GALILEO Ein fester Orientierungspunkt in Zeit und Raum. FH-Brandenburg 52 24 32.39 N 12 32 14,32 E
Einleitung 1 2 3 4 5 6 7 Wissenswertes über Galileo Galileo-Architektur Entwicklung Anwendungen & Dienste Wirtschaft wichtige Organisationen Fazit 2
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Allgemeines über Galileo Wer war Galileo? Galileo Galilei (1564-1642) war ein italienischer Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte 4
Allgemeines über Galileo Was ist Galileo? ist der Name für ein europäisches Satellitennavigationssystem resultierend aus einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) eigenständiges europäisches ziviles Satellitennavigationssystem, das zur weltweiten Nutzung entwickelt wird Ist ein hochpräzises System zur Ortsbestimmung und Zeitmessung Soll 2010 betriebsbereit sein 5
Allgemeines über Galileo Warum Galileo? um aus der Abhängigkeit des GPS-Systems herauszukommen Politische Unabhängigkeit: Militärische Nutzung bleibt außen vor (Im Moment verfügen nur die USA sowie Russland über satellitengestützte Navigationssysteme. Beide werden vom Militär finanziert sowie kontrolliert und können bei Bedarf (aus militärischer, sicherheitspolitischer oder wirtschaftlicher Sicht der USA) für zivile Nutzer verfälscht oder gar abgeschaltet werden.) wirtschaftlicher Sicht : z.b. Produktion von Empfangsreceivern Schaffung neuer moderner Arbeitsplätze 6
Allgemeines über Galileo Wie funktioniert Galileo? Grundgerüst: Konstellation aus insgesamt 30 Satelliten (besitzen je 2 Atomuhren für exakte Zeitmessung) Jeder Satellit sendet stets Signale (Positionskoordinaten & Zeitsignal) Ein Endgerät empfängt Signale der (3) Satelliten: Schritt 1: Endgerät berechnet Entfernung zu den Satelliten neue Erkenntnis: Entfernung zu Satelliten Schritt 2: Empfangsgerät kann die eigene Position sowie den Zeitpunkt der Signalankünfte berechnen und anzeigen Überwacht werden die Satelliten durch die notwendige Anzahl von Bodenstationen, deren wichtigste in Deutschland und Italien angesiedelt werden. 7
Allgemeines über Galileo 8
Galileo - Architektur Technik: Raumsegment Anzahl Satelliten: 30 (27 operativ + 3 Ersatz) Höhe: ca. 23.500 km Bahnen: 3 (9 + 1 Satellit pro Bahn) Inklination: 56 Erdumlaufzeit: ca. 14 Stunden Lebensdauer: ca. 12 Jahre Masse: 700 kg Je 2 Atomuhren an Bord (Abweichung 1s /3 Mio. Jahren) 9
Galileo - Architektur Technik: Bodensegment 2 Kontrollzentren (Steuerung, Kontrolle) Kontrolle der Satellitenbahnen Synchronisation der Atomuhren 9 Uplink-Stationen (Kommunikation mit den Sensoren) Aufdatierung der Navigationsdaten (alle 100 Minuten) Aufdatierung der Integritätsinformation (jede Sekunde) 5 TT&C Stationen (Kommunikation mit den Satelliten) ca. 30 Sensor-Stationen (Datenerhebung für die Uhrsynchronisation und Berechnung der Integrität) 10
Galileo-Entwicklung 1994 Beschluss einer 2-Wege-Strategie im Bereich europäische Satelittennavigation - 1996 1999 Phase 1: GNSS-1/EGNOS (2003 bis ~2008) bestehende Systeme (GPS / GLONASS) werden durch technische Ergänzungen für zivile Anwendungen nutzbar gemacht Verbesserungen: Genauigkeit, Signalverstärkung (10 m 1-3m) ESA-Projekt: Hauptauftraggeber ist Alcatel Space Industries, Toulouse (FRA) Entwicklungskosten: ~ 160 Mio. Euro (30 Firmen sind beteiligt) Phase 2: GNSS-2/GALILEO (ab 2008) EU-Parlament / EU-Rat treffen Entscheidung über Ausbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes Bestandteil: Ortsnavigation Konzept für Projekt Galileo 4 Phasen-Modell (Definition 2000, Entwicklung/Validierung bis 2005, Errichtung bis 2007, Betrieb ab 2008) 2000 Sicherung der Frequenzen (Nutzung musste bis 06/2006 erfolgen) 11
Projektphasen 12
Anwendungen 13
Verkehr: Logistik- und Verkehrsmanagement Straßenverkehr (Navigationshilfen im Fahrzeug, die Flottenverwaltung in Taxi-, Speditions- und Busunternehmen und die Fahrunterstützung) Schienenverkehr (Zugsteuerung und -überwachung, der Routenverfolgung einzelner Güterwagen) Luftverkehr (zuverlässige Landeanflüge und Landungen) Seefahrt (Optimierung des Seeverkehrs, globales Seenotrettungs- und Sicherheitssystem) 14
GALILEO Dienste 15
