brückezeit Sozialkapital Schwerpunkt: Ehrenamt in der Brücke Bundesfreiwillige statt Zivis

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Transkript:

brückezeit Die Zeitschrift der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. Ausgabe Nr. 15 September 2011 Sozialkapital Schwerpunkt: Ehrenamt in der Brücke Bundesfreiwillige statt Zivis

Sozialpolitik Bowling Together Ehrenamtliche Tätigkeit schafft Sozialkapital Gesellschaften und Gemeinschaften brauchen Kitt, der sie zusammenhält. In den letzten Jahrzehnten wird dieser Kitt als Sozialkapital bezeichnet. Wo dieses Sozialkapital knapp wird, zeigen sich Auflösungserscheinungen. Der US-amerikanische Sozialwissenschaftler Robert D. Putnam sorgte im Jahr 2000 mit einem Buch, das den plakativen Titel Bowling Alone. The Collapse and Revival of American Community trägt, für Furore. Darin diagnostiziert er einen Verlust der gesellschaftlichen Bindekräfte in den Vereinigten Staaten und den Niedergang des bürgerschaftlichen Engagements, ein Schwinden des Sozialkapitals also. Dieser Befund alarmierte nicht nur Politiker und Gesellschaftstheoretiker in den USA das Thema der schwindenden gesellschaftlichen Bindekräfte wurde weltweit diskutiert. Sozialkapital wurde sozusagen zum wissenschaftlichen Begriff des letzten Jahrzehnts. Die EU-Kommission erklärte das Jahr 2011 zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit Es ist auch das Jahr des Ehrenamts und des Sozialkapitals. Die drei Begriffe sind ohneeinander schwer denkbar. Ehrenamtliche Betätigung ist freiwillig und sie schafft Sozialkapital. Bowling Alone wird von Putnam symptomatisch als ein Kegeln beschrieben, bei der jeder für sich selbst und allein agiert. In den Jahrzehnten zuvor war das Kegeln eine Aktivität, die in Vereinen betrieben wurde und ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. In seiner Analyse der Einstellungen und Verhaltensweisen vom Kaffee trinken mit den Nachbarn bis hin zur politischen Beteiligung findet Putnam eine generelle Abnahme organisierter sozialer Aktivitäten und damit einen Schwund des Sozialkapitals. Das aktiv-bindende Interesse der Menschen aneinander sinkt. Ehrenamtliche Betätigung dagegen schafft neue Bindungen, Verpflichtungen und gegenseitiges Vertrauen. Genau das ist ein zentrales Anliegen der Brücke Rendsburg-Eckernförde. In ihrem selbst verpflichtendem Leitbild aus dem Jahr 2009 liegt die Betonung deutlich auf dem bürgerschaftlichen Engagement und dadurch auf der Verantwortung für das Sozialkapital. Im Leitbild heißt es: Menschen gestalten die gesellschaftliche Entwicklung und finden Orientierung, indem sie Verantwortung für sich und die Umwelt übernehmen. Getragen von Visionen entsteht aktuelle, konkrete Arbeit für das Gemeinwohl. Für den Erfolg ihrer Forderungen nach Solidarität, Gemeinsinn und sozialer Anteilnahme haben sie sich organisiert und sich bei ihrem sozialen, bürgerschaftlichen Engagement in der Brücke, einem Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit, zusammengeschlossen. In dieser konkreten Gemeinwohlarbeit spielt Freiwilligentätigkeit eine tra- gende Rolle. Im Leitbild steht dazu: Ehrenamtliche MitarbeiterInnen ersetzen nicht die Tätigkeit von Hauptamtlichen, sondern ergänzen und bereichern die Arbeit und erweitern die Vielfalt der Angebote für das Gemeinwesen. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen sind in die Organisationsstruktur eingebunden. Sie bilden einen wichtigen und unverzichtbaren Bereich. Das zusammen, die Verpflichtung aller hauptamtlich Mitarbeitenden auf bürgerschaftliches Engagement und die strukturierte Einbindung von ehrenamtlich Tätigen ist ein wesentlicher Beitrag zur Schaffung sozialen Kapitals. In der Brücke Rendsburg-Eckernförde und mit ihr soll gemeinsam und vertrauensvoll gekegelt werden, um im Putnam-Bild zu bleiben: Bowling together! FACHTAGUNG Engagiert und aktiv Ehrenamtliche Tätigkeit in der Bürgergesellschaft Freitag, 23.09.2011, 13.30-17.30 Uhr, Niederes Arsenal, Rendsburg Diese Fachtagung der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. ist für alle Interessierten öffentlich und kostenlos. Nach der Begrüßung durch Klaus Magesching und einem Grußwort des Kreispräsidenten Lutz Clefsen folgt das Hauptreferat Ehrenamt in einer sich verändernden Gesellschaft: Sparbüchse des Sozialstaats oder sozialer Kitt? von Holger Wittig-Koppe (Paritätischer Schleswig-Holstein). Anschließend sind vier Arbeitsgruppen vorgesehen. Nach einem Abschlussplenum klingt die Veranstaltung bei einem kleinen Imbiss aus. Anmeldung & Infos unter Tel. (04331) 13 23-823 / www.bruecke.org 2

