ergo: Magazin für Menschen mit Energie Energie auf Reisen: Woher unser Erdgas kommt und wie der Markt funktioniert



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Transkript:

305 ergo: Magazin für Menschen mit Energie 1 2 3 1 2 3 Energie auf Reisen: Woher unser Erdgas kommt und wie der Markt funktioniert Saubere Energie macht Schule: Ökostrom für Blote Vogel Von Witten bis nach Afghanistan: Pröpper installiert überall

Startknopf 2 1 Impulse Brennpunkt Markt 1 2 3 3 Aus dem Inhalt: 3 Fragen an: Dr. Florian von Wangenheim zum Wert von Mundpropaganda Ökostrom für Wittener Waldorf-Schule ergo: verlost Karten für den Mondpalast ergo:graphie: Leser genießen Wein-Seminar Baubeginn beim GuD-Kraftwerk Energie mit langer Leitung: Erdgas ist einer der wichtigsten Energieträger und einer der begehrtesten. Die weltweit hohe Nachfrage nach fossilien Brennstoffen treibt die Preise in nie gekannte Höhen. ergo: schaut hinter die Kulissen des Gasmarktes und sprach mit Stadtwerke-Vorstand Leo Mating über die Preisentwicklung Installation international: Elektro Pröpper aus Witten stattet Veranstaltungen aus wenn es sein muss, sogar in Afghanistan Ökostrom: Die sanfte Energie hat bei den Deutschen ein hervorragendes Image wird aber nur von wenigen genutzt. Warum eigentlich? Klick-Millionär: Das Internet-Portal rewirpower.de ist seit 1.000 Tagen online und hat sich zum echten Renner entwickelt Leserbefragung: Viele ergo:-leser haben uns den Fragebogen zurückgeschickt und gaben ihrem Magazin hervorragende Noten 4 6 10 12 13 14 Editorial: ergo: immer am Puls der Zeit Lesen Sie das Manager-Magazin? Dann haben Sie vielleicht das Titelthema der August-Ausgabe wahrgenommen: Der Champion Was die Wirtschaft von Bayern München lernen kann. Und vielleicht kam Ihnen das Thema irgendwie bekannt vor. Was nicht verwunderlich wäre: Bereits im Mai vergangenen Jahres lautete nämlich das ergo:-titelthema: Was Manager von Fußballern lernen können. Wir sprachen unter anderem mit Dr. Hagen Rudolph, der erforscht hat, welche Strategien Unternehmen sich von Deutschlands erfolgreichstem Fußballclub abgucken können ergo: bemüht sich stets, Ihnen spanndende Themen zu präsentieren, die in der Luft liegen rund um die Energie, aber auch rund um Menschen mit Energie. Dass uns das offensichtlich durchaus gelingt, zeigen die Ergebnisse unserer Leserbefragung in der Mai-Ausgabe (siehe S. 14). Wir hoffen, dass wir Ihnen auch in dieser Ausgabe eine interessante Mischung an Themen bieten können, und wünschen Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen! Ihre ergo:-redaktion Trends & Technik Geothermie: Erdwärme-Studie bescheinigt Nordrhein-Westfalen beträchtliches Potenzial das die Ruhr-Universität bald nutzen wird 16 Service Wasser-Wissen: Trinkwasser-Lehrpfad der Stadtwerke Witten Event:uell: Maschinenhalle Friedlicher Nachbar Industriekultur: Das Bilderbuch Ruhrgebiet zeigt das neue Leben in alten Industrieanlagen 18 19 3

Impulse 3 Fragen an: Dr. Florian v. Wangenheim, Juniorprofessor für Dienstleistungsmanagement an der Universität Dortmund. Er berät Unternehmen zum Wert von Mundpropaganda. Mundpropaganda ist besser als ein Werbespot Mundpropaganda ist aus Ihrer Sicht eines der einflussreichsten Marketinginstrumente. Könnten sich Unternehmen teure Kampagnen in den Massenmedien dann nicht sparen? Nein, aber sie fahren günstiger, wenn sie ihre Werbung auf Meinungsführer konzentrieren. Das sind Leute, die andere durch persönliche Empfehlung für ein Produkt begeistern. Deren Mundpropaganda ist überzeugender als jeder Werbespot. Wie identifiziert man solche Meinungsführer? Das hängt vom Produkt ab. Ich unterscheide unter anderem zwischen marktorientierten Meinungsführern und Experten. Erstere sind eine Art Schnäppchenjäger: stets gut informiert und mitteilungsfreudig. Sie zu umwerben lohnt sich etwa für die Konsumartikelindustrie. Experten hingegen kennen sich vor allem in einzelnen, schwerer zugänglichen Produktkategorien aus. Sie sind die richtige Zielgruppe für komplizierte Hightech-Geräte. Wie viel Umsatz ein Meinungsführer selbst mit einem Produkt macht, ist dabei nebensächlich: Wichtig ist, dass er es weiterempfiehlt. Wie lassen sich Meinungsführer zielgerecht umwerben? Indem man zunächst ihr Mediennutzungsverhalten analysiert. Surft die Zielgruppe gern im Internet, lohnt sich für eine Lebensmittelfirma vielleicht die Gründung einer Online- Koch-Community für und mit ihren Produkten. Treffen sich dort zufriedene Feinschmecker, kann die Firma sicher sein: Das spricht sich rum. www.wiso.uni-dortmund.de/dlm/de Blauer Strom für Blote Vogel Die Wittener Waldorfschule Blote Vogel (Bild) setzt ein Zeichen für den Umweltschutz. Ab Januar wird sie den Ökostrom der Stadtwerke Witten beziehen. Wir sind uns bei unserer Arbeit der Verantwortung für die Umwelt und Ökologie bewusst. Mit dem Bezug von Ökostrom stellen wir uns einmal mehr dieser selbst auferlegten Verpflichtung. Wir wollen mit unserer Entscheidung auch zum Umdenken anregen, sagt Blote Vogel- Vorstandsmitglied Elmar Schleiden. Der jährliche Energiebedarf der Zum Lachen geht man im Ruhrgebiet schon lange nicht mehr in den Keller. Eher in den Mondpalast nach Wanne-Eickel. Ruhrkomik in Reinkultur verspricht Theaterchef Christian Stratmann dort seinen Gästen und damit nicht zu viel. Auch in der laufenden Saison brauchen die Zuschauer wieder ein gut trainiertes Zwerchfell, wenn sie das amüsante Bühnengeschehen im ehemaligen Städtischen Saalbau verfolgen. Schule, die nach der Pädagogik Rudolf Steiners arbeitet, liegt bei rund 100.000 Kilowattstunden. Der blaue Strom, der künftig bei Blote Vogel aus der Steckdose kommt, stammt von zertifizierten Wasserkraftwerken in Österreich. Die Schule zahlt für die natürliche Energie lediglich einen Aufpreis von 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Noch Fragen? Steven Scheiker Berater Energiewirtschaft Tel.: (02 30 2) 91 73-3 09 Gewinnen und amüsieren Für drei Stücke geht zurzeit der Vorhang auf: Wat ne herrliche Welt, Ronaldo & Julia und Senior-Ritas sind Komödien, die in liebevoller Form das Leben und Treiben im Revier widerspiegeln. Mal taucht nach 50 Jahren der verschollene Bergbaukumpel Fritz Grabowsky auf und muss behutsam an die Gegenwart gewöhnt werden (Bild), mal streiten und lieben sich fußballverrückte Wirtsfamilien, mal bringt der Sommer der Liebe lust- und frustvolle Hindernisse mit sich. Vielleicht lachen auch Sie bald im Mondpalast : Unter allen ergo:- Lesern verlosen wir 3 x 2 Karten für ein frei wählbares Theaterstück. Einfach das ergo:-antwortfax ausfüllen und bis zum 21.10. zurücksenden. 4

