SEEFISCHEREI. Aktuelle Möglichkeiten und Risiken der Fischerei im Nordost-Atlantik. Infn Fischw. 41 (1), 1994

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Transkript:

19 SEEFISCHEREI Aktuelle Möglichkeiten und Risiken der Fischerei im Nrdst-Atlantik R. Schöne, Institut für Seefischerei, Hamburg Vm 24. August bis 02. September 1993 trafen sich in Kpenhagen Wissenschaftler aus Nrwegen, Russland, Spanien, Kanada, Grönland und Deutschland, um Bestandsberechnungen (Assessments) für das 1993 an den Nrdst-atlantischen Beständen des Kabeljau, Schellfisch, Seelachs, Rtbarsch und Schwarzen Heilbutt durchzuführen. Für die Bestandsberechnungen standen der Arbeitsgruppe Daten des es 1992 aus der kmmerziellen Fischerei verschiedener Länder swie Ergebnisse und Indices nrwegischer und russischer Frschungsschiffe zur Verfügung. Die Assessments wurden mit der V.P.A. (Virtual!,pulatin Analysis), mit der XSA (Extended Survivrs Analysis) und der ADAPT-Methde gerechnet. Die wichtigsten Ergebnissse dieser Bestandsberechnungen swie die im Nvember veröffentlichte Stellungnahme des ACFM (Advisry Cmmittee n Eishery Management) sllen im nachflgenden dargestellt werden: Kabeljau (Gadus mrhua) Die Kabeljauanlandungen stiegen vn 269158 t im e 1991 auf 378057 t im e 1992. Hinzu kmmt nach Angaben und Berechnungen der nrwegischen Küstenwache eine Überfischung der ffiziell angegebenen Anlandungen um mindestens 100 t. Demzuflge beläuft sich der Gesamtfang auf vrläufige 508 057 t. Der vereinbarte T AC (Ital Allwable Catch) vn 356000 t wurde smit 1992 in einer nch nie gekannten Höhe vn 152000 t überschritten. Für 1993 werden bei einem vereinbarten T AC vn 500 000 t und einer ähnlich hhen Überfischungsrate wie 1992 Anlandungen in Höhe vn ca. 600 t erwartet. Die Arbeitsgruppe nahm nach ausführlichen Diskussinen Stellung zu diesem Prblem der Überfischung. Es wurde in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß bei einem s hhen Betrag an "ffizieller Überfischung" die tatsächliche Fangmenge nch bedeutend höher sein kann. Eine derartige, illegale und nicht kntrllierte Fischerei eleminiert besnders die jungen, teilweise nch nicht geschlechtsreifen Fische der Z.Z. guten Nachwuchsjahrgänge. Das hat sicher keine psitiven Auswirkungen auf die Entwicklung des Kabeljaubestandes. Eine separate, mit überfischtem Betrag gerechnete Bestandsschätzung ergab aufgrund der derzeit starken Nachwuchsjahrgänge allerdings keine wesentlich ungünstigeren Bestandsgrößen. Bei einer frtdauernden hhen Überfischung ist in den nächsten en eine Bestandsreduzierung jedch nicht auszuschließen. Letztlich führt das Fehlen vn Daten insbesndere über den Altersaufbau dieser illegalen Fänge zu Ungenauigkeiten bei den Bestandsanalysen und beeinträchtigt die Verläßlichkeit der Berechnungen. Wie die Altersanalysen zeigen, dminierten in den Anlandungen 1992 die jüngeren Fische der gänge 1987, 1988 und 1989 mit einem Anteil vn über 40 %. Der ehemals bestandstragende gang 1983 war in den Fängen nur nch mit II % vertreten. 1993 und 1994 muß mit einem verstärkten Eintreten der guten Nachwuchsjahrgänge 1990 und 1991 in die Fischerei gerechnet werden, s daß sich die Altersstruktur nch weiter zugunsten der jüngeren Tiere verschieben wird.

