Luftzustandsdaten Winterbetrieb. Tempe -ratur θ. F,MIL 8, ,9 6,9 der Mischluft Vorwärmer Austritt

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Transkript:

2.5 Luftführung im Raum Regelung Ein Thermostat im Raum steuert bei fallender Temperatur den Nachwärmer, bei steigender Temperatur den berflächenkühler, ein Hygrostat im Raum steuert bei fallender Feuchte gleichzeitig oder nacheinander den Befeuchter und Vorwärmer, bei steigender Feuchte den berflächenkühler bzw. die Kältemaschine. Tab. 2.411 Luftzustandsdaten Winterbetrieb Luftzustand Zustandspunkt im h, Diagramm Tempe ratur θ Relative Feuchte ϕ Spezifische Enthalpie h Wassergehalt (absolute Feuchte) C % kj/kg g/kg tr. Luft Raumluft RAL 20 50 38,7 7,4 Taupunkt T 9,3 100 27,9 7,4 Außenluft AUL 15 100 12,5 1,0 Mischluft MIL,W 11,2 25,9 5,8 Feuchtkugeltemperatur F,MIL 8,4 100 25,9 6,9 der Mischluft Vorwärmer Austritt VW,A 17,5 32,2 5,8 Feuchtkugeltemperatur F,VW 11,3 100 32,2 8,4 nach Vorwärmer Befeuchter Austritt B,A 13,5 32,2 7,4 Lufteintritt Raum =Zuluft ZUL,W 27,8 46,7 7,4 2.5 Luftführung im Raum 2.5.1 Allgemeine Aspekte Die Luftführung im Raum wird sehr oft als ein rein technisches Problem angesehen. Sie ist als ein sehr sensibler Punkt in der planerischen Zusammenarbeit zwischen Architekt und Lüftungstechniker zu werten. Folgende Aspekte weisen auf Punkte der notwendigen Koordination und Abstimmung hin und charakterisieren Einflussgrößen auf die Luftführung: Gestaltung des Raums (z. B. Abmessungen, bauliche Versperrungen, untergehängte Decken, Doppelböden), 324

2.5.1 Allgemeine Aspekte die Anordnung von Kanälen und Luftdurchlässen (Luftverteiler, Lufterfasser), bauliche und technologische Einrichtungen (Maschinen, Anordnung von Büromöbeln, Sitzreihen), einzuhaltende Behaglichkeitswerte (z. B. Luftgeschwindigkeit, Luftturbulenz, Lufttemperatur, akustische Werte), Beleuchtung, z. B. Anordnung von Lampen, Tageslicht (Fenster, berlichter), Brandschutz (Rauch und Wärmeabzüge) und Anordnung von verglasten Flächen (Heizkörper, öffenbare Fensterflächen). Aus Tabelle 2.51 können die Einflussparameter mit den zu verwendenden Formelzeichen entnommen werden. Tab. 2.51 Parameter des Zuluftstrahls Einflussparameter auf die Raumströmung v v ZUL Zuluftgeschwindigkeit Δθ Unter oder Übertemperatur am Luftauslass m Turbulenzfaktor bzw. Auslasskonstante K = 1/m Parameter des Raums Parameter im Raum A I (, B, L, H R h Ver θwand A ABL R (, und R bzw. (, (, T U v X θ a ϕ D, a θ w Form, Lage, Größe und Verteilung der Zuluftöffnungen Lauflänge Strahlimpuls 2 I = ρ A v geometrische Abmessungen des Raums Form, Lage und Größe von Versperrungselementen, z.b. bauliche und technologische Einrichtungen, Maschinen u. a. m.) Temperatur der Wände bzw. der Fenster Lage und Verteilung der Abluftöffnungen Intensität; Lage, Form und Verteilung der Wärme oder Schadstofflasten (quellen) Raumturbulenz zulässige Geschwindigkeit in der Aufenthaltszone bzw. am Körper oder an Gegenständen zulässige, durch die Behaglichkeit bestimmte Raumlufttemperatur und Raumluftfeuchte Zu beachten ist: Nur eine gemeinsame abgestimmte, d. h. integrale Planung, ergibt eine vom Nutzer akzeptierte Lösung. Deshalb sollte auch der Architekt Kenntnisse über grundlegende Gesichtspunkte der Raumströmung besitzen. 325

