Claudia Knauer, Bibliotheksdirektorin, Bericht 2017 für die Generalversammlung April 2018

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Transkript:

Bericht Verband Deutscher Büchereien 2017 Claudia Knauer, Bibliotheksdirektorin, Bericht 2017 für die Generalversammlung April 2018 Der Verband Deutscher Büchereien in Nordschleswig umfasst die Zentralbücherei in Apenrade, die vier Filialen in Tingleff, Tondern, Hadersleben und Sonderburg sowie zwei Bücherbusse, die das gesamte Gebiet Nordschleswig in einem Sechswochenrhythmus abdecken. Wir haben inklusive Hausmeister und Reinigungskräfte 28 Mitarbeiter, viele davon allerdings in Teilzeit. Situation zu Beginn des Jahres 2018: Die Zahlen des vergangenen Jahres zeigen, dass die Entleihungen bei den physischen Medien nach wie vor zurückgehen, wobei der Rückgang bei den deutschen Büchereien sich im Vergleich zu den dänischen Büchereien und den Bibliotheken in Deutschland weniger dramatisch darstellt. Wir erleben weiterhin eine steigende Inanspruchnahme der offenen Bücherei, die allen registrierten Nutzern in mittlerweile allen Filialen und der Zentralbücherei an sieben Tagen in der Woche zwischen 7 und 22 Uhr zur Verfügung steht bzw. in Sonderburg zwischen 8 und 22 Uhr und an Wochenenden nur bis 17 Uhr. Das liegt daran, dass wir hier im November 2017 mit den dänischen Kollegen und der Kunstschule unter ein Dach gezogen sind. Dafür haben wir hier aber die Öffnungszeiten aufgrund der großen Nachfrage ausgedehnt auch mittwochsvormittags und samstags ist jetzt Personal vor Ort. So stieg die Zahl der Logins im gesamten Verband im Vergleich zum Jahr 2016 von 4096 auf 4876. Im neuen Multikulturhaus an der Hafenlinie in Sonderburg haben wir im alten Packhaus ein neues Domizil gefunden. Wir werden dort in einem so viel höheren Maße von der dänischen Mehrheitsbevölkerung wahrgenommen, dass sich schon nach wenigen Monaten ein erstes Fazit ziehen lässt: es ist ein voller Erfolg. Wir haben bisher mehr als 100 neue Leser aufgenommen.

Viele Besucher schätzen die besondere Atmosphäre mit den alten Balken und dem "Haus im Haus", denn die Außenmauern des Packhauses blieben stehen. Aufgrund der Zuwendungen des Auswärtigen Amtes und des A. P. Møller Fonds konnte die deutsche Bücherei Sonderburg mit den gleichen Regalen wie die dänische Bücherei ausgestattet werden. Optisch bilden die Büchereien so eine Einheit und erleichtern den dänischen Gästen das Überschreiten der Schwelle. Dazu dient auch, dass alle Informationen auch auf Dänisch gegeben werden, und da wir bezüglich der digitalen Informationsmöglichkeiten wie die dänischen Kollegen über eigene digitale Kanäle und große Flachbildschirme an verschiedenen Orten im Multikulturhaus verfügen, haben wir dort optimale Möglichkeiten unsere Angebote sichtbar zu machen. Die Artothek ist ein weiterer Anziehungspunkt. Hier ein paar Entleihzahlen aus 2017 dazu: Apenrade 283 Bilder Hadersleben 61 Bilder Sonderburg 27 Bilder (in knapp zwei Monaten ) Tondern Tingleff Bücherbus 1 Bücherbus 2 15 Bilder 0 Bilder 4 Bilder 0 Bilder In der Zentralbücherei Apenrade hat sich insbesondere die Ende 2016 eingerichtete Jugendecke als Erfolg erwiesen. Viel mehr Jugendliche suchen die Bücherei auf, arbeiten und spielen dort. In Tondern ist die Zusammenarbeit mit der Schule in einen festen Rahmen mit bindenden Absprachen gegossen wurden. Auch davon versprechen wir uns für die Zukunft viel. Wir freuen uns, dass wir mit Marie Medow eine neue engagierte Büchereileiterin gefunden haben. Dank an Ingela Wieking für den Einsatz in der Zeit des Übergangs. Das war eine fantastische Arbeit. In Hadersleben und Tingleff verläuft die Arbeit in den gewohnten Bahnen, an beiden Stellen ist es gelungen, die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen weiter zu vertiefen. Es wurden noch mehr Veranstaltungen angeboten. In Tingleff gibt es eine sehr fruchtbare und effektive Zusammenarbeit nicht nur mit Vereinen und Verbänden der deutschen Minderheit, sondern auch mit der dänischen Bücherei. Die Veranstaltungen sind ausverkauft und erwirtschaften sogar einen bescheidenen Überschuss, der gleich wieder für neue Veranstaltungen genutzt wird. Tolle Arbeit, Tingleff!

