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1 6 Editorials Editoriaux Editoriali Hohe Erwartungen, Johann N. Schneider-Ammann De grandes attentes, Johann N. Schneider-Ammann Grandi aspettative, Johann N. Schneider-Ammann Strategie EHB IFFP IUFFP 2022, Dr. Philippe Gnaegi Stratégie EHB IFFP IUFFP 2022, Dr Philippe Gnaegi Strategia EHB IFFP IUFFP 2022, Dr. Philippe Gnaegi Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg, Dr. Dalia Schipper Qui connaît son but, trouve le chemin, Dr Dalia Schipper Per trovare la strada devi conoscere l obiettivo, Dr. Dalia Schipper 7 18 Lehre Enseignement Insegnamento Berufspädagogik für Gymnasiallehrpersonen: Der Fünfer und das Weggli Bachelor of Sports: Magglinger Trümpfe dank Zusammenarbeit mit dem EHB IFFP IUFFP Wie man eine Schule führt Ausbildungen für Kadermitglieder auf der Sekundarstufe II Pédagogie professionnelle pour le corps enseignant gymnasial : le beurre et l argent du beurre Bachelor of Sports : les atouts de Macolin grâce à la coopération avec l EHB IFFP IUFFP Comment diriger une école formations pour les cadres du degré secondaire II Pedagogia della formazione professionale per docenti liceali: il panino e il soldino Bachelor of Sports: Assi nella manica a Macolin grazie alla collaborazione con l EHB IFFP IUFFP Come si gestisce una scuola Formazioni per membri dei quadri nel livello secondario II Wie wir die Qualität unserer Angebote stetig verbessern Comment nous améliorons sans cesse la qualité de nos offres Cosa facciamo per migliorare costantemente la qualità delle nostre offerte 19 30 Forschung Recherche Ricerca Finanzielle Handlungsfähigkeit dank dem Projekt «Fit for Finance» Capacité opérationnelle financière grâce au projet «Fit for Finance» Saper gestire il denaro grazie al progetto «Fit for Finance» «Die Beteiligung des EHB IFFP IUFFP ist für «Fit for Finance» ein absoluter Glücksfall» «La participation de l EHB IFFP IUFFP est pour «Fit for Finance» une aubaine extraordinaire» «La partecipazione dell EHB IFFP IUFFP è un vero colpo di fortuna per «Fit for Finance»» Forschung: Expertisen für die Praxis La recherche : de l expertise pour la pratique Ricerca: Expertise per la pratica 31 48 Dienstleistungen Prestations de services Prestazioni di servizi Das EHB IFFP IUFFP bildet jährlich 10 000 Prüfungsexperten aus. Es sorgt für einheitliche, hohe Qualität Der Transfer beruflicher Bildung ist möglich. Das zeigt ein Projekt mit dem EHB IFFP IUFFP in Indien L EHB IFFP IUFFP forme, chaque année, 10 000 expertes et experts aux examens. Il veille à une qualité élevée et homogène Le transfert de la formation professionnelle est possible, comme le montre un projet de l EHB IFFP IUFFP en Inde L EHB IFFP IUFFP forma annualmente 10 000 perite e periti d esame e fa il necessario per garantire una qualità elevata e uniforme Il transfer della formazione professionale è possibile. Lo dimostra un progetto condotto in India con la collaborazione dell EHB IFFP IUFFP Das Profil des EHB IFFP IUFFP stärken, nicht schwächen Renforcer le profil de l EHB IFFP IUFFP et non l affaiblir Rafforzare il profilo dell EHB IFFP IUFFP piuttosto che indebolirlo Vielgefragter Dienstleister Un prestataire très sollicité Fornitore di servizi molto richiesto 49 68 Anhang Annexe Allegato

