Die ZG Raiffeisen-Gruppe bleibt die starke Kraft vom Land

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Transkript:

PRESSEMITTEILUNG Die ZG Raiffeisen-Gruppe bleibt die starke Kraft vom Land Karlsruhe, 26. Juni 2014 Im Jahr 2013 ist der Umsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe leicht um 3 Prozent auf 1.551 Mrd. Euro zurückgegangen. Der stabile Kurs der Vorjahre konnte sowohl hinsichtlich Umsatz und Ergebnis fortgesetzt werden, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Ewald Glaser auf der jährlichen Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens am 24. Juni 2014 in Karlsruhe. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld 2013 1. Trotz weltweit schwieriger Rahmenbedingungen hat sich die deutsche Wirtschaft auf hohem Niveau stabil entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich zwar nur um 0,4 Prozent, der Arbeitsmarkt zeigt sich mit einer Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent jedoch stabil. Die Anzahl der Erwerbstätigen erreichte mit 41,8 Mio. ein neues Rekordniveau. In Baden-Württemberg herrschte mit einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent wiederum fast Vollbeschäftigung. Ein wiederum hoher Lohnabschluss im Groß- und Außenhandel und die niedrige Inflationsrate von 1,5 Prozent führten zu einem merklichen Kaufkraftzuwachs und damit einer weiteren Stärkung der Binnennachfrage. 2. Sowohl weltweit als auch in Europa wurde 2013 eine Rekordgetreideernte eingefahren. Das führte zwar zu rückläufigen Getreidepreisen, das Preisniveau blieb aber trotzdem auf einem im Vergleich zu den Vorjahren relativ hohen Niveau. Die Grundstimmung auf den Fleisch- und Milchmärkten war fest. Eine unbefriedigende Mengen- und Ertragsentwicklung war jedoch bei den Sonderkulturen, also im Wein- und Obstbau, zu verzeichnen. 3. Die Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe stabilisierten sich im vergangenen Jahr bei rund 30.000 Euro pro Familienarbeitskraft, wobei die Ackerbaubetriebe am besten abschnitten. 4. Auch im vergangenen Jahr hat die deutsche Wirtschaft in den technischen Fortschritt investiert und damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. Während die Investitionen in erneuerbare Energien stark rückläufig waren, wurde verstärkt in Agrar- und Stalltechnik investiert. 5. Im Jahr 2013 war der Rohölmarkt von stark schwankenden Preisen gekennzeichnet. Im Trend führten die hohen Lagerbestände, die weltweit gestiegene Ölproduktion und die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar zu einem leicht rückläufigen Preisniveau. 6. Der extrem kalte und lange Winter 2012/2013 hat die Baukonjunktur trotz einer guten Auftragslage gedämpft. Viele Baustellen konnten erst spät begonnen und oft nicht mehr fertiggestellt werden. ZG Raiffeisen Seite 1/8

7. Vor dem Hintergrund der hohen Beschäftigung, der gestiegenen Einkommen und der niedrigen Inflationsrate verzeichnete der Einzelhandel ein nominales Wachstum von 1,2 Prozent. Hierbei darf jedoch nicht übersehen werden, dass viele Einzelmärkte aufgrund der demographischen Entwicklung zwischenzeitlich Sättigungstendenzen zeigen und der Wettbewerb insbesondere im Lebensmittel-Einzelhandel massiv zunimmt. 