W-JAX 06 und Enterprise Architektur Konferenz vom 6. bis 10. November 2006 in Munchen



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Transkript:

W-JAX 06, EAKon W-JAX 06 und Enterprise Architektur Konferenz vom 6. bis 10. November 2006 in Munchen 8 VON ARNO HAASE n der Woche vom 6. bis 10. November fand im ArabellaSheraton Grand Hotel in Munchen die funfte W-JAX statt. Der folgende Konferenzbericht gibt eine subjektive Sicht auf die Konferenz wieder. Er hat keinen Anspruch auf Vollstandigkeit, beleuchtet dafur aber die Veranstaltungen aus verschiedenen Richtungen. Bereits zum zweiten Mal lief parallel zur Konferenz fur Java, Enterprise-Architekturen und SOA die Enterprise Architektur Konferenz (EAKon), die den gesamten Software-Lifecycle adressierte und Softwarearchitekturen, Konzepte, serviceorientierte Architekturen (SOA), agile Vorgehensweisen sowie Team- und Projektmanagement fokussierte. Die W-JAX hingegen, als mehr ganz so kleine" Schwesterkonferenz der JAX, thematisierte wie in den Jahren zuvor EnterpriseJava-Technologien, Frameworks und Entwicklungstechniken. Dieses Jahr ging die Veranstaltung zum ersten Mal uber funf Konferenztage. Mit 750 Teilnehmern war die Konferenz sehr gut besucht, ein Zuwachs um 25 Prozent gegenuber dem Vorjahr. Auch die Ausstellungwar dieses Mal mit 30Ausstellern deutlich groser geworden. ch hatte befurchtet, dass der personliche Charakter der Konferenz unter dem Zuwachs leiden konnte, und tatsachlich war es deutlich voller und gedrangter. Trotzdem gab es genug Raum, um einfach mal zu plaudern und Leute kennen zu lernen, die Konferenz blieb trotz der Grose personlich. Wie schon gesagt, ging die Konferenz diesesjahr zumersten Mal uber funftage, und dementsprechend stand denteilnehmern eine grosere Auswahl an Sessions zur Verfugung. Am ersten und letzten Tag der Konferenz gab es in bewahrter Manier ganztagige Power Workshops. Parallel dazu fanden der Spring Day, der SOA Management Day und der BPM Day statt. Das Ganze war wieder gespickt mit Keynotes,in denen Speaker von international tatigen Grosunternehmen ihre Visionen darlegten. Ballroom Am Dienstagabend gab es erstmals den W-JAX Ballroom, ein offenes Forum zum Austausch. Es war ein Experiment, im grosen Saal des Konferenzhotels-er tragt den Namen daher der Name der Veranstaltung - runde Tische aufzustellen, auf denen jeweils ein Schild mit einemthemenschwerpunkt stand. Die dee dahinter war, dass jeder, der sich fur ein Thema interessierte - 2.B. Hibernate, modellgetriebene Softwareentwicklung, Spring, aber auch,,weiche" Themen wie agile Softwareentwicklung - zum entsprechenden Tisch gehen konnte, um dort mit Gleichgesinnten zu diskutieren. Die Veranstaltung war gut besucht, und es gab viele interessante Gesprache und Diskussionen. Eine ganze Reihe dieser Gesprache zog sich bis spat in den Abend hinein. Dieses neue Konzept ist sicherlich wiederholungswurdig. m Rahmen des Ballroom wurde auch der funfte Geburtstag von Eclipse gefeiert: Funf Jahre zuvor hatte BM eine Reihe von Journalisten eingeladen, um das bis dahin grose Geheimnis um das neu entwickcltc Systcm zu luften. Die damalige Pressekonferenz war am Dienstag zwar eigentlich schon funf Jahre und zwei Tage alt, aber der 7. November war aus irgendwelchen Grunden weltweit zum of- fiziellen Geburtstag von Eclipse erkoren worden. Jedenfalls rollte zu Beginn des Ballrooms ein Speisewagen mit groser Geburtstagstorte,Tischfeuerwerk und Wunderkerzen in den groisen Raum, aus den Lautsprechern ertonte feierliche Musik -ein klarer Akzent und eine angemessene Art, eines der fur Java bedeutsamsten Open-Source-Projekte zu wurdigen. Open-Source-Lizenzmodell fur Java Die Eroffnungs-Keynote der Veranstaltung hielt Tim Bray, Director of Web Technologies bei Sun Microsystems und verantwortlich fur die Einbindung von Abb. 1: Sebastian Meyen gibt die Richtung vor. E

