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Transkript:

S T A D T F E H M A R N Der Bürgermeister Projekt plastikarme Inselumwelt Sachstand und weitere Vorgehensweise Sachverhalt: Vorlage UR 008-2014.4 Umweltrat am 21. Mai 2015 Fehmarn startet ein wichtiges Leuchtturmprojekt an der gesamten Küste und nimmt als Pilotkommune an dem durch das Umweltbundesamt finanzierten und vom NABU durchgeführten Projekt Regionale Maßnahmen gegen Müll im Meer teil. Der NABU unterstützt die Insel Fehmarn u.a. bei der Öffentlichkeitsarbeit, mit Vorträgen und Seminaren, sowie bei der Produktion der Faltblätter und Plakate. Ein Vertreter des NABU Deutschland wird an der Sitzung des Umweltrates teilnehmen und über die Einbettung der inselweiten Kampagne in das o.a. Bundesprojekt berichten. Den Startschuss für die inselweite Kampagne gibt offiziell der Besuch des Schleswig- Holsteinischen Umweltministers, Dr. Robert Habeck, am 05. Juni 2015. Im Rahmen seines Besuches wird er die Ausstellung Mensch, Müll, Meer, welche der Stadt vom EUCC Die Küsten Union Deutschland e.v. kostenlos zur Verfügung gestellt wird, eröffnen. Weiterhin sind an diesem Tag Info-Stände auf dem Marktplatz, eine Tauschaktion Beutel gegen Plastiktüten und weitere Mitmachaktionen für die Bürger geplant. Darüber hinaus stellt die Volksbank ihre Räume für die Bannerausstellung des NABU Plastik wie Sand im Meer zur Verfügung. Auch diese Ausstellung wird vom Umweltminister eröffnet (siehe Anlage). Die das Projekt begleitende Arbeitsgruppe hat einen umfangreichen Aktionsplan für dieses Jahr ausgearbeitet. Der Aktionsplan ist als Anlage beigefügt. Einige der hier vorgeschlagenen Maßnahmen sind jedoch mit bisher nicht geplanten Kosten verbunden, wie die Produktion von Bannern für die Schiffe oder allgemeine Infoblätter. Der erste Entwurf des Infoblattes ist ebenfalls als Anlage beigefügt. Aktueller Kostenplan: 1. Banner für die Schiffe 100,-- 2. Faltblätter (10.000 Stück) 500,-- 3. Plakate 200,-- 4. Tragetaschen 1.500,-- 5. Kosten für die Ausstellungen 400,-- 6. Sonstiges 300,-- 3.000,-- Sachbearbeiter: Beate Burow, Fachbereich Allgemeine Verwaltung, Tel.: 04371-506654

Die Arbeitsgruppe schlägt daher dem Umweltrat vor, die bisher gewährte Unterstützung für das Projekt um 1.000,- auf insgesamt 3.000,-- zu erhöhen. Neben den oben erwähnten Ausgaben ermöglicht die Erhöhung des Budgets auch zusätzliche Maßnahmen durchzuführen, die bisher noch nicht geplant sind, denn der Aktionsplan wird ständig überarbeitet und erweitert. Beschluss: Der Umweltrat stellt zusätzlich 1.000,-- für die Aktion im meer weniger plastik zur Verfügung. Beratungsergebnis: Gremium Sitzung am TOP Umweltrat Fehmarn I 21.05.2015 I I < > Ja < > Nein < > Enthaltung Fehmarn, den 06.05.2015 (Weber) Bürgermeister Sachbearbeiter: Günther Schröder, Allgemeine Verwaltung (Tel: 04371 506-133)

Viele Wege führen ins Meer Überall im Einsatz, aber gefährlich Unsere Meere werden zu Müllhalden. Besonders Kunststoffe sind ein Problem, weil sie dort bis zu Jahrhunderten über dauern können. Die Folgen werden noch erforscht. Doch Millionen tote Meerestiere, hormonelle Veränderungen bei Fischen, vermüllte Strände und wirtschaftliche Schäden für Tourismus, Fischerei und Schifffahrt rütteln auf. Plastik gefährdet die Meere und uns. Wir müssen endlich handeln! Weltweit werden jährlich fast 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Der NABU setzt sich für saubere