8. Fast monatlich verschärft sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte. Die Attraktivität des Arbeitsplatzes und das Image eines Unternehmens werden zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor auf dem Arbeitsmarkt. Aus den Geschäftsbereichen Das Agrargeschäft mit den Geschäftsbereichen Pflanzliche Produktion, Vermarktung, Tiernahrung und Technik konnte auch im vergangenen Jahr mit 45,3 Prozent vom Gesamtumsatz seine strategische Bedeutung halten. Auch letztes Jahr hat die ZG Raiffeisen zur Erfüllung ihres Förderauftrages an ihren Kernkompetenzen gearbeitet. Diese umfassen: Das Know-how über Produkte und landwirtschaftliche Produktion; besondere Expertise entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also bei Logistik, Warenfluss und Lagerung; Qualitätsstandards; fachkundige, kunden- und lösungsorientierte Beratung; optimale Vermarktung von Getreide und Ölsaaten. Vermarktung Das Jahr 2013 war wiederum von einem schwierigen Witterungsverlauf geprägt. Im Gegensatz zum Vorjahr blieben die Landwirte in der Region von Auswinterungsschäden verschont, dafür mussten sie aber mit einem sehr späten und nassen Frühjahr fertigwerden. Infolgedessen stieg die Getreideerfassung zwar um 27.000 Tonnen auf 325.000 Tonnen an, die Körnermaiserfassung hingegen ging von 304.000 Tonnen auf 214.000 Tonnen zurück. Infolge der sehr guten Getreideernte in allen wichtigen Anbauregionen der Welt kamen die Notierungen an den Warenterminbörsen zur Ernte unter Druck und erholten sich erst wieder im Herbst. Sowohl mengen- als auch preisbedingt ging der Umsatz um 16 Prozent auf 274 Mio. Euro zurück. Mit unseren Vermarktungsmodellen sind wir heute in der Lage, jedem Landwirt entsprechend seiner Risikofreudigkeit ein maßgeschneidertes Angebot zu unterbreiten. Damit haben wir unsere Antwort auf die volatilen Getreidemärkte gefunden, sagte Glaser. Pflanzliche Produktion Im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion ist der Umsatz um 2,6 Prozent auf 177 Mio. Euro gestiegen. Der Umsatzanstieg wurde im Wesentlichen mit Saatgut und Pflanzenschutz erzielt. Die pflanzliche Produktion kämpft ebenso wie die tierische Produktion zunehmend mit der gesellschaftlichen ZG Raiffeisen Seite 2/8

Akzeptanz. Es muss einem schon zu denken geben, wenn nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2008 29 Prozent der Deutschen Lebensmittel für ihr persönlich größtes gesundheitliches Risiko halten, direkt hinter Umweltverschmutzung, Strahlung und Klimawandel mit 30,5 Prozent, sagte Glaser. Ungesunde Lebensweise, Rauchen, Alkohol, Drogen und Medikamente würden erst viel später mit 19 bis 22 Prozent genannt. Offensichtlich sind die positiven Seiten des Pflanzenschutzes man müsste eigentlich sagen, der Pflanzenmedizin völlig aus dem Blick geraten. Während Homöopathie und Schulmedizin nebeneinander gesellschaftlich akzeptiert würden, gelte dies für die Pflanzenproduktion mit und ohne synthetische Pflanzenschutzmittel nicht immer. Es wird schlichtweg ignoriert, dass ohne synthetische Pflanzenschutzmittel ein Drittel des Ertrages durch Krankheiten, Unkräuter und Insekten verloren ginge. Uns geht es an dieser Stelle nicht um ein Ausspielen von Bioproduktion gegen konventionelle Pflanzenproduktion, sondern um ein gedeihliches Nebeneinander, betonte Glaser. Wir brauchen beides, und die ZG Raiffeisen bedient beides. So wie Porsche nur neben der Massenproduktion seine Marktbedeutung hat, ist es auch bei der Bioproduktion. Die großen Märkte müssen konventionell bedient werden, damit Platz für die Nische sprich: für die Bioproduktion bleibt. Neben den gesellschaftspolitischen Herausforderungen dürfe man nach Ansicht von Glaser auch die produktionstechnischen Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren. Nach dem Rückzug des Staates von den Märkten beginne nun der Rückzug aus der Beratung. So werde das Land Baden- Württemberg unter dem Titel Beratung 2020 die Beratung neu ordnen und sich dabei