Baubericht einer Schleppmaschine Wilga 1:3,5 mit einer Spannweite von 3,20 Meter Angefangen hat das ganze mal mit einem Schuti Trainer, das ist ein Trainermodell welches man als Tiefdecker und auch als Hochdecker fliegen kann. Ausgerüstet mit einen ZG 20 von Toni Clark, war dieses Modell eigentlich zur Flugschulung gedacht und auch bestens geeignet. Uns gingen aber die Flugschüler aus und ich fand es eigentlich schade dieses Modell immer umsonst mit zum Modellflugplatz zu bringen. Dann war da noch mein Flug-Kollege Andy, der sehr viel Seglerflugzeuge fliegt, aber immer das Problem hatte, eine Schleppmaschine zu finden. Lange rede kurzer Sinn, der Schuti wurde zum Schleppflugzeug, Seil ran und los ging es mit kleinen Segelflugzeugen, da war für mich klar, es muss etwas Größeres her. Wie es dann so kam, kaufte ich mir eine fertig gebaute Toni Clark Piper mit ZG 62, baute eine Schleppkupplung ein und konnte dadurch auch Modelle bis 12 Kg in die Luft bringen. Das Fieber des Modellschleppens war bei mir entflammt, also ging es los, das ich auch zu anderen Veranstaltungen in Deutschland fuhr und mir wurde 2009 klar, welche großen Segelflugzeuge es eigentlich so gab. Da war meine für mich schon große Piper mit 2,80m Spannweite und 62er Motor doch recht klein, denn dort wurden Maschinen eingesetzt die Motoren von 100 160 ccm hatten und auch die großen Segler bis zu 20 Kg und mehr in die Luft brachten. Ich schaute mich also um, sah so die ein oder andere tolle Schleppmaschine und habe mich mit meinen Kollegen aus dem Verein unterhalten. Also gesagt und getan, nach weiteren Gesprächen und auch Telefonaten war für mich klar, es musste eine Wilga von Alex Frisch sein, nicht ganz günstig, aber doch wohl eine der erfolgreichsten Schleppmaschinen, die in der Seglerschleppscene eingesetzt wird. Also Piper verkauft und Wilga im Oktober 2009 bei Alex bestellt. Nach 8 Wochen kam der Anruf von Alex, die Wilga ist abholbereit, also für ich spontan am Freitagmorgen nach Rodgau, um meine Frisch Wilga zu holen. Abends um 19:00 Uhr war ich überglücklich wieder zu hause und am nächsten Tag ging es auch schon los. Julius schaut sich schon mal alle Teile an und prüft die Qualität.
Dann wurde das Fahrwerk eingeharzt und die Wilga auf die Beine gestellt, echt groß.
Nachdem nun alle Verstärkungen nach Bauplan eingebaut waren, habe ich die Schleppkupplung eingebaut.
Dann ging es auch schon los die Flächen zu verkasten und zu schleifen, sowie der Einbau des Höhenleitwerks und des Seitenruders. Alle Flächen habe ich mit Oracover bespannt um Gewicht zu sparen, denn eins war für mich klar, es muss ein Motor mit E-Starter sein, der bringt aber ein Mehrgewicht von ca. 1,0Kg. Bei der Wahl des Motors gibt es viele Spekulationen, dass sollte jeder selber entscheiden, aber wer mal genau nachließt und sich erkundigt, wird schnell feststellen was in der Schlepp- Modellscene geflogen wird. Ich habe mich für den King Motor mit 100ccm mit E-Starter entschieden, weil es dafür auch noch passend den Motorträger von Alex gibt und der Einbau ist echt ein Kinderspiel. Den Träger mit D-Locks 4mm von Petrausch befestigt und alles ist wunderbar gedämmt eingebaut.