Meere ein. www.meere-ohne-plastik.de Trotz der Einschränkungen durch das MARPOL-Abkommen stammt eine große Müllmenge von Schiffen oder der Fischerei, die teilweise ihre Abfälle über Bord entsorgen. Um Kunststoff herzustellen, braucht man Erdöl. Etwa sechs Prozent der weltweiten Erdölproduktion werden für die Herstellung von Kunststoffen ver wendet. Ein großer Teil für Einwegverpackungen, die sofort nach dem Gebrauch weggeworfen werden. Selbst der Re cyclingweltmeister Deutschland recycelt nur 42 Prozent des Plastiks, den überwie genden Teil davon nur einmal. Dabei gibt es Kunst stoffe, die mehrfach recycelt werden könnten. Die Vielzahl von Zusatzstoffen führt außerdem dazu, dass oft nur minderwertige Recyclingprodukte hergestellt werden können. Weil die Infrastruktur für eine lückenlose Entsorgung fehlt, werden Flüsse und Abwasserkanäle in Ghana als Müllkippe benutzt. Der Abfall landet erst im Meer und schließlich am Strand. Müll ist kein Problem ferner Länder. Auch an der deutschen Nordseeküste ist der Anblick vermüllter Strände keine Seltenheit. In den Ozeanen lagern Unmengen von Abfällen. Etwa drei Viertel davon sind Kunststoffe. Allein am Grund der Nordsee liegt eine gigantische Menge Plastik müll, geschätzte 600.000 Kubikmeter. Genug, um den Kölner Dom damit 1,5 Mal zu bauen und bis unter das Dach zu füllen. Der meiste Meeresmüll sinkt auf den Grund. Rund ein Drittel wird von Strömungen weitergetragen, rotiert in riesigen Ozeanwirbeln wie z. B. dem Great Pacific Garbage Patch, einem riesi gen Müllstrudel im Nordpazifik, oder landet an den Küsten. Selbst in der Tiefsee und im Eis der Arktis sammelt sich der Müll. Geisternetze werden zu tödlichen Fallen für Meerestiere. Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Fotos: istockphoto/sturti, istockphoto/idmanjoe, picture alliance/dpa/franziska Kraufmann, Marine Photobank/Gavin Parsons Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Foto: xyz Plastikmüll tötet Millionen Fische, Meeressäuger und -vögel. Felsenbrüter wie die Basstölpel auf Helgo land strangulieren sich in den reißfesten Seil- oder Netzresten. Die Mägen von toten Eissturmvögeln oder Fischen sind gefüllt mit kantigen Plastikstücken oder Folien. Die Tiere verhungern mit vollem Magen. Robben und Schildkröten sind leichte Beute für trei bende Fischernetze. Sie verheddern sich, sterben an ihren Verletzungen oder ertrinken. Über eine Million Seevögel verenden qualvoll, weil sie sich in Tauwerk und Netzen verheddern und strangulieren oder Rund ein Zehntel des Meeresmülls weltweit verur sacht die Fischerei. Fischernetze oder Langleinen kön nen im Sturm verlorengehen und bis zu 600 Jahre im Meer überdauern. Und manch ausgediente Ausrüs tung oder Bordmüll bleibt auch absichtlich auf See, um Entsorgungskosten zu sparen. Mit Infoständen und Veranstaltungen machte der NABU 2014 entlang der deutschen Ostsee auf den Plastikmüll in unseren Meeren aufmerksam. 0,1% 1,1% 0,7% 0,1% 3,0% 5,0% 8,3% Unsichtbar und gefährlich 61,8% Mikroplastik Kunststoffteile kleiner als fünf Millimeter kann durch Kläranlagen nicht vollständig zurückgehalten werden. Mit dem Abwasser gelangt ein Teil über die Flüsse oder direkt ins Meer. Mikro plastik steckt zum Beispiel in Kosmetikprodukten wie Peelings oder in Strahlmitteln, womit Schiffs rümpfe auf Werften gereinigt werden. Aber auch jeder Waschgang von Textilien aus Kunstfasern entlässt Plastik fasern ins Waschwasser. Mikroplastik entsteht, indem Plastikteile durch Witterungs einflüsse langsam zerfallen. Zusätzlich wird das Meer von Mikroplastik verschmutzt, das aus Kosmetika, z. B. aus Dusch gel oder Lippenstiften, oder von Fasern aus Kunststoff-Kleidung wie Fleecepullis stammt. 