Impulse ergo:graphie Dass die Brennerei Sonnenschein nicht nur etwas von Spirituosen versteht, konnten jetzt die Teilnehmer eines Weinseminars in den Räumen des Wittener Unternehmens erleben. Unter ihnen waren auch ergo:-leser, die an der Verlosung in Heft 1/05 teilgenommen hatten. Fazit am Ende: Es war ebenso lehrreich wie schmackhaft! 1 Gewaltige Turbinen wie diese kommen in modernen GuD-Kraftwerken zum Einsatz. 1 Bau des GuD-Kraftwerks in Hamm hat begonnen Volle Kraft voraus in Hamm- Uentrop: Am 1. September haben die Bauarbeiten für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) begonnen, an dem die Stadtwerke der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (ewmr) beteiligt sind ( ergo: berichtete). Das hoch effiziente Kraftwerk soll im Herbst 2007 in Betrieb gehen und wird eine Leistung von 800 Megawatt erbringen. Es entsteht unter Federführung der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH und wird rund 440 Millionen Euro kosten. Die ewmr hat sich bei dem Großprojekt eine so genannte Kraftwerksscheibe mit einer Leistung von 150 Megawatt gesichert. Die Kooperation der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten wird durch die Beteiligung unabhängiger von Vorlieferanten und schwankenden Bezugsmärkten. Mit dem GuD-Kraftwerk will sie demnächst etwa ein Viertel ihrer abgesetzten Strommenge selbst erzeugen. Für ewmr-kunden bedeutet das langfristig stabilere Preise. Das Kombi-Kraftwerk zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 58 Prozent und besonders niedrige CO 2 -Emissionen aus. Insgesamt sind 28 kommunale Energieversorger aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden beteiligt. 5

Deutschlands Erdgas-Quellen Stand: 2004 Norwegen Dänemark 6% 24% Russland 35% Großbritannien Niederlande 19% Deutschland 16%

Brennpunkt Energie aus der Ferne Erdgas ist einer der bedeutendsten Energieträger des 21. Jahrhunderts. Die Reserven allerdings liegen größtenteils außerhalb Deutschlands. ergo: gibt einen Überblick über die Strukturen und Mechanismen des milliardenschweren Marktes. Es ist kalt in Jamburg, einer Stadt mitten in der westsibirischen Tundra. So kalt, dass die Temperaturen nur selten auf 20 Grad steigen. 20 Grad minus wohlgemerkt. Fast ununterbrochen weht ein eisiger Wind über die weiße Steppe, heult um die Tiefenbohrtürme und Förderanlagen, die wie stählerne Finger überall auf der Jamal-Halbinsel in diesem Teil Russlands in den Himmel ragen. Vermummte Gestalten schuften zwischen den 50 Meter hohen Kolossen, bedienen mannshohe Ventile, schweißen Leitungen und steuern Bagger und Lastkraftwagen über den hart gefrorenen Boden. Was die Arbeiter hier, direkt am nördlichen Polarkreis, unter schwierigsten Bedingungen zu Tage fördern, ist nicht nur Russlands wichtigstes Exportgut. Es ist auch aus dem Leben der Menschen im 6.000 Kilometer entfernten Ruhrgebiet kaum mehr wegzudenken: Erdgas. Erdgas ist einer der wichtigsten Energieträger des 21. Jahrhunderts und die wichtigste Brücke auf dem Weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien, sagt Martin Weyand, Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW). Nicht ohne Grund: Erdgas ist nicht nur umweltfreundlicher als andere fossile Brennstoffe und energetisch weit besser nutzbar seine weltweiten Vorräte dürften zudem noch mindestens 130 Jahre reichen. Und auch dass die Marktreife der Brennstoffzelle zunehmend in Reichweite rückt, ist maßgeblich dem Brennstoff Erdgas zu verdanken. Längst hat sich die blaue Flamme im Alltag der Bundesbürger unverzichtbar gemacht: Millionenfach nutzen sie Erdgas zum Heizen, zum Kochen, für die Warmwasserbereitung, in den Heizstrahlern auf ihren Terrassen oder als Treibstoff in ihren Autos. Auch bei Deutschlands Unternehmern steht Erdgas hoch 1 In Jamburg steht zwar die älteste orthodoxe Kirche der Welt ihre Bedeutung für die Weltwirtschaft verdankt die westsibirische Stadt aber den gewaltigen Erdgasvorkommen, die hier im Permafrostboden schlummern. im Kurs: für die Wärme- und Kältegewinnung, für Trocknungsprozesse, für elektrische Energie, als Kraftstoff und als Rohmaterial für die petrochemische Industrie. Erdgas, so das Ergebnis einer Umfrage des BGW, ist für die Wirtschaft die Wunschenergie Nummer eins. Kaum ein Verbraucher hierzulande macht sich dabei bewusst: Das Gas, das so komfortabel aus der Leitung strömt, stammt nur zu 16 Prozent aus Deutschland. Als eine der führenden Industrienationen verfügen wir über wenige eigene Quellen, weiß Gerd Marx, Leiter Energieberatung bei der Energieagentur NRW in Wuppertal. Die meisten davon liegen in der Norddeutschen Tiefebene zwischen Elbe und Ems. Die übrigen 84 Prozent des deutschen Erdgas-Bedarfs von jährlich rund 100 Milliarden Kubikmetern werden importiert: aus den Niederlanden (19 Prozent), aus Norwegen (24 Prozent), aus Großbritannien und aus Dänemark (zusammen 6 Prozent). Das größte Herkunftsland (mit einem Anteil von 35 Prozent) jedoch ist Russland, das 90 Prozent seines Erdgases in Yushno Russkoje, Jamburg, Urengoy und anderen Regionen Sibiriens fördert. Als die Niederlande Mitte der sechziger Jahre mit ersten Erdgaslieferungen in Nachbarländer wie Deutschland begannen, ließ sich Gas nur mit Mühe mehr als ein- bis zweihundert Kilometer weit transportieren. Solche Einschränkungen sind längst Geschichte: Heute bewegt sich das Gas mit einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 36 Stundenkilometern durch die Pipelines. Was in der Region Jamburg zu Tage strömt, steht also vier bis fünf Tage später schon im Ruhrgebiet zum Verbrauch bereit. Das rund 5.500 Kilometer lange Leitungssystem von Westsibirien bis zur deutschen Grenze ist schon seit Ende der siebziger Jahre in Betrieb. Alle 100 bis 200 Kilometer sorgen so genannte Verdichter-Stationen während der Reise für den richtigen Druck. Auch an andere wichtige Produktionsgebiete ist der europäische Markt durch ein gut ausgebautes Leitungsnetz angeschlossen: Unterwasserpipelines etwa transportieren das Erdgas aus Offshore-Gebieten wie der norwegischen Nordsee hin zum Kontinent. Vergleichsweise gering sind die Mengen, die auf minus 162 Grad hinuntergekühlt und verflüssigt per Schiff von den Bohrinseln zum Festland transportiert werden. Auch innerhalb Europas gibt es ein Transportleitungsnetz, das mit einer Gesamtlänge von mehr als 1,4 Millionen Kilometern die Verbindung zu den Fördergebieten innerhalb und außerhalb Europas herstellt und, im Fall von Lieferengpässen, einen Mengenabtausch zwischen den Staaten ermöglicht. Auch innerhalb Deutschlands schwankt der Erdgasverbrauch, saisonbedingt ebenso wie aus kon- 7