Hohe Erwartungen Johann N. Schneider-Ammann Bundesrat De grandes attentes Johann N. Schneider-Ammann Conseiller fédéral Grandi aspettative Johann N. Schneider-Ammann Consigliere federale Hohe Erwartungen Ob mich mein Amt nach Indien, Spanien oder in die USA führt stets werde ich auf unsere Berufsbildung angesprochen. Man bewundert die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die vielfältigen Möglichkeiten zur Höherqualifizierung. Die duale Berufsbildung ist für die Schweiz Gold wert. Damit dies so bleibt, braucht es kompetente Lehrkräfte und Ausbildende in den Betrieben. Und es braucht Forschung und Entwicklung: Berufe und Lehrmethoden müssen sich laufend neuen Erkenntnissen anpassen. Dafür steht das EHB IFFP IUFFP. Der Bund hat es als Hochschulinstitut positioniert. Entsprechend hoch sind die Erwartungen: Das EHB IFFP IUFFP soll Problemstellungen frühzeitig aufgreifen und innovative Lösungen entwickeln. Es soll mit Wirtschaft und Behörden zusammenarbeiten und den Akteuren in der Berufs bildung mit qualifizierter Expertise beistehen. Ich danke dem EHB IFFP IUFFP herzlich für diese Leistungen! Johann N. Schneider-Ammann Bundesrat De grandes attentes Que mes fonctions me conduisent en Inde, en Espagne ou aux Etats-Unis, on me parle toujours de notre formation professionnelle. On admire l étroite imbrication de la théorie et de la pratique ainsi que les multiples possibilités de qualification supérieure. La formation professionnelle duale vaut de l or pour la Suisse. Pour que ceci perdure, la compétence du personnel enseignant ainsi que celle des formateurs et formatrices en entreprises sont essentielles. La recherche et le développement le sont également : les métiers et les méthodes d apprentissage doivent constamment s adapter aux nouvelles connaissances. L EHB IFFP IUFFP en est le garant. La Confédération l a positionné comme institut des hautes écoles. En conséquence, les attentes à son égard sont grandes : l EHB IFFP IUFFP doit identifier les problématiques suffisamment tôt et élaborer des solutions innovantes. Il doit travailler en collaboration avec l économie et les autorités, et soutenir les acteurs et les actrices de la formation professionnelle à travers son expertise qualifiée. Je remercie vivement l EHB IFFP IUFFP pour ces prestations. Johann N. Schneider-Ammann Conseiller fédéral 1

Grandi aspettative India, Spagna o USA ovunque vada vengo sempre interpellato sulla nostra formazione professionale. Tutti ammirano la stretta interazione tra teoria e pratica, e le numerose possibilità d incremento delle qualifiche. La formazione professionale duale vale oro per la Svizzera. Affinché rimanga così, abbiamo bisogno di docenti e formatori aziendali competenti. E anche di ricerca e sviluppo: le professioni e i metodi didattici devono aggiornarsi costantemente. L EHB IFFP IUFFP raggruppa tutto ciò. La Confederazione l ha posizionato quale istituto universitario. Dunque le aspettative sono elevate: l EHB IFFP IUFFP deve affrontare tempestivamente i problemi e sviluppare soluzioni innovative. Deve collaborare con gli ambienti economici e le autorità e assistere gli attori della formazione professionale con un expertise qualificata. Ringrazio vivamente l EHB IFFP IUFFP per queste prestazioni! Johann N. Schneider-Ammann Consigliere federale 2

Strategie 2022 Für den EHB-Rat Dr. Philippe Gnaegi, Präsident EHB-Rat Stratégie 2022 Pour le Conseil de l IFFP Dr Philippe Gnaegi, président du Conseil de l IFFP Strategia 2022 Per il Consiglio dello IUFFP Dr. Philippe Gnaegi, presidente del Consiglio dello IUFFP Strategie EHB IFFP IUFFP 2022 Soeben hat das EHB IFFP IUFFP seine Strategie für die kommenden Jahre erarbeitet. Eine Strategie dient dazu, sich in der Zukunft zu positionieren. Sie soll den Mitarbeitenden einen Arbeitsrahmen vorgeben und das Institut in der Öffentlichkeit besser bekannt machen. Zu diesem Zweck hat das EHB IFFP IUFFP eng mit verschiedenen Partnern zusammen gearbeitet, denn der Austausch von Ideen ist unentbehrlich. Unsere Strategie ist entwicklungsfähig, da wir in einem sich ständig verändernden Umfeld leben. Wir haben das Glück, in eine nationale, dem Bund an - gegliederte Struktur eingebettet zu sein, in der wir uns nicht nur für Bildung und Forschung engagieren, sondern mit unseren Dienstleistungen für die Organisationen der Arbeitswelt