3,4% 2,3% 9,7% 75,8% Das Problem Plastik geht uns alle an: Politik, Wirtschaft und Ver braucher. Eine besondere Verantwortung tragen die Kunststoffpro duzenten und Gerätehersteller, denn sie steuern die Eigenschaften ihrer Produkte. Zukunftsfähiges Produktdesign muss auf haltbare und langlebige Geräte setzen, die wenige Ressourcen verbrauchen und reparabel sind. Kunststoffe der Zukunft müssen recycelbar und gleichzeitig biologisch abbaubar sein. Darüber hinaus müssen die Inhalts- und Zusatzstoffe offengelegt werden. Seit 2011 untersucht der NABU regelmäßig Spülsaumabschnitte auf Fehmarn und Rügen. Quelle: NABU Auch die Wirtschaft leidet Bei Fishing for Litter sammeln Fischer während der regulären Fischerei den Meeresmüll und entsorgen ihn in kostenlos bereitgestellten Containern. Daten sammeln und Unterstützer finden Über die Hälfte der Kunststoffverpackungen in Deutschland landen in Müllverbrennungsanlagen. Damit verschwenden wir wertvolle Ressourcen. Die Politik muss die Weichen stellen: Weniger Einweg für mehr Mehrweg, bessere Abfalltrennung und höhere Zielvor gaben für die Wiederverwertung. Schwer recycelbare Produkte müssen finanziell stärker belastet werden. Mit Umweltmonitoring, dem systematische Müll sammeln und -dokumentieren an Nord- und Ostsee, hilft der NABU, die Datenlage zur Herkunft und Zusammensetzung des Mülls zu verbessern. In seinem Projekt Meere ohne Plastik sammelt er mit vielen ehrenamtlichen Helfern den Müll an Stränden ein und kooperiert erfolgreich mit Fischern, Kommunen und Entsorgern in der Initiative Fishing for Litter. Auch drei große Wassersportverbände sind mit im Boot. Mit ihnen startete der NABU 2012 das Aktions portal www.saubere-meere.de, auf dem Müll und Reinigungsaktionen gemeldet werden können. www.saubere-meere.de Infos Alles rund um die Arbeit des NABU finden Sie unter: www.meere-ohne-plastik.de Gemeinsam gegen den Müll Um zu verhindern, dass weiterhin Müll ins Meer gelangt, müssen Politik, kommunale Verwaltung, Unternehmen und Häfen an einem Strang ziehen. Als gute Grundlage gibt es die regionalen Aktions pläne der europäischen Meereskonventionen. Darin sind Maßnahmen genannt, die Küstenkommunen, Unternehmen, Seehäfen und die Fischerei umsetzen können. Dazu zählen u. a. die Verbesserung des Müllmanagements in Häfen und an Stränden, die Bereitstellung von Rückgabesystemen für ausgediente Fischereiausrüstung und die Verankerung des Themas Meeresschutz in den Schul-Lehrplänen. Der meiste Müll gelangt vom Land ins Meer. Der NABU setzt genau hier an. Gemeinsam mit Küsten kommunen entwickelt er unterstützt vom Umwelt bundesamt Ideen und Modellprojekte, um den Mülleintrag ins Meer zu stoppen, etwa durch Pfandund Mehrwegsysteme oder wiederverwendbare Verpackungen. Auch die fachgerechte Entsorgung in Seehäfen will der NABU stärken. Er setzt sich deshalb für den No-special-fee-Ansatz in Häfen ein, der sich bereits in der Ostsee bewährt. Hierbei sind die Entsorgungskosten für Schiffsabfälle in die Hafen gebühren integriert. Müllentsorgung auf See hat keine Vorteile mehr. Meeresschutz fängt zu Hause an Wer langlebige Produkte kauft und auf Mehrweg setzt, schont Ressourcen. Auch