Fachtagung WIRkung entfalten Teams- und Teilhabe im Service-Learning 28. März 2012 Workshop c) Teambuilding und -coaching für produktive Schüler/innenteams, Handout Tanja Schwichtenberg Der (Lern-) Erfolg von engagierten Schüler/innenprojekten hängt ganz wesentlich von der Qualität der Teamarbeit ab. Wie Schüler/innenteams gut gebildet und begleitet werden, aber auch Interventionen für schwierige Phasen in Teamprozessen werden in diesem Workshop praktisch erprobt und anhand konkreter Fälle reflektiert. Dieser Workshop ist die Fortsetzung des ['You:sful] Workshops im November, steht aber auch neuen Interessierten offen. Geeignet für alle, die das Service-Learning schon kennen und Fragen zur Umsetzung haben. Teambuilding Stärkenkarten (zu beziehen über Jugendstiftung Baden-Württemberg) Skalierung von Teamfähigkeiten Signaturstärken nach Seligmann Aktionsorientierte Methode aus der Erlebnispädagogik (Stift ablegen) Teamcoaching Entscheidungsstrukturen: Bezavta Übung Karten-Spiel Teamenergien (Feuer Erde Wasser Luft) Feedbackgespräche in der Gruppe 1. 3-Bitten-Feedback: Ich schätze an Dir... Ich finde schwierig mit Dir... ich wünsche mir von der zukünftigen Zusammenarbeit... 2. Tratsch in Anwesenheit: In Anwesenheit der Person, die Feedback bekommt (und mit dem Rücken zu den Feedbackgebenden sitzt), wird miteinander (!) über diese Person gesprochen wertschätzend und ressourcenorientiert Analyse von Rollen (metaphorisch: z. B. Schiff Wer ist der Steuermann? Wer sitzt im Ausguck? Wer sorgt fürs leibliche Wohl in der Kombüse?...)
Skalierungsübung Eine Skala von 1-10 auf dem Boden auslegen. Das jeweilige Team zu verschiedenen Aussagen positionieren lassen. Eventuell einen Abgleich von Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung moderieren (Interviewtechnik). Diese Übung kann vor während oder nach einer Projektphase durchgeführt werden. Ich kann sehr gut mit anderen zusammenarbeiten Ich bin von Natur aus eine Führungspersönlichkeit Ich bin gut darin, Feedback zu geben Ich bin gut darin, Feedback zu empfangen Ich bin gut darin, anderen zu helfen Ich bin innovativ und habe immer neue Ideen Ich habe jede Menge Geduld Ich kann gut vor einer Gruppe reden Ich kann gut planen und organisieren Ich habe einen guten Sinn für Humor Wird diese Übung in verschiedenen Phasen des Projektverlaufs durchgeführt können auch noch folgende Fragen reflektiert werden: Gab es viele Positionsänderungen gegenüber dem ersten Mal? Hast Du bestimmte Fähigkeiten/Qualitäten erworben? Gab es Aussagen, bei denen Du Dich unterschätzt bzw. überschätzt hast? Hast Du mehr über Dich selbst oder andere gelernt?