Brücke-Strategie Ehrenamt mit Struktur Umsetzung in Brücke-Einrichtungen In den vielen Einrichtungen unter dem Dach der Brücke Rendsburg-Eckernförde sind fast 300 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Sie helfen in verschiedenen Bereichen der Organisation mit: In der Seniorenwohnanlage Haus am Park in Büdelsdorf, in Wohnhäusern in Rendsburg, Eckernförde und Schacht-Audorf, in Wohngemeinschaften in Büdelsdorf, Rendsburg und Eckernförde, bei dem Ambulanten Betreuungsbereich an den genannten Orten und auch in Kiel-Mettenhof, im Tageszentrum Büdelsdorf, der Begegnungsstätte Rendsburg, der Begegnungsstätte Eckernförde, der KIBIS Selbsthilfekontaktstelle im Rendsburger Wagenhaus sowie im Kinder- und Jugendhilfebereich an verschiedenen Standorten. Dabei handelt es sich um Angebote im Freizeitbereich (wie etwa Begleitung bei Spaziergängen und Ausflügen), kreative handwerkliche oder musische Angebote, Begleitung bei Arztbesuchen und Einkäufen, Gespräche, Fahrdienste und ähnliches. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, sich in den verschiedenen Gremien der Brücke zu engagieren. Dem bürgerschaftlichen Engagement, der freiwillig Tätigen, wurde bereits im Juni 2009 mit der Ehrenamtscharta ein verbindlicher Rahmen gegeben. Am Anfang der Charta steht der arbeitsrechtlich und arbeitsmarktpolitisch bedeutsame Hinweis, der zudem einen wichtigen sozialpolitischen Aspekt hat. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen ersetzen nicht die Tätigkeit von Hauptamtlichen, sondern ergänzen und bereichern die Arbeit und erweitern die Vielfalt der Angebote für das Gemeinwesen. Im Folgenden werden dann die strukturellen Bedingungen und Möglichkeiten ehrenamtlicher Mithilfe definiert. Aufgaben- und Einsatzbereiche wer- den von den einzelnen Teams geschaffen, in denen freiwillige Arbeiten angeboten werden. Das schafft einen klaren Rahmen und Sicherheit für Ehrenamtliche. Jeder und jedem Ehrenamtlichen werden hauptamtliche Kontaktpersonen zugeordnet, die auch über Anfangsschwierigkeiten hinweg helfen. Auch ehrenamtliche Mitarbeitende sind zur Vertraulichkeit gegenüber der Brücke und ihren Nutzern und Nutzerinnen verpflichtet. In der Brücke wird eine Anerkennungskultur gepflegt, die mittels der persönlichen Ansprechpersonen und über die Gesamtorganisation die Wertschätzung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sichern soll. Die Möglichkeit an Fortbildungen teilzunehmen, sich aktiv an der Planung von Projekten beteiligen zu können, bei halbjährlichen Gesamttreffen über Neuigkeiten bezüglich des Ehrenamtes bei der Brücke informiert zu werden, persönliche Absicherung durch die Berufsgenossenschaft und individuelle positive Ansprache bei der Tätigkeit soll die Wertschätzung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen verdeutlichen. Ehrenamtlich Tätige sind berufsgenossenschaftlich versichert. Generell gilt der Grundsatz, dass die Sicherheit und die Gesundheit im Rahmen der Einsatzfelder den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Auf Wunsch wird ein schriftlicher Nachweis über die ehrenamtliche Tätigkeit ausgestellt. Bestimmte Auslagen (wie etwa Fahrtkosten) werden erstattet. Alternativ besteht die Möglichkeit für solche Sachkosten eine Spendenbescheinigung zu erhalten. Kontaktadresse für Interessierte: Antje Wolff Ehrenamtsbeauftragte Tel.: 04331 13 23 823 E-Mail: ehrenamt@bruecke.org E ditorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, ehrenamtliche Tätigkeit ist eine Bereicherung für das Zusammenleben der Menschen, auch und besonders in den vielen Einrichtungen der Brücke Rendsburg-Eckernförde. Das wird an vielen Beispielen in dieser Schwerpunktausgabe der