auch einen Beitrag zur Berufsentwicklung leisten dürfen. In der anspruchsvollen Welt der Berufsbildung können wir nur durch Qualität Anerkennung gewinnen. Diese Qualität ist für unser Land, vor allem aber für die Jugendlichen, die eine duale Berufsbildung in Angriff nehmen, unverzichtbar. Deshalb werden wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Wirtschaft, Bildung, Politik und anderen Bereichen fortsetzen. Stratégie EHB IFFP IUFFP 2022 L EHB IFFP IUFFP vient de définir sa stratégie pour les prochaines années. Une stratégie permet de se positionner dans le futur, de donner un cadre de travail aux collaborateurs et collaboratrices et de mieux faire connaître l institution à l extérieur. L EHB IFFP IUFFP a travaillé pour cela en étroite collaboration avec de nombreux partenaires (l échange d idées est fondamental). Cette stratégie est évolutive car nous vivons dans un environnement changeant. Nous avons la chance de bénéficier d une structure nationale rattachée à la Confédération, d être actif autant au niveau de la formation que de la recherche ou encore du développement des métiers en offrant nos services aux associations du monde du travail. Mais c est uniquement par la qualité que nous réussirons à nous faire reconnaître dans le monde exigeant de la formation professionnelle. Cette qualité est indispensable à notre pays mais surtout à nos jeunes qui ont choisi de s engager dans le système dual. Pour cela nous continuerons de travailler avec nos partenaires, qu ils proviennent de l économie, de l éducation, de la politique ou d ailleurs. Die Berufsbildung und ihre Hochschule (Institut) müssen überall vertreten sein. Unsere Vision ist die einer praxisnahen eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung, die ihren Partnern mit einem offenen Ohr begegnet und den Entwicklungen in der Berufsbildung mit innovativen Lösungen vorgreift. Dr. Philippe Gnaegi, Präsident EHB-Rat La formation professionnelle et sa haute école (institut) doivent être partout présentes. Les missions que nous défendons sont celles d une Haute école de la Confédération pour la formation professionnelle qui doit toujours rester proche de la pratique, de ses partenaires et qui doit anticiper les événements et y répondre par des solutions innovantes. Dr Philippe Gnaegi, président du Conseil de l IFFP 3

Strategia EHB IFFP IUFFP 2022 L EHB IFFP IUFFP ha recentemente definito la sua strategia per i prossimi anni. Lo scopo di una strategia è quello di posizionarsi nel futuro, di fornire un quadro operativo ai collaboratori e alle collaboratrici e di far conoscere meglio l istituzione all esterno. A tale scopo l EHB IFFP IUFFP ha lavorato in stretta collaborazione con numerosi partner (lo scambio di idee è fondamentale). Questa strategia è evolutiva poiché viviamo in un contesto in trasformazione. Abbiamo l opportunità di beneficiare di una struttura nazionale collegata alla Confederazione, di essere attivi sia nella forma - zione sia nella ricerca, e anche nello sviluppo delle professioni, proponendo i nostri servizi alle organizzazioni del mondo del lavoro. Tuttavia, per ottenere il riconoscimento del mondo della formazione professionale, notoriamente esigente, dobbiamo fornire prestazioni di qualità. Questa qualità è un requisito indispensabile per il nostro Paese, ma soprattutto per i nostri giovani che hanno scelto di impegnarsi nel sistema duale. Per questo motivo continueremo a collaborare con i nostri partner provenienti dagli ambienti economici, dal settore dell educazione, dal mondo politico o da altri ambiti. 4 La formazione professionale e la sua scuola universitaria (istituto) devono essere onnipresenti. La missione che difendiamo è quella di una scuola universitaria della Confederazione per la formazione professionale che deve sempre rimanere orientata alla pratica e vicina ai suoi partner, anticipando gli eventi e proponendo soluzioni innovative. Dr. Philippe Gnaegi, presidente del Consiglio dello IUFFP

Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg Für die Hochschulleitung Dr. Dalia Schipper, Direktorin Qui connaît son but, trouve le chemin Pour la direction de l Institut Dr Dalia Schipper, directrice Per trovare la strada devi conoscere l obiettivo Per la Direzione dell Istituto Dr. Dalia Schipper, Direttrice Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg (Laozi) Werden Strategien für Hochschulen überschätzt? Denn Hochschulen tun, was ihnen generisch aufgetragen wird: Expertisen aufbauen und weiterentwickeln sowie Wissen generieren und vermitteln. Damit tragen sie zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Gesellschaft bei. Strategie hin oder her. Auch im 2013 wurden am EHB IFFP IUFFP rund 10 000 Berufsbildungsverantwortliche in ihrem Streben nach Expertise unterstützt und geschult. Wir forschten in über 30 Berufsbildungsprojekten und unterstützten 15 Berufsverbände bei der Weiterentwicklung ihrer Berufe. Dieses Wissen und diese Praxiserfahrung präsentierten wir national wie auch international in rund 200 Vorträgen für Wissen schaft, Wirtschaft und Gesellschaft. setzungsschritten noch besser zu finden, immer im Interesse der Akteurinnen und Akteure der Berufsbildung. Wir liefern bestens fundierte, gut einsetzbare und nachhaltig wirkende Expertise, Aus- und Weiter bil - d ungen und Dienstleistungen. Ihre Expertenorganisation finden Sie nach wie vor in allen Sprachregionen der Schweiz, stets zu Ihren Diensten! Wir danken Ihnen, dass Sie auch weiterhin mit uns an der Weiterentwicklung der Berufsbildung Schweiz arbeiten. Unsere neue Strategie finden Sie auf ehb-schweiz.ch EHB Publikationen Dokumente/Downloads. Dr. Dalia Schipper, Direktorin Sicher ist, dass die Anzahl eingesetzter Stunden für die Reflexions-, Diskussions- und Analysearbeiten zwecks Erarbeitung der Strategie EHB IFFP IUFFP 2022 enorm war. Stunden, die dazu beitragen, das Ziel zu konkretisieren und klarer zu definieren sowie die inhaltlichen Schwerpunkte, die Kooperationen und das Bild in der Öffentlichkeit zu überdenken, ohne dabei das eigene Funktionieren zu beeinträchtigen. Ein Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft, in unserem Fall der Berufsbildung. Wir werden die Strategie EHB IFFP IUFFP 2022 intern und extern als Leitplanke für die nächsten Jahre nutzen: Das formulierte Ziel wird unserer Hochschule helfen, den Weg im fordernden Umfeld der Berufsbildung mittels fokussierten Massnahmen und Um - 5

Qui connaît son but, trouve le chemin (Lao Tseu) Les stratégies des hautes écoles sont-elles trop ambitieuses? Le principe même des hautes écoles est d instaurer et développer l expertise ainsi que de générer et transmettre des connaissances. Elles contribuent ainsi au développement durable de la société. De la stratégie de-ci de-là : en 2013, près de 10 000 responsables de la formation professionnelle ont reçu soutien et formation au sein de l IFFP. Nous avons mené plus de 30 projets de recherche et soutenu 15 associations professionnelles dans le développement de leurs métiers. Nous avons présenté en outre ces connaissances et cette expérience pratique au niveau national et international à travers quelque 200 conférences dans les domaines scientifique, économique et social. Per trovare la strada devi conoscere l obiettivo (Laozi) Le strategie per le scuole universitarie sono sopravvalutate? Questi istituti svolgono i compiti genericamente previsti dal loro mandato: creare expertise, generare e trasmettere sapere. In tal modo contribuiscono allo sviluppo permanente della società. Indipendentemente dalla strategia: anche nel 2013 l EHB IFFP IUFFP ha sostenuto e formato