Brennpunkt 4,5 4,2 4,2 4,0 Erdgasbesteuerung in Deutschland 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 1,0 1,1 1,6 1,9 2,0 2, 1 2,2 2,4 2,5 2,3 2,6 3,0 3,1 3, 1 Steuern und Abgaben in Mrd. Euro (ohne Mwst) 0,5 Quelle: BGW 0,0 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 junkturellen Gründen. Da das Gas aufgrund langfristiger Lieferabkommen aber konstant durch die Pipelines fließt, müssen die Importeure es im Abnehmerland zwischenspeichern, sagt Energieberater Gerd Marx. Fast alle deutschen Lagerstätten befinden sich im Norden der Republik, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Bestes Beispiel ist der gewaltige Erdgasspeicher bei Rehden südlich von Bremen mit einer Speicherkapazität von mehr als vier Milliarden Kubikmetern der größte in Westeuropa. Durch solche Lagerstätten können zusätzliche Gasmengen ins Versorgungsnetz eingespeist oder zwischengespeichert werden, je nach Bedarf ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit. Demselben Ziel, der Absicherung der deutschen Verbraucher und Importeure, dient auch die viel kritisierte Ölpreisbindung von Erdgas, die seit den späten sechziger Jahren in den meisten importabhängigen Staaten Bestand hat: Steigt der Ölpreis an den Weltmärkten, zieht entsprechend auch der Gaspreis an. Die Preissteigerungen der jüngeren Vergangenheit ergeben sich in erster Linie aus dem drastisch gestiegenen Energiebedarf der boomenden asiatischen Volkswirtschaften. Nachfrage und Wettbewerb verschärfen sich, immer mehr Länder sichern sich immer größere Liefermengen. Um den Bedarf ihrer Kunden zu bedienen, müssen die deutschen Erdgasimporteure zusehen, dass sie im Rennen um die besten Abnahme- und Preiskonditionen für Produzentenländer wie Russland nicht zurückfallen. Wo immer möglich, drängen sie auf langfristige Lieferverträge. Die Importgesellschaften schließen Verträge nicht nur über drei oder fünf, sondern gleich über 20 oder 30 Jahre, sagt BGW-Geschäftsführer Martin Weyand. Allerdings können die Importeure diese langen Verträge nur unter der Voraussetzung eingehen, dass sie das importierte Gas anschließend im Zielmarkt auch zu marktgerechten Preisen verkaufen dürfen, sagt Energieberater Gerd Marx. Marktgerecht bedeutet in diesem Fall: Sie orientieren sich an anderen Produkten des Wärmemarkts und damit eben am Ölpreis. Dass diese Bindung für die Endverbraucher trotz derzeit steigender Ölpreise nicht von Nachteil ist, zeigt ein Blick nach Großbritannien: Als Exportland lässt das Vereinigte Königreich seinen Erdgaspreis ausschließlich an freien Spotmärkte bestimmen. Dadurch schwanken die Preise dort viel stärker als bei uns folgen in ihrer Entwicklung aber ebenfalls dem Ölpreis, sagt BGW-Geschäftsführer Martin Weyand. Die Erfahrung lehrt: Ein ölgebundener Gaspreis ist deutlich verlässlicher und weniger schwankend. Auch in Deutschland gibt es Spotmärkte, an denen jedoch nur kleinere Überschuss- und Zusatzmengen gehandelt werden. Der größte Teil des Erdgases wird auf mittel- und langfristiger Basis gekauft. Für Förderländer wie Russland ist die Ölpreisbindung ebenfalls wichtig, gibt sie ihnen doch notwendige Planungssicherheit für die extrem kostenintensiven Förderprojekte. Mit jährlichen Investitionen von mehr als 100 Milliarden Euro gilt die Öl und Gas fördernde Industrie als eine der kapitalintensivsten Branchen der Welt. Großprojekte wie das Erdgasfeld in Jamburg verschlingen Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe, bevor die Arbeiter dem festgefrorenen Tundra-Boden überhaupt den ersten Kubikmeter Erdgas entreißen können und das unter widrigsten Bedingungen und bei Eiseskälte. Leserservice: Dürfen wir Ihnen Feuer geben? Wir haben die blaue Flamme im Miniformat für Sie reserviert: in Form eines schicken Gasfeuerzeugs. Der Clou daran: Wenn Sie es betätigen, leuchtet das Innere farbig auf. Eine zündende Idee, exklusiv für unsere Leser. Sichern Sie sich eines der Feuerzeuge: indem Sie das beiliegende Antwortfax ausfüllen und bis zum 21. Oktober zurücksenden. 8