BrückeZeit deutlich. Und ehrenamtliches Tun ist keine einseitige Angelegenheit, unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer geben nicht nur sie bekommen auch etwas. Sie erhalten die notwendigen Entschädigungen für finanziellen Aufwand, das ist selbstverständlich. Aber sie bekommen auch Anerkenung und Dank für ihr Engagement und stärken ihre eigenen sozialen Bindungen. Ehrenamtliche Tätigkeit ist in der Brücke gewünscht und gewollt wir freuen uns über jeden Beitrag zur Bereicherung des sozialen Zusammenlebens bei uns und für unsere Nutzerinnen und Nutzer. Aber uns sind auch die Grenzen des Ehrenamtes bewusst. In einer Zeit, in der Sozialpoltik offenbar überwiegend mit dem Rotstift gestaltet wird, in der Sparen als oberste politische Maxime gilt, darf ehrenamtliches Tun niemals als Ersatz für weggesparte professionelle Sozialarbeit missbraucht werden. Das wissen wir und darauf bestehen wir. Klaus Magesching Vorstand Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. 3

Praxisbeispiele Ehrenamt Busfahrer & Seebär Je nach Bedarf springt der sympathische Kfz-Meister im Ruhestand, Bernd Sitter, als Fahrer ein. Für Ausflüge und Fahrten aller Art, steht er gerne den Bewohnern der Büdelsdorfer Seniorenwohnanlage Am Park zur Verfügung. Gerade bei Ausflügen mit Bewohnerinnen und Bewohnern lenkt er die Route schon mal an Orte, an denen sich der eine oder die andere an früher erinnert. Das Strahlen und die Blicke sind es, weshalb Sitter diese Aufgabe so gerne übernimmt, verrät uns der 62- jährige. Den Bewohnern Freude zu bereiten, scheint Bernd Sitters Hauptanliegen zu sein - respektvolles Verhalten den alten Menschen gegenüber, eine Selbstverständlichkeit. Über seine Frau, die seit 20 Jahren in der Altenpflege arbeitet, ist er zu seinem heutigen Engagement gekommen. Mit ihr teilt er die Leidenschaft für das Maritime und wirkt auch tatkräftig an Sonderveranstaltungen mit. So bleibt es nicht aus, dass Bernd Sitter hier und da, auch liebevoll Seebär genannt wird. Wir unterstützen uns gegenseitig, erklärt der Rentner. Das Holen und Bringen der ehrenamtlichen Chorleiterin gehöre für ihn dazu. Seit rund einem Jahr ist Bernd Sitter ehrenamtlich tätig, es ist ihm zu einer echten Herzensangelegenheit geworden. Text + Foto: hs Manuela Thode hat Spaß am Ehrenamt. Aber nicht nur am Verkaufsstand auf dem Frühlingsfest, hier mit Christa Sitter, kommen ihre fleißigen Hände in der Seniorenwohnanlage in Büdelsdorf zum Einsatz, sondern auch regelmäßig an jedem Samstag. Bereits seit knapp zwei Jahren macht Manuela sich in Sachen Ehrenamt für die Brücke stark und engagiert sich bei diversen Freizeitveranstaltungen. Sie hat diese ehrenamtliche Tätigkeit für sich entdeckt, und die Erkenntnis gewonnen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. In der Woche ist Manuela als Nutzerin im Gartenservice Projekt bei new start in Büdelsdorf tätig. Text: ae Foto: aw Mitglied im Brücke-Kuratorium Hartmut Schocker ist ehrenamtliches Mitglied im Kuratorium der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. Er arbeitet außerdem ehrenamtlich im Beschwerderat der Brücke mit. Seine Verbundenheit zur Brücke besteht seit langer Zeit. Er ist seit 28 Jahren Psychiatrieerfahrener und anfangs gab es im Kreis Rendsburg-Eckernförde kaum Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen. Es gab lediglich zwei Neurologen. Schocker war einer der ersten Besucher der Begegnungsstätte der Brücke in Rendsburg. Die Begegnungsstätte war die erste Einrichtung der Brücke in ihren Gründungsjahren. Hier konnte man Kontakte zu anderen knüpfen und erhielt auch Unterstützung. Nicht zuletzt motiviert durch das Bürgerforum Nicht über uns ohne uns bringt Schocker seine Erfahrung aktiv mit ein. Außerdem freut er sich darüber, das er mit seinem Engagement auch was für Andere tun kann. Wenn ihm etwas nicht passt, sagt er das auch. Er beschreibt es als ein Entwicklungsprozess, er hat zunehmend an Selbstvertrauen gewonnen. Ein weiterer Anlass aktiv im Kuratorium mitzuarbeiten lag in der ganz frühen Brücke-Zeit. Dort sah er die Vorstandsmitglieder in der Begegnungsstätte, wie sie aus der Vorstandssitzung im Nebenraum kamen und sagte sich: So etwas würde ich auch gerne einmal machen - aktiv die psychiatrische Versorgung mitgestalten. Auch heute noch engagiert sich Hartmut Schocker in der Begegnungsstätte und arbeitet seit 18 Jahren in der Werkstatt Materialhof in Rendsburg. Die Begegnungsstätte ist nach wie vor für ihn ein sehr wichtiges Element in der sozialpsychiatrischen Versorgung. Wenn es die nicht mehr gibt, meint Schocker, falle ein niedrigschwelliges, stabilisierendes Element einfach weg. Text + Foto: RG 4

