Massnahmen zur Energieeffizienz im Gebäudebereich

Ähnliche Dokumente
Von der Effizienz zum Lifestyle

Bauen Für die Zukunft: effizient und umweltfreundlich

Faktor 3 Bau+Mobilität: A+W

Die 2000-Watt-Gesellschaft

Leichter leben: die 2000 Watt Gesellschaft

Zukunftslabor für nachhaltige Konstruktion und Gebäudetechnologie NEST. Nachhaltige Impulse für die Bauwirtschaft

Forum für Nachhaltige Entwicklung BL Kolloquium 2000-Watt-Gesellschaft Liestal, 20. März 2007

Immobilien: Massnahmen zur Energieeffizienz im Gebäudebereich

Herausforderung künftigen Bauens und Erneuerns

Klimaresiliente Stadtplanung: Das 2000-Watt-Projekt in der Schweiz und seine Umsetzung. Klimaschutz und Klimawandel in den Kommunen

Bauforum 2013 Zürich ETH. Integrierte Ansätze. Local Energy Hub: Entwicklungen für intelligente Energiesysteme. Urs Elber

Energiestrategie Österreich

Energieeffizientes und solares Bauen MINERGIE : erfolgreiche Vermarktung hocheffizienter Gebäudestandards in der Schweiz

Competence Center Energy & Mobility

Transformation des Gebäudeparks Schweiz: Von der Vision zur Realisation

Trends in der schweizerischen Energieforschung

DIV / Abteilung Energie. Der Kanton Thurgau steigt in die Champions League der Energiepolitik auf

Das Potenzial von Plusenergie- Gebäuden

Minimierung des Strombedarfs - wenig brauchen und selber produzieren. Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014)

UBS Arts Forum 2012 Architektur und Raum: Das Bauen der Zukunft. Bauen unter neuen Vorzeichen Nachhaltige Konzepte für die Bauerneuerung

Impulsreferat zu Podium II Gebäude der Zukunft klimaeffizient und innovativ

Die zukünftige Schweizerische Stromversorgung: Ausgangslage und Grundlagen

Agenda. 1. Unsere Referenzen 2. Unsere Vision 3. Unsere Werkzeuge 4. Das Beispiel Weidmatt. Alles digital oder was? Smart Applications 2

Regionalisierung g statt Globalisierung. Prof. Dr. Susanne Kytzia, Hochschule für Technik Rapperswil

MINERGIE - Cost-optimized way to nearly zero energy buildings

Willkommen in Winterthur Energiestadt Gold

Nachhaltigkeits-Zertifizierungen MINERGIE ist heute was ist morgen?

«EnergieSchweiz nützlich, effizient und fit für die Etappe »

SIA-Effizienzpfad Energie Umsetzung der 2000-Watt- Gesellschaft im Baubereich

Weiterbildungstag Feuerungskontrolleure Zeljko Lepur Produktmanager Feuerungen Hoval AG Schweiz

Effizienter. Komfortabler. Besser. NEU!

Prof. Matthias Sulzer Head SCCER - FEEB&D. Sargans, 27. April 2017

Basel auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft: Wo stehen wir, wie kommen wir dorthin? Dr. Jürg Hofer, Leiter Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt

Zukunftslabor für nachhaltige Konstruktion und Gebäudetechnologie NEST. Nachhaltige Impulse für die Bauwirtschaft

Energieleitbild 2020 Roche Basel. Udo Bäckert, Technik Basel 7. November 2013

Teilrevision kantonales Energiegesetz (KEnG)

mikro WKK Heizgeräte Markus Frei Hardt Dipl. Umwelt Ing. ETH, Business Engineer FH Group Product Manager Heat Pumps

2000 Watt-Gesellschaft: Nicht nur die Heizung zählt

Ein Blick über die Grenze: Klimaschutz in Basel und der Schweiz

Energiekonzept ETH Zürich und Science City

Neue Technologien innovative Ideen der Geräteindustrie

Ansätze zur Energiespeicherung im Quartier aktueller Stand im Forschungsprojekt QUARREE100

