Tamina Berger. Engelsträne

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Transkript:

Tamina Berger Engelsträne

1. Auflage 2014 2014 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen Covergestaltung: Frauke Schneider Gesamtherstellung: Westermann Druck Zwickau GmbH ISBN 978-3-401-06864-0 www.arena-thriller.de facebook.com/arenathriller Mitreden unter forum.arena-verlag.de

Prolog März 2004 Claudia zog die Jacke enger um ihren Körper. Was für eine blöde Idee, sich mitten in der Nacht am See treffen zu wollen. Zehn Minuten noch. Wenn er bis dahin nicht hier war, würde sie sich wieder zurück in ihr Zimmer schleichen, bevor sie von Frau Mitzke erwischt wurde. Die alte Kuh ließ einem nie etwas durchgehen. Aus dem Unterholz hinter sich hörte sie ein Knacken. Sie starrte in die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen. Wahrscheinlich war außer ihr noch jemand aus dem Internat geschlichen. Das machten die meisten ständig. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Die Ausgangsregeln waren ja echt mittelalterlich. Ab zehn durfte sich niemand mehr außerhalb des Gebäudes aufhalten, an den Wochenenden ab elf. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten, endlich mit dem Abitur fertig zu sein und die Schule und das verhasste Internat zu verlassen. Nur vier Monate noch. Und bis dahin würde sie das Beste draus machen. Das Beste war, in dem Fall, Paul. Und der hätte bereits vor zwanzig Minuten hier sein sollen. Ein leises Fluchen ließ sie erneut den Kopf wenden. Da kam definitiv jemand. Instinktiv duckte sie sich hinter die Holzbank, die vor einem Wacholderstrauch stand. Es war auf jeden Fall besser, nicht gleich entdeckt zu werden. 5

Eine Gestalt erschien aus dem Gebüsch. Sie ging rücklings gebeugt, schien etwas Schweres zu ziehen, richtete sich auf, um den Rücken durchzustrecken, dann bückte sie sich wieder und schleppte ihre Last weiter Richtung See. Claudia brach trotz der Kälte der Schweiß aus. Es würde nur wenige Augenblicke dauern, bis dieser Jemand an ihr vorbeimusste. Sollte sie einfach losrennen? Oder ihn vielleicht selbstbewusst zur Rede stellen? Schon im nächsten Moment wurde ihr die Entscheidung abgenommen, denn das, was sie sah, ließ sie erstarren. Sie hielt beide Hände vor den Mund, um jedes Aufschluchzen zu unterdrücken. Jetzt, wo die Gestalt näher gekommen war, erkannte sie, um wen es sich handelte. Und auf der Decke, die er zog, lag leblos Anna-Maria, ihre Freundin. Ihre Augen brannten. Das konnte nicht sein Anna-Maria und?! Sosehr sie sich auch bemühte, die Tränen wegzublinzeln, vor ihren Augen verschwamm es. Sie schaffte es gerade noch, ein Keuchen zu unterdrücken. Was sollte sie tun? Er erreichte die Anlegestelle und hievte den Körper in das Boot. Claudias Beine waren von der hockenden Stellung eingeschlafen. Beim Versuch, sie zu entlasten, indem sie sich mit den Händen aufstützte, knickte sie mit dem Handgelenk um und landete rücklings auf dem Boden. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, war er schon bei ihr, packte sie unsanft an den Armen und zog sie hinter der Bank hervor.»was tust du hier?«, zischte er.»ich eigentlich habe ich nur ich warte auf ich wollte gerade weg «6

Für einen kurzen Moment schaute er ihr starr in die Augen, als wüsste er genau, was in ihr vorging.»weg? Nein, das darfst du nicht. Du hast mich, sie gesehen.«sein Blick wanderte unruhig zwischen Claudias Gesicht und dem Boot hin und her.»aber es ist nicht, wie du denkst. Es ich wollte das nicht.«mit einem Ruck zog er sie an sich heran und wisperte ihr ins Ohr:»Ich muss sie verschwinden lassen, verstehst du? Die finden sonst heraus, woran sie gestorben ist, und ich bin fällig.«claudia stieß ihn zitternd weg und versuchte, die Angst in ihrer Stimme zu unterdrücken.»ich ich habe gar nichts gesehen! Lass mich los, ich muss gehen.«sie wollte loslaufen, aber er hielt sie immer noch fest am Arm gepackt.»nichts musst du.vielleicht lebt sie noch.«ihre Stimme klang hoffnungsvoller, als sie sich fühlte.»ich ich hole Hilfe.«Er schaute in Richtung Ufer des Sees.»Sie ist tot. In der Mitte ist er tief. Dort wird sie keiner finden.du bist wahnsinnig!«sie setzte an, um laut nach Hilfe zu rufen, doch er drückte ihr schmerzhaft die kalte Hand auf den Mund.»Wenn du nicht still bist, kannst du deiner Freundin Gesellschaft «, keuchte er und da biss sie zu, so fest sie konnte. Gleichzeitig trat sie nach ihm und erwischte sein Schienbein. Doch anstatt sie loszulassen, fluchte er und schleppte sie, ihren Hals mit dem Arm umklammernd, zum See. Sie versuchte, Luft zu holen, doch da tanzten schon Lichtpunkte vor ihren Augen, immer schneller und schneller. Wie Schneetreiben, dachte sie noch, ehe die Punkte in einem gleißenden Feuerwerk explodierten und alles schwarz wurde. 7