im Wesentlichen auf eine Grundberatung und hoheitliche Aufgaben beschränken. Wie groß der Beratungsbedarf schon sei, zeige eine repräsentative Umfrage unter 4.000 Betrieben in Baden-Württemberg. Danach sähen 54 Prozent der Marktfruchtbetriebe und 52 Prozent der Sonderkulturbetriebe mehr Beratungsbedarf. Die ZG Raiffeisen muss und wird mit ihrem Beraterstab hierauf eine Antwort finden, ist Glaser überzeugt. Mehr denn je gilt es, einen integrativen Ansatz von Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutz und Agrartechnik zu finden. Wissen wird zu einem immer wichtigeren Produktionsfaktor in der Landwirtschaft. Im Klartext heißt dies, nicht das billigste Pflanzenschutzmittel, der billigste Dünger oder das billigste Saatgut ist in Zukunft wettbewerbsentscheidend, sondern das zusammen mit diesen Produkten vermittelte Wissen. Tiernahrung Bei weiter rückläufigen Tierzahlen ist der Umsatz im Geschäftsbereich Tiernahrung um 9,2 Prozent auf 72,6 Mio. gestiegen. Die periodisierte Menge konnte um 5 Prozent gesteigert werden. Erstmals wurde im vergangenen Jahr die Marke von 100.000 Tonnen Mischfutterproduktion am Standort Kehl überschritten. Nachdenklich stimme auch hier der gesellschaftliche Wandel, so Glaser, der auf kaum einem Markt so sichtbar werde wie bei der tierischen Veredelung. Die Diskussion um die landwirtschaftliche Tierhaltung habe erheblich an Intensität und Brisanz zugenommen. Neben den vielen ech- ZG Raiffeisen Seite 3/8

ten und vermeintlichen Fleischskandalen werde zunehmend die Nutztierhaltung als solche in Frage gestellt. Andererseits werde nach wie vor viel Fleisch verzehrt, grillen sei zu einem regelrechten Kult geworden. Insgesamt sei eine zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft in dieser Frage zu beobachten. Während sich rund 60 Prozent der Verbraucher nicht um Tierwohl und Tiertransporte kümmerten oder vor allem auf Sonderangebote fixiert seien, stünden rund 40 Prozent der Verbraucher modernen Tierhaltungsformen skeptisch und ablehnend gegenüber. In Baden-Württemberg sind wir gut beraten, diese Entwicklung nicht nur als Bedrohung, sondern vielmehr als große Chance zu sehen. Mit unserer relativ kleinbetrieblichen Veredelungsproduktion haben wir letztendlich genau das, was starke Meinungsgruppen wollen, sagte Glaser. Man müsse jedoch viel offensiver als bisher auf diese Produktionsweise und Struktur aufmerksam machen und mit einem gezielten regionalen Marketing diesen gesellschaftlichen Megatrend aufgreifen. Dann wird es uns gelingen, aus einer bisherigen Strukturschwäche eine Strukturstärke zu machen. Mit unserem eigenständigen gentechnikfreien Futtermittelkurs sind wir als ZG Raiffeisen Trendsetter und damit auch positiver Imageträger für unsere regionalen Lebensmittel. Wir appellieren jedoch an die heimische Verarbeitungsbetriebe und das Handwerk, endlich aus der defensiven Ecke herauszukommen und gemeinsam mit uns als Marktführer im Mischfuttergeschäft eine offensive Marketingkampagne zu fahren. Nur gemeinsam können wir die regionale Wertschöpfung ausbauen und damit die landwirtschaftlichen Einkommen sichern. Technik Der kumulierte Umsatz der Beteiligungsunternehmen im Geschäftsbereich Technik stieg um 6 Prozent auf 176 Mio. Euro. Mit den Exklusivmarken Fendt und Massey Ferguson konnte die ZG Raiffeisen Technik in den vergangenen sechs Jahren deutliche Marktanteilsgewinne erzielen und damit die Marktposition im Agrartechnikgeschäft ausbauen. Auch im vergangenen Jahr wurde der Expansionskurs von Investitionen in moderne Werkstätten insbesondere am Standort Aach-Linz begleitet. Nach