Vision 2000-Watt-Gesellschaft

Energie 2.0: Eckpunkte einer Energiestrategie für Österreich

Energiepraxisseminar

Urban Energy Systems Laboratory. BEST Building Energy Systems and Technologies Group

Nachhaltiges Bauen in der Schweiz Erfahrungen und Entwicklungen. Adrian Altenburger SIA-Vizepräsident und Präsident SIA-Fachrat Energie

Energieversorgung 2050 die Umsetzung

Energiekonzept des Kantons St. Gallen

Projekt einer nachhaltigen Energieversorgung der Schweiz

Das Energiekonzept der Stadt St.Gallen

BS2 Building Systems & Solutions

Wege zu kostenoptimierten NZEB und Plusenergie- Gebäuden

EnergieRespekt. Wie die Energiewende aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht gelingen kann

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH DER ENERGIESTÄDTE. Setzt Minergie die richtigen Schwerpunkte? Roman Hermann, dipl. HLK-Ing. HTL/SIA (Reg. A)

Willkommen Welcome Bienvenue NEST. Empa: Materialforschung & Technologie. Reto Largo, Empa, NEST Managing Director. 11. Technikertag VGQ,

Trends in der Energie- und Gebäudetechnik

Smart City Winterthur

Morgenstadt Die Fraunhofer Studie

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Schweiz

Wir sparen mit Energie. Und engagieren uns für Erneuerbare. OÖ Energiesparverband Effizient mit Energie

WAS KANN ICH TUN? Die Top Five Handlungsempfehlungen auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft

Innovative Bauweisen: Wie wird 2050 gebaut?

Bauforum 2013 Basel Eine Stadt wird Smart

Das Gebäudeprogramm des Kantons Basel-Landschaft. Dr. Alberto Isenburg Leiter Amt für Umweltschutz und Energie

Energie [R]evolution Österreich 2050

MINERGIE: Neuerungen 2017

Neue Spielräume für die Planung mit dem SIA-Effizienzpfad Energie

Erneuerbare Gase Wärme und Winterstrom!

Brauchen und wollen wir das Niedrigstenergiehaus? Energiebeauftragter DI Wolfgang Jilek

Mit welchen Energien versorgen wir die Stadt der Zukunft?

Energieförderung im Kanton St.Gallen Neuerungen, Änderungen, speziell für Bewirtschafter. 22. August 2017 Philipp Egger, Geschäftsleiter

Nachhaltig an den Grenzen des heute Machbaren gebaut

MINERGIE: Was ist erreicht, was bleibt zu tun? Plenarversammlung KGTV Bern, 4. Oktober 2016 Andreas Meyer Primavesi

Der Energiekanton Aargau auf dem Weg in die Zukunft

Smart Cities-Strategie und 1. Ausschreibung Stadt der Zukunft

AXA Schweiz: Energie-Management und Effizienz-Massnahmen bei einem grossen institutionellen Immobilien-Investor

1. SIG in Kürze. 2. Energiewende : die grossen Veränderungen. 3. SIG : Strategie eines Multi-Energie-Verteilers. 4. Schlussfolgerungen

Umbau des Energiesystems in Basel

ASUE-Effizienzdialog 04. März 2010 Die Strom erzeugende Heizung: Status Quo und Technologieperspektiven

Effiziente Technik und Erneuerbare Energien

SMART2020: Enabling the low carbon economy in the information age. Karsten Zimmermann Corporate Responsibility Deutsche Telekom AG 2.

Ökowärme in Oberösterreich. Dr. Gerhard Dell

NOVARTIS CAMPUS a VISION

Die elektrischen Effizienzpotentiale im Gebäudebereich

Forschungsförderung des Bundesamtes für Energie BFE

Zürich erneuerbar - aber wann?

