Heimatverein Zeppenfeld e.v.

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An Herrn, Frau, Familie Heimatverein Zeppenfeld e.v. Hinweise auf Veranstaltungen ZEPPENFELDER GESCHICHTSBRIEF Heimatverein Zeppenfeld e.v. Jeden ersten Dienstag im Monat eine Veranstaltung für ältere MitbürgerInnen Jeden zweiten Mittwoch im Monat trifft man sich zum Volksliedersingen Jeden vierten Montag im Monat trifft sich der Handarbeitskreis 26. Oktober 2008, Kunst- und Hobbyausstellung im Dorfgemeinschaftshaus 16. November 2008, Zentralveranstaltung zum Volkstrauertag am Denkmal Freitag, den 28.08.2009 Festkommers im großen Festzelt am Feuerwehrgerätehaus Großer Zapfenstreich Samstag, den 29.08.2009 Jugendfeuerwehrübung, Tanzabend im Festzelt Sonntag, den 30.08.2009 Ökumenischer Festgottesdienst Frühschoppen im Festzelt Großer Festumzug Aktuelles auf unserer Hausseite (Homepage): www.heimatverein-zeppenfeld.de Herausgeber: Zusammenstellung: Gestaltung: email: Auflage: Quellen: Impressum Heimatverein Zeppenfeld e.v., Am Wallgraben 6 Werner Schneider, Struthstraße 5, 57290 Neunkirchen-Zeppenfeld Lothar Reichenau, Frankfurter Strasse 137a, 57290 Neunkirchen-Zeppenfeld; Rüdiger Eisel, Oranienstraße 23, 57290 Neunkirchen-Zeppenfeld info@heimatverein-zeppenfeld.de 600 Stück, erscheint in zwangloser Folge Eigener Fundus Geologische Jahrbuch von Feuchel, reihe D, Heft 77 Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach und Müsen Tagebuch Johann Engel Petri Tagebuch Johann Friedrich Gontermann 12 Nr. 30 Juni 2008 Erzgruben in Zeppenfeld

Erzgruben in Zeppenfeld Liebe Heimatfreundinnen, liebe Heimatfreunde wir vom Vorstand sind darauf bedacht unseren jüngeren Mitgliedern das Leben unserer Vorfahren näher zu bringen, sowohl Ihre Mühen um den täglichen Lebensunterhalt als Landwirt, Handwerker (Schmied, Schuster etc.), Berg- oder Hüttenmann, als auch den Handel und Wandel zur damaligen Zeit. Die Älteren unter uns werden sich sicher mehr oder weniger an jene Zeiten erinnern können, welche nun schon 100 bis nahezu 200 und mehr Jahre zurückliegen. Sie haben Vieles von den Älteren im Dorf erzählt bekommen und weitergeben können bis hin zu unserer Generation, welche ja auch nicht mehr zu den jüngsten zählt. Das oft feuchte Wetter im Stollen machte den Bergleuten zu schaffen und trug somit zur frühen Erkrankung der Bergleute bei. Bewahren wir diesen Menschen ein ehrendes Andenken, trugen Sie doch durch Ihre Pionierarbeit zu unserem heutigen Wohlstand bei. Eine bessere Technik führte nach und nach zur Arbeitserleichterung unter Tage. Nun zum Thema dieses Heimatbriefes. Auf vielfachen Wunsch befasst sich dieser Brief mit dem Bergbau bzw. dem Stollenbetrieb in unserer Region. In Zeppenfeld waren verschiedene Stollen- und Grubenbetriebe vorhanden. Diese konnten sich jedoch nicht mit den mächtigen Grubenbetrieben der Nachbargemeinden Neunkirchen, Altenseelbach, Salchendorf und Wilden messen. Allerdings hat man auch hier bei uns Erze in verschiedenen Zusammensetzungen abgebaut. In unserer Zeppenfelder Gemarkung befanden sich fünf Stollen- bzw. Grubenbetriebe. An