dem starken Wachstum in den vergangenen Jahren wird für das Jahr 2014 eine Konsolidierung erwartet. Aufgrund der in den letzten Jahren aufgebauten Produktionskapazitäten der Agrartechnikindustrie sei mit einem verstärkten Wettbewerb zu rechnen, dem sich die Handelsstufe nicht entziehen könne. Neben dem Agrargeschäft ist das Verbrauchergeschäft mit den Geschäftsbereichen Energie, Märkte und Baustoffe und 54,7 Prozent des Gesamtumsatzes die zweite wichtige Säule der ZG Raiffeisen- Gruppe. ZG Raiffeisen Märkte Trotz des nassen Frühjahrs und des stark dezimierten Pflanzengeschäftes konnten die ZG Raiffeisen Märkte einschließlich der elsässischen Standorte den Umsatz um 4,3 Prozent auf 86,3 Mio. Euro steigern. Die 2012 zusammen mit der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eg in Köln (RWZ) gegründete Raiffeisen Markt System GmbH hat das erste Geschäftsjahr erfolgreich hinter sich gebracht. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens sind Synergieeffekte in der Warenbeschaffung und in der Konzept- ZG Raiffeisen Seite 4/8

entwicklung. Mit den erzielten Effekten sind wir durchaus zufrieden, sagte Glaser. Zum einen wurde die Einkaufsposition beider Hauptgenossenschaften gegenüber der Industrie deutlich gestärkt, zum anderen haben beide Häuser von den Stärken des anderen profitiert. Im vergangenen Jahr wurde außerdem der Grundstein für ein weiteres Kooperationsprojekt gelegt. Zusammen mit der fenaco-gruppe, der Zentralgenossenschaft für die Schweiz, hat die ZG Raiffeisen eg das Logistikunternehmen LahrLogistics House & Garden GmbH gegründet. Das Ziel dieses neuen Joint Ventures ist die europaweite Bündelung des gemeinsamen internationalen Einkaufs von Produkten sowie der Logistik. Im ersten Schritt soll dies für die fenaco und die ZG Raiffeisen bzw. RWZ Köln geschehen, im zweiten Schritt für die anderen europäischen Genossenschaften, die sich ebenfalls mit dem Haus- und Gartengeschäft befassen. Zu diesem Zweck wurde auf dem Flughafengelände Lahr ein Grundstück mit einer Fläche von 13 Hektar erworben, auf dem ein Logistikzentrum errichtet werden soll. Diese Plattform dient als Sammellager und Vertriebszentrale für Waren, die auf internationalen Märkten beschafft und containerweise von Kehl nach Lahr befördert werden. In dieser auch mit moderner Technologie ausgerüsteten Plattform sollen in der Startphase jährlich über 120.000 Paletten ein- und ausgelagert werden. Mit dem ersten Bauabschnitt, der eine Fläche von 12.000 Quadratmetern haben soll und mit einem Investitionsbudget von 7 Mio. Euro veranschlagt wird, soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Energie Der Geschäftsbereich Energie, zu dem die drei Unternehmen ZG Raiffeisen Energie GmbH, Honeck- Waldschütz GmbH und Ölmühle Donaueschingen GmbH gehören, konnte die verkaufte Menge um 6 Prozent steigern. Der Umsatz stagnierte preisbedingt bei 635 Mio. Euro. Das Tankstellennetz wurde im vergangenen Jahr um die beiden Standorte Königsbach-Stein und Lahr vergrößert. Sofern sich entsprechende Chancen bieten, sollen auch in Zukunft weitere Standorte akquiriert werden. Mehr und mehr gelinge eine erfolgreiche Bearbeitung des Holzpellets-Marktes zusammen mit dem strategischen Partner German Pellets GmbH. Die Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen soll in den nächsten Monaten weiter intensiviert werden. Baustoffe Aufgrund des langen Winters musste das Baustoffhandelsgeschäft unter dem Dach des Beteiligungsunternehmens Raiffeisen Baucenter AG einen Umsatzrückgang um 13 Prozent auf 127 Mio. Euro hinnehmen. Das Ergebnis wurde durch Umstrukturierungen, Rationalisierung und die Einführung schärferer Bewertungsrichtlinien belastet. Damit konnte jedoch eine gute Ausgangsposition für die Entwicklung in den nächsten Jahren geschaffen werden. Die Zahlen der ersten fünf Monate des Jahres 2014 bestätigen für Glaser die Richtigkeit der im vergangenen Jahr ergriffenen Maßnahmen. ZG Raiffeisen Seite 5/8