1 Nicht nur zu Lande, auch zu Wasser wird Erdgas gefördert. Von den Bohrplattformen gelangt das Gas dann entweder durch Offshore-Pipelines oder auf minus 162 Grad heruntergekühlt und dadurch verfüssigt per Schiff an Land. Konkurrenzfähige Preise Die Energiepreise kennen weltweit zurzeit nur eine Richtung: nach oben. Über den Umgang der Stadtwerke Witten mit der Problematik sprach die ergo: mit Marlies Mathenia, Geschäftsführerin der Stadtwerke (Bild). Frau Mathenia, eine Frage gleich vorweg: Dürfen wir uns Hoffnungen machen, dass die Energiepreise in absehbarer Zeit wieder spürbar sinken? Hoffen kann man immer. Aber wenn man die Sache realistisch betrachtet, darf man davon kaum ausgehen. Die Nachfrage nach Öl und Erdgas wird weiter steigen und damit wohl auch der Preis für die jeweilige Energie. Zumal die Ressourcen knapp sind. Dazu kommen noch politische Risiken in wichtigen Erdöl exportierenden Ländern siehe Irak und Iran. Die Ölpreise haben in den vergangenen Monaten alle Rekorde gebrochen. Da der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, steigt auch er. Muss das so sein? Die Ölpreisbindung ist doch kein Naturgesetz. Das nicht, aber sie besteht seit Jahrzehnten und wird wohl auch weiter Bestand haben. In Zeiten niedriger Ölpreise haben auch die Gaskunden davon profitiert. Heute ist der Ölpreis ausgesprochen hoch warum sollten die Gasexporteure also Interesse haben, daran gerade jetzt etwas zu ändern? Wenn Ihre Vorlieferanten die Preise erhöhen, müssen Sie das in der Folge auch tun und das ist schon sehr ärgerlich. Da wünscht man sich die Zeiten zurück, in denen wir freudig auf unsere Kunden zugehen konnten mit der Nachricht: Wir senken den Gaspreis! Aber unsere Kunden wissen, wie der Markt funktioniert, und dass die Preise weltweit steigen, ist ihnen natürlich nicht entgangen. Außerdem sind unsere Preise im Vergleich durchaus konkurrenzfähig. Auch das nehmen unsere Sondervertragskunden wahr. Nicht zuletzt deshalb haben wir aktuell auch schon viele neue Abschlüsse tätigen können. Sie geben also eine Erhöhung der Bezugspreise lediglich eins zu eins weiter? Sicher, die Stadtwerke verdienen hier keinen Cent mehr. Dazu kommt, dass wir höhere Bezugskosten immer mit einem zeitlichen Verzug weitergeben unter dem Strich sparen unsere Kunden dadurch Geld. Allzu groß ist Ihr Spielraum ja nicht, was die Beschaffungskosten angeht. Es gibt schon ein paar Punkte, an denen wir ansetzen wollen. Im Augenblick prüfen wir gerade, ob wir im ewmr-verbund gemeinsam mit Gelsenwasser nahe der holländischen Grenze einen Gasspeicher errichten. Dazu müssen Sie wissen, dass wir für Gas so genannte Stundenbereitstellungspreise zahlen. Wenn wir zu den Tageszeiten, an denen die besonders hoch sind, auf einen Speicher zurückgreifen können, den wir zuvor günstiger gefüllt haben, dämpfen wir unsere Bezugskosten. Darüber hinaus prüfen wir die Option, ebenfalls zusammen mit Gelsenwasser, eine eigene Gasleitung von diesem Speicher nach Witten zu ziehen. Denn allein für die Nutzung fremder Leitungen zahlen wir Millionen im Jahr. Mittelfristig würde uns also auch eine solche Investition entlasten und unsere Kunden. Außerdem helfen wir unseren Kunden, wenn sie Energie sparen möchten, zum Beispiel in Form von Contracting. Dabei ersetzen wir alte, energieintensive durch neue, effiziente Anlagen. Die Idee: Wir investieren Sie sparen. 9

1 Hohe Spannung garantiert Die Firma Elektro-Pröpper ist ein gefragter Spezialist im Bereich Elektro- und Wasserinstallation. Das Wittener Familienunternehmen versorgt Messen und andere Großveranstaltungen mit Wasser und Strom. Aus der hinteren Ecke der rund 400 Quadratmeter großen Halle scheint ein rotes Licht. Zwischen meterdicken Kabeltrommeln schraubt Mike Domsch bunte Glühbirnen in eine Lichterkette. Noch drei rote, dann sind die blauen Birnen an der Reihe und die Kette kann an ihren Bestimmungsort geliefert werden, einen Bochumer Jahrmarkt. Domsch ist einer von 19 Mitarbeitern der Firma Elektro-Pröpper in Witten. Seit 60 Jahren in- stalliert das familiengeführte Unternehmen bereits in der zweiten Generation Strom- und Wasseranschlüsse weltweit. Unsere Kernkompetenz sind sicherlich Jahrmärkte und Messen, erklärt Betriebsleiter Andreas Kolmit. Dennoch gehören auch extravagante Aufträge zum Geschäft. So installierten die Wittener Fachleute 2004 die elektrische Infrastruktur bei den Parlamentswahlen in Afghanistan. Die Firma lieferte die gesamte Ausrüstung und vernetzte die einzelnen Zeltbauten miteinander. Afghanisches Personal sorgte vor Ort unter Anleitung der westfälischen Spezialisten für die korrekte Montage. Mobilität ist Trumpf in Witten, damit auch kurzfristige Aufträge realisiert werden können. Im Bedarfsfall stehen über 80 Bauverteiler und rund 45 Kilometer Kabel am Wittener Firmensitz bereit. Dazu kommen diverse Wasseranschlüsse, Schläuche und zahlreiche Pumpen. Mit unserem umfangreichen Fuhrpark sind wir samt Material schnell vor Ort, so Kolmit. Ganze Kabeltrommeln sind auf firmeneigene Lastwagen montiert. 10

