Ein fester Orientierungspunkt in Zeit und Raum.

Ähnliche Dokumente
Galileo. Satellitennavigation System

Galileo startet in die Zukunft

GeoForum MV Arne Jungstand Steinbeis Transferzentrum Navigation, Verkehr und Kommunikation

GALILEO Satellitenkommunikation. B.Eng. Tobias Bauer

Was bringt GALILEO für die maritime Wirtschaft?

Countdown im Galileo Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen

GPS: Wie funktioniert es? Ausarbeitung. KAMEL BEN YEDDER FH Wiesbaden, Fachseminar, Herr Prof. Dr. Linn

railgate Galileo-Testgebiet für Schienenfahrzeug-Anwendungen Dipl.-Ing. Thomas Engelhardt

Cluster Veranstaltung Angewandte Satellitennavigation Forum Sicherheit Haus der Wirtschaft

Anwendungspotenzial Galileo im Verkehr

aus Sicht des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Galileo zeigt uns den weg - wohin? Chancen für den ländlichen Raum

VERKEHRSMANAGEMENT FLOTTENMANAGEMENT RETTUNGSWESEN LUFTVERKEHR TOURISMUS LANDWIRTSCHAFT

Neue Möglichkeiten mit GPS, GLONASS, Galileo. Dipl.-Ing. Jürgen Alberding EuroNav Service GmbH Lilienthalstr. 3B Schönefeld (b.

Für die Erde ins All Transport & Logistik Workshop

GLONASS: das russische Pendant von GPS

Galileo: das europäische Navigationssystem

Grundlagen GPS. Copyright by Compass Yachtzubehör

Raumfahrt im Kontext der Einsatzkommunikation, Operations und Cybersecurity. Renato Krpoun Swiss Space Office

GALILEO. Entwicklungs- und Erprobungsphase für den Start der ersten Satelliten

Die Zeit ist eine Größe, die sich nicht fassen lässt, die aber nicht nur in unserem Leben eine wichtige

Angriffe auf das Global Positioning System (GPS) Steffens Christian

GPS - Aktueller Stand und künftige Potentiale

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss STELLUNGNAHME

Galileo Satellitensystem

Start der ersten vier Galileo-Satelliten mit Sojus-Rakete in Kourou

Entschließung des Bundesrates zum Europäischen Satellitennavigationssystem Galileo - Public Regulated Service PRS

Galileo Wo stehen wir?

IHK. Satellitennavigation. GPS, GLONASS und GALILEO. von Dr.-Ing. Gerhard H. Schildt o.univ.-professor an der Technischen Universität Wien

CEON. Center for the Promotion of Communication, Earth Observation and Navigation Space Based Services

GALILEO - Stand und Sat Nav-Forum

Positionsbestimmung im Weltraum mittels Distanzmessungen

GPS (Global Positioning System)

Satellitennavigation Effizienzsteigerung bei gleicher Sicherheit im Schienenverkehr

Die Vorteile des Einsatzes mehrerer GNSS. Karen von Hünerbein

Galileo, GNSS, EGNOS und WAAS - Neues aus der Welt der Satellitennavigation

Chancen und Nutzen von Galileo. John M. Dow. Head, Navigation Support Office ESA/ESOC, Darmstadt. e OPS-GN

Frank Negretti OHB System AG Die Galileo FOC Satelliten von OHB

Globale Navigations Satelliten Systeme - GNSS

GALILEO ein europäisches Projekt von internationaler Bedeutung

Breitbandige Aufzeichnung und Wiedergabe. Manuel Bogedain, Noffz Computertechnik GmbH

Was bringt uns GALILEO für die GNS-Anwendung in der Geodäsie

GALILEO - Das europäische Satellitennavigationssystem

In 80 Millisekunden um die Welt

Satelliten-Navigation. Auffrischung einiger Grundlagen Bisherige Systeme EGNOS und Galileo Anwendungs-Szenarien Politisches Umfeld (EU-Vorgaben)

RIWA Anwendertreffen 2014 GPS, GNSS, Genauigkeiten, Lösungen

Positionsbestimmung mit GPS-Satelliten

Der Einfluss der Security auf die Safety bei satellitenbasierten Ortungssystemen

Thema der Sitzung: Satellitenpositionierung mit NAVSTAR GPS & GALILEO. Wo bin ich? - GPS-Navigation & Geocaching im Unterricht

Photovoltaik Wie Sonne zu Strom wird Wesselak, Viktor; Voswinckel, Sebastian, ISBN