Bilanz der ZG Raiffeisen eg Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Bilanzsumme der ZG Raiffeisen eg um 10 Prozent auf 276 Mio. Euro. Dabei weist das Anlagevermögen einen Anstieg von 2,9 Mio. Euro auf 97,4 Mio. Euro aus. Einen Rückgang verzeichnet hingegen das Vorratsvermögen, welches sich um 2,7 Mio. Euro auf 73,4 Mio. Euro verringerte. Einen Anstieg in Höhe von 25,8 Mio. Euro auf 104,8 Mio. Euro verzeichneten wiederum die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände. Der Löwenanteil des Anstiegs entfällt mit 21,3 Mio. Euro auf Forderungen an verbundene Unternehmen. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Finanzierung der ausgegliederten Geschäftsbereiche Energie und Technik. Neben Ersatzinvestitionen in Fuhrpark, IT sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen wurden an folgenden Standorten wichtige Investitionen getätigt: Fertigstellung des ZG Raiffeisen Marktes in Heddesheim; Baubeginn des ZG Raiffeisen Marktes in Schriesheim; Fertigstellung des Lagerhaus-Neubaus in Pfullendorf-Krähenried; Fertigstellung der Großtrocknungsanlage für Mais im Karlsruher Hafen; Fertigstellung der Siloanlage in Merdingen; Erweiterung der Lagerhallen im Maiswerk Heitersheim. Den Investitionen in Höhe von 12,4 Mio. Euro stehen Abschreibungen in Höhe von 8,7 Mio. Euro entgegen. Die ZG Raiffeisen habe damit auch im vergangenen Jahr ihre Substanz weiter ausbauen können. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen konnten vollständig aus dem Cashflow finanziert werden. Zur Passivseite Das Eigenkapital erhöhte sich um 12,2 Prozent bzw. 8 Mio. Euro auf 74,1 Mio. Euro. Trotz einer relativ starken Steigerung erhöhte sich die Eigenkapitalquote durch die erläuterte Ausdehnung der Bilanzsumme insbesondere im Forderungsbereich nur um 0,5 Prozent auf 26,9 Prozent. Der Genossenschaft sind im vergangenen Jahr wiederum 132 neue Mitglieder beigetreten. Zum 31. Dezember 2013 zählte die ZG Raiffeisen 3.378 Mitglieder, die Geschäftsguthaben in Höhe von 19,9 Mio. Euro hielten. Auch im vergangenen Jahr zeichneten die Mitglieder sehr rege Genussrechtskapital, das zwischenzeitlich auf 11 Mio. Euro angestiegen ist. Die Rückstellungen sind per Saldo um 0,6 Mio. Euro auf 29,4 Mio. Euro gestiegen. Dabei erhöhte sich die Summe der Rückstellungen für Pensionen um 0,5 Mio. Euro und für Risiken aus dem Warengeschäft um 0,8 Mio. Euro. Aufgrund des gesunkenen zu versteuernden Einkommens gingen die Rückstellungen für Steuern um 0,7 Mio. Euro zurück. Der Posten Verbindlichkeiten erhöhte sich um rund 20 Mio. Euro auf 171 Mio. Euro. Ausschlaggebend dafür war die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 17,8 Mio. Euro. Mit diesem Betrag wurde dem erhöhten Kapitalbedarf der ZG Raiffeisen Seite 6/8