GALILEO Dienste Open Service (OS) (Kombination offener Signale / gebührenfrei) Safety-of-Life" - Service (SoL) (Garantie für Kontinuität des Dienstes): gibt Warnsignale an den Nutzer ab, sobald das System einen bestimmten Genauigkeitsbereich nicht mehr erreicht ( Integrität") Commercial Service (CS): Zugang über zwei zusätzlichen Signale: höherer Datendurchsatz: Verbesserung der Genauigkeit Garantie für Kontinuität dieses Dienstes begrenzte Übertragungskapazität für Nachrichten von Servicezentren an Nutzer (500 Bits/Sek) Public Regulated Service (PRS) (für spezielle Nutzergruppen): Zugang wird kontrolliert zwei verschlüsselte Navigationssignale (Codes / Daten) Search- and Rescue -Service (SAR): sendet weltweit das von Notsignalsendern empfangene Signal wird dazu beitragen die Leistungsfähigkeit des internationalen COSPASSARSAT- Search-and-Rescue"-Dienstes zu verbessern 16
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Beteiligungen Europäische Kommission: Politische Aspekte, Festlegung von Zielen ESA (European Space Agency): Technische Planung, Entwicklung und Validierung Galileo Joint Undertaking: Sicherstellung der Entwicklung, Auswahl eines kommerziellen Betreibers (Konsortium) Konzessionär: kommerzieller Betreiber des Systems für die nächsten 20 Jahre Konsortien: Fusion aus den Konsortien Eurely und inavsat 18
Beteiligungen 19
Galileo Joint Undertaking Gründungsmitglieder EU und ESA Leitung Rainer Grohe, Sitz in Brüssel Aufgabe einheitliche Verwaltung, finanzielle Kontrolle in der Forschungs-, Entwicklungs- und der Demonstrationsphase Bereitstellung der dem Programm zugewiesenen Mittel und Auswahl der Konzessionäre und Vertragsverhandlungen Durchführung der Entwicklungs- und Validierungsphase Vorbereitung der Errichtungs- und Betriebsphase öffentliche und private Mittel mobilisieren optimale Integration des EGNOS-Programms in Galileo 20
Struktur des Gemeinsamen Unternehmens 21
Steckbrief: ESA (European Space Agency) Die ESA hat ihren Hauptsitz in Paris, hier werden die Beschlüsse für Zukunftsprojekte gefasst. Aufgabe der ESA ist es, das gemeinsame europäische Weltraumprogramm zu konzipieren und umzusetzen. Aktuell gehören der ESA 17 Mitgliedsstaaten an. 2006 beschäftigt die ESA 1900 Mitarbeiter aus allen Mitgliedsstaaten Wissenschaftler, Ingenieure, IT-Spezialisten und Verwaltungsangestellte. Das geschätzte Budget der ESA für 2006 beträgt 2,904 Milliarden. An der Spitze der ESA steht ein Generaldirektor, der alle vier Jahre vom ESARat gewählt wird. Amtierender Generaldirektor der ESA ist der Franzose Jean-Jacques Dordain. 22
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Deutsche Beteiligung Mit ca. 500 Millionen größter Beitrag zum Projekt größter Anteil an der Systementwicklung - Entwicklung und Bau von vier Testsatelliten und den erforderlichen Bodenstationen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.v. (DLR) ist in der Phase der technischen Entwicklung Hauptauftragnehmer für den Betrieb der Testsatelliten und wird selbst die Satellitenkontrolle übernehmen. Phase Aufbau und Betrieb: das Unternehmen TeleOp wird Anteilseigner an der künftigen Galileo-Betriebsgesellschaft und ist gleichberechtigtes Mitglied im Bieterkonsortium für die GalileoKonzession. 24
Wirtschaftliche Bedeutung Satellitennavigation stellt einen attraktiven Wachstumsmarkt dar: Markt für Produkte und Dienste wächst um 25 % im Jahr Empfänger befinden sich jetzt in alltagsüblichen elektronischen Geräten jeder Art Fahrzeuge werden zunehmend mit Navigationsgeräten ausgestattet Güterverkehrsmanagement Navigation auf hoher See und auf Schifffahrtswegen Entstehung neuer Dienstleistungsmärkte ca.150 000 neuen Arbeitsplätzen allein in Europa Einnahmen ab 2010 rund 4,6 fache der Investitionen Eurogesamtnutzen ca.74 Milliarden Euro 25
Fazit: SWOT-Analyse (Subjektiv) Strenghts (Stärken) Opportunities (Chancen) -Genauigkeit -Garantie für Genauigkeit -Kooperation mit GPS/GLONASS -Erschließung neuer Märkte -Abkapslung von militärischer Leitung -Arbeitsplatzschaffung Weakness (Schwächen) Threats (Gefahren) -Etablierungsphase vor sich -Evtl. Sicherheitsmangel -Evtl. Finanzierungsengpass 26
Quellen www.bmvbs.de/verkehr www.space.eads.net www.solarsystem.dlr.de www.ec.europa.eu www.esa.int www.euractiv.com www.galileo-industries.net www.heise.de www.heute.de www.wikipedia.org 27
Danke! 28