20 Ertrag (1000 1) 1.400 1 ---- ~ mittl FIschereisterblichkeit ----1,2 ; _-------.L 1-----1-J 0 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992,.- Ertrag F' Abb, 1: NO-arktischer Kabeljau (ICES Gebiet I+II). Ertrag und Fischereisterblichkeit F Die Berechnungen der diesjährigen Bestandsanalyse zeigen insgesamt den Nrdst-arktischen Kabeljaubestand innerhalb sicherer bilgischer Grenzen in einem guten und stabilen Zustand. Abbildung 1 zeigt die Fang- und Bestandsentwicklung anhand der Erträge und der fischereilichen Sterblichkeit (F) in dem Zeitraum vn 1962-1992. Vm niedrigen F=0,23 des es 1990 ist ein Anstieg auf F = 0,39 zu bebachten. Auch die Fangerträge stiegen seit 1990 stark an. Berechnungen lassen z.z, jedch keine Gefährdung des Gesamt- und Laicherbestandes erkennen. Die Berechnungen der Gesamtbimasse belaufen sich 1992 auf 2 ()()() ()()() t. Für 1993 werden 2500 ()()() t erwartet. Der Laicherbestand hat 1992 die I Mi. t-grenze überschritten und wird 1994 vraussichtlich bei 900 ()()() t liegen. Eine Beibehaltung der für 1993 angenmmenen fischereilichen Sterblichkeit vn F = 0,42 könnte den Laicherbestand auf dem Langzeitmittel vn 726 ()()() t stabilisieren und gleichzeitig eine mittelfristige Steigerung der Anlandungen erlauben, Rekrutlerung Alter 3 (Md!.) 2.000 1.500 1.000 500 1962 1967, ---------.l..l, 1972 1977 1982 1987 1992 - SSB! R(3) Abb. 2: NO-arktischer Kabeljau (lces Gebiet I+II). Laicherbestand SSB und Recruitrnent

21 Abbildung 2 zeigt den Zustand des Laicherbestandes (Spawning Stck Bimass = SSB) und der Nachwuchsjahrgänge (Recruitment = R: berechnet anhand der 3jährigen). Hier dkumentiert sich der vrher geschilderte Aufwärtstrend beim Laicherbestand und dem Recruitment. Zu den guten Nachwuchsjahrgängen 1989, 1990 und 1991 kmmt ein weiterer guter gang 1992 hinzu. Eine ffizielle Empfehlung bezüglich Beibehaltung der Anhebung des T AC für 1994 wurde vn der Arbeitsgruppe und vm ACFM nicht gegeben. Der T AC für 1994 wird nach dem bisherigen Stand der Fischereiverhandlungen bei ca. 700 000 t liegen. Schellfisch (Me/ßngrammus aeglejinus) Die Bilgie, Verbreitung swie die Bestandssituatin des Nrdst-atlantischen Schellfisches sind denen des Kabeljau sehr ähnlich. Schellfisch ist häufig als Beifang bis teilweise über 40 % bei der Kabeljaufischerei vertreten. Die vrläufige Anlandestatistik für 1992 lag bei 53 355 t. Das sind 15 % weniger als der vereinbarte TAC vn 60 t. Für 1993 werden nach Schätzung der Arbeitsgruppe Fänge in Höhe vn ca. 73 500 t erwartet. Dieser Wert liegt in der Nähe des diesjährigen TAC's vn 72000 t. Die Fangzusammensetzung hat sich zugunsten der jüngeren gänge geändert. Die ehemals bestandstragenden gänge 1982 und 1983 sind nicht mehr dminant in den Fängen vertreten. Die Nachwuchsjahrgänge 1989-1992 werden als gut bezeichnet. Ein überdurchschnittlicher Nachwuchs wird vn den gängen 1989 und 1990 erwartet. Aufgrund einer guten Rekrutierung, eines Anstiegs des Laicherbestandes vn 65 900 t 1991 auf 82 500 t 1992 und der Gesamtbimasse