Praxisbeispiele Ehrenamt Ehrenamtliche Projektbegleiter Ein weiterer etwas hektischer Montagmorgen ist gerade überstanden und Uwe Kühn und Uwe Swarat machen eine kurze Pause bei Kaffee und Zigarrette. Die beiden sind ehrenamtliche Mitarbeiter des Projektes "Wohnwissen" am new start-standort im Kieler Stadtteil Mettenhof. Während Swarat (49 Jahre) schon seit über 10 Jahren in ganz verschiedenen Funktionen für new start beschäftigt war, ist Kühn (53 Jahre) "erst" seit etwa drei Jahren dabei. Beide engagieren sich im wahrsten Sinne des Wortes "tatkräftig" im Rahmen des Wohnwissen-Projektes. Ihr Weg in dieses Ehrenamt unterscheidet sich in mancher Hinsicht vom Weg anderer Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich betätigen. Vor ihrem nun ehrenamtlichen Engagement waren Swarat und Kühn Angestellte von new start. Genauer muss es heißen: "befristet Angestellte". Beide gehörten zu den Menschen, bei denen das Jobcenter die Beschäftigung "förderte". Das heißt, dass das Jobcenter einen Teil oder das ganze Gehalt übernahm und new start so die Möglichkeit hatte, Arbeitsplätze für bis dato Arbeitslose zu schaffen. Zwei der Arbeitsplätze, die daraufhin entstanden, waren die von Kühn (Maurer und Betonbauer) und Swarat (gelernter Dachdecker) im zu dieser Zeit noch "Wohn(t)räume" genannten Projekt. Schon zu Beginn war allen Beteiligten klar, dass es sich um ein zeitlich befri- stetes Arbeitsverhältnis handelte und doch war da bei den beiden "Uwes" der Wunsch, den Job auch nach Fristende "irgendwie" fortzusetzen. Das klappte leider nicht, denn die Kürzung der Fördermöglichkeiten des Jobcenters führte dazu, dass die Arbeitsverträge nicht verlängert werden konnten. Beide mussten sich arbeitslos melden und wurden einmal mehr zu Beziehern von Arbeitslosengeld. Also was tun? "Ich wollte einfach nicht zu Hause bleiben und die Hände in den Schoß legen" sagt Uwe Swarat. Und Uwe Kühn ergänzt: "Da fällt einem ja die Decke auf den Kopf. Das geht gar nicht!" Unabhängig voneinander beschlossen beide, sich von nun an als ehrenamtliche Mitarbeiter im Projekt zu betätigen. "Ich mag einfach diese Arbeit. Man ist mit ganz verschiedenen Menschen und Kulturen in Kontakt und hilft in ganz unterschiedlichen Situationen." sagt Swarat. Beide sind weit rumgekommen in ihrem Projekt und Kühn ergänzt: "Auch wenn ich nicht wie vorher fest angestellt bin, macht mir diese Arbeit Spaß. Ich bin gerne dabei. Arbeitslos sein heißt ja nicht, zu Hause bleiben zu müssen." Gerade wollen beide ihren Kaffee austrinken, da klingelt ein Handy und sie machen sich auf den Weg zu einer weiteren Projekt-Baustelle. Es gibt eben immer was zu tun. Text + Foto: Karsten Brade Chorleiterin Was 'ne Stimme. Die Frau könnte im Männerchor Bass singen. Das ist in der Senionenwohnanlage "Haus am Park" in Büdelsdorf mehrmals in der Woche deutlich zu hören. Denn dort singt Gisela Krüger mehrmals die Woche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie leitet einen Chor, in dem immer wieder neue Lieder eingeübt werden. Sie veranstaltet außerdem ein allgemeines Singen und singt zudem mit den Demenzkranken der Abteilung "Damals". Musik gehört zu ihrem Leben, daheim in ihrer Büdesldorfer Wohnung spielt sie verschiedene Instrumente. Die Witwe, die vor kurzem ihren 72. Geburtstag feierte, kommt seit drei Jahren mindestens dreimal pro Woche ins "Haus am Park" und bietet neben dem Singen auch noch einen Spiele- Nachmittag an - alles ehrenamtlich. Sie hätte gerne jüngere Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die zu gewinnen sei aber nicht einfach. Denn dem, der unter all den Alten und Gebrechlichen arbeite, werde deutlich vor Augen geführt, dass wir alle einmal gehen müssen. Text: oet Foto: aw 5