der Grenze zwischen Zeppenfeld und Wiederstein (beim Bauernhof Bernhard) befanden sich außerdem noch die Betriebe Hoffnungsstern und Zankapfel. Unterhalb von Zeppenfeld, in der Höhe der Firma Zenith und des Elektrogroßhandels Fröschl (ehemals Fa. Eckart) lagen drei Betriebsstätten, nämlich Aurora und Leonore sowie Hellerthal. Bereits im Jahre 1814 wurden diese drei Betriebe von Bergrat Engels in seiner Grubenbeschreibung erwähnt. Folglich waren diese schon vor 1814 in Betrieb. Aurora und Leonore führten Bleierz, Zinkblende und Kupferkies. Engels führt in seiner Beschreibung an, dass diese Gruben auch derbe Partien von Fahlerz (eine Kupfer Antimon Schwefelverbindung) und schöne Stücke von Rotgültigerz führen. Die Stollen von Aurora und Hellerthal führten unter der Bahnlinie Betzdorf-Dillenburg in den Berg hinein, das heißt, die später angelegte Eisenbahntrasse wurde über die Stollenführung hinweg Kohlenmeiler gebaut. 2 11

Am 18. Juli 1890 fand eine Gewerkenversammlung der Grube Leonore bei Bertram Gontermann statt. Am 7. August 1890 fährt Joh. Engel Petri nach Siegen um den Hebezettel Nr. 4 der Grube Leonore zu erheben. In Siegen befanden sich scheinbar die Gewerken (= Besitzer der Grube). Einmal erwähnt er einen Gewerken namentlich. Am 13.November 1890 fährt er nach Siegen zum Repräsentanten Menne um Geld für die Löhne der Arbeiter der Grube Leonore zu erheben. Mehrmals erwähnt J. Engel Petri in seinen Aufzeichnungen dass er nach Siegen gefahren ist um einen Hebezettel zu überbringen oder abzuholen. Es muss sehr rege gebergt worden sein auf diesen drei Gruben. Am 19 Novenber 1890 findet eine Rechnungslegung und Betriebsbestimmung im Hotel Klattwinkel in Siegen statt bezüglich der Grube Leonore. Unter dem Datum vom 18. Juli 1891 findet eine Auslöhnung der Arbeiter der Grube Leonore statt. Am 9. August 1891 versammelt sich der Gewerkenverein der Grube Leonore im Gasthof Thielmann in Neunkirchen. Gemäß Ansicht der Gangkarte des Siegerlandes, Blatt Neunkirchen, sind Leonore und Aurora durch einen Querstollen verbunden. Dies ist aus den Gangkartenausschnitten zu sehen. Aus den Gangkarten sind ebenfalls die Stollen und Gangverläufe der Stollen Tannenwald und Fortuna sowie Hoffnungsstern und Zankapfel (im Volksmund Brezelzeche genannt) zu sehen. Brezelzeche wohl deshalb, weil die Gewerken bei Ihren Zusammenkünften Brezeln verzehrt haben. Aus der Gangkarte im Anhang ersehen wir, dass auf Hoffnungsstern und Zankapfel in verschiedenen Richtungen Strecken ausgerichtet worden sind, um an das begehrte Erz zu kommen. Auch auf Leonore und Aurora ist dies der Fall. Wie bereits angemerkt war die Arbeit im Stollen zu dieser Zeit eine harte und entbehrungsreiche Tätigkeit. In alten Aufzeichnungen liest man oft, dass die Bergleute bereits in jungen Jahren dahin starben. So auch in den Tagebuchaufzeichnungen des Joh. Engel Petri. Er gibt oft als Todesursache Schwindsucht oder Lungenkrankheit an. Die Grubenfelder von Aurora sind auf den Abbau von Blei-, Kupfer-, Silber- und Zink-Erz verliehen worden. Der Erzgang betrug 100 