In Hadersleben ist die Kooperation mit dem örtlichen BDN Garant für äußerst gut besuchte Veranstaltungen, ein großer Erfolg waren die Angebote im Zusammenhang mit dem dänischen Lysfest. Genauso wie in Apenrade benutzen wir in Hadersleben auch den jährlichen (Aus)bildungstag dazu, zusammen mit den anderen Kultureinrichtungen den neuen Schülern/Studenten unsere Angebote zu präsentieren. Danke für diesen Einsatz In 2018 geplante Aktivitäten / Verwendung der Bundesmittel / Förderung durch andere Zuwendungsgeber: 2018 werden wir noch mehr Gewicht auf die Nutzung unserer Makerspace-Angebote legen. Dazu gehört die Konzeption von Roboter-Wochen oder Tagen. Wir verfügen über Beebots, Ozobots, einen 3D-Drucker, Lego Education, aber auch über nicht-technische Angeboten wie das Nagelbrett, auf dem mit Gummibändern Bilder gespannt werden, über Ausmalvorlagen und einen Bibliotheksschal, an dem alle Besucher mitstricken können. Bei den technischen Angeboten geht es darum, Kindern ab dem Kindergartenalter Programmieren und Codieren beizubringen und vorausschauendes räumliches Denken zu üben. Bei Lego Education und dem Erstellen von Trickfilmen geht es um Fantasie, Sprache und die technische Umsetzung. Wir erleben, dass die jungen Menschen durchaus nicht nur technikorientiert sind, sondern gerne Mandalas ausmalen und Spiele (und zwar nicht auf dem Computer) spielen. In dieser Hinsicht werden wir unser Angebot erweitern, auch mit solchen Basics wie Stadt/Land/Fluss. Die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten steht dabei weiterhin ganz oben auf unserer Planungsliste. Wir werden dazu auch die im vergangenen Jahr eingeleitete Kooperation mit den dänischen Schulen fortsetzen. Dazu gehört die Schulung in unseren digitalen Medien wie Munzinger, Brockhaus und vor allem Lernort Bibliothek, der gerne und oft genutzt wird - allerdings nur dann, wenn die Lehrer und Schüler darin geschult sind. Hier kommt nichts von alleine. In Apenrade werden unsere Angebote nicht nur in die "Aaben Skole" eingehen, sondern künftig auch in den børnekulturellen rygsæk dort sind Angebote gesammelt, die die Schulen buchen können.