Brücke-Impressionen

Brücke-Impressionen Fotos: Hauke Schröder, mai, Brücke-Archiv Die Impressionen beginnen oben links mit Vorstand Klaus Magesching im Bauarbeiter-Look, daneben sieht man warum: Erster Spatenstich für die Erweiterung der Seniorenwohnanlage in Büdelsdorf. Es folgen ein Foto von der Streetwork-Fachtagung, ein Bild vom Grillfest für EhrenamtlerInnen, drei von der Brandschutzübung im Wagenhaus und schließlich Eindrücke vom Sommerfest des Hauses am Park. Diese Seite beginnt mit einem Blick auf das Publikum des Stücks "Einer von zehn - Geschichten vom Fallen und Aufstehen" der Theatergruppe des Kieler Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP), präsentiert von Geschäftsführer Friedhelm von Czettritz. Es folgen Brücke-Aktive, die am Lauf ins Leben in Eckernförde teilnahmen. Und schließlich Schnappschüsse vom Brücke- Fußballturnier, das vom Rendsburger Streetwork-Team gewonnen wurde. 7

Vermischtes Bundesfreiwillige statt Zivis Die ersten drei sind angekommen Mit dem Wehrdienst wurde auch der Zivildienst abgeschafft, der Bundesfreiwilligendienst (BFD) soll ihn ersetzten. Inzwischen gibt es bei Firmen der Brücke-Gruppe eine BFDlerin und zwei BDFler. In der Büdelsdorfer Seniorenwohnanlage am Park ist Wilma Lehmann tätig, beim new start-tageszentrum, ebenfalls in Büdelsdorf, sind es Alexander Merten und Ferderik Heumüller. Der Bundesfreiwilligendienst steht Männern und Frauen jeden Alters nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht offen. Wie in den Jugendfreiwilligendiensten dauert der Einsatz in der Regel zwölf, mindestens sechs und höchstens 18 Monate (in Ausnahmefällen 24 Monate). Der Bundesfreiwilligendienst ist grundsätzlich vergleichbar mit einer Vollzeitbeschäftigung. Sofern die Freiwilligen älter als 27 Jahre sind, ist auch Teilzeittätigkeit von mindestens 20 Wochenstunden möglich. Wie der Zivildienst soll auch der Bundesfreiwilligendienst arbeitsmarktneutral sein. Er soll nicht zu einer Verdrängung oder einem Ersatz regulärer Arbeitskräfte führen, sondern allein unterstützende Tätigkeiten beinhalten. Der Bundesfreiwilligendienst soll den Zivildienst ersetzten. Zudem sollen die Einsatzbereiche zum Beispiel auf Sport, Integration, Kultur und Bildung erweitert werden. Die Freiwilligen werden gesetzlich sozialversichert und erhalten ein Taschengeld. 1998 und 2010 war sie Mitglied des Beschwerderats der Brücke und seit 2002 ist sie in der Begegnungsstätte im Wagenhaus in Rendsburg tätig. Im Haus am Park besucht sie Seniorinnen und Senioren in ihren Zimmern und begleitet sie bei Spaziergängen. Sie ist einfach da für die alten Menschen. Alexander Merten, 21 Jahre alt, studierte einige Semester Mathematik und Geschichte, will nach seiner einjährigen BFD-Zeit eine Erzieherausbildung machen und möchte im Dienstjahr einen Einblick in die soziale Arbeit mit gehandicapten Menschen haben. Bei new start unterstützt er den Fahrdienst. Frederik Heumüller, 19 Jahre, machte Abitur am Rendsburger Kronwerk Gymnasium, nutzt dieses freiwillige Jahr als Orientierungsphase mit sinnvoller Tätigkeit und strebt danach ein Studium im technischen oder medizinischen Bereich an. Er ist über Empfehlung bei new start gelandet, wo er ebenfalls den Fahrdienst unterstützt. aw / bj / oet Wilma Lehmann Foto:aw Bundesfreiwilligendienst bei der Brücke Stellenangebote siehe unter www.bruecke.org Rubrik: Stellenangebote Mit Wilma Lehmann übernahm eine alte Bekannte der Brücke die erste Bundesfreiwilligendienststelle in der Büdelsdorfer Seniorenwohnanlage am Park. Ab Herbst 1989 war sie ehrenamtlich in der Begegnungsstätte und im Clubhaus der Brücke tätig. Von 1991 bis 2002 war Wilma Lehmann im Vorstand der Brücke aktiv, zwischen Frederik Heumüller (li.) und Alexander Merten vor dem Tageszentrum Büdelsdorf Foto: bj 8