Tauschen und Reparieren sind gute Alternativen. Fällt dennoch Müll an, trennen Sie ihn richtig. Nur dann können Plastik und andere Stoffe wiederverwertet werden. Nutzen Sie außerdem plastikfreie Verpackungen und verwenden Sie Tüten und Behälter mehrfach. Langfristig sollten Sie auf Körbe oder Stoffbeutel umsteigen. Der alltägliche Snack und Kaffee im Gehen verursachen viel Müll. Nehmen Sie besser den eigenen Kaffeebecher, die Thermoskanne und den eigenen Proviant. Die Wertstofftonne soll demnächst bundesweit eingeführt werden. Fragen Sie bei Ihrem Entsorgungsunternehmen nach, ob Sie sie schon bestellen können. NABU-Aktive räumen regelmäßig Strände auf, z. B. beim Coastal Cleanup. Engagieren Sie sich Melden Sie Müll oder starten Sie eigene Aufräumaktionen an Küsten, Stränden und Flussufern. Infos unter: Plastik nutzen statt verschwenden Aktiv vor Ort Wer Müll liegen lässt oder illegal entsorgt, um Geld oder Zeit zu sparen, lastet die Folgen anderen auf. So bezahlen die Kommunen, also die Steuerzahler, für die Reinigung vermüllter Strände. Auch für Schäden an Fischereiausrüstungen, Schiffspropellern oder Industrieanlagen kommen selten die Verursacher auf. Der Fischerei in Schottland entstehen jährlich Kosten zwischen 11 und 13 Millionen Euro, um Schäden durch Meeresmüll zu beheben. Mikroplastik im Abwasser 0,5% 0,7% 3,1% 0,04% 0,1% 1,4% 0,1% 3,7% 2,6% 2,4% 0,3% 13,7% Weichmacher, chemische Zusätze wie Bisphenol A und Phtalate, können menschliche Zellen schädigen oder unfruchtbar machen. Wenn Plastik zerfällt, gibt es die Giftstoffe an die Umgebung ab. Schon heute lassen sich hormonelle Veränderungen bei Fischen nachweisen. Was die Gifte im menschlichen Organis mus anrichten, ist noch kaum untersucht. Doch ist es beunruhigend, dass bereits heute gefährliche PlastikZusatzstoffe in unserem Blut fließen. Plastikteile fressen. Sie verhungern dann trotz prall gefüllter Mägen. Produzenten tragen Verantwortung Informieren, fordern, aktiv werden: Der NABU setzt sich dafür ein, dass wir unseren Umgang mit Plastik ändern. Dazu sucht er den intensiven und zielorien tierten Dialog mit Politik und Unternehmen, um ein Umsteuern zu erreichen. Er arbeitet eng zusammen mit der Wissenschaft, Behörden und Verbänden. Mit Aktionen und Kampagnen, Ausstellungen und Auf klärungsarbeit an Schulen macht er auf das Ausmaß der Plastikbedrohung und die Notwendigkeit zu han deln aufmerksam. Kunststoffe können in der Umwelt Jahrhunderte überdauern. Wasser, Salz, Sonne und Wellenschlag zerlegen sie in kleinste Teilchen ganz verschwin den sie wohl nie. Plastikpartikel ziehen Umweltgifte an wie ein Magnet, zum Beispiel das bei uns ver bo tene Insektizid DDT. Wird es von Meerestieren gefressen, gelangen nicht nur das Plastik, sondern auch die Giftstoffe in die Nahrungskette. In Nord- und Ostsee wird viel Müll durch den Tou rismus verursacht. Den Anblick von Einweggrills, Zigarettenkippen, Kronkorken oder kaputten Surf kites kennt jeder, der einen Tag am Strand verbringt. Die beliebten deutschen Urlaubsstrände werden des halb jeden Morgen aufwändig gesäubert. Die Abfallbehandlung auf Schiffen ist gesetzlich ge regelt. Das Übereinkommen zur Verhütung von Schiffsverschmutzung MARPOL der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation verbietet den Eintrag von Müll mit wenigen Ausnahmen: Putzwasser, Lebensmittelabfälle und Tierkadaver. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen, doch meist bleiben die Verstöße unentdeckt. Mehr Kontrollen auf See, scharfe Sanktionen sowie effektive und einheitliche Entsorgungsstrukturen im Hafen müssen Einträge durch die Schifffahrt zukünftig verhindern. Dieses Projekt wurde gefördert von: Wir missbrauchen das Meer als Auffangbecken für unseren Zivilisationsmüll. Das Meer spült ihn wie der an, überall auf dem Globus. Beim International Coastal Cleanup Day im September 2014 sammel ten 648.015 Helfer in 92 Ländern rund 6.000 Tonnen Müll. Und auf der Insel Borkum trugen freiwillige Helfer im Sommer 2014 rund 5,5 Tonnen Abfall zu sammen. Jeder kann helfen Fordern und überzeugen Alles Plastik bleibt Urlaub mit Folgen Abkommen mit wenig Wirkung: MARPOL Gegen die Vermüllung der Meere kann jeder etwas tun. Verzichten Sie beim Einkaufen auf Plastiktüten und nutzen Sie stattdessen z. B. Stoffbeutel. Mehr als 100.000 Meeressäuger sterben jedes Jahr durch Plastik. Müll über Bord Müllkippe Meer In der EU werden jedes Jahr etwa 100 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Nur jede zehnte davon wird recycelt. Bis zu 10 Millionen Tonnen Abfall landen jedes Jahr in den Ozeanen. Doch woher? Müllfunde verraten die Herkunft: Der Großteil stammt vom Festland, aus Abwässern, Flüssen oder vom Tourismus. Etwa 20 Pro zent kommen direkt von See, vor allem von Schiffen, aus der Fischerei oder von Offshore-Industrieanlagen. Regionale Unterschiede sind jedoch groß. Wissen und handeln Informieren und handeln Todesursache Plastik Von Borkum bis Bali Der Bedarf steigt, die Entsorgung hakt Plastik ist ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens geworden. Wir kaufen täglich Kunststoff-Produkte, ohne uns die Folgen bewusst zu machen. Folgen für Tier und Mensch Verloren, weg geworfen, illegal entsorgt Plastik hat unsere Konsumwelt revolutioniert. Kinder spielzeug, Verpackungen, sogar Flugzeugteile bestehen daraus. Plastik ist ein beliebter Werkstoff, denn es ist leicht und wasserabweisend, beliebig formbar, hart oder weich, haltbar und in großer Menge günstig herzustellen. Was den Werkstoff auszeichnet, wird in der Natur zum Problem. Kunststoffe überdauern bis zu Jahrhunderten. Das macht der NABU Jeder Verbraucher kann handeln. Kaufen Sie Mehrwegprodukte und verzichten Sie so oft wie möglich auf Plastikverpackungen. Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Fotos: NABU/Eric Neuling, NABU/Guido Rottmann Plastik hat unsere Welt verändert Gefährliches Plastik, Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Fotos: NABU/Felix Paulin, Gregor Lengler/ DSD GmbH, NABU/Felix Paulin Alle betroffen jeder gefordert Vom Land und von See Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Fotos: Blickwinkel/McPhoto, picture alliance/dpa/ingo Wagner, Chris Jordan, Marine Photobank/Maleen Werkstoff mit Entsorgungsproblem Gestaltung: Cskw, Berlin; Druck: Kleine + Kreative, Berlin; Fotos: Fotolia/The Photos, NABU/Philip Scholl, NABU/Felix Paulin, Marine Photobank/Alessio Viora Plastik wie Sand am Meer