Die deutsche Energiepolitik: Politikempfehlungen der Wissenschaft

Baustandard Minergie: Der Standard für Komfort und Energieeffizienz. Ihre Garantie für Qualität und Effizienz

Seite 1 WÄRMEKRAFTKOPPLUNG. Hanspeter Eicher. GVM Tagung WKK WKK: Bedeutung, Technik; Einsatzbereiche; Potentiale 3. Februar 2011

GREENCITY IN ZÜRICH SÜD DAS QUARTIER VON MORGEN

Eröffnung und Einführung ins Thema Robert Horbaty Projektleiter Smart Cities

Suffizienz - wie bitte? Annette Aumann Fachstelle nachhaltiges Bauen Swissbau, 24. Januar 2014

UBS Arts Forum Thun. Bob Gysin + Partner BGP Daniel Leuthold

Pegelstand.Energiefluss

Gebäude-Energiekonzepte

Nachhaltiges Bauen gemäss SIA-Empfehlung ein Beitrag zur Förderung des «Langsam»verkehrs

Die MuKEn 2014: Gemeinden in einem Spannungsfeld. Kanton Zürich Baudirektion Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft

2000 Watt-Gesellschaft konkret Jules Pikali, Energiestadtberater OekoWatt GmbH, Rotkreuz

Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER, Efficiency) Prof. Matthias Sulzer Dozent Energie- & Gebäudetechnik Deputy Leader SCCER - FEEB&D

Transkript:

1. Expertenmeeting Energie Trialog Schweiz Massnahmen zur Energieeffizienz im Gebäudebereich PSI Würenlingen 20.-22. Juni 2007 Roland Stulz 1

Energieverbrauch nach Sektoren (CH, 1999) Gebäude Konstruktion Verkehr Dienstleistungen Industrie Gebäude Mark Zimmermann, EMPA/CCEM, 2007 2

Mögliche Effizienzsteigerungen 80% 75% 50% 20% 25% 30% 45% PW Licht Motoren Gebäude Glas- Flaschen Gebäude Flugzeuge Heizungen Quelle: Novatlantis, White Book (2004), E. Jochem et al 3

Bedarfsstruktur wandelt sich: Neubau OK, Elektrizität und Mobilität kritisch Primary Energy Consumption MJ/m 2 yhfa 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 CH Ø SIA380/1 Minergie Passivhaus Susatainable benchmark Heating Hot Water Electricity Construction Renewal Car Train Mark Zimmermann, EMPA/CCEM, 2007 4

Vom Ölhaus zum Elektrohaus: Anergie+Exergie Energie=Exergie+Anergie Erdöl Erdgas Elektrizität für ohmsche Verbraucher Fossile für Mobilität / Prozesse Biofuel für Elektrizität / Kraft (WKK mit BHKW, Stirling, Brennstoffzelle Solar, Geothermie, Abwärme, für Heizung / Kühlung mit WP dezentral - zentral (Wohnung, Haus, Quartier, Region): BHKW mit biogenen Energieträgern Wärmebedarf: abnehmend Kältebedarf: zunehmend 5

CO2-neutraler Raumkomfort + Reduktion Standbyversluste Erdsonden + Wärmepumpe 40% Standby reduzieren Elektroleistung Bürogebäude [kw]. 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Uhrzeit 220m Fensterlüftung + WRG 6

Integrale Energieeffizienz: Gebäude + Mobilität kwh / (person year) 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 Building: heating, cooling,ventilation, hot water commuting to work business travel 0 Old building New building: Minergie + Mobility 7

30% mehr Elektro-Effizienz (CH) 32% Optimierungspotential mit verfügbarer effizientester Technik 8

Sanierungsbedarf = Effizienzsteigerungspotential Energieverbrauch (Heizug) von 400 auf 40 MJ/m2.a - 1920 1920-45 1950-59 1960-69 1970-75 MJ/m2 pro Jahr 1976-80 1981-85 1986-90 EAWAG Chriesbach 1991-99 Energiebezugsfläche (Mio. m2) 9