Es tut sich was am Eider-Strand Ein Gästehaus für Tagungen und Seminare Vermischtes Wer das Grundstück des ehemaligen Büdesldorfer Hotels und Ausfluglokals Birkenklause kennt, staunt nicht schlecht über die schnellen, sichtbaren Veränderungen am Eiderufer: Baubeginn war Anfang Mai diesen Jahres, das Richtfest am 17. Juni und die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier Anfang Oktober laufen bereits auf Hochtouren. Auf dem 1.900 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein Gästehaus für vielfältige Nutzungen: Vermietet werden die Räumlichkeiten für private Veranstaltungen mit oder ohne Küche. Darüber hinaus eignet sich das 230 Quadratmeter große, zweigeschossige Gebäude als Tagungs- und Seminarhaus für Firmen, Vereine und Verbände aus dem Wirtschaftsraum. Aber auch der Brücke als Bauherrn und Betreiber soll das Gästehaus für zahlreiche Seminare der firmeneigenen Akademie dienen. Idyllisch würden Reiseführer ähnliche Lagen am Rad- und Wanderweg des Obereiderufers an der sogenannten Enge nennen. Die Nähe des Hauses zur Uferzone ist im Umkreis einma- Im frischen Gelb präsentiert sich das neue Tagungs- und Gästehaus der Brücke. lig. An diesem Rad-, Wasser- und Fußwanderknotenpunkt liegt es nahe, dass das Gästehaus ab Frühjahr 2012 um ein Bistro erweitert wird. An den Wochenenden und in den Ferien kommt ein Kanuverleih mit Anlegemöglichkeit für Wasserwanderer dazu. Außerdem wird eine Fahrradstation und Pannenhilfe eingerichtet. Bisher wurde brücke-intern vom Gästehaus am Treidelweg oder traditio- nell von der Birkenklause gesprochen. Inzwischen gab es aber einen Namensfindungswettberwerb, dessen Ergebnis und Sieger (oder natürlich Siegerin) nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe der BrückeZeit bekannt gegeben wurden. Es konnten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Nutzerinnen und Nutzer der Brücke aber auch Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Büdesldorf an der Namensfindung teilnehmen. Die Brücke wäre nicht die Brücke, hätte die nun abgeschlossene Baumaßnahme nicht auch eine arbeits- und sozialpolitische Botschaft. Der hauptamtliche Brücke-Vorstand Klaus Magesching erklärte dazu: Richtfest (von li.): Gero Neidlinger, Bürgermeister Borgstedt und Vorsitzender der AktivRegion Eider- und Kanalregion Rendsburg; Jürgen Hein, Bürgermeister Büdelsdorf; Klaus Magesching; Bernd Sienknecht, Bürgermeister Osterrönfeld und GEP-Vertreter (Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg) Fotos (2): Wir möchten mit dem Gästehaus Nutzerinnen und Nutzer langfristig auf den ersten Arbeitsmarkt bringen. Das Gästehaus ist dafür ideal, wir können die Menschen in Hauswirtschaft, Gastgewerbe, Hausmeisterservice sowie Garten- und Landschaftsbau beruflich weiterbilden und qualifizieren. Angedacht ist dabei auch die Einbindung in die Pflege des Treidelweges, der insgesamt touristisch aufgewertet wird. 9

Vermischtes & Comic MVZ Eckernförde Es riecht noch frisch nach Farbe und die Handwerker erledigen noch die letzten Kleinigkeiten, aber das stört das Praxisteam wenig. Seit Anfang April 2011 hat im historischen Zollhaus in Eckernförde das Team um Dr. med. Kathrin van Heek, Ärztin für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, die Arbeit aufgenommen. Hier, mit Blick auf den Hafen, hat das Zweite Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Brücke Einzug gehalten. Gleich beim ersten Eindruck wird deutlich, dass hier großer Wert darauf gelegt wird, den Besuch in den frisch renovierten Räumen angenehm und effektiv zu gestalten. In entspannter Atmosphäre werden die Patienten gemeinsam von Dr. Angela Harksen, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Udo Falkenberg, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Alexander Klose, psychologischer Psychotherapeut, sowie den beiden Medizinischen Fachangestellten Johanna Greve, der erfahrenen Brigitte Bockholt und der Praxismanagerin Christina Thomsen, versorgt. Sie haben sich schnell zu einem multiprofessionell agierenden Team zusammengefunden. Es wird ein umfangreiches Leistungsspektrum angeboten. Neben den ver- brückecomic Besatzung des MVZ Eckernförde auf der Dachterrasse (nicht vollständig, von li.): Johanna Greve (MFA), Arzt Udo Falkenberg, Dr. Angela Harksen sowie die Medizinische Fachangestellte Brigitte Bockholt. schiedensten neurologischen Untersuchungen (EEG, EMG, Evozierte