vn 127 500 t 1991 auf 207 100 t 1992 kann die Bestandssituatin beim atlantischen Schellfisch als gut bezeichnet werden. Seelachs (Pl/ßchius Yirens) Die Seelachsanlandungen stiegen vn 108 227 t im e 1991 auf 124 449 t im e 1992. Für 1993 beabsichtigt Nrwegen, die Fangmengen auf 132000 t zu begrenzen. Die Gesamtanlandungen werden 1993 vraussichtlich bei 138 000 t liegen. Nach den Berechnungen der Arbeitsgruppe deutet sich für den Nrdst-atlantischen Seelachs eine psitive Bestandsentwicklung an. Abbildung 3 zeigt seit 1987 eine steigende Ertragskurve, während sich seit 1989 die fischereiliche Sterblichkeit verringerte. Mit F (91) = 0,41 und F (92) = 0,42 lagen diese Werte in Höhe des Langzeitmittels. In Abbildung 4 wird der Zustand des Laicherbestandes und der Nachwuchsstärke dargestellt. Der Laicherbestand liegt weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau vn 79 000 t. Die Rekrutierung weist einen starken gang 1988 aus. Die Berechnungen der Nachwuchsjahrgänge 1989-1991 sind allerdings aufgrund des diesjährigen schlechten Datenmaterials anhand methdischer Veränderungen in den O-Gruppen- und Jung-Fisch-Untersuchungen zweifelhaft. Aussagen und Berechnungen über die Entwicklung des Recruitments, des Laicher- und Gesamtbestandes swie zukünftige Fangmöglichkeiten sind nach Ansicht des ACFM unsicher und müssen überprüft werden. Ein T AC für den NO-arktischen Seelachs wurde daher vn der Arbeitsgruppe und vn ACFM für 1994 nicht vrgeschlagen.

22 Ertrag (1000 1) mittl Fischereisterblichkeit - 0,8 250 200 150 100~, 50 l O~" 1962 1967 1972 1977 ---"---_" _-------L-.L -" 0 1982 1987 1992 ~rtrag Abb. 3: NO-arktischer Seelachs (lces Gebiet l+ll). Ertrag und Fischereisterblichkeit F j SSB (1000 t) 700,' 600 500 400 200 100 1962 1967 1972 Rekrutierung Alter 1 (MI 11.) -----',,--- - 500 400 '200 ~',,/'" v~---<t /~ ""'_ j 100 ~..._/ "... ~~~j 1977 1982 1987 1992 :-- ----" ;-SSB R(l),, Abb. 4: NO arktischer Seelachs (lces Gebiet l+ii). Laicherbestand SSB und Recruiunent Schwarzer Heilbutt (Rheinlulrdtius hippglssides) Das zeitweilige Fangverbt im e 1992 hat dazu geführt, daß nur 8 498 t dieser Fischart angelandet wurden. Das sind 30 % der Anlandungen des es 1991. Auch für 1993 wird aufgrund der schlechten Bestandssituatin beim Schwarzen Heilbutt die Fischerei streng reguliert und eine gezielte Fischerei verbten. Die Anlandungen werden bei einer Größenrdnung vn ca. 11 500 t liegen. Unter Beibehaltung dieser Schnmaßnahmen wird eine Stabilisierung der Bestandsgröße auf ca. 60000 t erwartet. Da auch bei den jüngsten O-Gruppen- und Jung-Fisch-Untersuchungen Nrwegens und Russlands keine zufriedenstelienden der guten Nachwuchsjahrgänge gefunden wurden und Gesamt-und Laicherbestand auf ein histrisches Niveau gesunken sind, muß auch weiterhin die Bestandssituatin beim Schwarzen Heilbutt als kritisch beurteilt werden. ACFM betrachtet den Bestand des Schwar7ßn Heilbutt außerhalb sicherer bilgischer Grenzen und emp-

