TeleBuilder for Process Data Komponenten für die Lean Web Automation - Benutzeranleitung Version: 1.0 / 15.11.005 Autoren: Dipl.-Ing. S. Karasik Prof. Dr.-Ing. R. Langmann
1. Allgemeine Information Der TeleBuilder ist ein kostenlos über das Internet nutzbares Editor-Werkzeug für die Erstellung grafischer Bedienoberflächen (HMI Human Machine Interface). Voraussetzung für die Nutzung des TeleBuilders ist die Installation des Web Access Kit for Process Data (WAK) auf einem Server-PC, der die erforderlichen Prozessdaten bereit stellt (z.b. mittels Zugriff auf OPC). Der TeleBuilder kann über die Home-Page des Düsseldorfer Telelabors http://www.telelabor.de aufgerufen werden. Informationen zum WAK sowie ein 10-Tage-Trial-Paket mit voller Funktionalität finden sich unter http://www.teleautomation.de im Download-Bereich (s. dazu auch Langmann, R.: Schnelle Prozessvisualisierung im Web. - A&D Newsletter, März 005, S. 71 73). Mit dem TeleBuilder können HMI-Webseiten zum Bedienen und Visualisieren von maximal 48 digitalen und/oder analogen Eingangs- und/oder Ausgangssignalen in Form eines SPS- Paneels in wenigen Minuten realisiert werden. Der Nutzer lädt den TeleBuilder als HTML- Seite in seinen Browser und benötigt für den Editorvorgang keine weitere Software. Die dabei erzeugte HMI-Webseite kann lokal auf dem Rechner des Nutzers gespeichert werden. Der TeleBuilder ermöglicht damit ein im Web verteiltes Engineering für einfache webbasierte HMI-Systeme. Zur gleichen Zeit können beliebig viele Nutzer im TeleBuilder arbeiten und ihre eigenen HMI-Webseiten erstellen. Das generelle Funktionsprinzip soll im folgenden anhand des Komponentenbildes (Bild1) erläutert werden: Bild 1: Komponentenstruktur zur Nutzung des TeleBuilders
Schritt 1: Installation der WAK-Software auf einem PC, der als HMI-Server-PC fungieren soll und Festlegung der Prozessdatenquellen sowie der über das Web nutzbaren Prozessdaten mit Hilfe der beiden WAK-Assistenten (WAK-Serverassistent, WAK- Clientassistent). Schritt : Laden des TeleBuilder sowie der von WAK erzeugten XML-Prozessdatenbeschreibung in den Webbrowser des Nutzer-PCs, der als Engineering-PC genutzt wird Schritt 3: Editieren im TeleBuilder, automatisches Erzeugen der HMI-Webseite und laden der HMI-Webseite auf den HMI-Server-PC. HMI-Server-PC und Engineering-PC können identische sein oder auch beliebig im Netz verteilt sein. Die erstellte HMI-Webseite kann aber auch auf einem beliebigen Webserver im Netz gespeichert werden und von dort aufgerufen werden. Sie kann darüber hinaus natürlich auch weiterverarbeitet werden z.b. als Frameseite in ein übergeordnetes webbasiertes HMI-System eingebunden werden. 3
. Aufruf des Editors Nach dem Aufruf des TeleBuilders unter http://www.telelabor.de erscheint das folgende Editorfenster: I II III IV V VI Bild : I Auswahl der Quelle; II Auswahl der Ausgangsinformationen; III Auswahl der I/O-Slots der virtuellen SPS ; IV SPS-Paneel; V - Automatische Erzeugung der editierten HMI-Webseite; VI - Hilfetexte 4
3. Auswahl einer Quelle Nach Mausklick auf New (1) erscheint eine Meldung des Internet Explorers, die die Nutzung von ActiveX-Steuerelementen mitteilt (File-Komponenten). Um die Weitererstellung des Projektes zu ermöglichen, muss dies mit Ja () quittiert werden (Bild 3). 1 Bild 3: Auswahl der Ausgangsinformation Als Nächstes muss über die Dateistruktur des PCs (1) eine XML-Prozessdatenbeschreibung geladen werden (Bild 4). Üblicherweise wird diese durch die WAK-Assistenten im WAK- Verzeichnis../WAK13/templates/ erstellt. Sollte WAK nicht auf dem Engineering-PC installiert sein, muss diese Datei vorher evtl. per FTP vom entsprechenden PC geladen werden. Im Beispielprojekt wird dazu die Datei assemblyline.xml () mit einem Mausklick auf Öffnen (3) geladen. Der Name der XML-Datei ist gleichzeitig auch der Projektname. 1 3 Bild 4: Aufruf der XML-Datei 5