Markt 1 Gewissenhaft schraubt Mike Domsch Birne für Birne in eine Lichterkette für einen Bochumer Jahrmarkt. 2 Vom Wittener Firmensitz aus starten die Mitarbeiter der Firma Pröpper, um Großveranstaltungen mit Elektround Wasserinstallationen auszustatten und waren sogar schon in Afghanistan im Einsatz. 3 Ohne Kabelsalat: Betriebsleiter Andreas Kolmit behält immer den Überblick. 2 Kontakt: Elektro Pröpper GmbH & Co. KG Andreas Kolmit Westerweide 37 58456 Witten Tel.: (0 23 02) 9 73 07-0 www.messeservice-proepper.de Bei Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal oder den verschiedenen Sealife-Zentren bedarf es allerdings mindestens einer zweiwöchigen Planungszeit, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Allein im Sealife Nürnberg gibt es über 3.000 Meeresbewohner aus mehr als 60 verschiedenen Arten zu sehen. Alle Lebensräume sind in 30 Becken annähernd naturgetreu nachgebildet. Eine spannende Aufgabe für die Wittener Spezialisten, die neben der gesamten Elektrik auch verschieden Wasseranschlüsse lieferten. Kolmit: Mit dem Projekt waren wir insgesamt mehr als drei Monate beschäftigt. Besondere Attraktion ist das 250.000 Liter fassende Atlantikbecken, durch das ein Unterwassertunnel aus Acrylglas führt. Für Zuschauer und Handwerker gleichermaßen ein Nervenkitzel, denn im Inneren tummeln sich zahlreiche Haie. Die meisten Kunden wie beispielsweise Zirkus Roncalli kennen die Mitarbeiter um Kolmit bereits aus jahrelanger Zusammenarbeit. Routiniert sitzt jeder Handgriff. Wir gehören fast schon zur Familie, weiß Kolmit. Und das gilt auch dann noch, wenn nach der Vorstellung die Lichter langsam ausgehen. 3 11

Markt 1 Ökostrom ist königlich Sogar die Queen setzt neuerdings auf Ökostrom. Auch hierzulande ist er beliebt wird aber selten gekauft. Wie kommt s? Dass der Bentley von Elizabeth II. umweltfreundlich mit Gas fährt, wussten wir bereits. Neu ist, dass die Königin von England jetzt auch Schloss Windsor mit sauberer Energie versorgen will: An der Themse lässt sie ein Wasserkraftwerk errichten, mit dem ab Ende 2006 rund ein Drittel des königlichen Strombedarfs gedeckt werden soll. Auch in Deutschland ist das Thema Ökostrom mittlerweile so populär wie Geschichten rund um die Royals. Einer aktuellen Studie zufolge plädieren zum Beispiel gut 85 Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens dafür, dass der Schwerpunkt im Energiemix künftig auf erneuerbare Energien gelegt werden soll. Mehr als 80 Prozent haben sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt. Um die Solarenergie zu fördern, wäre knapp ein Viertel der Befragten bereit, für Strom monatlich 2 bis 2,50 Euro mehr zu zahlen, jeder zehnte würde sogar fünf Euro drauflegen. Ähnlich hatten sich bereits vor einiger Zeit die Befragten einer groß angelegten Greenpeace-Studie geäußert. Seltsam nur, dass weniger als fünf Prozent der deutschen Haushalte tatsächlich Ökostrom beziehen. Mögliche Gründe hierfür lassen sich an den Befragungsergebnissen ebenfalls ablesen. Vor allem drei Gründe werden genannt: Ökostrom ist zu teuer. Die Anbieter sind unzuverlässig. Der Wechsel ist zu umständlich. Alle drei Befürchtungen sind allerdings unbegründet zumindest, was das Ökostrom-Angebot der Stadtwerke angeht: Für Haushaltskunden kostet der Strom aus TÜV-zertifizierten Wasserkraft-Anlagen in Österreich nur einen Euro mehr im Monat weit weniger also, als ein Großteil der Bürger für ökologisch unbedenklichen Strom laut Befragungen zu zahlen bereit wäre. Auch ihren Geschäftskunden bieten die Stadtwerke ihr Ökostrom-Produkt zu attraktiven Konditionen an. Die vermutete Unzuverlässigkeit mag auf einige kleinere Nischenanbieter zutreffen die Stadtwerke hingegen sind ihren Kunden als verlässliche Partner bekannt. Und was den vermeintlich umständlichen Wechsel in den Öko-Tarif angeht: Nichts leichter als das. Eine kurze Nachricht per E-Mail oder Postkarte an die Stadtwerke genügt. Nur die Queen hat es da nicht so leicht. Sie muss sich erst ihr eigenes Kraftwerk bauen. Kostenpunkt: rund 1,4 Millionen Euro Möchten Sie mehr über das attraktive Ökostrom-Angebot der Stadtwerke für Geschäftskunden wissen? Dann füllen Sie einfach beiliegendes Antwortfax aus! 1 Schloss Windsor, die offizielle Residenz von Elisabeth II. Ein Kraftwerk an der Themse solle es künftig mit Ökostrom versorgen. 12

Markt 8 Millionen Klicks in 1.000 Tagen Die ersten tausend Tage von rewirpower.de sind eine echte Erfolgsstory. Das gemeinsame Online- Portal der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten ist zu einem Begriff geworden für alle, die Infos und Service im Revier suchen. Mit der im Sommer abgeschlossenen Umfrage unter den Besuchern der Website hatten es die Stadtwerke schwarz auf weiß: Bei 54 Prozent der Befragten erscheint mindestens einmal pro Woche rewirpower.de auf dem Monitor, bei acht Prozent sogar (fast) täglich. Seit dem Start im November 2002 sind stattliche 1,7 Millionen Besuche und acht Millionen Seitenaufrufe zusammengekommen. Anders gesagt: Jeder Einwohner von Bochum, Herne, Witten, Dortmund und Duisburg hätte bereits einmal rewirpower.de angeklickt. Was ebenfalls für den Erfolg spricht: Von Jahr zu Jahr sind jeweils rund 70 Prozent mehr Besuche ( Visits ) im Portal gezählt worden. Nach eigener Einschätzung machen alleine 43 Prozent der Surfer jedes Mal für fünf bis zehn Minuten Station im Revierportal. Und sagen es gerne weiter: Bis zu 15.000 Mal wird jeden Monat die Weiterempfehlen -Funktion auf den Seiten angeklickt. Das mag daran liegen, dass rewirpower.de eine Vielfalt an Information und nützliche Services bietet, wie sie in dieser Dichte und Aktualität speziell für das Ruhrgebiet sonst kaum zu finden sind. Wir haben von Anfang an auf ein Netzwerk gesetzt, erläutert Ingo Adam, Marketingleiter der Stadtwerke Bochum und Projektleiter für die ewmr, das Konzept. Zahlreiche Content-Partner stellen Inhalte und Preise für Gewinnspiele zur Verfügung. Vom Veranstaltungskalender bis zum Gastronomieführer, von regionalen Nachrichten und Sportnews bis zum Mieterservice und Energie- Themen reicht das Spektrum auf den insgesamt ca. 5.000 Seiten. Redaktionell werden die Stadtwerke dabei von der Agentur Gestaltmanufaktur unterstützt. 77 Prozent der Umfrageteilnehmer wissen, dass rewirpower.de von den Stadtwerken Bochum, Herne und Witten betrieben wird. Kundenbindung also auf virtuelle Art: Nicht nur durch eine Fülle an Inhalten bietet das Portal Extra-Nutzen. Auch das passwortgeschützte Online-Kundencenter bietet Privatkunden die Möglichkeit, alles rund um den Energiebezug bequem von daheim via Internet zu regeln. Auf Wunsch können Kunden dort auf die Online-Rechnung im PDF-Format umstellen und sich künftig die Papierablage sparen. Immerhin jeder Dritte, der sich fürs Online-Kundencenter angemeldet hat, nutzt bereits diese Möglichkeit. Der Erfolg von rewirpower.de beruht darauf, eben viel mehr zu sein als bloß eine Produktseite. Markenpräsentation ja, aber der Mehrwert für die Besucher und Kunden steht Gefragte Adresse im Web Visits je Quartal auf www.rewirpower.de (ohne Suchmaschinen) 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 I/03 II/03 III/03 IV/03 definitiv im Mittelpunkt, sagt Christian Mark, der bei den Stadtwerken Bochum für die ewmr das Projekt betreut. Und so ist als jüngster Portal-Partner eine Börse für Aushilfs- und Nebenjobs hinzugekommen, in der auch Arbeitgeber zu günstigen Konditionen inserieren können. Die Einbindung eines Hotel-Reservierungsservices steht außerdem in nächster Zeit an. Um stets auf dem Laufenden zu bleiben, informiert jeden Donnerstag der rewirpower.de-newsletter rund 13.000 Abonnenten per E-Mail nicht nur über Neues auf der Website, sondern hat auch viele Tipps, was aktuell im Ruhrgebiet läuft. Gute Gründe für viele weitere Klicks. Noch Fragen? Ingo Adam Stadtwerke Bochum Tel.: (0234) 960-3030 Fax: (0234) 960-3039 ingo.adam@stadtwerke-bochum.de I/04 II/04 III/04 IV/04 I/05 II/05 13