im meer weniger plastik - Aktionsplan 1. Müllmonitoring am Strand (Katharinenhof und evtl. Südstrand oder Burgstaaken) In Zusammenarbeit mit dem NABU Fehmarn werden im Sommer 2015 zwei Termine für ein Müllmonitoring mit Gästen am Strand angeboten und im Veranstaltungskalender angekündigt. 2. Ausstellung im Rathaus Mensch, Müll, Meer Eröffnung durch den Umweltminister am 05.06., 10.00 Uhr 3. Stände auf dem Marktplatz am Tag des Umweltministerbesuchs (5.6.15) Die teilnehmenden Organisationen können sich auf dem Marktplatz präsentieren (NABU ist bereits angemeldet) Plastiktütentauschaktion (für 20 Tüten gibt es eine Baumwolltasche) Bannerausstellung des NABU in der Volksbank Plakatwand, auf der Besucher schreiben können, warum es ihnen wichtig ist, Plastik zu reduzieren. Überschrift : im meer weniger plastik, weil.. 4. Produktion eines Flyers, der über das Projekt informiert Ein erster Entwurf liegt vor. Der Flyer soll am 05.06. verteilt werden können. Auf den Flyer sollen nur die Organisatoren mit ihrem Logo abgedruckt werden. ( Wassersportfreunde Fehmarn, Strandpaten, Surfrider Foundation, Bündnis 90/Die Grünen, Umweltrat Fehmarn, NABU Deutschland, TSF). Auf das Plakat kommen alle Teilnehmer, die bis dahin die Mitmacherklärung unterschrieben haben. 5. Plakataktion Wir machen mit 6. Ausstellung mit Müllkunstwerken Im Juli, ggf. in Verbindung mit der o.a. Bannerausstellung in der Schule Petersdorf 7. Bilanzgespräch / Maßnahmenworkshop 2. Septemberhälfte 8. Strandreinigungsaktion (International Coastal Cleanup ICC) am 3. Oktober Organisator NABU Fehmarn 9. Projekt muss auf den Webseiten der Stadt präsent sein Eine eigene Homepage soll es nicht geben. 10. Herstellung eines Banners für die Boote Sowohl für die Fischerei als auch für Sportboote, zur Werbung für die Aktion (auch Fishing for Litter), Größe ca. DIN A3 11. Kunstwettbewerb für Schüler (ggf. in Kooperation mit den Kunstlehrern) Jeder Teilnehmer bekommt einen Baumwollbeutel, die besten drei dürfen mit dem Kutter bei Herrn Gerth-Hansen mitfahren

mit dem Herzen Fehmaraner Wer macht mit? Akteure auf der Insel Fehmarn Strandpaten! www.profehmarn.de boremo dem is rerferessim etur magnatemolo to moluptus. Pe nusa cusant alit ea voluptatus, ut ad ut audandant dignatiamet rem ex exero ommo quaepel estius de voluptatur as sam facero temperc iendelias ab is aut quis nihiliq uibus. Olorro cum idi qui venet erum vernate cumalibus veliti dolut fugitius nus quis ditatiusant Meeresschutz fängt bei Ihnen an - Was können Sie selbst tun? Werfen Sie Ihre Abfälle nicht achtlos weg Müll gehört in den Mülleimer. Nehmen Sie abends wieder mit, was Sie für den Strandtag mitgenommen haben. Trennen Sie ihren Müll. Nur so ermöglichen Sie, dass Wertstoffe wie Plastik überhaupt recycelt werden können. Passen Sie ihr Kaufverhalten an setzen Sie auf langlebige Produkte, denn so schonen sie wertvolle Ressourcen und vermeiden Müll. Nutzen Sie plastikfreie Verpackungen und Mehrwegtragetaschen beim Einkauf. Achten Sie darauf, dass Sie keine Kosmetikprodukte mit Mikroplastikpartikeln nutzen. Unterstützen Sie Meeresschutzprojekte vom NABU und der Surfrider Foundation oder beteiligen Sie sich an freiwilligen Aufräumaktionen an Küsten und Stränden. Platzhalter (nur Kopie) Text: Nils Möllmann, Kim Detloff, Grit Schneider Bildnachweise: 2015 Umweltrat Fehmarn Am Markt1 23769 Fehmarn Tel.: 04371 506-654 im meer weniger plastik! www.fehmarn.de