circa 10 000 responsabili della formazione professionale nei loro intenti di acquisire expertise. Abbiamo svolto attività di ricerca nel contesto di oltre 30 progetti di formazione professionale e abbiamo assistito 15 associazioni di categoria nello sviluppo delle loro professioni. Abbiamo presentato questo sapere e queste esperienze pratiche a livello nazionale e internazionale nell ambito di circa 200 conferenze destinate alla scienza, all economia e alla società. L gs 6 Nul doute que le nombre d heures consacrées à la réflexion, à la discussion et à l analyse en vue d élaborer la stratégie EHB IFFP IUFFP 2022 fut considérable. Ce temps a permis de concrétiser et de préciser le but ainsi que de reconsidérer nos priorités, nos coopérations et notre image, sans pour autant compromettre notre fonctionnement. Notre contribution en faveur du développement de notre société s ancre dans le domaine de la formation professionnelle. La stratégie EHB IFFP IUFFP 2022 nous guidera pour les prochaines années : le but défini nous aidera à trouver le chemin dans l environnement exigeant de la formation professionnelle au moyen de mesures ciblées, toujours dans l intérêt des acteurs et actrices de la formation professionnelle. Nous offrons une expertise solidement établie, facilement utilisable et efficace de manière durable, ainsi que des formations, des formations continues et des prestations. Notre organisation experte est présente dans toutes les régions linguistiques de la Suisse, toujours à votre service! Nous vous remercions de poursuivre le chemin à nos côtés pour développer la formation professionnelle suisse. Notre nouvelle stratégie est disponible sur iffp-suisse.ch L IFFP Publications Documents et téléchargements. Dr Dalia Schipper, directrice Ciò che è sicuro è che le ore investite nei lavori di riflessione, discussione e analisi per l elaborazione della Strategia EHB IFFP IUFFP 2022 sono state veramente tante. Abbiamo così contribuito a concretizzare e definire in modo più chiaro l obiettivo e a riconsiderare le tematiche salienti, le cooperazioni e l immagine nell opinione pubblica, senza compromettere il buon funzionamento. Si tratta di un contributo allo sviluppo della società, nel nostro caso della formazione professionale. Utilizzeremo, internamente ed esternamente, la Strategia EHB IFFP IUFFP 2022 come guida per i prossimi anni. L obiettivo formulato aiuterà il nostro istituto universitario a trovare ancora meglio la strada nello stimolante contesto della formazione professionale, con misure e fasi d attuazione mirate, sempre nell interesse degli attori e delle attrici della formazione professionale. Forniamo expertise, formazioni e formazioni continue nonché servizi perfettamente fondati, facilmente utilizzabili e permanentemente efficaci. Il vostro Centro di expertise sarà tuttora presente in tutte le regioni della Svizzera, sempre al vostro servizio! Vi ringraziamo di continuare a collaborare con noi allo sviluppo della formazione professionale svizzera. La nostra nuova strategia è disponibile sul sito iuffp-svizzera.ch IUFFP Pubblicazioni Documenti e Download. Dr. Dalia Schipper, Direttrice

ehreenseig nementins egnamento

8 Berufspädagogik für Gymnasiallehrpersonen: Der Fünfer und das Weggli Lehrpersonen an Berufsmaturitätsschulen (BMS) haben besonderen Ansprüchen zu genügen. Sie selber haben zwar einen akademischen Bildungsweg durchlaufen aber an den BMS unterrichten sie Lernende, die hauptsächlich in ihrem Lehrbetrieb arbeiten und nur eineinhalb Tage zur Schule gehen. Die Sozialisation, die die Jugendlichen dabei erleben, unterscheidet sich von jener an Gymnasien. Auf diese Lebenswelt gilt es über entsprechende Unterrichtsbeispiele ebenso Rücksicht zu nehmen wie auf den grossen Zeitdruck, unter dem der Stoff vermittelt werden