m. Der Gang erstreckt sich von Westen nach Osten und setzt am Nordrand von Leonore im rechten Winkel an. Sowohl Aurora als auch Leonore sind auf der Stollensohle erschlossen. Wobei Leonore einen Schacht besaß welcher später, von 25 m auf 45 m abgesenkt wurde. Das Grubenfeld von Leonore wurde auf den Abbau von Blei-, Kupfer-, Silber- und Zink-Erz verliehen. Etwas weiter östlich, ca. 200 m, verläuft zum Teil unter der Bahnlinie, der Nord-Nord-West / Süd-Süd-West streichende Gang von Hellerthal an und fällt mit Ca. 65 Grad West Süd West ein. Der Abbau des Grubenfeldes wurde auf Eisen-, Zink-, Kupfer- und Blei-Erz verliehen. Sein kurzes, 0,3 0,9 m mächtiges raues (=unreines) Sideriterzmittel führte ein Zinkblendetrumm (Zinkerzader). Im Jahre 1910 waren diese Gruben noch in Betrieb. Der Landwirt Johann Friederich Gontermann führt in seinem Tagebuch auf, dass er mit einem Hebezettel für Aurora nach Siegen gefahren ist. Es ist anzunehmen, dass er bei den Gewerken (=Anteilseigner), welche in Siegen wohnhaft waren, einen Zuschuss pro Kuxanteil abgeholt hat. Das gleiche führt er später für Grube Leonore an, bzw., hier hat er den Zettel in Siegen abgeholt. Solch ein Betrieb warf also nicht nur Gewinn ab, sondern es mussten auch mal Zuschüsse seitens der Gewerken geleistet werden, so sauer es Ihnen auch aufgestoßen sein mag. Die Menge des hier geförderten Erzes ist in der vorliegenden Literatur nicht festgehalten. Johann Engel Petri führt in seinen Tagebuchaufzeichnungen an, dass der Schacht am 9. April 1890 eingestürzt ist. Im Jahre 1891 wurde er dann weiter auf 45 m Tiefe abgeteuft. Dieser Schacht ist in jüngster Zeit nochmals zusammen gebrochen und die Heimatfreunde konnten einen Blick in das innere des Schachtes werfen. Er war zum Teil noch gut sichtbar, mit Ziegelsteinen ausgemauert. Zwei Stollenabgänge waren zu sehen. Das anstehende Gebirge ist - soweit zu sehen war - nicht sehr fest. In den Aufzeichnungen des Joh. Fr. Gontermann ist festgehalten: Am 24. Januar 1845 habe ich eine Pumpe von der Grube Hoffnungsstern im Buchhellertal abgeholt und zur Grube Aurora in Zeppenfeld gefahren. 10 3

Die Grube Hoffnungsstern liegt etwa in Höhe der ersten großen Kurve der Straße welche zur Gaststätte Ellmann im Bucherhellertal führt. Die anstehenden Halden zeugen von einer regen Bergbauzeit. Die Pumpe war sicher absolut notwendig um das im Stollen, bzw. im Schacht anfallende Wasser abzupumpen, da wir es hier mit einer sehr wasserhaltigen Hanglage zu tun haben. Die Bohrarbeiten zur Erzgewinnung und zum Stollenvortrieb sind in dieser Zeit (1800 1910) noch mit einem Bohrmeisel und Schlägel (einer Art Hammer welcher unserem heutigen Fäustel ähnlich war) ausgeführt worden. Bohrmaschinen gab es zu jener Zeit noch nicht, wohl aber Sprengstoff in Form von Dynamit. Vor der Zeit der Dynamitherstellung, wurde mit Schwarzpulver gesprengt. Da die Bohrarbeit von Hand eine sehr mühsame Angelegenheit war, hat man sich auch nur auf das aller nötigste an Stollenhöhe und Breite beschränkt. Daher sind die meisten Stollen aus jener Zeit sehr eng und niedrig. Das