Hervorrag Inhalt und Optik der ergo: treffen den Geschmack der Leser. Bei unserer Umfrage in der vergangenen Ausgabe verteilten sie gute Noten für ihr Magazin und lieferten wertvolle Anregungen. Mit dem Magazin ergo: möchten die Stadtwerke ihren Geschäftskunden regelmäßig spannende und nützliche Lektüre bieten. Jetzt wollten wir wissen, ob uns dies aus Ihrer Sicht tatsächlich gelingt. Kommt die Auswahl der Themen an? Gefällt das Layout? Gibt es Verbesserungsbedarf? Deshalb haben wir uns an der bundesweit angelegten Studie publico2005 beteiligt und starteten in der vergangenen Ausgabe eine Leserumfrage. Die Ergebnisse sind erfreulich: Schon die große Zahl an Fragebögen, die Sie uns zurückgeschickt haben, belegt Ihr Interesse an der Zeitschrift. Und: Das Magazin er- Wie gefällt Ihnen die ergo: alles in allem? Note 1 = Gefällt mir sehr gut, Note 5 = Gefällt mir gar nicht Angaben in % 2 22 3 1 2 75

Markt ende Noten für die ergo: gen über Stadtwerke-Kunden und deren Erfahrungen. Diese Anregungen werden wir bei der künftigen Themenplanung gern berücksichtigen. Für die meisten Leser gehört die ergo: zur Pflichtlektüre und das schon seit langer Zeit. 87 Prozent der Umfrageteilnehmer lesen sie regelmäßig, das heißt: jede Ausgabe. 67 Prozent halten sich anhand des Magazins schon seit mehr als zwei Jahren auf dem Laufenden. Erfreulich ist auch, dass ein Exemplar häufig von zwei oder mehr Personen gelesen wird. Die Optik des Magazins trifft ebenfalls den Geschmack. Eine deutliche Mehrheit (87 %) hält die ergo: für zeitgemäß gestaltet. Vor allem die gute Leserführung etwa die Übersichtlichkeit des Inhaltsverzeichnisses, die Orientierung im Heft oder die Verständlichkeit von Grafiken und Tabellen erhielt gute Werte. Auch andere Layoutelemente wie Fotos, Schrift oder Farbe fielen den Lesern positiv ins Auge. Insgesamt finden nahezu alle Befragten die ergo: sympathisch und modern. Das Magazin präsentiert sich somit nicht nur als nützliche, leserfreundliche Lektüre, sondern auch als guter Imageträger. Die positive Beurteilung färbt auch auf die Stadtwerke als Herausgeber hielt hervorragende Noten für Inhalt und Gestaltung. Bei der Frage zum Beispiel, wie die ergo: alles in allem gefällt, erhielten wir fast nur Einsen und Zweien. Glaubwürdig, ausgewogen, kritisch, gut verständlich die Umfrageteilnehmer bescheinigten der ergo: einen Charakter, der die journalistische Ausrichtung des Magazins bestätigt. Doch nicht nur die Art, wie die Themen angepackt werden, findet Zuspruch. Die Ergebnisse zeigten, dass der Lesestoff auch inhaltlich gut auf die Interessen seiner Adressaten zugeschnitten ist. Denn mehr als drei Viertel gaben an, die meisten Artikel zu lesen. Die Texte enthalten für 92 Prozent viele wichtige Infos, die Mischung der Themen stößt auf positive Resonanz. Die Gewichtung der Inhalte stuft der überwiegende Teil als genau richtig ein. Wir haben aber auch wertvolle Hinweise für die künftige Ausgestaltung des Heftes erhalten. Zu bestimmten Themenbereichen wünschten sich zum Beispiel manche Leser Berichterstattung über das bisherige Maß hinaus: über Forschung und Entwicklung etwa, Tipps und Praxisbeispiele zu Produkten und Dienstleistungen oder Reportaab: Fast alle Umfrageteilnehmer gaben dem Energieversorger die Note gut oder sehr gut. Die Ergebnisse sind für uns eine schöne Bestätigung und zugleich Ansporn, unseren Lesern auch weiterhin ein hochwertiges Magazin zu bieten. Ein herzliches Dankeschön noch einmal an alle, die uns die Meinung gesagt haben! publico2005 Geben auch Sie eine Kundenzeitschrift heraus? Die bundesweit angelegte Studie publico2005 bietet Ihnen die Gelegenheit, auf unkomplizierte, aber professionelle Weise eine Leserumfrage zu starten. Die Initiatoren, die Dortmunder Gestaltmanufaktur GmbH und Prof. Günther Rager vom Institut für Journalistik der Universität Dortmund, haben das Ziel, Kundenzeitschriften unternehmensübergreifend und aus Sicht der Leser zu untersuchen. Weitere Informationen finden Sie unter www.publico2005.de Wie bewerten Sie die Stadtwerke allgemein? Note 1 = sehr gut, Note 5 = mangelhaft Angaben in % 25 8 1 3 2 65 Ihre Meinung zur ergo: Das Magazin ist Angaben in % unterhaltsam ausgewogen übersichtlich glaubwürdig gut geschrieben sympathisch modern weltoffen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 10 0 langweilig einseitig unübersichtlich unglaubwürdig schlecht geschrieben unsympathisch unmodern provinziell 15