muss. Auch die Postulate der Interdisziplinarität und der Kompetenzorientierung stellen besondere Ansprüche. Wer an einer Berufsmaturitätsschule unterrichtet, hat aus diesem Grund über die gymnasiale Lehrbefähigung hinaus eine berufspädagogische Bildung von 300 Lernstunden zu absolvieren. Basis dafür bildet der «Rahmenlehrplan für Lehrpersonen für Fächer in der Berufsmaturität mit gymnasialer Lehrbefähigung», der sieben Bildungsziele nennt. Der Studiengang führt zum Zertifikat «Lehrbefähigung für den Unterricht an Berufsmaturitätsschulen». Einzelne pädagogische Hochschulen wie Zürich oder die PH FHNW bieten diese Lerninhalte selber an; viele Institute jedoch kooperieren mit dem EHB IFFP IUFFP als der schweizerischen Expertenorganisation für Berufsbildung. Zu ihnen gehört die Pädagogische Hochschule Waadt, die aufgrund kantonaler Vorschriften bereits 2007 erhöhten Ansprüchen genügen und Kurse zur Berufsbildung anbieten musste. Ausbildungsdirektor Cyril Petitpierre: «Als wir diese Inhalte implementierten, prüften wir verschiedene Varianten. Eine Zusammenarbeit mit dem EHB IFFP IUFFP erschien uns am geeignetsten. Diese Einschätzung hat sich in den vergangenen sieben Jahren bestätigt.» Die gleiche Erfahrung machte die Leiterin des Instituts Sekundarstufe II der Pädagogischen Hochschule Bern, Prof. Dr. Elisabeth Stuck: «Mit der Erziehungsdirektion zusammen sind wir vor drei Jahren zum Schluss gekommen, dass eine Partnerschaft mit dem EHB IFFP IUFFP die beste Lösung ist.» Weitere Kooperationen bestehen mit der Pädagogischen Hochschule BEJUNE (BE, JU, NE), der Pädagogischen Hochschule Thurgau sowie der Abteilung Lehrerinnen- und Lehrerbildung für die Sekundarstufe II der Universität Freiburg. So breit das EHB IFFP IUFFP seine berufspädagogische Kompetenz in die Pädagogischen Hochschulen einbringen kann, so passgenau sind die einzelnen Kooperationen auf die Bedürfnisse der Partner zugeschnitten. Grundsätzlich entsprechen die (in der Regel) von Dozierenden des EHB IFFP IUFFP vermittelten Inhalte den Modulen «Lernen an Berufsfachschulen» und «Berufsbildungssystematik», wie sie auch Absolvierende der Diplomstudiengänge (Berufskunde und Allgemeinbildung) erhalten. Tatsächlich aber gliedern sich die Lerninhalte in die vor Ort bestehenden Studiengänge ein. Dr. Alexandre Etienne, Nationaler Leiter Ausbildung am EHB IFFP IUFFP, nennt Beispiele: «An der Universität Fribourg führen wir nur eines von beiden berufspädagogischen Modulen durch, an der PH Thurgau führt das dortige Dozententeam die Module durch und in Bern überarbeiten wir die Lehrpläne, um das Fach Erziehungswissenschaften noch kohärenter abzudecken.» Ein Grund für diese Anstrengungen: Die zehn ECTS-Punkte der berufspädagogischen Module des EHB IFFP IUFFP werden in der Regel in den bisherigen Curricula durch intelligente Straffungen eingespart. Prof. Dr. Elisabeth Stuck: «Ich bin stolz darauf, dass uns zusammen mit dem EHB IFFP IUFFP die Modellierung der Inhalte so gut gelingt. Mit dem Lehrdiplom für Maturitätsschulen und der Lehrbefähigung für den Unterricht an Berufsmaturitätsschulen bieten wir den Studierenden den Fünfer und das Weggli. Die Diplome sind sowohl von der EDK wie auch vom SBFI anerkannt.» Ganz bedingungslos sind Fünfer und Weggli allerdings nicht zu haben: Zum einen erfordert die Unterrichtstätigkeit an einer Berufsmaturitätsschule den Nachweis einer betrieblichen Erfahrung von mindestens sechs Monaten. Zum anderen sind zu den berufspädagogischen Modulen nur Personen mit einer fachlichen Qualifikation auf Hochschulniveau in einem oder zwei Fächern der Berufsmaturität zugelassen. Bachelor of Sports: Magglinger Trümpfe dank Zusammenarbeit mit dem EHB IFFP IUFFP An manchen Donnerstagen weht ein besonderer Wind durch die Räume des EHB IFFP IUFFP in Zollikofen. Junge Leute mit schrägen Hüten, Skaterkleidung, in engagierten Diskussionen. Das ist eine Gruppe von Studierenden der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM), die sich auf den Bachelor of Science in Sports vorbereiten. Es sind jährlich rund 35 junge Erwachsene im Alter von durchschnittlich 22 Jahren, die diesen Magglinger Studiengang absolvieren. Er umfasst sportpraktische und -theoretische Ausbildungsinhalte, bereitet auf

