Bericht zur sozialen Lage der Studierenden Sozialerhebung 2011

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Transkript:

Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2011 14.9.2012, BMWF Martin Unger (unger@ihs.ac.at) Institute for advanced Studies Stumpergasse 56 A-1060 Wien Tel: +43 1 59991-0 www.ihs.ac.at www.equi.at Sozialerhebung 2011 Onlineumfrage unter allen Studierenden an öfftl. Universitäten, FHs und PHs (wenige Ausnahmen, z.b. FH Militärische Führung) Erhebungszeitraum Mai/Juni 2011 44.000 auswertbare Fragebögen Ausfülldauer: 35min unger@ihs.ac.at SOLA 2011 2 1

Zentrale Ergebnisse unger@ihs.ac.at SOLA 2011 3 AnfängerInnen und Studierende 55.000 AnfängerInnen, 320.000 Studierende Seit 2009 ca. 50.000 Studierende mehr (+18%) mehr internationale Studierende mehr Lehramtsstudierende (Uni + PH) mehr AnfängerInnen mit nicht-traditionellem Zugang (d.h. ohne Matura) mehr RückkehrerInnen an Unis Hochschulzugangsquote in 5 Jahren von 34% auf 47% gestiegen (Frauen 55%, Männer 40%) Große regionale Unterschiede, geringer Zugang aus Vorarlberg und Tirol unger@ihs.ac.at SOLA 2011 4 2

- Alter bei Studienbeginn (nur inländische AnfängerInnen) -Alter bei Studienbeginn steigt leicht, da mehr ältere AnfängerInnen mehr über den zweiten Bildungsweg 25% mit verzögertem Studienbeginn Beginnalter Anteil > 24 J. Wiss. Universitäten 20,6 J. 8% Kunstuniversitäten 22,2 J. 22% FH 24,4 J. 34% (wg. berufsbegleitenden Studien) PH 25,1 J. 36% (wg. Berufsschule, Religion) unger@ihs.ac.at SOLA 2011 5 -Alter der Studierenden (nur inländische Studierende, ohne Dr.) -Alter steigt, da ältere AnfängerInnen mehr RückkehrerInnen längere Verweildauer Alter Anteil > 30 J. Wiss. Universitäten 26,9 J. 21% Kunstuniversitäten 27,8 J. 25% FH 25,4 J. 15% PH 26,4 J. 24% unger@ihs.ac.at SOLA 2011 6 3

Strukturveränderungen Die Studierendenpopulation wird seit Jahren immer heterogener ein Trend der sich seit 2009 deutlich verstärkt hat. Die Studierenden gibt es nicht, sondern sehr unterschiedliche Gruppen von Studierenden. Daher unterscheidet sich auch die soziale Lage zwischen den Studierenden immer stärker. Zu den klassischen Studierenden kommen z.b. immer mehr Lifelong-Learner hinzu. unger@ihs.ac.at SOLA 2011 7 Soziale Herkunft (nur inländische AnfängerInnen) Studium für Kinder bildungsnaher Familien um Faktor 2,5 wahrscheinlicher (Unis 3,0, FHs 1,9) Seit 15 Jahren kaum Veränderungen innerhalb der Unis und FHs, aber durch Expansion des FH- Sektors nimmt die Überrepräsentanz bildungsnaher Schichten insgesamt etwas ab. Andererseits: 42% d. AnfängerInnen aus bildungsfernen Familien (weder Vater noch Mutter haben Matura) bzw. 76% sind keine Kinder von AkademikerInnen unger@ihs.ac.at SOLA 2011 8 4

Verbleibs- und Erfolgsquoten: Unis (nur inländische Studierende) AnfängerInnen Diplomstudium WS 2003/04 an Universitäten nach 16 Semestern Abschluss Noch inskribiert Frauen 46% 26% Männer 41% 30% Eltern max. Lehre 39% 28% Eltern Hochschule 48% 29% unger@ihs.ac.at SOLA 2011 9 Verbleibs- und Erfolgsquoten: FHs (nur inländische Studierende) AnfängerInnen Diplomstudium WS 2003/04 an Fachhochschulen nach 12 Semestern Abschluss Frauen 84% Männer 76% Eltern max. Lehre 79% Eltern Hochschule 76% unger@ihs.ac.at SOLA 2011 10 5

Erwerbstätigkeit unger@ihs.ac.at SOLA 2011 11 Zeitvergleich 2006 2009 2011 Ganzes Semester 40% 45% 47% Gelegentlich 18% 17% 16% Summe 58% 61% 63% h/ Woche 19,1h 19,7h 19,8h Frauen: 63% erwerbstätig, im Schnitt 18,2h Männer: 62% erwerbstätig, im Schnitt 21,8h unger@ihs.ac.at SOLA 2011 12 6

Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit hängt stark vom Alter ab Große Unterschiede nach Studienrichtung Erwerbsquote unterscheidet sich nicht nach sozialer Herkunft, aber Studierende aus niedrigeren Schichten arbeiten mehr Stunden/Woche öfter aus finanzieller Notwendigkeit Bis zu 10h/Woche zumeist mit Studium vereinbar -Einkommen 670, aber 54% der Erwerbstätigen im Rahmen der Geringfügigkeit unger@ihs.ac.at SOLA 2011 13 Stellenwert von Studium und Erwerbstätigkeit (alle Studierenden) Rundungsbedingt geringfügige Abweichungen von anderen Tabellen/Grafiken. unger@ihs.ac.at SOLA 2011 14 7

Typologie der Studierenden nach Erwerbstätigkeit (alle Studierenden) Rundungsbedingt geringfügige Abweichungen von anderen Tabellen/Grafiken. unger@ihs.ac.at SOLA 2011 15 Studienförderung unger@ihs.ac.at SOLA 2011 16 8

Zeitvergleich 2006 2009 2011 (Mai/Juni) Familienbeihilfe 58,6% 55,1% 53,0% Konventionelle Studienbeihilfe 18,6% 18,2% 14,7% Selbsterhalter 5,5% 6,6% 7,1% Abschluss Stipend. 0,2% 0,2% 0,2% Andere Förderungen/Stipendien kaum relevant unger@ihs.ac.at SOLA 2011 17 Bezugsquoten nach Schicht und Alter 60% 60% 50% 50% 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% Bis inkl. 19 J. 20 J. 21 J. 22 J. 23 J. 24 J. 25 J. 26 J. 27 J. 28 J. 29 J. 30 J. Ab 31 J. Niedrige Schicht Mittlere Schicht Gehobene Schicht Hohe Schicht 0% Bis inkl. 22 J. 23 J. 24 J. 25 J. 26 J. 27 J. 28 J. 29 J. 30 J. 31 J. 32 J. 33 J. 34 J. 35 J. 21 J. Niedrige Schicht Mittlere Schicht Gehobene Schicht Hohe Schicht Konvent. Studienbeihilfe Selbsterhalterstipendium 272 / Monat 632 / Monat 60% erhalten < 300 76% erhalten > 600 unger@ihs.ac.at SOLA 2011 18 9

Finanzielle Situation unger@ihs.ac.at SOLA 2011 19 Durchschnittliche Einnahmen 860 in bar + 140 in Naturalien = 1.000 Männer 80 mehr als Frauen (wg. Erwerbstätigkeit) Große Unterschiede u.a. nach Alter, Studienrichtung 30% haben maximal 700, 5% mehr als 2.000 Einnahmen sanken seit 2009 real um 2% Wichtigste Finanzierungsquellen: 42% d. Budgets aus Erwerbstätigkeit 38% d. Budgets von Familie (inkl. Familienbeihilfe) 8% d. Budgets von Studienförderung unger@ihs.ac.at SOLA 2011 20 10

Durchschnittliche Kosten (nur regelmäßige Ausgaben) Kosten = eig. Ausgaben + Naturalleistungen Lebenshaltung 850 + Studium 78 = 930 Gesamtkosten stiegen seit 2009 um 3% Größte Positionen: Wohnen 302 (+9% seit 2009) = 32% d. Kosten Ernährung 192 (+5% seit 2009) = 21% d. Kosten unger@ihs.ac.at SOLA 2011 21 Finanzielle Schwierigkeiten Nach eig. Angaben 10% stark von finanziellen Schwierigkeiten betroffen Besonders betroffen: Studierende zwischen 26 und 30 Jahren Niedrige Schicht Alleinerziehende BildungsinländerInnen mit Migrationshintergrund Behinderung/ gesundheitliche Beeinträchtigung (v.a. psychische Erkrankungen) Kunst- und Vetmedstudium unger@ihs.ac.at SOLA 2011 22 11

Basis: 370.000 Wörter aus den offenen Anmerkungen zum Fragebogen von 7.600 Studierenden weitere Themen, nach und nach unter www.sozialerhebung.at Hochschulzugang, Studienmotive Studienzufriedenheit, Studienfortschritt, Prüfungen, Pläne nach Studium Studienförderung Praktika während des Studiums, Erwerbstätigkeit Zeitbudget Wohnsituation Kinder Einnahmen, Ausgaben, finanzielle Schwierigkeiten, Krankenversicherung Internationale Mobilität, Sprachkenntnisse Internationale Studierende in Österreich Gesundheitliche Beeinträchtigung/ Behinderung Sport Soziodemografie DoktorandInnen unger@ihs.ac.at SOLA 2011 24 12