Es folgte der Innenausbau, nach einigen Überlegungen habe ich im unteren bereich mit zwei Auflagen für die Elektrik aus Flugzeugsperrholz gebaut. Ein Brett im hinteren Bereich für die Servos Seitenruder und Höhenruder und eins im vorderen Bereich für die Aufnahme der Akkus, Empfänger usw. Auch bei der Anlenkung des Höhenruders habe ich mir mit meinem Kollegen Andy Gedanken gemacht, die Anlenkung mit nur einem Höhenruder kam für mich nicht in Frage, also baute Andy mir eine Wippe mit der man dann das Höhenruder mit zwei Servos anlenken kann. Sollte ein Ruder ausfallen, besteht immer noch 50% Ruderausschlag, das war für mich wichtig. Danach folgte der Einbau der der Empfängeranlage, Stromversorgung, Zündung, Zündschalter und natürlich auch einem Shokeservo. Ich kann also die Maschine komplett elektronisch zünden und starten, jederzeit den Motor abschalten und wieder starten, ohne einen Starthelfer auf dem Platz und es funktioniert wunderbar. Wie man sieht ist bei mir eine Doppelstromversorgung von Deutsch eingebaut, bestückt mit zwei Lipo-Empfängerakkus und ein 2,4 Ghz System von Jeti, damit hat sich das warten auf einen freien Kanal erledigt. Es folgte der Einbau der Sitze und da ich die Elektrik nachher nicht sehen wollte und alles Scale aussieht, habe ich eine zweite Ebene aus 3mm Balsa gebaut und zugeschnitten, anschließend alles mit Graphitlack aus dem Baumarkt lackiert, dann hat man ein ganz tolles Finish im Innenraum. Also konnte es losgehen mit der Lackierung, da diese nicht ganz einfach ist, habe ich meine Wilga zum Lackierer Marc Fehrmann aus Trittau gebracht und war begeistert.
Alle Einbauten wieder einbauen und anschließend die Fenster ausschneiden und mit den kleinen 2mm Schrauben beginnen, was für eine Arbeit, die dauert Stunden, aber mein Sohn Julius hat mir kräftig geholfen, wie man sieht.
Julius mit kleinen Fingern und Kopf in der Wilga. Passt gerade mal so in mein Büro, ganz schön groß. Da ich samstags nicht so gerne vor dem Fernseher sitze, kann man doch mal die Wilga in der Werkstatt aufstellen.
Da sich der Schwerpunkt genau Mitte Flächensteckrohr befindet, ist es optimal zwei Gewindestangen mit Rohrschellen zum auswiegen zu nehmen, wie man sieht. Da ich beruflich auch noch eine Laser-Wasserwaage besitze, konnte ich komfortabel die Komponenten in der Wilga verschieben um den optimalen Schwerpunkt einzustellen, der Rest muss erflogen werden.
Zum Schluss habe ich noch das Flächendekor und die Beschriftung aufgebracht und alles Programmiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Technische Details: Alex Frisch Wilga 1:3,5 Spannweite 3,20m Motor King 100 RVS mit E-Starter Dämpferanlage von Krumscheid Zündschalter von SM-Modellbau Servos Hitec HS 645 MG auf Höhe, Seite, Motor und Querruder Servos Hitec HS 5645 MG auf Landeklappen Servo Hitec HS 32 MG auf Shokeklappe Stromversorgung Power Box DP-SD Luftschraube von SEP 2-Blatt 28/10 für Wilga Gesamtgewicht unbetankt ca. 17,5 18,0 Kg Baubeginn Anfang Dezember 2009, Fertigstellung am 28.02.2010 Da die Witterungsverhältnisse leider noch nicht gut sind, kann der Erstflug leider noch nicht stattfinden. Ich hoffe das diese Maschine so fliegt wie sie zu bauen war, dann ist alles perfekt, dieses Projekt war für mich sehr gelungen und der Bausatz ist absolut klasse gemacht. Mit fliegerischen Grüßen Euer Markus Kock-Klaffky