Berufstätigkeiten in der ausserschulischen Sportund Bewegungsförderung vor und ermöglicht den Zugang zu weiterführenden Studien im Bereich Sport. Dank einer Kooperation mit dem EHB IFFP IUFFP öffnet er aber auch die Türen in die Berufsbildung. In Zollikofen absolvieren die Teilnehmenden zwei berufspädagogische Module, die es ihnen ermöglichen, nach Abschluss ihres Studiums an einer Berufsfachschule Sportunterricht zu erteilen. Erfahrungsgemäss entscheidet sich rund die Hälfte der Studierenden für diesen Weg. Die gesetzlichen Grundlagen dafür finden sich in der auf 1. Oktober 2012 revidierten Berufsbildungsverordnung BBV, die erstmals die Voraussetzungen für das Erteilen von Sportunterricht an Berufsfachschulen regelt. Magglinger Partner des EHB IFFP IUFFP ist Martin Rytz, der für den Studiengang verantwortlich ist. «Diese institutionelle Zusammenarbeit in dieser Form ist für die EHSM neu und bildet eine äusserst wert - volle Ergänzung unseres Angebotes», bilanziert Martin Rytz nach zwei Jahren. Inhaltlich machten die Module die Studierenden, die in den meisten Fällen eine berufliche Grundbildung mit Berufsmaturität absolviert haben, tiefer vertraut mit dem Berufsbildungssystem. Alleine schon der Wechsel des Studienortes tue ihnen gut: Wie sie frischen Wind nach Zollikofen bringen, sei um ge kehrt die Begegnung mit anderen Dozierenden sehr bereichernd. Zudem sei der Weg zur Lehrbefähigung in der Berufsbildung relativ kurz. Um an Gymnasien Sportunterricht erteilen zu kön nen, müssten die Studierenden (gemäss den Empfeh - lungen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK) bedeutend längere Wege gehen. Auch auf der persönlichen Ebene erlebt Martin Rytz die Kooperation mit dem EHB IFFP IUFFP äusserst positiv. Die beiden Module «Lernen an Berufsfachschulen» und «Berufsbildungssystematik» entsprechen weitgehend den Inhalten, wie sie auch Ab solvierende der Diplomstudiengänge (Berufskunde und Allgemeinbildung) erhalten oder in der Ausbildung von Gymnasiallehrpersonen (separater Text) zum Einsatz kommen. Dennoch: Identisch sind sie nicht. Martin Rytz hebt darum lobend hervor, dass Dr. Barbara Grob, Studiengangsleiterin Zertifikatsstudiengang Berufsmatur am EHB IFFP IUFFP, die Inhalte sehr zielgruppengerecht aufbereite. So werden Berufsausbildungen von Spitzensportlerinnen und -sportlern untersucht oder Fachreferentinnen und -referenten aus Berufsfachschulen aus dem Gebiet Sport eingeladen. Dank der guten Erfahrungen, die man mit dem EHB IFFP IUFFP gemacht hat, könne er auch gelassen auf 9

10 zukünftige Herausforderungen blicken, sagt Martin Rytz. In Magglingen prüft man derzeit die Einrichtung eines Masterstudiums, in dessen Rahmen die Zusatzqualifikation für das Erteilen von allgemeinbilden dem Unterricht an Berufsfachschulen erworben werden könnte. Die Gespräche mit der Schweizerischen Expertenorganisation für Berufsbildung EHB IFFP IUFFP zu diesem Thema verlaufen sehr angenehm und konstruktiv, ist Martin Rytz mit dem bisherigen Ver - lauf zufrieden. Das Angebot wäre ein weiterer Trumpf im Portfolio der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen und eine attraktive weitere Möglichkeit für Berufsschullehrpersonen, ihr Portfolio zusammen zu stellen. Wie man eine Schule führt Ausbildungen für Kadermitglieder auf der Sekundarstufe II Sie war bei ihrer Wahl die jüngste Direktorin einer Berufsfachschule in der