Platzhalter Bild:treibender Müll im meer weniger plastik! Plastikmüll ein globales Problem Mehr als 10 Millionen Tonnen Müll gelangen Jahr für Jahr in die Ozeane. Insbesondere Plastikabfälle, Folien, Tüten, Verpackungen, aber auch verloren gegangene Fischernetze oder illegal entsorgter Schiffsmüll verunreinigen Strände und Küsten. Für tausende Meerestiere wird der Müll zur tödlichen Falle, verstopft ihre Verdauungsapparate und führt zu inneren Verletzungen. Im Meer überdauert Plastikmüll Jahrzehnte: Sonne, Salzwasser und Wellenbewegung zerreiben ihn in kleinere Partikel. Dieses sogenannte Mikroplastik wird leicht von Muscheln oder Fischen aufgenommen. Wissenschaftler warnen heute vor unkalkulierbaren Folgen: Die gefährlichen Inhaltsstoffe des Plastiks wie Bisphenol A, Weichmacher oder Flammschutzmittel reichern sich im marinen Nahrungsnetz an und können auch uns Menschen gefährlich werden. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Internationale Abkommen und Gesetze sollen den Eintrag von Müll in die Meere verhindern. So soll die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie Europas Meere bis 2020 in einen guten Umweltzustand versetzen. Müll in der Ostsee Plastikmüll ist aber nicht nur ein Problem ferner Meere mit großen Müllstrudeln. Auch die Ostsee ist durch Plastikabfälle belastet. Seit 2011 erhebt der NABU Daten hierzu im Rahmen seines Umwelt- Monitorings an der Küste Fehmarns und Rügens sowie des Projekts Fishing for Litter. Alle drei Monate wird an denselben Strandabschnitten der angeschwemmte Müll eingesammelt, dokumentiert und gezählt. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Auf Fehmarn fand der NABU durchschnittlich fast 90 Müllteile auf 100 Metern Strandabschnitt. Auf Rügen waren es sogar über 190 Fundstücke. Die Zusammensetzung zeigt, dass der Müll überwiegend aus der Schifffahrt und dem Tourismus stammt. Der Müll hat jedoch auch wirtschaftliche Auswirkungen: Für mehrere 10.000 Euro müssen die Strände entlang von Fehmarns Küste jeden Morgen aufwändig gereinigt werden. Neben illegal von Schiffen entsorgten Fässern oder Farbeimern besteht ein Großteil der Fundstücke aus Schraubverschlüssen, Lebensmittelverpackungen, Plastiktüten und Zigarettenkippen sowie Tauwerk und Netzfetzen. Burgstaaken auf Fehmarn war der erste Fischereihafen in Deutschland, der im Sommer 2011 seine Arbeit im Rahmen der NABU-Initiative Fishing for Litter aufnahm. Seitdem sammeln die Fischer Müll aus dem Meer und entsorgen ihn umweltgerecht an Land. Was plant die Insel? Sowohl die EU als auch die Bundesregierung tun sich seit Jahren schwer, die Abgabe von Plastiktüten in den Geschäften zu regulieren. Wir auf Fehmarn wollen nicht länger warten und den Abschied von der Plastiktüte einläuten. Ein Bündnis von verschiedenen Organisationen, Unternehmern und Institutionen hat sich zusammengeschlossen, um gegen die Plastikflut vorzugehen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Abgabe von Tüten auf der Insel drastisch/um xy Prozent zu reduzieren und setzen auf umweltverträgliche Alternativen im Einzelhandel. Mit dieser Initiative startet Fehmarn ein wichtiges Leuchtturmprojekt an der gesamten Ostseeküste und nimmt als Pilotkommune an dem durch das Umweltbundesamt finanzierten und vom NABU durchgeführten Projekt Regionale Maßnahmen gegen Müll im Meer teil. Gemeinsam für ein müllfreies Meer Auf Fehmarn können wir zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Müllvermeidung leisten, indem wir über die Partner der Initiative und die Tourismuszentrale ein Umweltinformationsangebot schaffen und gemeinsam über die Gefahren von Plastikmüll in der Ostsee aufklären. Wenn wir darüber hinaus lokale Schulen und die interessierte Öffentlichkeit in Sammelaktionen einbinden sowie Mehrwegsysteme im Inselbild stärken, sind wir ein großes Stück auf dem Weg zum müllfreien Meer voran gekommen.