Signaturstärken Der bekannte amerikanische Psychologe Martin E. P. Seligman beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Frage, wie positive Emotionen entwickelt werden können. Eine zentrale Rolle spielt dabei sein Konzept der Signaturstärken 1. Signaturstärken sind mehr als Stärken. Gemeint ist vielmehr das was ich gerne tue und gut kann. Seligmann geht davon aus, dass jeder Mensch schon als Kind besondere Signaturstärken entwickelt. Diejenigen, die ihre Signaturstärken anwenden und entwickeln können, erleben laut Seligmann mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Zufriedenheit und Arbeitsfreude. Seligmann hat auf empirischer Basis 24 hauptsächliche Signaturstärken (z. B. Optimismus, Kreativität...) herausgefiltert. Diese Signaturstärken können 8 Bereichen (Transzendenz, Weisheit, Gerechtigkeit, Wissen, Mäßigung, Mut, Menschlichkeit, Lebendigkeit) zugeordnet werden, die in der Tradition vieler Kulturen als Tugenden oder Werte eine wichtige Rolle spielen. Für die Reflexion von Teamprozessen in Projektgruppen geht es um folgendes: Erkenne Deine Signaturstärken und sorge dafür, dass du sie möglichst viel und oft anwenden kannst. Assoziiere zuerst frei und ohne Hemmungen zu dem Thema: Was ich gut kann & gerne tue. Damit es sich um eine Signaturstärke handelt, sollten eine oder mehrere der folgenden Kriterien zutreffen: ein Gefühl der Authentizität: so bin ich wirklich Du erlebst Begeisterung und Freude bei der Ausübung der Stärke Du erlebst Lernfortschritte beim Einsatz der Stärke Der Wunsch/ein Gefühl der Sehnsucht, diese Stärke anzuwenden ein Gefühl von Kraft und Energie beim Anwenden der Stärke Du suchst aktiv Aufgaben/Projekte, die sich um die Stärke drehen Manchmal stellt sich Flow ein beim Praktizieren der Stärke 1 Seligman, M.E.P. (2002). Der Glücksfaktor. Ehrenwirth/Lübbe. Bergisch Gladbach
Stöckchen Olympiade Kategorie: Ort: Kooperation & Konkurrenz draußen (mit Stöckchen), drinnen mit Wäscheklammern Gruppengröße: 10 30 Ziel: Material: Zeitdauer: Ablauf: Anmerkungen: Auswertung: Förderung von Kooperation, Koordination, Körperspannung, Kreativität, Umgang mit Erfolg und Misserfolg Zollstock, Seil + Stöckchen (draußen), Wäscheklammer + TesaKrepp (drinnen) ca. 30 Minuten Die Gruppe wird in Teams zu je 4-6 Personen aufgeteilt. Jedes Team soll sich einen Namen überlegen und bekommt dann die Aufgabe, sich ein Stöckchen von der Länge des Unterarms suchen. Dieses Stöckchen soll gemeinsam möglichst weit hinter eine Linie (ein Seil) abgelegt werden. Wichtig: Keine/r darf dabei die Linie übertreten. Es dürfen keine Hilfsmittel verwand werden. Das Stöckchen darf nicht geworfen werden. Jedes Team bekommt zunächst 10 Minuten Zeit, um sich zurückzuziehen und zu üben. Nach 10 Minuten kommen alle Teams zusammen. Jedes Team legt nacheinander einen Versuch, der gemessen und notiert wird, danach einen zweiten und danach einen dritten. Sollten alle 3 Versuche eines Teams fehlerhaft gewesen sein bekommt das Team noch einen 4. Versuch. Danach kann jedes Team noch einmal 3 Minuten für sich üben und dabei auch die Techniken der anderen übernehmen. Es kommen noch mal alle zusammen und jedes Team bekommt noch einen letzten Versuch. Es folgt die gemeinsame Auswertung: Die Übung wird i.d.r. gerne gemacht, kann aber zu Unmut beim unterlegenen Team führen. (verschiedene Bewertungskriterien einführen z. B. Weiteste Gesamtlänge, größte Verbesserung, konstanteste Leistung, kreativer Ansatz,...) Wie habt ihr euch gegenseitig unterstützt? Wie wichtig war es zu gewinnen? Wie geht ihr mit Misserfolg um?
Zum erfolgreichen kopieren von Strategien: In China ist es eine Ehre für die/den Meister/in, wenn sie/er von der Schüler/in übertroffen wird.
Teamenergien Mit den Metaphern Feuer, Erde, Wasser, Luft kann sowohl die eigene als auch die Team- Energie sichtbar gemacht werden. Jedem Element wird eine Ecke im Raum zugewiesen. Feuer: Durchsetzung entflammen, bewegen, konfrontieren, motivieren, Macht, ich will Wasser: Einfühlung sozial kompetent, kooperativ, teamorientiert, Beziehung, ich fühle Luft: Vision kreativ, innovativ, Risiko, ich denke Erde: Struktur klar, organisieren, sicher, ich führe aus 1. Zur Energie stellen, die im Team gerade deutlich spürbar ist (Nachfragen: Wie und wann wird das sichtbar?) 2. Zur Energie stellen von der im Augenblick zu wenig da ist 3. Den eigenen Beitrag darstellen ( davon bringe ich viel ein) Feedback durch andere 4. Wovon mehr? Wovon weniger? Wovon gleichviel? Was braucht es im Team für die nächsten Aufgaben?