Acta 9,

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Transkript:

Acta 9, 1-20 22.8.2010 Paulus tritt auf. Endlich habe ich das Schreiben erhalten. Ich weiß gar nicht warum die immer so zurückhaltend sind und erst genau prüfen müssen. Die wissen ganz genau, dass ich, Saulus, einer derjenigen bin, die sich 150% für unseren Gott einsetzen. Ich bin Schüler bei Gamaliel gewesen, einem der bedeutendsten jüdischen Lehrer unserer Zeit. Ich kenne mich aus in den Heiligen Schriften, da macht mir keiner was vor. Und wenn da einer quer kommt, dann haben wir diese Elemente auszusondern, einzusperren. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder meint aus unserem Glauben einen Popanz zu machen. Nein, nein mit mir nicht, Diese Leute, die da umherziehen und von diesem Jesus aus Nazareth die unmöglichten Dinge erzählen. Furchtbar, was da verbreitet wird. Der Messias soll er sein. Der Heiland. Als ob der der Heiland sein könnte. Kennen sie dessen Geschichte? Ja. Schon gehört. Zimmermannssohn ist er. Der Messias ein Zimmermannssohn. Ja wo sind wir denn? Gott sucht sich doch nicht so einen dahergelaufenen Zimmermannssohn aus. Messias, das ist ein Befreier unseres Volkes, das ist ein Lichtgestalt, aber doch nicht der. Und dann seine Reden. Man gut, dass ich die nicht gehört habe, ich glaube ich wäre ausgerastet. Wie hat er meine frommen Glaubensgeschwister die Pharisäer immer fertiggemacht. Der hat ja kein gutes Haar an ihnen gelassen. An Menschen, die sich nun wirklich in

allem nach den Vorschriften unseres Gottes richten. DA wird nicht aufs Geld geschaut. Der Zehnte, das ist doch klar. Und wenn das Einkommen noch so klein ist, der zehnte wird gegeben. Der Tempel ist heilig und das Geld ist gut angelegt. Und die Essensvorschriften und vor allem der Sabbat. Da gibt es nichts. Bei uns Pharisäern wird das penibel eingehalten. Es mag ja auch manche geben, bei denen das sehr viel laxer gehandhabt wird, aber nicht bei uns. Und wir halten uns auch fern von allen, die mit Gott nichts zu tun haben wollen. Die Aussätzigen, die Kranken, und vor allem die Zöllner. Wir verunreinigen uns doch nicht. Nein, nein, wir stehen auf der Seite Gottes, und wenn die anderen das nicht so wollen, ja dann leben sie eben ohne Gott. Das ist doch wohl ganz und gar ihr Problem. Und dann kommt dieser Jesus, und beschimpft dafür uns Pharisäer, habe ich zumindest gehört. Ich habe diesen Jesus ja nie gesehen. Die Kranken bedürfen des Arztes, und der Sabbat ist für die Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat. Wo bleibt denn da die Ordnung? Wonach sollen sich die Menschen denn dann richten, wenn dieser Jesus meint, dass man alle Ordnung außer Kraft setzen kann? Ist Gott denn ein Gott der Unordnung? Haben wir nicht gerade in der Schöpfung gelernt, dass Gott Ordnung schafft, das Chaos beseitigt und der Welt eine Ordnung gibt? Und die Gesetze, die sind doch dafür da, dass wir Menschen vernünftig miteinander leben. Das kann man doch nicht einfach so außer Kraft setzen. Also nein, das ist keine Botschaft, die den Menschen hilft und schon gar nicht kann das die messianische Botschaft Gottes sein. Jesus der Messias, der Christus, wie

