Medienwoche @ IFA Berlin, 3. September 2008 Jörg Tesch
Früher war das Geschäftsmodell für Fernsehsender weltweit einfach Programmproduktion Senden der Programme über Sender an ein Massenpublikum Verkauf von Werbezeiten 2
Die Situation wird jedoch komplexer Was früher als Fernsehinhalt gesehen wurde wird heute auf DVD gebrannt zeitversetzt über Personal-Video-Recorder (auf PVR) angesehen gestückelt und neu verpackt über das Internet verwertet auf mobilie Endgeräte geladen global syndiziert 3
Das Geschäftsmodell einiger Sender, die sich aus Werbeeinnahmen finanzieren verliert schon seit längerer Zeit an Bedeutung der Kunde verlangt heute Inhalte für ein breiteres Spektrum von Medienkanälen, interaktiven Plattformen und Geräten das Geld der Nutzer verteilt sich über eine wachsende Zahl von Angeboten Sendernetze werden in Zukunft kein Massenpublikum mehr anlocken und ihren Werbekunden keine Premiumpreise mehr abverlangen können. das alte Geschäftsmodell ist nicht mehr lange anwendbar. 4
Fragmentierung in Großbritannien: das Massenpublikum von einst verflüchtigt sich angesichts neuer Kanäle zunehmend Marktanteile der britischen Fernsehsender von 1997-2007 40 35 30 Marktanteile in % 25 20 15 10 5 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Jahr BBC1 BBC2 ITV 1 C4 five Sonstige Quelle: BARB 5
Fragmentierung in Deutschland: Markanteile der deutschen Fernsehsender von 1997-2007 35 30 25 Marktanteile in % 20 15 10 5 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Jahr Das Erste ZDF RTL Sat.1 ProSieben VOX RTL 2 kabel eins Sonstige Quelle: KEK 6
Trends mit Bedeutung für das Fernsehen, die sich in nationalen Märkten unterschiedlich auf Inhalte auswirken können Zunehmende Verbreitungsarten Trends zum Bezahlfernsehen und Pay-per-View mehr Kontrolle der Zuschauer über die konsumierten Inhalte zunehmender Bedarf für Auswahl von Inhalten und Zustelloptionen Fragmentierung des Publikums über diese Medienformate 7
Fortschreitende Fragmentierung Obwohl die Zuschauer viele Optionen haben, bleiben neue Technologien wie PVR oder DVD- Rekorder noch eine Randerscheinung 8
Fortschreitende Fragmentierung Fortschreitende Fragmentierung Ausstattungsgrad privater Haushalte in Deutschland 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Quelle: Destatis, Statista.org, BITKOM, Astra 9 Haushalte in % Fernsehgeräte DVD-Player Videorecorder Satelittenempfangsanlage Kabelanschluss Internetanschluss Breitband-Internetanschlüsse DVD-Recorder 1998 2003 2007
Alternative Werbeformen lösen starre Werbeblöcke ab Splitscreen Crawl Branded Entertainment Querverweise zu Websites mit kontextsensitiver Werbung 10
Maßnahmen zur Defragmentierung und zur Erschließung neuer Einnahmequellen Inhalte und Programme werden über verschiedene Medienkanäle und Formate hinweg angeboten. Inhalte werden nicht nur als Produkte, sondern auch als Dienstleistungen neuer Verpackungen vermarktet. Die Lebensdauer von Inhalten wird verlängert neue erfolgversprechende Strategien für Fernsehsender weisen in 3 Richtungen: Breite, Tiefe und Länge 11
IP TV Entwicklungsland Deutschland 0,4% der Fernsehzuschauer 1% der Breitbandhaushalte Preis Vermarktung Service Infrastruktur Inhalte 12
Deloitte Studien im Internet www.deloitte.com/de Media Predictions 2008 Mobile Entertainment Next Generation TV HDTV Aufbruch in eine neues TV Zeitalter? Television Networks in the 21 Century. Growing critical mass in a fragmenting world 13