7 W-JAX 06," EAKon -"" Abb. 2: Tim Bray prophezeit Java forever". Script-Sprachen in Java. Er kundigte an, dass ursprunglich ebendieser Dienstag das Datum fur Sun gewesen ware anzukundigen, unter welchem Open-Source-LizenzModell Java zukunftig angeboten werde. Allerdings sei die Wahl in den Vereinigten Staaten dazwischen gekommen. Er gab bekannt, dass Sun am Montag nach der Konferenz die Einzelheiten bekannt geben wurde, was ja inzwischen geschehen ist: Java wird unter die GPL gestellt, zunachst Compiler, Hotspot und die Standardbibliothek, der Rest der Plattform soll 2007 folgen. m Zuge von Open Source Java sei es wahrscheinlich,^^ Bray,dasses der Java-Plattform geben werde. Das musse nicht unbedingt schlecht sein und ware z.b. fur Sun ein Anreiz zu intensiverer Arbeit. Bray erwartet auch, dass Open Source Java eine gewaltige Auswirkung auf Open-Source-Desktop-Syteme haben werde, die bis dato auf C++basierten. Von Ruby und PHP lernen m Zentrum seiner Keynote stand dann aber abzuwagen, wie es in Zukunft weitergehen werde mit Java. Zweifellos sei fur ihn Java unubertroffen in Bereichen wie Performance, Concurrency, Deployment, Dokumentation, Security, Bibliothekenvielfalt und Community-Grose und die Java Enterprise Edition (Java EE) mit ihrer of Deve1opment"-Ausrichtung auf einem guten Weg, das sei aber nicht genug. Deswegen sei es wichtig, Sprachenwie PHP oder Ruby genau zu studieren und von ihnen zu lernen. Bray sieht das Dreigestirn, bestehend aus JVM, Java-Sprache und Ja- Abb. 3: Voller Ballsaal wahrend der Keynote von Tim Bray va-aps inzukunft aufgeteilt in JVM, Java APs und einer Vielfalt von Programmiersprachen wie Java, Ruby, JavaScript, Python, PHP etc. So ist fur die nahe Zukunft mit einer Ruby on Rails-mplementierung fur Java zurechnen. im nteresse der Teilnehmer - das Thema,,Server Side Eclipse" getreten. Dabei geht es darum, OSGi - die von Eclipse bekannten,,plug-ins" -als Komponentenmodell fur serverseitigeanwendungen und dabei Equinox als die Eclipsemplementierung des OSGi-Standards zu Bewahrte Technologien verwenden. Das klingt im ersten AugenEin Trend, der sich auch dieses Jahr fort- blick vielleicht uberraschend, weil man setzt, ist das fortlaufende nteresse an so- Eclipse und Plug-ins gewohnheitsmasig liden, bewahrten technologischen Platt- mit clientseitiger Entwicklung verbindet. formen. Das war auf der W-JAX ganz Das OSGi-Komponentenmodell bietet besonders Spring, welches mit dem se- mit sehr loser Kopplung und dynamischer paraten Spring Day prominent vertreten Bindung, individuellem Lebenszyklus fur und auch sonst Gegenstand einer Vielzahl jede Komponente und nicht zuletzt dem von Sessionswar. Dabei ging es zum einen Extension-Point-Mechanismus fur erum die technische Seite:Wie funktioniert weiterbare Schnittstellen eine ganze ReiAOP mit Spring, wie sieht Spring intern he von Features, die auch fur serverseitige aus, was sind die neuen Features