Niederschrift. der Stadt Memmingen. über die. 1. Sitzung des Jugendhilfeausschusses. am Sitzungsort: Sitzungssaal 2.

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> Oft fehlen Parkflächen/Kurzparkflächen vor den Einrichtungen. Wie kann da Abhilfe geschaffen werden?

Transkript:

Die im Internet veröffentlichte Niederschrift der Stadtratssitzung dient lediglich der Information. Einzig rechtsverbindlich ist das unterzeichnete und bei der Stadtverwaltung hinterlegte Original. Niederschrift der Stadt Memmingen über die 1. Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 14.02.2012 Sitzungsort: Sitzungssaal 2. OG Vorsitz: Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger Schriftführerin: Diana Wegner Beginn: 16.00 Uhr Ende: 18.00 Uhr

Tagesordnung 1 a. Jahresbericht des Jugendamtes für 2011 1 b. Jahresbericht des Jugendamtes für 2011 Bereich Kindertagesbetreuung - Seite 2 -

Diese Niederschrift umfasst keine Wortbeiträge der Stadtratsmitglieder. Oberbürgermeister Dr. Holzinger begrüßt die anwesenden Mitglieder des Jugendhilfeausschusses und eröffnet die Sitzung. Er stellt die ordnungsgemäße Ladung unter dem 01.02.2012 und die Beschlussfähigkeit des Jugendhilfeausschusses fest. Bei Sitzungsbeginn sind 13 stimmberechtigte Mitglieder des Jugendhilfeausschusses anwesend. Mit der Tagesordnung besteht Einverständnis. Einwendungen gegen die Niederschrift über die Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 22.11.2011 werden nicht erhoben. Gemäß 23 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Stadtrat Memmingen ist die Niederschrift somit genehmigt. Öffentliche Sitzung 1 a. Jahresbericht des Jugendamtes für 2011 Zunächst werden die verschiedenen Bereiche des Jugendamtes im Jahr 2011 erläutert, beginnend mit den wichtigsten personellen Veränderungen. So zog die Einrichtung der BuT-Stelle den Wechsel von Frau Onar und die Neueinstellung von Frau Vater nach sich. Im Bereich des Sozialen Dienstes wurde Frau Simone Martin für die ausgeschiedene Frau Gabriele Paul eingestellt. Im Bereich der Kommunalen Jugendarbeit wird auf den gleichbleibend hohen Stand der Besuchszahlen in den Jugendeinrichtungen hingewiesen. Die Koki hat sich zwischenzeitlich gut etabliert. Dies verdeutlichen auch die steigenden Fallzahlen und Kontakte. Eine Herausforderung stellt die veränderte Aufgabenstellung im Bereich der Vormundschaften dar. Dazu werden im Jahr 2012 noch personelle Veränderungen erfolgen, um dem neuen Anforderungspotential gerecht zu werden. Auch die in 2010 neu eingerichtete gemeinsame Beratungsstelle des Integrationsprojekts MIR und des Caritas Migrationsdienstes -MIG- hat sich gut etabliert. Neben niederschwelligen Angeboten für Kinder sind besonders die Elternkurse in russischer Sprache ein großer Erfolg. Sie sollen auch 2012 weitergeführt werden. Im Bereich JAS werden Projekte in der Bismarckschule, Johann-Bierwirth-Schule, Lindenschule, Reichshainschule und VS Amendingen über den Schulverband Amendingen finanziert. Für die Jakob-Küner-Schule konnte im Berichtsjahr 2011 erneut keine Förderzusage für eine JAS- Maßnahme verzeichnet werden. Die schulsoziale Betreuung lief mit dem Schuljahr 2011 aus; man hofft auf eine Bewilligung ab 09/2012. Im Bereich der Kindertagespflege wurde das Projekt der Großtagespflegestelle aufgrund privater Veränderungen der Initiatorin nicht umgesetzt. Bei der Erziehung in Heimen sanken die Fallzahlen weiter. Ein sprunghafter Anstieg ist bei den Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach 35 a SGB VIII zu verzeichnen. Insbesondere im ambulanten und teilstationären Bereich sind die Steigerungsraten hoch. Auch für die nächsten Jahre sind hohe Zahlen prognostiziert. Die Hilfen für junge Volljährige sind ebenfalls gestiegen. Dabei handelt es sich aber nicht um neue, sondern um bereits bestehende Fälle, bei denen eine Fortsetzung der Unterstützung ins Erwachsenenalter hinein erforderlich ist. - Seite 3 -

