der Default-Gateway von G sei 2001:db8:cafe::1 und über sein externes Interface ppp0 erreichbar. Stellen Sie für Router G die IPv6 Routing-Tabelle auf. Fassen Sie dazu wieder Einträge soweit wie möglich zusammen und sortieren Sie die Einträge absteigend in der Länge des Präfixes. fe80::/64 :: eth0 2001:db8:0:c00::/56 fe80::dcad:beff:feef:102 eth0 2001:db8:0:a00::/55 fe80::dcad:beff:feef:102 eth0 ::/0 2001:db8:cafe::1 ppp0 IPv6 Routing-Tabelle von G grnvs@net.in.tum.de 5

Aufgabe 3 Drahthai (Hausaufgabe) Hinweis: Klausuraufgabe Endterm 2015 Gegeben sei der in Abbildung 3 dargestellte Hexdump in Network-Byte-Order eines Ethernet-Rahmens, welcher im Folgenden analysiert werden soll. 0x0000 d0 e1 40 97 ec ea 00 0d 2e 00 40 01 08 00 45 00 0x0010 00 38 00 00 00 00 f1 01 8c 2b 3e 9a 59 2e ac 13 Ende IPv4-Header Ethernet Header TTL Protocol EtherType 0x0020 f9 bd 0b 00 bf 50 00 00 00 00 45 00 00 3c 15 b2 0x0030 00 00 01 11 ea 81 ac 13 f9 bd 81 bb 91 f1 d4 0f 0x0040 82 be 00 28 de b8 Abbildung 3: Hexdump eines Ethernet-Rahmens in Network-Byte-Order Hinweis: Zur Lösung der Aufgabe sind Informationen aus dem Cheatsheet notwendig. a)* Markieren Sie in Abbildung 3 Beginn und Ende des Ethernet-Headers. b) Begründen Sie, welches Protokoll auf Schicht 3 verwendet wird. Ethertype 0x0800 steht für IPv4. c) Bestimmen Sie die Länge des Headers auf Schicht 3 (Begründung) und markieren Sie dessen Ende in Abbildung 3. Bei IPv4 ist die Headerlänge als Vielfaches von 4 B im unteren Nibble des ersten Bytes (IHL) kodiert. Konkrekt: 0x45 0x5 = 20 B. d) Geben Sie sofern im Paket enthalten TTL bzw. HopCount in dezimaler und hexadezimaler Schreibweise an. TTL ist 0xf1 = 241 e) Begründen Sie, zu welchem Protokoll die L3-SDU gehört. Protokollnummer ist 0x01 = ICMPv4. Gegeben sei die in Abbildung 4 dargestellte SDU der Schicht 3 eines anderen Pakets. Es sei bekannt, dass es sich hierbei um ICMPv4 handelt. Type Code 0x0000 0b 00 bf 50 00 00 00 00 45 00 00 3c 15 c6 00 00 0x0010 01 11 ea 6d ac 13 f9 bd 81 bb 91 f1 ec 38 82 c4 0x0020 00 28 c6 89 Header ICMPv4-Header Ende ICMPv4-Header IPv4-Header des verworfenen Pakets Abbildung 4: ICMP-Nachricht inklusive ICMP-Header in Network-Byte-Order UDP- f)* Bestimmen Sie Typ und Code der ICMP-Nachricht. Time Exceeded / TTL expired in transit g) Wodurch wird eine solche Nachricht hervorgerufen? Wenn ein Router ein Paket mit TTL=1 (bzw. bei IPv6 mit HopCount 1) erhält, welches weitergeleitet werden soll, so wird dieses verworfen und stattdessen ein Time Exceeded / TTL expired in transit an den ursprünglichen grnvs@net.in.tum.de 6

Absender des verworfenen Pakets zurückgeschickt. h)* Markieren Sie das Ende des ICMP-Headers in Abbildung 4. i) Erläutern Sie, was die Payload einer solchen Nachricht grundsätzlich enthält. Die Payload enthält den IP-Header sowie die ersten 8 B der L3-SDU desjenigen Pakets, welches die ICMP TTL Exceeded Nachricht ausgelöst hat. grnvs@net.in.tum.de 7