GALILEO & EGNOS Nutzen für den Verkehr

Neue Entwicklungen in der GNSS Technik

André Jurleit. Galileo - Intelligente Mobilität als Zukunftsmarkt 08. September 2009 GPSoverIP GmbH Schweinfurt

Satellitennavigation im Verkehr 22. Mai 2007

SWACI ein neuer Ionosphären-Wetterdienst

(Indoor)-Lokalisation

Galileo - Das europäische Satelliten-Navigationsystem

Satellitennavigation in Österreich

Stabile GNSS Uhren für Bahnbestimmung und Positionierung

GPS Global Positioning System

Titel: EGNOS für Gefahrguttransporte Autoren: Zusammenfassung Das europäische Satellitennavigationssystem Die ITS Direktive der EU

GALILEO - Förderung für innovative Ideen. FFG, Agentur für Luft- und Raumfahrt. Elisabeth Klaffenböck 1. Oktober 2008

GNSS Empfänger in einem dynamischen Geschäftsumfeld

Positionsbestimmung mit GPS-Satelliten

cesah und die ESA Business Inkubations-Initiative in Darmstadt

Aktive und vorausschauende Sicherheitslösungen für ungeschützte Verkehrsteilnehmer

Kurven berechnen für leisere Anflüge

GNSS Empfänger in der Vermessung und der Nutzen von GNSS Modernisierung

SAPOS mit Galileo. 25. April GeoForum M-V Jörg Rubach Folie 1

Satellitenortung und Navigation

Verwundbarkeit von GNSS Eine Chance für Galileo?

Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo

Zukunft der Raumfahrt

Korrektursignale. Differential GPS (DGPS) erreicht durch den Einsatz von Korrektursignalen eine höhere Genauigkeit.

GPS / Galileo. Marc Bühler Fachseminar in Verteilte Systeme, ETH Zürich Betreuer: Jonas Wolf

Fliegen Sie entspannt. Moderne Überwachungssysteme sorgen dafür. Mario Schwestermann ATCO Locarno

Das Europäische Satellitennavigationssystem

ZA4549. Flash Eurobarometer 211 General public survey on the European Galileo programme. Country Specific Questionnaire Austria

Fußgängernavigation per Fotohandy. Vergleich mit alternativen Verfahren und wirtschaftliche Nutzung

Kleine Rückblende. Für unsere Zwecke gab bzw. gibt es dazu im Wesentlichen drei Möglichkeiten:

Global Positioning System (GPS)

Vermessung und Ortung mit Satelliten

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss STELLUNGNAHME

Von Draußen Nach Drinnen Das Projekt GNSS-INDOOR

Galileo Herausforderungen und Möglichkeiten für die Geodäsie. Peter Steigenberger, Urs Hugentobler Technische Universität München

Egnos und Galileo. Erläuterung der EU Satellitennavigationsprogramme

Galileo Technische Möglichkeiten

GNSS in Geodäsie und Navigation

Galileo und Grafarend unterwegs zu GNSS

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss STELLUNGNAHME

GSV-Forum Galileo. Rolle und Motivation des BMVIT. Dipl.-Ing. Christian Gaisbauer, 21. Oktober 2014

Seminar aus Informatik GALILEO. Reischmann Stefan ( ),Mihajlovic Roland ( )

Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL Neue Flugverfahren: Möglichkeiten und Grenzen

Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit. Warum fliegen sicher ist. Die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit: ein Überblick

Galileo Herausforderung und Gewinn für die geodätische Anwendung

CCD-Kameras und GPS für astronomische Anwendungen

ESA die europäische Weltraumorganisation

Die Schweizerische Raumfahrt Industrie:

Transkript:

GALILEO Ein fester Orientierungspunkt in Zeit und Raum. FH-Brandenburg 52 24 32.39 N 12 32 14,32 E

Einleitung 1 2 3 4 5 6 7 Wissenswertes über Galileo Galileo-Architektur Entwicklung Anwendungen & Dienste Wirtschaft wichtige Organisationen Fazit 2

3

Allgemeines über Galileo Wer war Galileo? Galileo Galilei (1564-1642) war ein italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte 4

Allgemeines über Galileo Was ist Galileo? ist der Name für ein europäisches Satellitennavigationssystem resultierend aus einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) eigenständiges europäisches ziviles Satellitennavigationssystem, das zur weltweiten Nutzung entwickelt wird Ist ein hochpräzises System zur Ortsbestimmung und Zeitmessung Soll 2010 betriebsbereit sein 5