4. Aufbau eines einzelnen IO-Moduls Bild 5: Slotauswahl Auswahl eines der sechs Modulsteckplätze (Slots) der virtuellen SPS, z.b. Slot 1 (Bild 5). Auswahl eines von vier Modultypen (Bild 6), z.b. Digital Inputs (1). Nach der Auswahl wird der Slot mit dem entsprechenden Modul besetzt () und die Prozessdatenauswahl für dieses Modul steht zur Verfügung (3); Mit einem Mausklick auf einen der Prozessdaten-Platzhalter ( 8 für digitale bzw. für analoge Prozessdaten) wird dieser markiert (4). Über die Prozessdatenauswahl kann nun ein Prozessdatum für diesen Platz (5) ausgewählt werden. 1 3 5 4 Bild 6: Auswahl eines Moduls für den Slot 1 6
5. Prozessdatenzuordnung In der Prozessdatenauswahl befindet sich die Prozessdatenliste, die auf Basis der XML- Prozessdatenbeschreibung automatisch erzeugt wurde (Beispiel: Digital Inputs). Die in der Liste stehende Prozessdatennamen (OPC Items) entsprechen denen aus der OPC- Variablenliste. Auswahl eines Prozessdatums (Bild 7) aus der angegebenen Liste (1). Das ausgewählte Prozessdatum wird sowohl in der Prozessdatenauswahl als auch am Platzhalter im Slot angezeigt (). Nun kann man eine oder mehrere der folgenden Aktionen durchführen: - Beschriftung (Label) editieren (3), - Kommentar hizufügen (4), - Auswahlprozedur entweder mit Accept akzeptieren oder mit Cancel aufheben. Nach dem Beenden der Prozessdatenzuordnung kann man entweder weitere Prozessdaten diesem Slot zuordnen oder die Auswahlprozedur für den Slot entweder mit Accept akzeptieren oder mit Cancel aufheben (6). 1 3 6 5 3 4 Bild 7: Slot-Prozessdatenzuordnung 7
Es können bis zu 6 Slots der virtuellen SPS in beliebiger Reihenfolge mit unterschiedlichen I/O-Modultypen (vier verschiedene) und einer beliebigen Anzahl von Prozessdaten (max. 48) belegt werden. Mit Cancel kann die editierte (und noch nicht akzeptierte) Auswahl aufgehoben werden. Eine schon akzeptierte Auswahl (sowohl einen Modul als auch ein Prozessdatum) kann man neu markieren und mit einer neuen Auswahl ersetzen. Um die ganze Auswahl zu löschen, ist not selected für Module bzw. not connected für Prozessdaten auszuwählen. Hinweis: In der gegenwärtigen Version des TeleBuilders kann eine einmal erstellte HMI- Webseite nicht mit dem TeleBuilder geändert werden (dies könnte aber mit einem klassischen HTML-Editor erfolgen). Eine Änderung ist nur solange möglich, solange der TeleBuilder geöffnet ist. Man kann aber während des Editierens eine Voranzeige mit der Taste Preview (Bild 8) starten (mit oder ohne gestarteten WAK-Server) 6. Erzeugung der HMI-Webseite Mit OK wird im Ergebnis eine HMI-Webseite als html-datei erzeugt (Bild 8). Bild 8: Erzeugung einer HTML-Seite Bild 9: Anzeige des vollen Namens der Zieldatei 8
Dabei wird der volle Name der Zieldatei auf dem lokalen PC (Engineering-PC) angezeigt (Bild 9) bzw. es wird vor dem Überschreiben gewarnt und es kann ein neuer Dateiname vergeben werden (Bild 10). Bild 10: Warnung wegen Überschreiben der Zieldatei Die erstellte HMI-Webseite erhält automatisch den Namen der XML-Beschreibungsdatei mit dem Zusatz _tb (projektname_tb.html). 7. Anwendung der HMI-Webseite In der neuen HMI-Webseite werden die Prozessdaten in Form einer virtuellen Slot-SPS dargestellt (Bild 11). Die Ausgangsdaten können auch entsprechend geschrieben werden. Zur Anzeige muss ein Internet Explorer eingesetzt werden. Nicht belegte Slots werden nicht angezeigt. Bild 11: Beispiel für eine neu erstellte HMI-Webseite Falls die zu steuernde Anlage betriebsbereit ist und der WAK-Server gestartet wurde, kann man die Funktionalität der neuen HMI-Webseite sofort testen (Bild 1). 9
3 1 4 Bild 1: Beispiel für eine aktive HMI-Webseite: 1 digitales Prozessdatum ; analoges Prozessdatum ; 3 Schreiben des digitalen Prozessdatum; 4 - Schreiben des analogen Prozessdatums Die Tasten in den Ausgangsmodulen funktionieren unterschiedlich für analoge und digitale Ausgänge: Digitale Ausgänge werden bei Tastenbetätigung invertiert. Analoge Ausgänge (Bild 13): Beim Klicken auf das Anzeigefeld (a) eines analogen Ausgangs wird dieses zu einem Eingabefeld (b). Nach dem Eintragen eines neues Sollwerts (c) wird dieser mit der Tastenbetätigung geschrieben und das Eingabefeld wird wieder Anzeigefeld (d) a b c Bild 13: Verhalten beim Schreiben eines analogen Ausgangsdatums d 10