die Griechen hier sagen, das ist ja wohl das allerletzte. Aber es kommt ja noch viel schlimmer. Nachdem unsere obersten Führer ihn wegen Gotteslästerung endlich angeklagt und verurteilt haben, und Pilatus glücklicherweise mitgemacht hat, da kommen nun die Anhänger von diesem Jesus und wollen uns erzählen, dass er auferstanden sei. Das ist doch wohl die Höhe. Also zuerst einmal: Der Messias am Kreuz jämmerlich gestorben, das ist ja wohl das Hinterletzte. Man kann doch nicht behaupten, dass Gott den Befreier jämmerlich am Kreuz sterben lässt wie jeden Verbrecher. Dieser Jesu ist zurecht gestorben, er hat sich gegen Gott vergangen. Er war einer der schlimmste Sünder, die man sich vorstellen kann, dieser Gotteslästerer. Und nun kommen diese Leute und erzählen, dass er lebt, dass er der wahre Sohn Gottes, der wirkliche Befreier der Menschen wäre. So ein Quatsch. Wie sieht denn die Welt aus. Sie ist doch immer noch so schlimm und die Römer sind immer noch da. Also. Schluss. Diesem Gerede müssen wir ein Ende bereiten. Diese Leute gehören eingesperrt, denen gehört der Prozess gemacht, die bringen hier eine viel zu große Unruhe in unserleben. Und deshalb werde ich mich jetzt auf den Weg machen nach Damaskus. Ich werde sie alle gefangen nehmen und gefesselt nach Jerusalem bringen. Damaskus wird Christenfrei, das verspreche ich euch. Abgang Im Hintergrund: Hananias, Hananias, hast du s schon gehört. Saulus kommt. Und er hat die Vollmacht vom Hohen Rat in Jerusalem. Er darf uns gefangen nehmen. Er will uns alle nach

Jerusalem ausliefern. Wir müssen uns treffen. Komm in einer Stunde zu Priscilla in den Hinterhof. Da sind wir sicher. Hananias tritt auf Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt geht es wirklich los. Sie schicken ihre Schergen, um uns gefangen zu nehmen, und wahrscheinlich müssen wir alle sterben, so wie Jesus. Warum nur? Warum nur? Herr, Jesus, gibt es denn einen Grund dafür, warum deine Botschaft sich nicht durchsetzt, warum diese Menschen uns so hassen? Wir tun ihnen doch nichts, wir glauben doch an Gott, den Vater Abrahams und Isaaks und Jakobs. Wir glauben an dich Jesus, den Christus, der du uns die Augen geöffnet hast für Gottes Liebe zu allen Menschen. Du bist dafür sogar ans Kreuz gegangen. Du bist für die Botschaft der Liebe nicht einen Schritt zurückgegangen und hast dich sogar töten lassen. Und Gott hat dich in seinem Reden und Handeln bestätigt, er hat dich auferweckt, du lebst und berührst uns. Und jetzt soll das alles wieder vorbei sein, weil dieser Saulus, die Möglichkeit hat, uns hier zunichte zu machen? Gott, das kann doch nicht sein. Endlich haben wir eine Botschaft mit der wirklich leben können. Wir haben Worte, die uns tief im Herzen berühren, Worte die uns Hoffnung schenken. Wie sehr war ich immer darum bemüht, vor Gott alles richtig, alles korrekt zu machen, aber ich bin immer wieder gescheitert. Bis diese Botschaft in mein Herz dran, dass deine Liebe auch denen gilt, die nicht alles richtig machen, die sich auch am Ende sehen, die keiner wirklich

haben will und die andere beiseite drücken. Das war für mich wie ein Befreiungsschlag. Und das darf nicht zunichte gemacht werden, nicht durch einen wie Saulus, der nur das Gesetz kennt, aber nicht deine Liebe. Gott sei mit uns, dass nicht sein Hass, sondern deine Zuwendung zu uns Menschen siegt. Herr, Jesus Christus, sei du bei uns und stärke uns. Denn auf dich allein setzen wir alle Hoffnung. Abgang Im Hintergrund: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Herr, wer bist du? Ich bin Jesus, den du verfolgst. Geh in die Stadt und warte dort. Saulus tritt auf Seit drei Tagen bin ich jetzt hier und ich verstehe es immer noch nicht, was da mit mir geschehen ist. Der Weg nach Damaskus war wie immer. Ich war damit beschäftigt mein Reden gegen die Christen innerlich auszuarbeiten, als plötzlich diese merkwürdige Stimme da war. Niemand wusste woher sie kam. Gesehen haben wir niemanden. Mich hat es total umgeworfen. Da hat mich jemand im tiefsten Innern angesprochen, mich in Frage gestellt. Und jetzt, ja jetzt bin ich wie blind. Ich weiß einfach gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Herr, wer bist du? habe ich gefragt. Ja es war wirklich so. Das war eine Stimme, die von einem war, der mein Herr sein will. Und dann die Antwort, ich kann es nicht fassen: Ich bin Jesus,