Allgemeines über Galileo Warum Galileo? um aus der Abhängigkeit des GPS-Systems herauszukommen Politische Unabhängigkeit: Militärische Nutzung bleibt außen vor (Im Moment verfügen nur die USA sowie Russland über satellitengestützte Navigationssysteme. Beide werden vom Militär finanziert sowie kontrolliert und können bei Bedarf (aus militärischer, sicherheitspolitischer oder wirtschaftlicher Sicht der USA) für zivile Nutzer verfälscht oder gar abgeschaltet werden.) wirtschaftlicher Sicht : z.b. Produktion von Empfangsreceivern Schaffung neuer moderner Arbeitsplätze 6

Allgemeines über Galileo Wie funktioniert Galileo? Grundgerüst: Konstellation aus insgesamt 30 Satelliten (besitzen je 2 Atomuhren für exakte Zeitmessung) Jeder Satellit sendet stets Signale (Positionskoordinaten & Zeitsignal) Ein Endgerät empfängt Signale der (3) Satelliten: Schritt 1: Endgerät berechnet Entfernung zu den Satelliten neue Erkenntnis: Entfernung zu Satelliten Schritt 2: Empfangsgerät kann die eigene Position sowie den Zeitpunkt der Signalankünfte berechnen und anzeigen Überwacht werden die Satelliten durch die notwendige Anzahl von Bodenstationen, deren wichtigste in Deutschland und Italien angesiedelt werden. 7

Allgemeines über Galileo 8

Galileo - Architektur Technik: Raumsegment Anzahl Satelliten: 30 (27 operativ + 3 Ersatz) Höhe: ca. 23.500 km Bahnen: 3 (9 + 1 Satellit pro Bahn) Inklination: 56 Erdumlaufzeit: ca. 14 Stunden Lebensdauer: ca. 12 Jahre Masse: 700 kg Je 2 Atomuhren an Bord (Abweichung 1s /3 Mio. Jahren) 9

Galileo - Architektur Technik: Bodensegment 2 Kontrollzentren (Steuerung, Kontrolle) Kontrolle der Satellitenbahnen Synchronisation der Atomuhren 9 Uplink-Stationen (Kommunikation mit den Sensoren) Aufdatierung der Navigationsdaten (alle 100 Minuten) Aufdatierung der Integritätsinformation (jede Sekunde) 5 TT&C Stationen (Kommunikation mit den Satelliten) ca. 30 Sensor-Stationen (Datenerhebung für die Uhrsynchronisation und Berechnung der Integrität) 10

Galileo-Entwicklung 1994 Beschluss einer 2-Wege-Strategie im Bereich europäische Satelittennavigation - 1996 1999 Phase 1: GNSS-1/EGNOS (2003 bis ~2008) bestehende Systeme (GPS / GLONASS) werden durch technische Ergänzungen für zivile Anwendungen nutzbar gemacht Verbesserungen: Genauigkeit, Signalverstärkung (10 m 1-3m) ESA-Projekt: Hauptauftraggeber ist Alcatel Space Industries, Toulouse (FRA) Entwicklungskosten: ~ 160 Mio. Euro (30 Firmen sind beteiligt) Phase 2: GNSS-2/GALILEO (ab 2008) EU-Parlament / EU-Rat treffen Entscheidung über Ausbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes Bestandteil: Ortsnavigation Konzept für Projekt Galileo 4 Phasen-Modell (Definition 2000, Entwicklung/Validierung bis 2005, Errichtung bis 2007, Betrieb ab 2008) 2000 Sicherung der Frequenzen (Nutzung musste bis 06/2006 erfolgen) 11

Projektphasen 12

Anwendungen 13

Verkehr: Logistik- und Verkehrsmanagement Straßenverkehr (Navigationshilfen im Fahrzeug, die Flottenverwaltung in Taxi-, Speditions- und Busunternehmen und die Fahrunterstützung) Schienenverkehr (Zugsteuerung und -überwachung, der Routenverfolgung einzelner Güterwagen) Luftverkehr (zuverlässige Landeanflüge und Landungen) Seefahrt (Optimierung des Seeverkehrs, globales Seenotrettungs- und Sicherheitssystem) 14

GALILEO Dienste 15

GALILEO Dienste Open Service (OS) (Kombination offener Signale / gebührenfrei) Safety-of-Life" - Service (SoL) (Garantie für Kontinuität des Dienstes): gibt Warnsignale an den Nutzer ab, sobald das System einen bestimmten Genauigkeitsbereich nicht mehr erreicht ( Integrität") Commercial Service (CS): Zugang über zwei zusätzlichen Signale: höherer Datendurchsatz: Verbesserung der Genauigkeit Garantie für Kontinuität dieses Dienstes begrenzte Übertragungskapazität für Nachrichten von Servicezentren an Nutzer (500 Bits/Sek) Public Regulated Service (PRS) (für spezielle Nutzergruppen): Zugang wird kontrolliert zwei verschlüsselte Navigationssignale (Codes / Daten) Search- and Rescue -Service (SAR): sendet weltweit das von Notsignalsendern empfangene Signal wird dazu beitragen die Leistungsfähigkeit des internationalen COSPASSARSAT- Search-and-Rescue"-Dienstes zu verbessern 16