Schweiz, Sylvie Schopper. Seit 2013 leitet die 36-Jährige die Gewerbliche und Industrielle Berufsfachschule (GIBS) Fribourg. Die Wahl war an eine Bedingung geknüpft: Sylvie Schopper musste die Schulleiterausbildung «direction d institution de formation» starten. Das EHB IFFP IUFFP ist einer der vier Träger dieses Lehrgangs. Die Wahl von Mitgliedern einer Schulleitung ist kantonale Hoheit und untersteht keinen verbindlichen, eid genössischen Vorschriften. Es gibt zwar ein «Profil für Zusatzausbildungen Schulleitung» der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungs direktoren, aber es hat lediglich empfehlenden Charakter. Während in der französischen und italienischen Schweiz nur eine Schulleiterausbildung existiert (www.fordif.ch / www.gefo.usi.ch), ist der Deutschschweizer Markt vielfältig und dynamisch. Fast jede pädagogische Hochschule bietet einschlägige Bildungsgänge an. Schon lange am Markt ist die Schweizerische Expertenorganisation für die Berufsbildung EHB IFFP IUFFP respektive ihre Vorgängerinstitution, das damalige Schweizerische Institut für Berufspädagogik SIBP. Dessen damaliger Bereichsleiter Lorenz Rogger etablierte Ende der 90er-Jahre einen Ausbildungsgang für gewerblich-industrielle Berufsschulen. Das Haus offerierte damit eine sinnvolle Ergänzung zur Ausbildung des Instituts für Wirtschaftspädagogik IWP der Universität St.Gallen, das sich vor allem an kauf männische Schulleitungen sowie Gymnasien richtete. Heute arbeiten die beiden Institute sowie die Schweizerische Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen zusammen und bieten eine Bologna-adäquate, dreigliedrige Ausbildung an, die sich an Kadermitglieder auf der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe in der Deutschschweiz richtet. Die Weiterbildungslehrgänge CAS, DAS und MAS sind aufbauend konzipiert und werden folgendermassen ausgeschrieben: CAS Schule als System leiten (IWG-HSG, Universität St. Gallen) (15 ECTS) DAS Schule führen und entwickeln (EHB IFFP IUFFP) (CAS + 15 ECTS) MAS Bildungsmanagement und Leadership (EHB IFFP IUFFP) (DAS + 30 ECTS) Koordination von Weiterbildungs- und Unterstützungsangeboten (WBZ CPS) Wie nützlich diese Lehrgänge für Führungskräfte sind, weiss zum Beispiel Ben Hüter, der seit 2013 Direktor der Gewerblich Industriellen Berufsfachschule Thun ist. Hüter absolvierte vor drei Jahren die beiden Bildungsstufen CAS und DAS. Die Führungsausbildung sei damals, als er Abteilungsleiter an der Schule für Gestaltung Bern und Biel wurde, verlangt worden, und sie war auch Bedingung bei seiner Wahl in Thun. Hüter hat sehr gute Erinnerungen an die Ausbildung am EHB IFFP IUFFP und nennt dafür zwei Gründe: Gute, ja teilweise hervorragende Dozierende und ein lebendiger Austausch mit Verantwortungsträgern, die wie er aus der Berufsbildung kamen. Pédagogie professionnelle pour le corps enseignant gymnasial : le beurre et l argent du beurre Les enseignantes et les enseignants dans les écoles de maturité professionnelle (EMP) doivent satisfaire à des exigences particulières. Certes, ces personnes ont suivi un parcours académique, mais elles enseignent dans les EMP à des personnes en formation qui travaillent principalement dans leur entreprise formatrice et vont à l école seulement un jour et demi par semaine. La socialisation que ces jeunes connaissent diffère de celle qu on vit dans les gymnases. Il convient de tenir compte non seulement de cet environnement à travers des exemples de cours adaptés, mais également des contraintes temporelles importantes, dans lesquelles la matière doit être enseignée. De même, les postulats de l interdisciplinarité et de l orientation sur les compétences posent des exigences singulières. Pour enseigner dans une école de maturité professionnelle, il faut par conséquent, en plus de l habilitation