Unverändert ist die Zahl der Inobhutnahmen. Grund ist eine Gesetzesänderung im Jahr 2007, welche eine Verdopplung der Fallzahlen zur Folge hatte. Insgesamt ist die Zahl der Jugendhilfefälle in den letzten 4 Jahren relativ konstant geblieben. Innerhalb der vergangenen 10 Jahre hat sich dagegen die Zahl der Jugendhilfefälle fast verdoppelt (S. 30 Jahresbericht). Hinsichtlich des Haushalts waren keine extremen Steigerungen zu verbuchen. Die Gesamtkosten lagen mit 2.593.525 (2.542.413 ) zwar über denen des Jahres 2010. Bei einer Gegenüberstellung der Ein- und Ausgaben ergibt sich aber ein Defizit von 1.905.359, welches das des Jahres 2010 um rund 200.000 unterschreitet (S. 31 Jahresbericht). Die Beistandschaft konnte mit 657.997,78 rund 84.000 mehr als im Vorjahr vereinnahmen (S. 34 Jahresbericht). Dabei handelte es sich vorwiegend um Unterhaltszahlungen, die an die betreuenden Elternteile bzw. die Sozialleistungsträger weitergeleitet wurden. Eine verbesserte Einkommenssituation von Familien ist wohl auch die Ursache dafür, dass die Zahl der Familien, die Anspruch auf Übernahme der Gebühren für Kindertagesstätten haben, weiterhin rückläufig ist. Auch eine vermehrte Kostenbeteiligung für teil- und vollstationäre Jugendhilfeleistungen und eine sinkende Anzahl von Fällen, in denen Unterhaltsvorschussleistungen durch das Jugendamt erbracht werden mussten, bestätigen dies. Nach wie vor nicht befriedigend ist die Situation der Umsetzung der Bildungs- und Teilhabeleistungen (BuT). Nach wie vor sei mangels rechtlicher Handlungsspielräume ein erheblicher Verwaltungsaufwand notwendig. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nehmen den Jahresbericht zur Kenntnis. 1 b. Jahresbericht des Jugendamtes für 2011 Bereich Kindertagesbetreuung Neben der Realisierung von zusätzlichen Angeboten für Unterdreijährige und der Änderung der Abrechnungsverfahren bei der Förderung (sog. KiBiG.web) liegen die Schwerpunkte der Kindertagesbetreuung im Jahr 2011 in der Umsetzung besonderer Sprachförderprogramme. Als beispielhaft sind dabei zwei Projekte zu nennen, die ihm Rahmen der Bildungs- und Erziehungsarbeit und der Sprachförderung in 2011 neu realisiert und fortgesetzt wurden: Schlaumäuse : (s.auch: www.schlaumaeuse.de ) Das Schlaumäuse-Lernprogramm bietet bereits Kindergartenkindern die Möglichkeit, mit Hilfe des Computers erste Verbindungen zwischen dem Laut- und dem Schriftbild zu entdecken. Auf spielerische Weise wird den Kindern Lesen und Schreiben nahegebracht. Im Rahmen einer von der Kita- Verwaltung koordinierten Aktion des StMAS mit Microsoft Deutschland konnten 17 Kindergärten in Memmingen entsprechend für das Programm geschult und jeweils mit eigenen Laptops für die pädagogische Arbeit mit den Kindern ausgestattet werden. Offensive Frühe Chancen : (s. auch www.fruehe-chancen.de) Über das Bundesprojekt Schwerpunkt Kitas Sprache und Integration soll das Betreuungs- und Bildungsangebot insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien verbessert werden. Wesentliches Ziel ist es, Kitas gezielt mit zusätzlichen Ressourcen für eine alltagsintegrierte, frühe Sprachförderung auszustatten. Der Schwerpunkt liegt auf Einrichtungen, die auch von Kindern unter drei Jahren besucht werden. Je früher die Bildung und Förderung einsetzen, desto besser können allen Kindern faire Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe eröffnet werden. Die bereits bestehende Initiative zu einer besseren Sprachförderung, die sich vor allem an Kindergartenkinder wendet, wird durch das Bundesprogramm gezielt erweitert. An diesem Bundesprogramm nehmen in Memmingen seit dem Frühjahr 2011 vier Kindertageseinrichtungen teil: St. Hildegard, Kindergarten am Wartburgweg und als sogenannter Verbund der Kindergarten Stadtweiherstraße mit der Kinderkrippe Stebenhaberstraße. Allen Einrichtungen wurden zusätzliche Mitarbeiterinnen zur Sprachförde- - Seite 4 -