17

Beteiligungen Europäische Kommission: Politische Aspekte, Festlegung von Zielen ESA (European Space Agency): Technische Planung, Entwicklung und Validierung Galileo Joint Undertaking: Sicherstellung der Entwicklung, Auswahl eines kommerziellen Betreibers (Konsortium) Konzessionär: kommerzieller Betreiber des Systems für die nächsten 20 Jahre Konsortien: Fusion aus den Konsortien Eurely und inavsat 18

Beteiligungen 19

Galileo Joint Undertaking Gründungsmitglieder EU und ESA Leitung Rainer Grohe, Sitz in Brüssel Aufgabe einheitliche Verwaltung, finanzielle Kontrolle in der Forschungs-, Entwicklungs- und der Demonstrationsphase Bereitstellung der dem Programm zugewiesenen Mittel und Auswahl der Konzessionäre und Vertragsverhandlungen Durchführung der Entwicklungs- und Validierungsphase Vorbereitung der Errichtungs- und Betriebsphase öffentliche und private Mittel mobilisieren optimale Integration des EGNOS-Programms in Galileo 20

Struktur des Gemeinsamen Unternehmens 21

Steckbrief: ESA (European Space Agency) Die ESA hat ihren Hauptsitz in Paris, hier werden die Beschlüsse für Zukunftsprojekte gefasst. Aufgabe der ESA ist es, das gemeinsame europäische Weltraumprogramm zu konzipieren und umzusetzen. Aktuell gehören der ESA 17 Mitgliedsstaaten an. 2006 beschäftigt die ESA 1900 Mitarbeiter aus allen Mitgliedsstaaten Wissenschaftler, Ingenieure, IT-Spezialisten und Verwaltungsangestellte. Das geschätzte Budget der ESA für 2006 beträgt 2,904 Milliarden. An der Spitze der ESA steht ein Generaldirektor, der alle vier Jahre vom ESARat gewählt wird. Amtierender Generaldirektor der ESA ist der Franzose Jean-Jacques Dordain. 22

23

Deutsche Beteiligung Mit ca. 500 Millionen größter Beitrag zum Projekt größter Anteil an der Systementwicklung - Entwicklung und Bau von vier Testsatelliten und den erforderlichen Bodenstationen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.v. (DLR) ist in der Phase der technischen Entwicklung Hauptauftragnehmer für den Betrieb der Testsatelliten und wird selbst die Satellitenkontrolle übernehmen. Phase Aufbau und Betrieb: das Unternehmen TeleOp wird Anteilseigner an der künftigen Galileo-Betriebsgesellschaft und ist gleichberechtigtes Mitglied im Bieterkonsortium für die GalileoKonzession. 24

Wirtschaftliche Bedeutung Satellitennavigation stellt einen attraktiven Wachstumsmarkt dar: Markt für Produkte und Dienste wächst um 25 % im Jahr Empfänger befinden sich jetzt in alltagsüblichen elektronischen Geräten jeder Art Fahrzeuge werden zunehmend mit Navigationsgeräten ausgestattet Güterverkehrsmanagement Navigation auf hoher See und auf Schifffahrtswegen Entstehung neuer Dienstleistungsmärkte ca.150 000 neuen Arbeitsplätzen allein in Europa Einnahmen ab 2010 rund 4,6 fache der Investitionen Eurogesamtnutzen ca.74 Milliarden Euro 25

Fazit: SWOT-Analyse (Subjektiv) Strenghts (Stärken) Opportunities (Chancen) -Genauigkeit -Garantie für Genauigkeit -Kooperation mit GPS/GLONASS -Erschließung neuer Märkte -Abkapslung von militärischer Leitung -Arbeitsplatzschaffung Weakness (Schwächen) Threats (Gefahren) -Etablierungsphase vor sich -Evtl. Sicherheitsmangel -Evtl. Finanzierungsengpass 26

Quellen www.bmvbs.de/verkehr www.space.eads.net www.solarsystem.dlr.de www.ec.europa.eu www.esa.int www.euractiv.com www.galileo-industries.net www.heise.de www.heute.de www.wikipedia.org 27

Danke! 28