etc.? Entwicklung interessant sind. Es lohnt Daneben sind aber inzwischen Architek- sich, dasthema im Auge zu behalten. OSGi und Spring sind dabei keinestur- und Vorgehensthemen getreten: Wie verwende ich die Features von Spring im wegs Konkurrenten, die sich gegenseitig Kontext einer realen Anwendung und ausschliesen: Man kann sie miteinander was ist dabei zu beachten? verbinden, 2.B. indem man feingranulare Daneben stand Hibernate als De-fac- Spring-Komponenten in OSGi-Bundles to-standard fur Persistenz mit Java-auch einbettet. Umgekehrt gibt es mplemenauf Basisvon JPA-und auch hier ist neben tierungsansatze, OSGi-Bundlesin Springder Vorstellung der technischen Aspekte Komponentenkonfigurationen einzuzunehmend nteresse an einer guten Ver- betten. wendung im Kontext groserer Systeme Ein vierter groser technischer Trend getreten. sind Webanwendungen. Was auf den Ein drittes groses Thema war auch ersten Blick wie ein alter Hut aussieht, wieder die Eclipse-Plattform. Das bedeu- ist wieder - oder immer noch - ein heises tet zunachst die Rich Client Plattform Thema. Webanwendungen erobern im(rcp),die nach wie vor eine der attrak- mer mehr den Desktop, und das bedeutet tivsten Plattformen fur Rich-Client-An- den Einsatz von Ajax, um den gewohnten wendungen ist. Daneben ist aber-sowohl Bedienkomfort sicherstellen zu konnen. bei der Gewichtung der Sessions als auch Dabei gibt es inzwischen eine Reihe von

"""" W-JAX 06, EAKon Bibliotheken und Frameworks - kommerzielle wie freie - aus denen man das Passende auswahlen kann. Die Bandbreite reicht dabei von einfachen JavaScript- Bibliotheken bis hin zu kompletten Anwendungs-Frameworks. nteressant an diesentechnologien ist, dass keine von ihnen auf ein Standardisierungsgremium zuruckgeht: Sie haben durchweg als Open-Source-mplementierung ihr Leben begonnen. Sie erfreuten sich dann zunehmender Beliebtheit in Projekten und sind (mit Ausnahme von Ajax, wo sich bisher kein Standard abzeichnet) so zum De-facto-ndustriestandard avanciert. m Falle von Hibernate hat das sogar dazu gefuhrt, dass sich JPA als formaler Standard weitgehend an der gewachsenen Open-Source-Bibliothek orientiert hat. Architektur- und Managementthemen Neben dentechnologien nahmen auch Architektur- und Managementthemen wieder einen prominenten Platz ein. Das auserte sich vor allem im SOA Management Day und im BPM Day, die die Nachfolge des Management Day auf der Konferenz angetreten haben. Bei beiden handelt es sich umganztagigetracks, die gut besucht waren. Das Programm des SOA Management Day spiegelt wieder, dass sich bei diesem Thema der Fokus inzwischen von technischen Problemen - SOAP- und WSDL-Bibliotheken, deren Handhabung, nteroperabilitat, nichtfunktionale Eigenschaften etc. - hin zu organisatorischenthemen verschoben hat. Dabei ist ein wichtiger Faktor,dass SOAfastper definitionem nicht Sache einzelner Projekte ist, sondern es hier um das Zusammenspiel mehrerer Systeme geht. Und weil das einheitlich geschehen soll, gelangt man schnell zu ubergreifenden Themen wie der unternehmensweiten Einfuhrung einer Technologie oder einheitlicher Tools und Standards. So behandelte einvortrag z.b.diefrage:,,wo lohnt sich SOA?" Das Schlagwort SOA wird nach wie vor stark als Verkaufsargument von Tool-Herstellern verwendet, was erheblich zum Hype um dieses Thema beitragt. Der Vortrag zeigte jenseits leerer Worthulsen die archi- tektonischen