Potentiale) und Behandlungen auf dem Gebiet der Neurologie sind auch die psychiatrischen Fachbereiche für alle Altersgruppen abgedeckt. Mit der Eröffnung des zweiten MVZ hat die Brücke die medizinische Versorgung für den sozialpsychiatrischen Bereich um einen weiteren Baustein erweitert. Und auch die Mitarbeiterinnen sind zufrieden: Der Standort kommt mir sehr entgegen, meint Udo Falkenberg, hier lässt es sich gut arbeiten und ich kann nach Feierabend in meinen Neoprenanzug schlüpfen um dann in der Ostsee abzutauchen. Termine können von Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 bis 12:00 Uhr oder auch an den Nachmittagen unter der Telefonnummer: 04351-89 34 07 vereinbart werden. Zu finden ist das MVZ unter der Adresse Schiffbrücke 8. Text + Foto: ae I mpressum Brückezeit Nr. 15 September 2011 Herausgeber: Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. Am Friedrichsbrunnen 2 24782 Büdelsdorf Tel. (04331) 13 23 62 verantworlich: Klaus Magesching Redaktion: Rudolf Geisler (RG) Jürgen Oetting (oet) - Text Maike Fölz (mai) - Gestaltung Redaktionelle Mitarbeit: Karsten Brade, Nicole Bongard, Angelika Eichler (ae), Birgit Jahn (bj), Hauke Schröder (hs), Antje Wolff (aw) Kontakt: sekretariat@bruecke.org Auflage: 2.500 Internet: www.bruecke.org Rainer Linnenbrink 10

Portrait Antje Wolff: Mission Ehrenamt Brücke-Beauftragte für bürgerschaftliches Engagement Antje Wolff leitet die Sozialbetreuung in der Seniorenwohnanlage am Park in Büdelsdorf. Aber nicht nur das - als Ehrenamtsbeauftragte der Brücke ist sie gleichzeitig Ansprechpartnerin von mittlerweile über 270 ehrenamtlich Tätigen. Nach ihrem Sozialpädagogik-Studium in Hildesheim und einem kurzem Zwischenstopp in Kiel begann Wolff ihre berufliche Laufbahn 2007 bei der Brücke Rendsburg-Eckernförde in der Seniorenwohnanlage Am Park. Nach vier Jahren kann sie voller Stolz darauf zurückblicken, dass die Zahl der Ehrenamtlichen von 143 im Jahr 2008 auf jetzt 271 angestiegen ist. Die 28jährige Beauftragte für bürgerschaftliches Engagement kommentiert diese Entwicklung Mit Fleiß und Ehrgeiz versuche ich diesen Bereich stets weiter zu entwickeln. Dabei habe ich mein berufliches Ziel klar vor Augen, das Ehrenamt innerhalb der Brücke zu einer festen Größe zu etablieren. Mit vollem Elan berichtet sie detailliert über ihre breitgefächerten Aktivitäten. Wichtig sind dabei die umfassenden Beschäftigungsangebote für die Betreuten. Dabei werden hauptamtlich Tätige von vielen Ehrenamtlichen unterstützt. Dies geschieht nicht nur in den Seniorenwohnanlagen der Brücke, sondern auch in den Wohnhäusern und Wohngemeinschaften sowie Begegnungsstätten, in den Kindergärten und in der Betreuten Grundschule. Sie begleiten viele Veranstaltungen von Ausflugsfahrten über Informationsveranstaltungen bis zu geselligen Treffen. Aber auch Spiele-Nachmittage und gemeinsames Basteln stehen auf dem Programm. Immer werden dabei zwischenmenschliche Kontakte neu geknüpft oder aber bestehende Kontakte vertieft. Diese Erkenntnis bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit, denn Zeichen zurück, erläutert Wolff auf die Frage, was sie zu ihrer Arbeit motiviert. Neben diesen verschiedenen Tätigkeiten im Bereich des Ehrenamtes organisiert Wolff speziell für die Bewohner des Hauses am Park regelmäßig Bingo-Abende und die unterschiedlichsten Infoveranstaltungen. Aber auch so außergewöhnliche Aktionen wie Dialoge im Park, Frühlingsfeste oder den vorweihnachtlichen Adventsbasar werden von ihr bestens organisiert und finden jedes Mal großen Anklang bei den Bewohnern und den Gästen. Die Augen der Seniorinnen und Senioren strahlen, wenn die kleinen Knirpse aus dem dänischen Kindergarten von nebenan mit ihren bunt-leuchtenden Laternen beim Laternenumzug wieder einmal mit dabei sind, erzählt sie. Und wie entspannt sich so eine Powerfrau am besten? Ich wäre gern mehr mit meinem umgebauten Berlingo unterwegs, aber er ist noch nicht ganz fertig. Ich freue mich schon riesig darauf, dann mit einer Freundin das Dolce Vita in Süditalien kennen zu lernen, lacht Wolff. Weiterhin erzählt sie, dass sie auf ihren Reisen auch schon die neue