Trends & Technik Strom und Wärme aus der Eine neue Studie zur Nutzung von Erdwärme bescheinigt NRW beträchtliches Potenzial. Die Ruhr- Universität will es schon bald mit einem eigenen geothermischen Kraftwerk nutzen. Strom, Öl und im Schlepptau Gas und Benzin die Kostenspirale für Energie schraubt sich immer höher. Ein möglicher Ausweg liegt nur knapp unter unseren Füßen: Erdwärme, auch Geothermie genannt. Etwa 90 Prozent der Landesfläche NRWs ist für Geothermie-Projekte geeignet, sagt der Diplom- Geologe Ingo Schäfer und fasst damit knapp das Ergebnis einer jüngst erstellten Studie zusammen, die der Geologische Dienst NRW auf Basis vorhandener Daten erstellt hat. Nicht nur die Kumpel in den Kohlerevieren haben am eigenen Leib erfahren, dass die Erde im Inneren immer noch ein Feuerball ist. In 100 Metern Tiefe können die Temperaturen bereits zehn bis zwölf Grad Celsius erreichen. Genug, um im Winter ein Haus mit Hilfe einer Wärmepumpe zu beheizen und im Sommer zu kühlen, sagt Ingo Schäfer. Bundesweit gibt es inzwischen mehrere Dutzend geothermische Anlagen, die Schulen, Schwimmbäder und Privathaushalte mit natürlicher Wärme aus bis zu 100 Metern Tiefe versorgen und so helfen, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu verringern. Stößt man tiefer in die Erde vor, wird es so warm, dass sich auch größere Projekte lohnen können. Alle 100 Meter, so Experten, nehme die Temperatur um durchschnittlich drei Grad Celsius zu. In 4.000 Metern Tiefe würde das eine Temperatur von 120 Grad bedeuten. In einigen Regionen von NRW wird dieser Durchschnittswert noch überschritten. Im Rheingraben stoßen sie in dieser Tiefe auf Gestein, das 200 Grad Celsius heiß ist, erläutert Schäfer. Nutzen lässt sich die Hitze in solchen Tiefen mit dem so genannten Hot-Dry-Rock-Verfahren (s. Grafik). Ein erstes Kraftwerk, das diese Technik einsetzt, ging Ende 2003 im mecklenburgischen Neustadt- Glewe ans Netz. Doch auch im Ruhrgebiet, wo die geologischen Bedingungen etwas anders sind als im Rheingraben und in anderen Regionen der Republik, könnten solche Projekte eine Zukunft haben. Ein Forscherteam um den Bochumer Professor Fritz Rummel hat unlängst eine Machbarkeitsstudie für ein geothermisches Kraftwerk erstellt, das die Ruhr-Universität, die nahe Fachhochschule und die Siedlung Hustadt versorgen soll. Gerade ist das Prometheus genannte Projekt, unterstützt von der Europäischen Union, dem Land NRW und den Stadtwerken Bochum, in seine zweite Phase gegangen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen Bohrungen in bis zu vier Kilometern Tiefe genauen Aufschluss über die geothermischen Bedingungen im Boden unter der Universität geben. Erreichen die Temperaturen die erwarteten 120 Grad, könnte ein geothermisches Kraftwerk acht bis zehn Megawatt Wärme im Jahr liefern. Bis private Unternehmen die Hot-Dry-Rock-Technologie nutzen können, wird allerdings noch eine Weile vergehen. Allein die Bohrungen in mehrere Tausend Meter Tiefe kosten Millionen von Euro. Zudem ist bislang zwar die Gewinnung von Wärme reif für den Markt, die Stromerzeugung mit dem Hot- Dry-Rock-Verfahren befindet sich jedoch noch im Forschungsstadium. Die Studie des Geologischen Dienstes richtet sich daher vor allem an private Bauherren, die die Erdwärme in geringer Tiefe nutzen wollen. Auf einer CD-ROM haben Ingo Schäfer und seine Kollegen geothermische Karten zusammengestellt, die das Potenzial von Erdwärme in Tiefenbereichen von 40, 60, 80 und 100 Metern zeigen. Noch Fragen? Geologischer Dienst NRW Ingo Schäfer Tel.: (0 21 51) 8 97-4 68 www.gd.nrw.de 16

Trends & Technik Tiefe 4 6 7 5 1 Das Hot-Dry-Rock-Verfahren 1 Kaltes Wasser wird in heißes Gestein kilometertief unter die Erdoberfläche gepumpt. 2 Das Wasser breitet sich im Gestein aus, erhitzt sich, verdampft 3 und wird über Rohrleitungen zurück an die Oberfläche geführt. 3 4 Hier kühlt der Dampf ab und wird wieder zu heißem Wasser, dem die Hitze über einen Wärmetauscher entzogen wird. 5 Anschließend wird es erneut in die Tiefe gepumpt. 6 Die über den Wärmetauscher gewonnene Wärme kann entweder direkt für die Beheizung von Gebäuden oder die Warmwasserbereitung genutzt werden 7 oder Turbinen antreiben, mit denen elektrische Energie erzeugt wird. 2 17