Prinzipien hinter SOA auf und diskutierte auf dieser BasisUse Cases, in denen es echten Nutzen bringt. Eine andere Session behandelte das Thema Governance: Repositories, Registries und das Management groser Systeme". Beim Einsatz von SOA in grosen Systemlandschaften - und dafur wurde es ja schlieslich entworfen -ist eineverwaltung der Services in einem zentralen Repository erforderlich, wenn man den Uberblick behalten und Konsistenz sicherstellen will. Die Entscheidung fur ein Produkt, das diese zentrale Verwaltung ubernimmt, hat jedoch weit reichende Auswirkungen und sollte deswegen wohluberlegt erfolgen. Der BPM Day betrachtete die ntegration von Anwendungslandschaften aus einem anderen Blickwinkel, namlich demjenigen der Geschaftsprozessmodellierung. Auch diese Domane ist in der letzten Zeit erheblich gereift, und eine zunehmende Zahl an Projekten setzt auf eine Prozess-Engine als Bestandteil ihrer Middleware auf. Auch bei diesem Thema lag der Schwerpunkt stark auf BPM als unternehmensweitemthema. Zu den Standardisierungs- und Koordinationsthemen gesellt sich hier noch, dass die modellierten Prozesse nicht nur Maschinen, sondern auch Menschen betreffen und diese einbezogen werden mussen. An dieser Stelle ergeben

zwischen den Abstraktionsebeneninmehrere kleine Schritte aufteilen kann. nzwischengibt es eine Reihe vonwerkzeugen, die beim Aufsetzen solcher Transformationen helfen,und sie sind so weit ausgereift, dass einvergleich sinnvoll ist. Die thematische Schwerpunktsetzung zeigte, dass MDSD als Thema inzwischen,%angekommen'' ist und eine gewissereife und Stabilitiit jenseits eines Hypes erreicht hat. Abb. 4: Die vier W-JAX-Speaker lurgen Holler, Bernd Kolb, Eberhard Wolff und Martin Marinschek auf frischer Tat ertappt Ercatons Ein personliches Highlight der Konferenz sich deutlicheberuhrungspunkte mit klas- war fur mich einvortrag, auf den ich eher sischerunternehmensberatungstatigkeit. zufallig aufmerksam wurde: und Organisches Programmieren mit Modellieren und Generieren Java". Das klingt ein wenig nach einer Mythologie Auch das Thema und Ge- Kreuzung- aus griechischer nerieren" war wieder auf der Konfereni und Biobauer, ist aber ein umfangreicher vertreten. Hier lagen die thematischer Ansatz beim Programmieren mit dazugeschwerpunkte ebenfalls nicht mehr au horigem Framework, der anders ist - jeden technologischen Grundlagen. Eir denfalls anders als alles, was einem sonst Fokus war dabei dieverwendung modell so begegnet. Die dee hinter diesemansatz ist, dass getriebener Technologienim Kontext kon kreter Architekturen, vor allem serviceori ein groi3er Teil der Komplexitat beim Proentierter Architekturen. Dabei geht es uu grammieren kunstlich ist und sichvermeischnittstellen, die Datentypen verwenden den lasst, wenn Programme Es gibt Komponenten, die Schnittsteller wachsen konnen, statt dass sie am grunen bereitstellen und andere Schnittsteller Tisch konzipiert werden mussen. Alles sein - der Fachbegriff dabenotigen. Die Komponenten laufen ir soll ein unterschiedlichen Umgebungen auf un zu, der zugegebenermagen besser klingt, terschiedlicherhardware. Das Ganze so1 ist,,ercatonc'-und sowohl die Daten als zentral verwaltet und koordiniert werden auch die Funktionalitat enthalten, wobei und bei dem Ganzen gibt es eine Fulle ar man dabei moglichst wenig Quelltext technischem nfrastruktur-code, der in schreiben mussen soll. Der Ansatz