Erz sowie das anfallende taube Gestein (Berge) wurde mittels des so genannten Grubenhundes (ein kleiner Wagen mit niedriger Höhe und quietschenden Rädern) aus dem Berg geschafft. Weil die Räder quietschten und knurrten nannte man diese Wagen auch Grubenhunde. Es war eine sehr mühsame Arbeit im Stollen. Da die Erzgänge hier nur eine geringe Mächtigkeit hatten (0,3 0,9m) ist man den Gängen per Stollenvortrieb gefolgt und hat so das Erz abgebaut. Es ist nicht zweifelsfrei zu ergründen wie lange auf diesen drei Betrieben gebergt wurde. In einem Protokoll der Pfanneberger Einigkeit von 1904 1927 aus Salchendorf geht hervor, das diese Gewerkschaft beschloss, die zum Kauf angebotenen Grubenfelder Hellerthal, Leonore und Aurora nebst sechs weitere daran anschließende Grubenfelder zu kaufen. Die Kaufverhandlungen zogen sich hin. Gemäß Protokoll traf man sich am 26. Oktober 1917 im Hotel Disch in Köln und am 20. April 1918 im Breidenbacher Hof in Betzdorf. Dort kam dann nachmittags um 16.00 Uhr der Vertrag zustande. 4 9

einer Länge von 242 m. Unter dieser Stollensohle ist man mit zwei Gesenken von je 10 m Teufe niedergegangen, stellte aber bei dem Mangel an günstigen Aufschlüssen den Betrieb ein. Seit dem Jahr 1865 wurden auf der Grube Hoffnungsstern 301,5 t Bleierz gefördert. Im Jahrbuch von Fenchel spricht man von einem 200 m langen Gang welcher von einem 300 m langem Stollen und einem Maschinenschacht aufgeschlossen war. Dieser Schacht befand sich hinter dem Gebäude welches an dem Silobunker am Hof Bernhard anschließt (am Weg zu den Felder, Wiesen und Weiden). Dieser Schacht ist gegen Ende 1995 nochmals neu abgedeckt und verfüllt worden. Es heißt im Protokoll: Ferner sind von 128 Kux der Grubenfelder Hellerthal 110 Kux zu Mark 200 je Kux und von 128 Kux der Grubenfelder Aurora und Leonore, 74 Kux zu Mark 175 je Kux erworben. Weitere 10 Kux des letzten Grubenfeldes werden in der nächsten Zeit in den Besitz von Pfannenberg übergehen. Im schwierigen Jahr 1924 wurden der Gewerkschaft Pfannenberg Kuxen (Restkuxen) von Leonore und Aurora angeboten. Dieses Angebot wurde aber nicht angenommen. Die Zeppenfelder Hütte wird überwiegend mit Erzen beschickt worden sein welche von Gruben außerhalb Zeppenfelds angefahren wurden. Mehrmals erwähnt J. F. Gontermann, unser Landwirt, das er weißen Stein (weißer Stein = Kalk) von Stahlseifen bekommen hat und das er weißen Stein zur Hütte gefahren hat. Im Jahre 1848 wird schon Koks zur Verhüttung in der Zeppenfelder Hütte verwendet. Gontermann schreibt in seiner Aufzeichnung, dass er Eisen zur Bahn gebracht hat und von dort Koks als Rückfracht zur Hütte gefahren hat. Welch harte Zeiten das damals waren geht auch aus einer Notiz des Joh. Engel Petri hervor, z.b. steht dort folgendes zu lesen: Am 10. August 1892 verunglückte der Bergmann Friedrich Karl Berg von hier auf der Grube Arbach. Infolge von herabstürzendes Gesteins hat er eine Verletzung im Unterleib erlitten und wurde in die Klinik nach Giessen überführt. Dies geschah zu jener Zeit mit einem Pferdefuhrwerk!! Kann man sich das Heute