rung und zusätzliche Ausstattung zur Verfügung gestellt und die Arbeit durch entsprechende Fortbildungen begleitet. Die Finanzierung erfolgt aus Bundesmitteln. Finanzierung von Kindertagesstätten: Die Kitas werden nach dem BayKiBiG durch den Freistaat Bayern und durch die jeweilige Kommune gefördert. Die Förderung erfolgt betreuungsjahr- und kindbezogen und richtet sich nach den Buchungsstunden und den Gewichtungsfaktoren je Kind und Monat auf der Grundlage eines Basiswertes (879,17 Euro). Im Kita-Jahr 2010/11 wurden 1.543 Kinder (2009/10 = 1.495) betreut. Diese Belegung ergibt für Memmingen eine gesetzliche BayKiBiG-Förderverpflichtung durch den Freistaat Bayern und die Stadt Memmingen von jeweils 2.810.402,-- Euro, somit insgesamt 5.620.804,-- Euro (2009/10 = 5.401.570,-- Euro). Pro Platz somit für Kommune und Freistaat jeweils 1.821,-- Euro, insgesamt 3.642,-- Euro (2009/10 = 3.613,-- Euro). Die Förderung pro Kind stieg damit jedoch kaum. Seit dem Betreuungsjahr 2009/10 gibt es eine direkte (Betriebskosten-) Förderung des Bundes speziell für den Ausbau der Betreuung für Unterdreijährige. Aufgrund eines aufwändigen und langwierigen Abrechnungsverfahrens wurde der endgültige Betrag der Förderung für 2009/10 erst im Sommer 2011 durch die Bewilligungsbehörden festgesetzt. Dieser betrug für Memmingen 80.079,-- Euro (576,-- Euro/U3-Platz). Die Gastkinderbeiträge von Gemeinden auswärtiger Kinder sind nicht explizit aufgeführt, da diese nur einen sehr geringen Teil der Gesamtfördersumme ausmachen. Die Abrechnung der gesamten Förderung erfolgt weiter kindbezogen, das heißt dass für jedes Kind ein gesonderter Förderbetrag errechnet und beantragt wird. Dies ist nur mit Hilfe entsprechend aufwändiger EDV- Verfahren möglich. Hierzu wurde im Jahr 2011 unter erheblichen Verwaltungsaufwand das neue, internetbasierte Programm KiBiG.web vom Bayerischen Sozialministerium eingeführt. Ausblick zur Finanzierung von Kitas: Als besondere Herausforderung bzgl. der Finanzierung in 2012 wird die Umsetzung des beitragsfreien letzten Kindergartenjahres gesehen. Da bislang jedoch nur politische Ankündigungen aber noch keine gesetzlichen Regelungen vorliegen, ist noch nicht absehbar, wie dies realisiert werden wird. Angebote in Kindertageseinrichtungen: Wie bereits erwähnt wurden in den Memminger Kindertagesstätten insgesamt mehr Kinder betreut. Der Trend des steigenden Bedarfs für Krippenplätze hielt an. Kurzfristig wurden auch 2,2 % mehr Kindergartenkinder betreut. Aufgrund weiter stagnierender Geburtenzahlen lässt sich hier jedoch keine echte Trendwende ablesen. Pro Jahrgang ist künftig weiter mit 350-360 Kindern zu rechnen. Weiterhin wird der Großteil der Einrichtungen städtisch verwaltet (knapp unter 80% der Plätze). Positiv für die