den du verfolgst. Ich kann alles sehen, das ist nicht das Problem, aber ich bin blind für all das, was es mir sagen will. Ich verstehe die Welt nicht mehr, sie ist mit einem Mal total anders. Ich bin auf dem Weg die Christen gefangen zu nehmen und dann spricht Jesus selber mit mir. Und ich bin zutiefst beeindruckt. Ich esse nicht, ich trinke nicht, seit drei Tagen. Blind und wie gelähmt sitze ich hier in meinem Zimmer. Was hat Jesus vor mit mir? Was stelle ich hier eigentlich für Fragen. Was hat Jesus vor mit mir? So ein Quatsch. Jesus ist tot. Gestorben. Der kann nicht reden! Aber ich hab doch seine Stimme vernommen und das war keine Einbildung. Die anderen haben es doch auch gehört. Oder war es doch Einbildung? Nein! Nicht bei mir, nicht bei mir, der ich diesen Jesus nie gehört habe. Ich will doch seine Anhänger ausmerzen, da kann ich doch nicht solche Gedanken haben. Und dann noch dieser Traum heute Nacht. Ich habe mich gesehen, blind hier liegend. Und dann kommt jemand, der mich segnet und ich werde wieder sehend. Gott, kannst du mir sagen, was das alles bedeuten soll? Was hast du mit mir vor? Das frag ich dich. Abgang Im Hintergrund: Hananias, Hananias.

Ja, Herr, hier bin ich. Hananias, Geh zum Haus des Judas. Dort wirst du Saulus aus Tarsus finden. Geh zu ihm und lege ihm die Hände auf. Aber Herr,... Tu, wie ich dir gesagt habe. Hananias tritt auf: Das kann doch nicht wahr sein. Ich soll zu Saulus gehen, zu dem, der uns Christen hier gefangen nehmen soll. Alle haben sie Angst vor ihm. Da war keiner bei Priszilla, der sich nicht fürchtete. Doch wir haben uns Mut gemacht, so wie Jesus durchzuhalten, auch wenn wir leiden müssen. Aber heißt das dann auch, dass ich in die Höhle des Löwen gehen muss. Soll ich wirklich einfach zu ihm gehen und sagen: siehe, hier bin ich. Ich soll dich segnen. Und dann nimm mich mal schön gefangen und bring mich nach Jerusalem. Vielen Dank, das muss ja nun wirklich nicht sein. Aber es ist Gottes Auftrag. Wenn Gott das will, dann wird das schon seine Bedeutung haben. Wir hatten doch auch bei der Kreuzigung geglaubt, dass jetzt alles aus ist. Und doch hat Gott den Herrn auferweckt, hat seine Botschaft groß und stark gemacht. Er wird das doch nicht getan haben, um wieder alles zunichte zu machen. Segnen soll ich ihn. Saulus den Verfolger segnen. Ihm gutes anbefehlen, ihn mit Gottes Kraft begaben. Wofür? für das Gelingen seiner Mission im Auftrage des Hohen Rates? Er ist doch ein Gesandter des Todes.

Und ich, was bin ich? Wenn Gott will, dass ich ihn segne, wenn Gott will, dass ich ihn mit Gottes Kraft begabe, dann könnte das vielleicht auch heißen, dass Gott ihn auf die Seite des Lebens holen will. Will Gott ihn vielleicht verändern, hat er vielleicht größeres mit ihm vor? Hat nicht Gott auch aus dem Kreuz etwas Wichtiges und Gutes schaffen können? Und hat nicht auch Jesus den Weg zu den Feinden gesucht. Bin ich womöglich ein Gesandter des Lebens für den Gesandten des Todes? Ich will Gott vertrauen, ich will mich in seinen Dienst stellen, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Abgang Paulus tritt auf. Bruder Saul hat er gesagt. Das muss man sich vorstellen. Bruder Saul und er hat mir die Hände aufgelegt. Dieser Jesus hat einfach die Kraft, Menschen wirklich zu verändern. Und mich hat er auch verändert. Da ist ja nichts mehr so wie vorher. Ich fass es nicht. Ich bin hierher gekommen um die Christen gefangen zu nehmen und seit heute gehöre ich dazu. Was für ein erhebendes Gefühl. Bruder Saul. Ich habe das nie verstanden, wenn man mir erzählt hat, dass Jesus gesagt hat, du sollst deinen Feind lieben. Wie konnte dieser Christ Hananias einfach so auf mich zugehen, mich Bruder nennen? Ich war sein Feind, ich wollte ihn gefangen nehmen, wollte unsere ganze Gruppe gefangen nehmen, und der kommt zu mir und sagt: Bruder. Was war ich nur für ein Mensch. Blind für die Menschen um