Kultur des Couchsurfings ausprobiert hat und von ihrem großen Ziel, alle europäischen Hauptstädte kennenzulernen. In der Ferne gilt ihr Interesse nicht nur dem Ort und seinen Sehenswürdigkeiten sondern auch den Menschen, die dort leben. In diesem Jahr ist sie bereits durch die historischen Gassen Lissabons geschlendert und hat in portugiesischen Kneipen landestypische Köstlichkeiten genossen. Irgendwann werde ich mir mit Sicherheit auch noch meinen größten Traum erfüllen: In Mittelamerika eine Pyramide besteigen, um in einer weiteren alten und wie ich finde sehr spannenden Kultur zu stöbern. Bis dahin besucht sie gern Konzerte und schmökert nach Feierabend zur Entspannung in ihren Lieblingsbüchern, den verschiedenen Reiseführern. Ich wünsche mir, dass mir der Spaß an der Arbeit und meine Neugierde erhalten bleiben und freue mich darauf, an neuen Herausforderung zu wachsen, antwortet sie auf die abschließende Frage nach der beruflichen Zukunft. Angelika Eichler Angelika Eichler wir erhalten dadurch ein deutliches Antje Wolff sorgt für Wachstum, auch das des Ehrenamtes. Foto: mai 11

Brücke Info i Einrichtungen der Brücke in der Region Rendsburg und Umgebung Beratungszentrum / Wagenhaus Begegnungsstätte Büdelsdorfer Seniorenwohnanlage Brücke Werkhof Frühförderstelle Jugend-Service-Büro Kita Mastbrooker Rasselbande KIBIS - Selbsthilfe Pflege Mitmensch Stadtteilhaus Mastbrook Tageszentrum Büdelsdorf Therapiezentrum Rendsburg ViGeZ Brücke MVZ Weiche Rendsburg Wohnhaus Lornsenstraße Wohnhaus Hollingstraße Wohnhaus Alte Gemeindeverwaltg. Eckernförde und Umgebung Begegnungsstätte Gettorfer Seniorenwohnanlage Haus Schwansen Hotel Alte Fischereischule Kita Goosefeld Kita Schmetterlingsburg Kita Villa Kunterbunt Kita Zollhaus Tagesstätte Eckernförde Weiche Eckernförde Wohnhaus Eckernförde Wohnhaus Rosengang ZoGeZ Brücke MVZ Kiel und Umgebung Ambulantes Betreuungs-Team Arbeitsgelegenheiten Gaarden Besser iss Kita Strander Möwe Rehasport st@rtbüro Mettenhof Tagesstätte Kronshagen Therapiezentrum Kiel Südliches Kreisgebiet Suchtberatung Tagesmüttervermittlung Zentrale Angebote Brücke Akademie Managementdienstleistungen Personaldienstleistungen Wohnhaus Hollingstraße in Büdelsdorf Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. Ein Netzwerk sozialer Initiativen Die Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. ist ein Netzwerk sozialer Initiativen, Projekte und Organisationen. Die Firmen der Brücke sind in den Bereichen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Behindertenhilfe, Sozialpsychiatrie und Suchthilfe, Pflege und Gesundheit, Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung tätig. Sie sorgen dafür, dass die soziale Landschaft in unserer Region vielfältig und lebendig bleibt, damit Menschen auch in ungewöhnlichen Lebenslagen diejenige Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Zum Verein gehören zehn gemeinnützige GmbHs, die den einzelnen Arbeitsbereichen zugeordnet sind. Höchstes Vereinsorgan ist ein Kuratorium von unabhängigen Persönlichkeiten. Der Verein wird zudem von unverzichtbaren Fördermitgliedern unterstützt. Kontrollorgan ist ein ehrenamtlicher Aufsichtsrat, der den Vorstand wählt. Die Arbeit der über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich zirka 500 Vollzeitstellen teilen, wird von 40 TeamleiterInnen, einer Geschäftsführerin und drei Geschäftsführern, sowie dem hauptamtlichen Vorstand (Klaus Magesching) geleitet. www.bruecke.org In verschiedenen Einrichtungen ermöglicht die Brücke ihren Nutzern Begegnungen mit anderen Menschen und das Aufrechterhalten einer Tagesstruktur. i Angebote im Einzelnen sind: Frühe Hilfen psychosoziale Beratung berufliche Integration / Qualifizierung / Rehabilitation Wohn- und Betreuungsangebote (vollstationär, teilstationär, ambulant) Suchtberatung Kinderbetreuung Offene Jugendarbeit Erziehungsbeistandschaften Sozialpädagogische Familienhilfe Wohnen und Pflege für Senioren Spezialangebote für Menschen mit Demenz Ergotherapie Logopädie Physiotherapie Soziotherapie Brücke Rendsburg-Eckernförde e.v. Am Friedrichsbrunnen 2 24782 Büdelsdorf Tel. (04331) 13 23-0 Fax 13 23-65 12