23 fiehlt eine Reduzierung der fischereilichen Sterblichkeit auff <0, I, um eine Regeneratin des Laicherbestandes zu gewährleisten. Rtbarsch (Sebastes mentella, Sebastes marinus) Die Gesamtanlandungen vn Rtbarsch des es 1992 für den Nrdst-Atlantik (ICES-Gebiete I, Ha, Hb) beliefen sich auf 32 889 t. Das ist ein um 47 % geringerer Fangertrag als im Vrjahr und der niedrigste seit 1969. Nach den Anlandungen der ersten sieben Mnate des es 1993 werden auch in diesem keine höheren Anlandungen erwartet. Die Fischereisituatin der letzten beiden e gibt eindeutige Hinweise auf die schlechte Bestandslage. Die Untersuchungen und Berechnungen der letzten e zeigen eine rückläufige Tendenz der Gesamtbimasse bei beiden Rtbarscharten. Gute bestandsaufbauende Nachwuchsjahrgänge sind nicht in Sicht. Vrhersagen für die beiden Rtbarscharten sind aufgrund der immer nch nicht einheitlichen swie stark differierenden Altersbestimmungsmethden unsicher. Für die zukünftige Befischung der nrdstatlantischen Rtbarschbest>mde ist auch weiterhin Vrsicht gebten. Der T AC in den nächsten en sllte auf dem derzeitigen Stand gehalten werden. Ein einfaches Prduktinsmdell für die westgrönländischen Fischbestände H.-J. Rätz, Institut für Seefischerei, ßremerhaven Die gravierenden Änderungen in der Prduktivität der westgrönländischen Fischbestände, die in der jüngsten Vergangenheit zu erheblichen Ertragseinbullen führten, scheinen im wesentlichen vn den Rekrutierungsprzessen des Kabeljau und den fischereilichen Akti,itäten gesteuert zu sein. Ein multiplikatives Prduktinsmdell, das allein auf' der Anzahl der dreijährigen Rekruten und dem geleisteten Fischereiaufwand basiert, erklärt 87 % der gemessenen Variabilität und prgnstiziert für 1994 bei minimalem Aufwand auf niedrigstem Niveau stagnierende Bestandsgrüllen. Die Bundesfrschungsanstalt für Fischerei führt seit 1982 rcgl'imäßige bilgische Untersuchungen der Grundfischbestände in den Seegebieten vr Westgriinland durch, über deren Ergebnisse an dieser Stelle wiederhlt berichtet wurde. Die Ursachen für die aktuelle Situatin, ein nach ergiebigen Fangerträgen unerwarteter Zusammenbruch der gezielten Kabeljaufischerei im e 1990 swie damit einhergehende Bestandsverluste auch anderer grönländischer Fischarten, sind nch immer ungeklärt. Gegenstand vn Hypthesen waren eine erhöhte, natürlich bedingte Sterblichkeitsrate (1), Abwanderung aus klimatischen Gründen (2), Überfischung (3) und frühere Überschätzung (4) der Bestände. Auf der Basis vn empirisch ermittelten Daten und der Statistik über den fischereilichen Aufw,md sll hier /.u einer Aufklärung der Vrgänge sachlich beigetragen werden. Aufgrund der zu dieser Jaheszeit günstigen Eislage erflgen die Frschungsreisen mit FFS.,Walther Herwig" in die Seegebiete vr Westgrönland alljährlich im vierten Quartal. Häufigkeits- und Längendaten aller gefangenen Fischarten werden zur Ermittlung ihrer Bestandsgröße und -struktur aus den Fängen aufgenmmen, dabei steht der Kabeljau (Gadus mrhua) im Vrdergrund des wissenschatilichen Interesses. Entsprechend der Verbreitung dieser Fischart erstreckt