Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung im Bereich Prozesse und Produktion Hans Schnitzer Institut für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme Technische Universität Graz Institut für Nachhaltige Techniken und Systeme JOANNEUM RESERACH, Graz
Energetischer Endverbrauch in Österreich Auch der Energieverbrauch der Industrie steigt seit 20 Jahren Quelle: Energiebericht 2003
Energetischer Endverbrauch im produzierenden Bereich (Datenquelle: Statistik Austria für 1997) 50.000,00 45.000,00 40.000,00 Elektrochemische Zwecke Beleuchtung und EDV 35.000,00 Endenrgeiverbrauch [TJ] 30.000,00 25.000,00 20.000,00 Große Energiemengen im produzierenden Bereich Kraftfahrzeuge Standmotoren Industrieöfen 15.000,00 Dampferzeugung 10.000,00 5.000,00 Raumheizung und Klimaanlagen 0,00 5: Nahrungs- u. Genussmittel, Getr., Tabak 16: Roheisen, Stahl, Ferro (EGKS), Rohre 13: Chemikalien u. chem. Erz. 14: Gummi- u. Kunststoffwaren 9: Papier und Pappe 15: Glas, Steine, Erde 19: Metallerzeugnisse 20: Maschinenbau 22: Fahrzeugbau 10: Verlagswesen, Druckerei 6: Textilien, Textilwaren, Bekleidung 7: Ledererzeugung u. -verarbeitung 17: NE-Metalle
Große Energiemengen im niedrigen Temperaturbereich Hochtemperatur Mitteltemperatur Niedertemperatur Source: ECOHEATCOOL (IEE ALTENER Project), The European Heat Market, Work Package 1, Final Report published by Euroheat & Power
Beispiel: Absolutbedarf an Energie der österreichischen Milchindustrie Viele Produktionsprozesse eigenen sich hervorragend zur Nutzung von erneuerbarer Energie (Solarwärme) und Abwärme (Wärme-Kraft-Kopplungen)
Energiekosten wurden bisher weitgehend vernachlässigt Energiekosten betreffen alle Konkurrenten, daher nicht wettbewerbsrelevant Energie ist selten eine Kernkompetenz des Unternehmens, eher ein Thema für Techniker Energieeffizienz kein anerkannter Vorteil bei Verkaufsgesprächen, trägt nicht zum Marktanteil bei Versorgungssicherheit bisher kein Thema, Energie war immer sicher und ausreichend verfügbar
Energiefragen gewinnen zunehmend an Bedeutung Emissionen aus Energieanlagen geraten zunehmend in die umweltpolitische Diskussion (Climate Change, Emissionshandel, ) Die Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise werden nicht mehr als selbstverständlich angesehen Die steigenden Energiepreise erhöhen das Bewusstsein für mögliche Reduktionsmöglichkeiten Viele Manager sehen einen effizienten Umgang mit Energie über die reine Wirtschaftlichkeit hinaus als einen Bestandteil ihres verantwortungsvollen Managements Reduktion der Energiekosten steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
Globale Wettbewerbsvorteile durch höhere Rohstoffkosten Die Bedeutung der Personalkosten nimmt relativ ab Hohe Transportkosten treffen vorwiegend Billigprodukte ( /kg) Quelle für Grafik: N.N.: Managen Sie Ihre Materialflüsse effizient? Produktion Nr.11, 2003 vom 13.3.2003
Konzentration auf Energiedienstleistungen Energie zu verbrauchen ist nie Unternehmenszweck Energie erfüllt immer nur eine Dienstleistung und ist nie (selten?) im Produkt enthalten Energiedienstleistungen (Trocknen, Transportieren, Stofftrennung, Mischen, ) können aber oft effizienter durch neue Technologien erfolgen
Möglichkeiten der Verbesserung eines betrieblichen Energiemanagements Technologieoptimierung - Optimierung einzelner Prozesse; Wärmeintegration im Prozess; energieeffiziente Technologien Verbesserung des technischen Wirkungsgrades von Anlagen, Maschinen und Apparaten Systemoptimierung; energieeffiziente Produktion; Wärmerückgewinnung, Pinch Analyse Energiemanagement; Lastmanagement, Monitoring Erneuerbare Energieversorgungskonzepte; Einsatz erneuerbare Energien für Produktionsprozesse
ZERO EMISSION Betriebe als Zukunftskonzept NULL Betriebsunfälle NULL Ausschuss NULL Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter und Anrainer NULL fester Abfall auf Deponie oder in die einfache Verbrennung NULL gefährliche Abfälle NULL Abwasser NULL treibhauswirksame Abgase NULL Beeinträchtigung der Biosphäre
renewable energy ZERO accidents closed water cycles green chemistry industrial ecosystems good housekeeping cleaner production.... ZERO GHG ZERO wastewater ZERO solid waste ZERO toxic waste ZERO Zero Emissions Enterprise
Hintergrund Projekte: Fabrik der Zukunft Zero Emissions Research In Application (ZERIA 1-3) Zero Emissions Retrofit Method for Existing Galvanizing Plants (ZERMEG 1-3) Journal of Cleaner Production: Special Edition: Less Bad is Not Good Enough Fallstudien: Papier und Zellstoff Textil Metallverarbeiter Wäschereien Lebensmittel