2.5 Luftführung im Raum Die Raumströmung eakt vorher zu berechnen, ist aufgrund ihrer Kompleität kaum eindeutig realisierbar. Für einfache bzw. bei klar definierten Randbedingungen kann eine Berechnung sowohl manuell als auch über entsprechende numerische Simulationsprogramme erfolgen. Zweckmäßig erscheinen bei etwas kritischeren Bedingungen Modellversuche (bis zur Nachbildung von 1:50 bzw. 1:1Lösungen von Teilbereichen). Zu einer gelungenen Auslegung der Luftführung im Raum gehören grundlegende Kenntnisse der Strömung, praktischen Erfahrungen aus ausgeführten bjekten und auch gestalterische Aspekte bei der Anordnung der Luftkanäle und Luftdurchlässe. Deshalb werden kurz Begriffe, Grundsätze, Luftführungsarten und Anwendungsbereiche von Luftdurchlässen erläutert. 2.5.2 Begriffe Grundlegende Begriffe werden kurz charakterisiert, wobei ausführliche Darstellungen z. B. in [223, 224] und [240] zu finden sind. Freistrahl: entsteht bei Luftaustritt mit der Geschwindigkeit aus einer beliebigen Öffnung, wenn die Strahlausbreitung frei und ohne Beeinflussung durch die Raumbegrenzung oder andere Störungen (z. B. Unterzüge, Beleuchtung, halb hohe Raumabtrennungen) erfolgt (Abbildung 2.51). v Sekundärlu v 0 Primärlu + v Mischzone α 24...33 Sekundärlu Abb. 2.51 Prinzipskizze für einen Freistrahl 326

2.5.2 Begriffe Wandstrahl: entsteht bei Luftaustritt in unmittelbarer Wandnähe. Er kann annähernd als halber Freistrahl betrachtet werden. Durch den CoandaEffekt wird der Strahl an die Wand herangezogen (Abbildung 2.52). Raumstrahl: weist Abweichungen vom Verhalten der Freistrahlen auf z. B. infolge von einem begrenzten Raumvolumen, dem Einfluss von Raumbegrenzungswänden, Störfaktoren im Raum (Wärmequellen, Versperrungen) (Abbildung 2.53). v 0 Primärlu + Mischzone v α 16 Sekundärlu Abb. 2.52 Prinzipskizze für einen Wandstrahl Primärwirbel bzw. Raumwirbel Eckwirbel Abb. 2.53 Prinzipskizze für einen Raumstrahl (in den Ecken des Raums bilden sich Eckwirbel aus) Strömungen infolge thermischer Kräfte: Sind vertikal orientierte Luftbewegungen erwärmter oder abgekühlter Luft. Sie werden durch thermische Kräfte erzeugt und weisen ähnliche Eigenschaften wie mechanisch erzeugte Luftstrahlen auf: 327

2.5 Luftführung im Raum Wärmequellen: N und/oder S (s.a. 1.4.2), (Abbildung 2.54) oder durch Heizquellen (z. B. Heizkörper, Öfen) (Abbildung 2.55) und Wärmesenken: können vor allem an kalten Flächen entstehen (Fenster, kalte Wandflächen z. B. Außenwand). Sie werden als Kaltluftfall bezeichnet (Abbildung 2.56). Dieser tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf, wenn θ RAL θ o,i > 4...5K ist. Deshalb sollte u. a. auch der Heizkörper unter der kalten Fläche angeordnet werden (s.a. Abbildung 2.55). ABL = FL technologische Last AUL = ZUL Abb. 2.54 Prinzipskizze für thermische Auftriebsströmungen durch innere Wärmequellen Zu beachten ist: Beim Kaltluftfall kommt es nur zu einer minimalen Zumischung von Raumluft als Sekundärluft. Diese Kaltluft verbleibt aufgrund ihrer höheren Dichte im Bereich des Fußbodens (Kaltluftsee). Diese Tatsache wird im Zusammenhang mit thermischen Auftriebskräften (innere Kühllasten N, wie z.b. Menschen oder Maschinen ) für die Quelllüftung genutzt (s.a. 2.5.4). P M Mensch technologische Last Heizkörper Abb. 2.55 Prinzipskizze für thermische Auftriebsströmungen durch einen Heizkörper vor dem Fenster 328

2.5.2 Begriffe θ o,i Fenster ( θ θ ) K RAL o, i 4... 5 θ RAL θ o,i Wand Abb. 2.56 Prinzipskizze für den Kaltluftfall an einer kalten Fläche Drallstrahl: entsteht nach Zuluftöffnungen mit speziellen Drall und Wirbeleinrichtungen. Diese Sonderform eines Freistrahls zeichnet sich durch einen großen Temperaturdifferenzabbau Δθ = θ RAL θ ZUL einen großen Geschwindigkeitsabbau der Zuluftgeschwindigkeit eine hohe Turbulenz aus. Aus Abbildung 2.57 ist dies klar erkennbar. Nach einer Lauflänge von ca. =1 m ist schon eine Reduktion der Zuluftgeschwindigkeit und der Zulufttemperaturdifferenz um 75 % erfolgt und somit können die Luftaustrittsbedingungen am Luftauslass v und Δθ (unabhängig davon, ob der Wert positiv oder negativ ist, bzw. > oder < 0) größer sein als bei einem Freistrahl. v und v / v o 1,0 y Δ θ / Δ θ o 0,75 0,50 0,25 Abb. 2.57 0 1 2 3 4 5 in m Schematische Darstellung des Temperaturdifferenzabbaus und Geschwindigkeitsabbaus bei Drallstrahlen 329