Von der Ruhr bis zum Wasserhahn Mit einem Trinkwasser-Lehrpfad entlang der Ruhr setzen die Stadtwerke Witten den Weg des wertvollen Lebensmittels von der Quelle bis zum Verbraucher anschaulich in Szene und laden Berufsschulklassen und andere Gruppen zu einer kostenlosen Führung ein. Die Stationen Gleich am Anfang des Trinkwasser-Lehrpfades zeigt diese Luftaufnahme dem Besucher seinen Standort. Acht weitere Informationstafeln entlang des Weges informieren über 1 das Wasserschutzgebiet in der Ruhraue, 2 die hier beheimateten Vogelarten, 3 die Fischarten in der Ruhr, 4 die Stationen der Trinkwassergewinnung, 5 den Boden- und Brunnenbau, 6 das Wasserwerk im Jahr 1942, 7 die Trinkwasserversorgung der Region, 8 den Weg des Trinkwassers von der Versorgungsleitung zur Entnahmestelle. Trinkwasser kommt aus dem Wasserhahn das ist alles, was viele Verbraucher über die Herkunft dieses wichtigen Lebensmittels wissen. In gewisser Weise stimmt das ja auch, sagt Rainer Altenberend, technischer Leiter der Stadtwerke Witten. Aber bis aus Grundwasser und dem Rohwasser der Ruhr ein Lebensmittel von höchster Qualität geworden ist, gehört noch so Einiges mehr dazu. Im Laufe des Herbstes weihen die Stadtwerke daher einen Trinkwasser- Lehrpfad auf dem Gelände des Verbundwasserwerks Witten im Stadtteil Bommern ein. Auf der knapp 1.000 Meter langen Strecke parallel zur Ruhr stellen sie ihre aufwändige Technik zur Wassergewinnung, -aufbereitung und -förderung aus. Neun Informationstafeln und verschiedene Ausstellungsgegenstände sollen deutlich machen, woher das Trinkwasser in Witten stammt und welche Stationen es auf seinem Weg zum Wasserhahn durchläuft. Unter der sachkundigen Führung eines Wassermeisters lernen Besuchergruppen bei dem anderthalbstündigen Rundgang noch so einiges mehr, über die Vogel- und Fischarten der Ruhraue etwa oder deren Wasserschutzzonen. Am Ende des Lehrpfades wird oberirdisch ein exemplarischer Ausschnitt aus dem Wasserverteilungsnetz zu sehen sein mit Absperr-Armaturen, Formstücken, einem Hydranten und einem Hausanschluss eben all dem, was normalerweise unsichtbar im Erdreich verborgen liegt. Trinkwassergewinnung und -aufbereitung sind komplexe und technisch sehr aufwändige Prozesse, sagt Rainer Altenberend. Mit den Exponaten möchten wir den Verbrauchern zeigen, wie viel Knowhow und moderne Technik dahinterstecken, wenn sie daheim den Wasserhahn aufdrehen. Für Rückfragen und Anmeldung: Simone Schürmann Tel.: (02 30 2) 91 73-3 08 simone.schuermann@stadtwerkewitten.de 18

Service Event:uell Maschinenhalle Friedlicher Nachbar Sie ist noch ein Geheimtipp im Revier: Die Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Friedlicher Nachbar in Bochum-Linden. Sie ist im Besitz des Keramik-Künstlers Matthias Reckert, der hier sein Atelier betreibt und zudem mehrmals im Jahr Designmessen auf den 700 Quadratmetern organisiert. Darüber hinaus vermietet er die Halle an Unternehmen für interne Veranstaltungen oder Kunden-Events. Das Gebäude, das vor genau 100 Jahren errichtet wurde, hat Reckert weitestgehend in seinem ursprünglichen Zustand belassen, als authentisches Stück Industriekultur. Dank der großen Glasflächen im Dach ist das Gebäude lichtdurchflutet. An die Halle grenzt ein Raum an, in dem Caterer die Verpflegung vorbereiten können. Bei Dunkelheit verleihen Scheinwerfer, die Reckert auf Wunsch zur Verfügung stellt, dem großen Saal ein schlossähnliches Ambiente. Im Gebäude stehen alle Stromstärken zur Verfügung. Benötigtes Mobiliar muss der Veranstalter mitbringen. Kontakt Friedlicher Nachbar Matthias Reckert Deimketal 9 44797 Bochum Tel.: (02 34) 49 25 75 www.friedlicher-nachbar.de Neues Leben in alten Buden Wo früher hart gearbeitet wurde und das Wirtschaftsleben pulsierte, wird heute feinstes Essen serviert, klassische Musik gehört oder Sport getrieben. Die Industriebauten im Ruhrgebiet haben sich enorm gewandelt. Wie vielfältig und bisweilen einzigartig das neue Leben in den alten Zechen und Fördertürmen, Stahlwerken und Kokereien ist, zeigt das Bilderbuch Ruhrgebiet aus dem Klartext-Verlag. Das Besondere: Neben eindrucksvollen Aufnahmen der heutigen Industriedenkmäler von Bochum bis Waltrop gerät die Vergangenheit nicht in Vergessenheit. Die Autoren Manfred Vollmer und Wolfgang Berke erzählen auf den 144 Seiten auch die Geschichten der Industrieanlagen mit Fotos aus alten Zeiten und zum Teil überraschenden Informationen. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass erst eine Erfindung auf der Zeche Hannover, die Koepe-Förderung, den Bau von Wolkenkratzern möglich machte. Alles in allem ein informativer Streifzug entlang der faszinierendsten Orte im Revier. Impressum: ergo: Magazin für Menschen mit Energie Herausgegeben von der Stadtwerke Witten GmbH, Postfach 22 60, 58412 Witten, Internet: www.stadtwerke-witten.de Verantwortlich: Thomas Lindner, Tel.: (0 23 02) 91 73-5 35, Fax.: (0 23 02) 91 73-3 05, thomas.lindner@stadtwerke-witten.de Redaktionsteam: Thomas Lindner, Dietmar Steffens, Helga Wilkens Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout: Gestaltmanufaktur GmbH, Westenhellweg 52, 44137 Dortmund, Gunnar Arends, Bernd Ewers, Frauke Hahlweg, Marc Olschewski, Thomas Philipp (Foto S. 5 o.), Björn Quäck, Dirk Schäfer, Ingo Schenk, Guido Schiefer (Fotos S. 1 r. u., 10, 11), Arndt Weiß Fotos S. 1 l., 3 o., 6, 9 o. Wintershall Fotos S. 1 r. o., 4 o. Andreas Hub Fotos S. 3 r., 5 u. Siemens Foto S. 4 u. Mondpalast Foto S. 16 Pressestelle Ruhr-Universität Fotos S. 19 r. Klartext-Verlag//Manfred Vollmer ergo: verlost drei Exemplare des Bildbandes. Einfach das Antwortfax ausfüllen und bis zum 21.10. zurücksenden! Die nächste Ausgabe der ergo: erscheint im Januar. 19

Wer international im Geschäft ist, braucht gute Verbindungen, mindestens jedoch eine - uns! Heinrich Völker, Vorstandsvorsitzender der Völker AG, einem weltweit agierenden Entwickler und Hersteller von Pflege- und Klinikbetten mit Hauptsitz in Witten: Die Völker AG ist weltweit aktiv. Unsere Geschäftspartner sind in ganz Europa, Amerika, Asien und Ozeanien zu Hause. Die wichtigste Adresse jedoch ist: Ruhrstraße 45, 58452 Witten, Germany. Wenn s um Geld geht - Sparkasse.