vorstellen? Der arme Mann, was muss er gelitten haben. Über ein anderes Unglück wird von Engel Petri wie folgt berichtet: Am 30 Juli 1891 hatte der Zeppenfelder Richard Spieß auf Grube Pfanneberg einen Schuss gezündet um Erz abzusprengen. Die Zündung erfolgte aber nicht zugleich und als Spieß hinzutrat um nachzusehen ging der Schuss los und traf Spieß ins linke Auge, welches wahrscheinlich verloren ging. Joh. Engel Petri erwähnt in seinem Tagebuch unter dem 24. Juli 1890, dass die Förder- und Wasserhaltungsmaschine auf Leonore fertig aufgestellt und in Betrieb genommen wurde. 8 5

Als nächstes wären die Stollen Fortuna und Tannenwald zu erwähnen. Diese liegen nördlich von Zeppenfeld am Südhang des Rassbergs. Tannenwald liegt etwa 20 m oberhalb des Denkmals (man kann die Lage noch gut erkennen). Fortuna liegt etwa 50-60 m weiter in nordwestlicher Richtung von Tannenwald. Auch hier ist der Stolleneinschnitt noch wahrnehmbar, und zwar rechts vom Weg (im Volksmund Schlange-Wegelche genannt) welcher am Bolzplatz vorbei zum Rassberg hochführt und dort auf die Straße trifft. Tannenwald ist von einigen Zeppenfelder als Luftschutzbunker benutzt worden und auch als Wasserspeicher eines Springbrunnens welcher früher die Denkmalsanlage geziert hat. Im geologischen Jahrbuch von Fenchel, Reihe D, Heft 77 heißt es: nördlich Zeppenfeld setzen die N S (Nord- Süd) Gänge, Fortuna mit Kupfer und Zink, und Tannenwald mit Eisen-, Blei-, Kupfer- und Zink-Erz auf, diese führen Brauneisenerz und eingesprengte Bleierze. Die Betriebe wurden nicht weiter erwähnt, da anscheinend die Vorkommen an Erzen nicht sehr ergiebig waren. Allerdings wird die Grube Tannenwald im Protokoll der Gewerkschaft Pfannenberg vom 23. Oktober 1906, unter Punkt 4, wie folgt erwähnt: Der Vorstand beschließt das Grubenfeld Tannenwald in der Fortsetzung des Spülbütter Ganges zu untersuchen, da es nicht ausgeschlossen ist, dass letzterer sich in dieser Richtung hin fortsetzt. Nach Fenchel im Jahrbuch, Reihe D, Heft 77 war dem so. Der Spülbütter Erzgang setzte sich nach Süden fort bis in den Bereich Tannenwald in ca. 600 700 m Teufe. Außerhalb der Gemarkung Zeppendeld, dicht an der Gemarkungsgrenze Wiederstein beim Hof Bernhard, befand sich die Grube Hoffnungsstern Zankapfel. Diese war auf Eisen-, Blei-, Zink- und Kupfer-Erz verliehen. Nach Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach und Müsen ist diese Grube 1863 erschürft worden und besteht aus mehreren in fester Grauwacke aufsetzenden Gangtrümmern welche steil südlich einfallen. Ihre Länge übersteigt kaum 40 m. Die Erzführung besteht in oberer Teufe aus derben Bleierzen welche zum Teil als Glasurerze vorkamen, während Zinkblende und Spateisen untergeordnet auftraten. Nach der Teufe (Tiefe) hat sich das Erzvorkommen weniger mächtig und in rauerem (durchwachsen) Verhalten aufgeschlossen. Von den beiden heran getriebenen Stollen ist der obere zu Bruch gegangen (über Hof Bernhard liegend). Der tiefe Stollen (Talsohle - Bottenbergshäuschen) welcher bei 47m Teufe (Seigerteufe) liegt, erreichte das Gangmittel bei 6 7