mich herum. Blind für das Menschliche im Leben, blind für das, was man Liebe nennt, ich meine wirkliche Liebe, eine die nicht nachrechnet, die nicht vereinnahmend ist, eine die nichts will und fordert. Ich saß da in meinem Zimmer, blind für das wirklich Wichtige im Leben und er kommt und öffnet mir die Augen. Bruder Saul, das war wie eine Liebeserklärung, das war tiefe Annahme. Er hat es auch gesagt, woher die kommt. Nicht weil Hananias mich so toll fand. Er hat Angst gehabt, zu mir zu kommen, aber er hat Gottes Liebe zu mir ernst genommen und darauf gesetzt. Mensch, was habe ich machen wollen. Solche Menschen mit einem solchen Glauben kann und darf man doch nicht verfolgen, so einen Glauben darf man doch nicht zerstören. Wir mit unseren Gesetzen. Ja sie geben uns Hilfe und sie sind gewiss von Gott, sie sind gut und heilig, aber viel heiliger und besser ist die Liebe, die nach dem Menschen fragt, die ihn an erste Stelle stellt, mit allem was ihn ausmacht. Gemeinschaft, Annahme und vor allem Hoffnung. Ich habe die Welt noch nie so klar gesehen, so mit den Augen Gottes gesehen wie jetzt. Ich war nicht nur drei Tage, sondern dreißig Jahre blind für den wirklichen Gott. Tod fürs Leben war ich, aber jetzt bin ich lebendig geworden. Drei Tage hier so wie Jesus drei Tage im Grab. Aber jetzt bin ich anders, verändert, ganz neu. Christen verfolgen im Auftrag des Hohen Rates nein vielen Dank. Den Auftrag könnt ihr zurück haben. (Zerreißen eines Schriftstückes) Ich haben einen neuen Auftrag: hingehen, die gute Botschaft verkünden, vom lebendigen Christus erzählen, von der Hoffnung, der Zukunft und der Liebe zu allen Menschen. Botschafter des Lebens so hat Hananias sich

verstanden. Das möchte ich auch sein. Und das für alle Menschen für meine Glaubensgenossen genauso wie für die Heiden. Mal sehen, was draus wird. Gott wird das Seine schon dazu tun, dass es gelingt. Orgelvorspiel Lied: 326, 1-4 Psalm 147 i.a. vgl. Lektionar Eingangsliturgie Gebet: Liturgischer Ablauf oben Gott, du veränderst die Menschen, wo du sie tief im Innern ansprichst. Öffne unsere Ohren und Herzen, auf dass dein Wort in uns eindringt und unser Leben an deiner Liebe orientiert sei. Das bitten wir durch Jesus Christus Lesung: Apostelgeschichte 9 Glaubensbekenntnis Lied: 268,1-5 Rollenspiel mit Musik zwischendurch Lied: 184,1-5 Abkündigungen Fürbittengebet Guter Gott, wir bitten dich:

Hilf uns, in jedem Menschen dein Geschöpf zu erkennen. Hilf uns, den Fremden freundschaftlich zu begegnen und Vorurteilen entgegenzutreten. Hilf uns, auch diejenigen nicht zu verachten, deren Lebensweise wir nicht verstehen. Hilf uns, Wege zu gehen, die zu Verständigung und Verständnis führen. Hilf uns, das Gute im Menschen zu suchen und niemanden für unbelehrbar zu halten. Hilf uns, deinen Wundern mehr zu vertrauen als unseren Möglichkeiten. Hilf uns, dein Wort zu hören und danach zu handeln. Vaterunser Segen 163 Jürgen Grote Am Pfarrgarten 5 38274 Elbe