Pluralität und Wahlfreiheit der Eltern ( 3,4 SGB VIII) ist, dass weitere freie Träger eröffnen bzw. schon eröffnet haben (Königskinder e. V.; Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.) Die genaue Verteilung und insbesondere die Entwicklung in den einzelnen Kindertageseinrichtungen sind veröffentlicht unter www.memmingen.de/kita.html. Über diesen Weg wird immer aktuell jede Entwicklung in allen Bereichen der Kindertageseinrichtungen den Familien zur Verfügung gestellt. Kinder unter 3 Jahren: Im Rahmen der Bedarfsplanung wurde festgestellt, dass noch Plätze für Unterdreijährige zu schaffen sind. Ziel des Ausbaus ist gemäß bestehendem Stadtratsbeschluss die Bereitstellung von Plätzen für bis zu einem Drittel der Kinder unter drei Jahren. Dies soll durch sukzessiven Ausbau erreicht werden. Insgesamt wurden in Memmingen 157 (139) Kinder unter drei Jahren betreut. 114 originäre Krippenplätze standen hierbei zur Verfügung. Die übrigen Kinder wurden in Kindergartengruppen aufgenommen. Dies bietet sich oftmals dann an, wenn das Kind kurz vor dem 3. Geburtstag steht. Kinder ab 3 Jahre bis zur Einschulung: In den Kindergärten wurden 1166 (1084) Kinder vom dritten Geburtstag bis zur Einschulung betreut. Die Geburtenentwicklung stagniert, so dass mit dem bestehenden Angebot an Kindergartenplätzen eine Bedarfsdeckung bezogen auf das ganze Stadtgebiet gegeben ist. Nur punktuell kam und kommt es aufgrund von Migrationsbewegungen kurzfristig zu einer gewissen Über-/Unterversorgung. Schulkinder: Bei den Horten ist die Nachfrage trotz gleichzeitig ausgebauter Mittagsangebote an den Schulen, weiter konstant. Es wurden 220 (216) Kinder in den Horten betreut. - Seite 5 -

Integrativplätze: In den Kindergärten und Horten werden behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder betreut. Es sind weiterhin entsprechende integrative Gruppen eingerichtet. Die Zahl der insoweit betreuten Kinder ist leicht steigend bei zuletzt 70 (62). Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nehmen den Sachstandsbericht zur Kenntnis. Sonstiges/Informationen: Im Jahr 2012 werden die Sätze für Vollzeitpflege erhöht.. Ab 1. Juli 2012 wird die Stelle des Kindergartenfachberaters neu besetzt, nachdem sich der langjährige Mitarbeiter, Herr Otto David, in den Ruhestand verabschiedet. Es wird auf die Veranstaltung Berufs- und Bildungsmöglichkeiten in Bayern, einen Informationsabend für russisch sprechende Eltern, am 27.02.2012 um 18.00 Uhr im BiZ hingewiesen. Der Flyer der Kitas wird überarbeitet und neu aufgelegt. Gegen 17.20 beschließt Oberbürgermeister Dr. Holzinger die öffentliche Sitzung Zur Bestätigung: Memmingen, 01.03.2012 Jugendhilfeausschuss Dr. Ivo Holzinger Oberbürgermeister Vorsitzender Diana Wegner Protokollführerin - Seite 6 -