Die deutsche Sprache in Dänemark wird noch nicht in dem Umfang gefördert, wie es wünschenswert und notwendig ist. Dafür wollen wir in den Büchereien einen Raum schaffen. Deshalb beteiligen wir uns auch an dem Projekt Grenzgenial, das in Regie des Nordschleswigers für aktuelle Unterrichtsmaterialien auf Deutsch sorgt. Bibliotheken sind seit langem viel mehr als Regale mit Büchern oder anderen Medien. Sie sind Treffpunkt, sie sind Ort für Meinungsbildung und -wechsel. Dem dient auch das Politische Forum, das 2018 fortgesetzt wird. Kontroverse aktuelle Themen werden hierbei kurz in einem Pro Kontra - System von Fachleuten vorgestellt, bevor das Publikum darüber diskutiert. Im vergangenen Jahr hatten wir großen Erfolg mit diesem Konzept. Zu den vielen gut besuchten Veranstaltungen (Lesungen, Musik, Theater) des vergangenen Jahres zählen als Höhepunkte unsere beiden mehrtägigen Bücherflohmärkte mit Live-Musik, Wein und Kinderschminken. Mittlerweile stehen die Gäste Schlange vor der Tür, bevor wir öffnen. Zusammenarbeit mit anderen Akteuren schreiben wir groß: 2018 werden wir zusammen mit der dänischen Bücherei in Sonderburg, mit Dansk Centralbibliotek in Flensburg, der Flensburger Stadtbücherei und der Flensburger Stadtpräsidentin unter unserer Federführung eine Veranstaltung mit Hanne Vibeke Holst im Multikulturhaus in Sonderburg durchführen, die zweisprachig geplant ist. Erste Projekte für das Jahr 2020 sollen angedacht und skizziert werden, z. B. Schreibprojekte oder das Wiederauffinden der Geschichte im Stadtbild - in jedem Fall gibt es dazu die Materialien und die Lektüre in den Büchereien. Die Kinder- und Jugendbuchwochen, die jedes Jahr im November in Zusammenarbeit mit dem Büchereiverein Schleswig-Holstein stattfinden, werden dieses Jahr in Apenrade eröffnet. In diesem Monat werden von der Büchereizentrale Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit den Bibliotheken mehrere Hundert Lesungen für Kinder und Jugendliche in Schulen und Kindergärten im ganzen Bundesland und Nordschleswig angeboten.

Kennzahlen: Wir haben 4.143 aktive Nutzer und hatten 2017 bei einem Medienbestand von 143.392 rund 248.000 Entleihungen physischer Medien, d.h. wir setzen unseren Bestand mehr als 1,7 Mal pro Jahr um und generieren pro Nutzer pro Jahr 60 physische Entleihungen. Im Dänischen werden im Durchschnitt pro Einwohner 11,03 physische Medien entliehen (Zahl von 2015.- im dänischen Bereich gibt es wegen Umstellung der Bibliothekssoftware derzeit keine aktuelleren Zahlen). Nimmt man bei der deutschen Minderheit 16.000 Mitglieder an, kommen wir auf 15,5 Entleihungen. Unsere Leserzahl bedeutet auch, dass ein Viertel der angenommenen Mitglieder der Minderheit Leser bei uns ist. Im bibliothekarischen Bereich haben wir 12,5 Personalstellen. Pro Mitarbeiter werden pro Jahr im Durchschnitt 19.840 Entleihungen getätigt, im dänischen Durchschnitt sind es 16.200 (Zahl von 2015 - im dänischen Bereich gibt es wegen Umstellung der Bibliothekssoftware derzeit keine aktuelleren Zahlen). Dabei ist bei uns der Leihverkehr ins Dänische hinein und von und nach Deutschland steigend, aber auch besonders arbeitsintensiv. Bei den digitalen Medien wie Munzinger Archiv, Duden, onleihe zwischen den Meeren, digitaler Brockhaus und Brockhaus Schülertraining verzeichnen wir kontinuierlich deutliche Steigerungen. Ziel sind neben den o.g. Aktivitäten, die Vertiefung der Kooperation mit Vereinen und Verbänden der deutschen Minderheit wie dem örtlichen BDN, dem Sozialdienst, der SP, aber eben auch mit den dänischen Akteuren, weil wir hier die ausgezeichnete Möglichkeit haben, unserem Ziel, deutsche Sprache und Kultur zu fördern und zu verbreiten, gerecht zu werden. Das Interesse ist da, das merken wir immer öfter, weil die dänischen Einrichtungen uns immer häufiger mitbedenken und bei Einladungen z. B. zur Gestaltung des neuen Campus in Apenrade darauf achten, dass auch wir hinzugebeten werden und mitarbeiten. Die Zusammenarbeit gibt es natürlich auch über die Grenze hinweg nach Deutschland. Durch den Kontakt zur HAW Hamburg, den Ingela Wieking so hervorragend hält, hatten wir wieder ein Praktikantin, die ihr Praxissemester bei uns abgeschlossen hat. Beim Betriebsausflug haben wir uns bei den Kollegen in Schleswig umgeschaut und regelmäßig nehmen wir an den deutschen Fachstellenkonferenzen teil. 2020 wird sie sogar in Nordschleswig stattfinden. Im Dänischen sind wir immer beim Bibliothekspolitischen Gipfel und bei der Tagung der Bibliothekschefs vertreten.