Traditionelle Renovation: nicht zukunftsfähig viele technische Kompromisse handwerklich, nicht modular ungenügende Koordination der Fachgewerke mangelhafte Qualität ineffizienter Planungs- und Bauprozess Mark Zimmermann, EMPA/CCEM, 2007 10

Erneuerung braucht Modularität und Planungssicherheit CCEM Projekt: integrales Gebäudekonzept keine technischen Kompromisse wenige beteiligte Unternehmen gut koordinierte Module Qualitätssicherung effizienter, schneller Produktionsprozess Mark Zimmermann, EMPA/CCEM, 2007 11

CCEM: Building Technology for the 2000 Watt Society Empa Distribution Grid Empa Distribution Grid Wärmedämmung aus Aerogel/Steinwolle Vakuumwärmedämmung der 2. Generation farbige Solarfassaden für Heizung / Kühlung thermoaktive Deckenelemente mit Latentspeichermasse Absorptionssysteme mit Membrantechnologie für Kühlung / Entfeuchtung kompakte Langzeitspeicher 10kW Solar- Absorptionskältemaschine bio-mimetisches Regelungssystem für Sonnenschutz und elektrische Beleuchtung Thomas Frank, EMPA/CCEM, 2007 12

Marktführer sind bereit für Energieeffizienz Forum Chriesbach EAWAG, Dübendorf, Minergie P Allreal Eulachhof Winterthur: 136 Mietwohnungen, Minergie-Peco Gasser «do-it», Punt Muragl (1750 müm), Minergie P 13

Das '2000-Watt-Haus' ist marktreif EAWAG Chriesbach, Dübendorf Stadtspital Triemli, Zürich Gasser «do-it», Punt Muragl (1750 m) Allreal Eulachhof, Winterthur Novartis Campus Basel Science City, ETH Hönggerberg 14

Private-Public Partnership Technologie-Transfer in Private-Public- Partnerships: Basel Zürich Genf Leuchttürme für eine nachhaltige Zukunft 15

Der Zeithorizont wird von Politik und Ökonomie bestimmt 7000 6000 1500 W fossil pro Person 500 W fossil pro Person 5000 Watt/Person 4000 3000 Nicht fossile Energieträger Fossile Energieträger 2000 Energiebereitstellung Ausland 1000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 2050 22. Jahrhundert 16

4 Schritte führen zum Ziel 4 Innovationsbereiche technische Innovation sustainable development good technology Energie Mobilität Gebäude ökonom. Innovation soziale Innovation politische Innovation innovative money intelligente Organisation sinnvolle Gesetze von Invest- zu Lebenszykluskosten CSR Vertrauen Entscheidungshilfen 17

Freiwilligkeit genügt nicht Energieeffizienz ist wirtschaftlich (CEPE/econcept) photovoltaics nano technology Technik ist vorhanden Planungs- und Entscheidungsinstrumente sind vorhanden daylighting electronics Labels und Standards sind vorhanden Anreize fehlen shading glass technology Wissen ist mangelhaft ("Energieeffizienz ist zu teuer"!) Aus- und Weiterbildung fehlt insulating (U=0.4) glazing electro-chromatic glazing 18

Politik und Wirtschaft müssen Anreize schaffen % 500 400 300 200 Investition 100 Spitäler Hallenbäder Industrie Bürogebäude Wohnen Erstellung Betrieb 0 10 20 30 40 50 Years Optimierung der Lebenszykluskosten statt Minimierung der Investition Minergie / Minergie P als Vorgabe in Gesetzgebung Gebäude-Energiepass 'Warme Miete' Impulsprogramm Energieeffizienz Investition+Steuerabzüge = Investitionskosten (W.Ott, econcept/cepe) Zertifikate und Richtlinien für Submissionswesen Umsetzung der CCEM-Technologien St/proj/20420/vortraege/folien/D014 19

www.novatlantis.ch 20