ZG Raiffeisen Energie GmbH und der ZG Raiffeisen Technik GmbH Rechnung getragen. Auf der Aktivseite schlägt sich dies in den bereits erläuterten gestiegenen Forderungen nieder. Das Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenkapital und langfristige Fremdmittel gedeckt. Gewinn- und Verlustrechnung der ZG Raiffeisen eg Trotz des um 1,6 Mio. Euro verbesserten Rohergebnisses ging der Jahresüberschuss auf 4,3 Mio. Euro zurück. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen der hohe Lohnabschluss im Groß- und Außenhandel, eine höhere Mitarbeiterzahl, gestiegene Abschreibungen aufgrund der regen Investitionstätigkeit in den vergangenen zwei Jahren sowie höhere Rückstellungen für Pensionen und Risiken aus dem Warengeschäft. Auf der Rohertragsseite gilt es zu berücksichtigen, dass dort die Erträge aus der um rund 100.000 Tonnen geringeren Körnermaiserfassung gefehlt haben. In dem Jahresüberschuss ist bereits eine Warenrückvergütung in Höhe von 554.000 Euro verarbeitet. Der ausgewiesene Gewinn erlaubt es, wie in den Vorjahren eine 4-prozentige Dividende sowie die Zinsen auf das von den Mitgliedern zur Verfügung gestellte Genussrechtskapital auszuschütten. Zusammen ergeben die Warenrückvergütung, die Dividende und die Zinsen auf das Genussrechtskapital einen Betrag von 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro), der an die Mitglieder ausgeschüttet wird. Insgesamt habe die Ergebniserwartung nicht ganz erfüllt werden können, so Glaser, dennoch sei für das Jahr 2013 positiv festzuhalten: Die Eigenkapitalbasis konnte weiter deutlich ausgebaut werden; Das Unternehmen konnte ein Reihe neuer, bestens qualifizierter Mitarbeiter(innen) gewinnen; Durch Investitionen, personelle und organisatorische Veränderungen sowie zukunftsorientierte Kooperationen konnte die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessert werden. Das Jahr 2014 In den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 ist der Umsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe im Wesentlichen preisbedingt um 11 Prozent auf 562 Mio. Euro gefallen. Der Umsatzrückgang ist zum einen auf die gesunkenen Getreidepreise, zum anderen auf den witterungsbedingten Absatzrückgang bei Heizöl in den ersten drei Monaten zurückzuführen. Erfahrungsgemäß wird der Geschäftsverlauf in der zweiten Jahreshälfte durch die neue Ernte geprägt. Die Getreide- und Maisbestände präsentierten sich zur Stunde größtenteils gut, im Gegensatz zum Vorjahr gebe es beim Körnermais keinen vegetativen Rückstand. Nach derzeitigem Wissensstand geht Glaser von einer Durchschnittsernte aus, die allerdings ein bis zwei Wochen früher einsetzen werde. Hinsichtlich der Kosten und Erträge sieht Glaser das Unternehmen derzeit gut im Plan, sodass er an dem geplanten Jahresüberschuss von ca. 5,5 Mio. Euro für die ZG Raiffeisen allein festhält. ZG Raiffeisen Seite 7/8

Im Mittelpunkt der Arbeit in den nächsten Monaten steht für den Vorstandsvorsitzenden neben der Umsetzung und Planung von Investitionen die Realisierung der ersten Schritte der Ende 2013 verabschiedeten Unternehmensstrategie 2020. Das ökonomische Ziel dieser Strategie ist eine Umsatzrendite von 1 Prozent nach Steuern, erläuterte Glaser. Als mitgliederorientierte Genossenschaft gehört es zu unserem Selbstverständnis, durch unsere Arbeit bis 2020 die Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitglieder weiter zu erhöhen. Weitere Informationen: Dr. Jens Kreutzfeldt Presse- und Tel. 0721/352-1885 Fax: 0721/352-25-1885 jens.kreutzfeldt@zg-raiffeisen.de Über die ZG Raiffeisen Die ZG Raiffeisen-Gruppe mit Hauptsitz in Karlsruhe ist als Handels- und Dienstleistungsunternehmen in Baden sowie im Elsass und in Lothringen tätig. Die rund 1.900 Mitarbeiter der Genossenschaft betreiben mehr als 30 Technik-Werkstätten, 70 ZG Raiffeisen Märkte, 40 Raiffeisen Baucenter sowie über 20 Energie- und 70 Agrar-Niederlassungen. Der Jahresumsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe lag im vergangenen Jahr bei rund 1,5 Mrd. Euro. ZG Raiffeisen Seite 8/8