verprinzip uberall gleich aussieht: Dies ist eil eint eine Fulle an innovativen deen und naturlicheranwendungsfal1fur modellge Konzepten, die zwar fur sich genommen bekannt sind, hier jedoch in einer neuen triebeneentwicklung. Daneben gab es auch Vortrage ube Weise zusammengestellt sind. Das Herzstuck des Ansatzes ist die fortgeschrittenere Techniken im Zusam menhang mit MDSD. So z.b. eine zwei Ercato-Engine, die als Application Server lauft und in der die Ercatons Erteilige Session uber Modelltransforma tionen. Das Hauptziel modellgetriebene catons sind einfach XML-Dokumente, Entwicklung besteht darin, auf einer ho die sowohl Daten als auch Funktionalitat heren Abstraktionsebene zu entwickeln enthalten, Letzteres durchverweise auf dedabei Architekturentscheidungen fest ployten Code in einer normalen Programzulegen und zu vereinheitlichen. Diese miersprache wie z.b. Java. Ungewohnlich ist dabei, dass es keine,,klassen" oder Sprung von der Abstraktionsebene de Modells zu derjenigen des generierter sonstige Typen gibt, sondern nur Objekte Codes erfolgt traditionell vollstandig ii - eben die Ercatons. Duplizierung kann man dabei dadurchvermeiden,dass ein Erden Generierungs-Templates. Das fuhrt zu monolithischen Genera caton auf ein anderes als sehenprototypen verweist und von ihm - auf nstanzebene! toren und behindert die Wiederverwen -erbt. Diese Art von Objekten ohne Klasdung. Abhilfe schaffen hier Modelltrans sen ist an Sprachenwie Self angelehnt. formationen, mit denen man den Sprun~ Getreu dem Motto, dass eine Anwendung moglichst wenig Codeenthalten soll, stellt die Ercato-Enginevon Haus aus eine Webschnittstellezur Verfugung, um Ercatons anzuzeigen, zu suchen und zu verandern. So kann ein Anwender unmittelbar mit den Objekten interagieren, was Parallelen zum Naked-Objects-Ansatz hat. Operationen, die das Ercaton bereitstellt, stehen dabei als Buttons zur Verfugung. Und das Andern von Ercatons - sowohl das Bearbeiten vondaten als auch z.b. das Hinzufugen von Operationen-erfolgt zur Laufzeit transaktionsgesichert. Eine umfassende Beschreibung des Ansatzes wurde den Rahmen dieses Konferenzberichts sprengen, aber der Ansatz verdient die weitere Beobachtung.Auf den ersten Blick scheint es sich um eine exotische Nische zu handeln, die nicht praxistauglich ist. Aber es sind immerhin schon unternehmenskritische Anwendungen damit entwickelt worden. Der Ansatz ist auf jeden Fall erfrischend anders und erweitert den Horizont und das Denken. Das Framework ist zurzeit nicht frei verfugbar, was die Bedeutung des ganzen Ansatz erheblich einschrankt. Die Hersteller uberlegen allerdings, das Framework als Open Source zu veroffentlichen, und wenn das geschieht, lohnt sich sicher ein naherer Blick darauf. Fazit Die W-JAX hatte auch dieses Jahr wieder eine Fulle interessanter Vortrage mit einer groben thematischen und stilistischen Bandbreite. Ein Schwerpunkt der Konferenz lag wieder auf technischen Themen und aktuellen APs. Daneben spielten aber Prozess- und Management-Themen eine wichtige Rolle, was eine zunehmende Reifung der Softwareentwicklung allgemein und von Java als Plattform im Besonderen widerspiegelt. Das Ganze hat auf jeden Fall viel Spas gemacht, und ich habe fest vor, nachstes Jahr wieder dabei zu sein. AX 07, EAKon und Eclipse Forum Europe 07: 23. bis 27. April 2007, Wiesbaden W-JAX 07 und EAKon: 12. bis 16. November 2007, Munchen