«Wandel im Handel» Vom Tauschhandel zum Online-Shopping Sonderausstellung bis 31. Dezember 2014

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Transkript:

Pressetext «Wandel im Handel» Vom Tauschhandel zum Online-Shopping Sonderausstellung bis 31. Dezember 2014 Jedes Kind ist ein Konsument im Kleinen und wird es als Erwachsener im Grossen. Durch alle Zeiten waren Kinder in ihrem Alltag mit dem Handel konfrontiert, und daraus hat sich ein beliebtes Rollenspiel entwickelt. Verkauf und Kauf im Spiel «Verchäuferlis» genannt gehören mit ihren Funktionen und Erlebnissen in die Welt der klassischen Rollenspiele sowohl von Mädchen als auch von Knaben. Das Spiel gestattet dem Kind, wechselweise die Positionen des Verkäufers und des Käufers einzunehmen. Im Spiel eingebaut sind Warenkunde, Nahrungsmittelkenntnis, Preisvorstellungen, Warenvergleich, Kaufentscheid, Anpreisung, Präsentation, Wägen, Verpacken und Kassieren der Ware. Wertvoll sind dabei die Dialoge und der Umgang mit Geld. Die moderne Gesellschaft wird oft als Konsumgesellschaft charakterisiert, folglich ist es konsequent, auch von Konsumkindheit zu sprechen. Konsum ist der Motor der Wirtschaft. Und es braucht auch konsumierende Kinder: Auch mit ihnen lässt sich Geld verdienen, überdies sind sie ja die künftigen Kunden. Mit der Industrialisierung wurden Kinder zunehmend zu einer ernst zu nehmenden Zielgruppe von Wirtschaft und Handel. Elternhaus und Schule möchten sie zu vernünftigen Verbrauchern erziehen, die Wirtschaft wünscht sich primär kleine Konsumenten. Der Titel der neuen Sonderausstellung verrät, dass sich auch der Handel laufend wandelt. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die Neuerungen von einem Ausmass, die für das Kind und sein «Verchäuferlis»-Spiel nicht mehr so einfach nachvollziehbar sind. Die Ausstellung «Wandel im Handel» zeigt diesen Wandel in sechs Stationen anschaulich und erlebbar. Den Anfang macht der Tauschhandel, der seit Menschengedenken praktiziert wird, gefolgt vom Marktstand und den Kaufrufen der Strassenverkäufer. Der nächste Schritt führt in die Handlung, liebevoll auch Tante-Emma-Laden genannt, und von da ist es nicht mehr weit bis zum Warenhaus, zum Grossverteiler und zum Online- Shopping. Im Schweizer Kindermuseum geht es wiederum um die Darstellung von kulturgeschichtlichen Entwicklungen im Wechsel zwischen Erwachsenen- und Kinderwelt. Mai 2013 / Anzahl Zeichen: 2 098 / Anzahl Wörter: 289

Plakat Strassenhändler Marktstand Tante-Emma-Laden Verkaufsladen Bildlegende Bild: kindermuseum plakat wandel im handel Plakat «Handel im Wandel» Bild: kindermuseum strassenhaendler Strassenhändler Bild: kindermuseum marktstand Marktstand Bild: kindermuseum kramladen Tante-Emma-Laden Bild: kindermuseum verkaufsladen Verkaufsladen, um 1945 Schweizer Kindermuseum, Baden Download Medientext sowie druckfähige Bilder unter http://www.kindermuseum.ch/download-pressematerial/15-juni-2013-31-dezember-2014/ Für Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung: Schweizer Kindermuseum Ländliweg 7 5400 Baden Tel. 056 222 14 44 Fax 056 222 68 62 info@kindermuseum.ch www.kindermuseum.ch

Auszüge aus den Ausstellungstexten Tauschhandel In Mitteleuropa begann der Tauschhandel bereits in der Altsteinzeit. Als die Menschen anfingen, in grösseren Gemeinschaften zu leben, stellten sie fest, dass es effektiver war, die Arbeit untereinander aufzuteilen und die Waren zu tauschen. In den Schwellenländern funktioniert der Tauschhandel noch heute, und in der Welt des Kindes kann man ihm zum Beispiel auf dem Pausenplatz begegnen. Strassenhändler Es gab eine Zeit, da wimmelte es in den Städten von Strassenhändlern mit ihren charakteristischen Werberufen, es waren Tabulettkrämer ohne festes Verkaufslokal, die ihre Ware in Körben und auf Bauchläden präsentierten. Auf dem Land zogen Hausierer von Hof zu Hof. Markt Der Markt für Lebensmittel, für Tiere wie auch für Luxusgüter war bereits in der Antike eine feste Institution. Markthändler, meist produzierende Bauern, verkauften ihre frische Ware an die städtischen Konsumenten. Das geschäftige Markttreiben begann früh am Morgen. Wir unterscheiden heute zwischen Tages-, Wochen- und Jahrmarkt, weiter gibt es Spezialmärkte wie Fisch-, Gemüse-, Kleider-, Weihnachts-, Nasch-, Viehund Flohmärkte. Kramladen Der Kramladen wird auch Gemischtwarenladen, Quartierladen oder Tante-Emma-Laden genannt. Er wird meist von einer Familie geführt und betreibt einen Handel im Kleinen. Im Verkaufsangebot finden sich Lebensmittel, Kolonialwaren und Mercerieartikel, also Knöpfe, Zwirne und was man sonst so braucht im Alltag. Die Ware stapelt sich auf Regalen, wird in Vitrinen präsentiert oder lagert in einem Korpus mit Schubladen. Der Krämer wiegt die Artikel, und was nicht fertig verpackt ist, wird in Papiertüten abgefüllt. Bedient wird über den Ladentisch. Warenhaus Paris ist im 19. Jahrhundert der Nabel der Welt, hier öffnen die ersten Warenhäuser ihre Tore: 1853 «Au Bon Marché» auf drei Etagen mit 75 m Fensterfront, 1855 «Les Grands Magasins du Louvre», 1865 «Au Printemps» mit fünf Etagen und 230 m Fensterfront. Diese mehrgeschossigen Bauten aus Eisen und Glas mit ihren spezifischen Lichthöfen Tempel der Schau- und Kauflust an guter Passantenlage spielen in der neuen Baukunst eine wichtige Rolle. Sie reihen sich ein in die Bahnhof-, Grandhotel-, Opernhaus- und Stadttheater-Architektur. 1880, bereits drei Jahre nach Edisons Erfindung, glühen im «Au Printemps» 300 elektrische Lampen! 1881 wird in Bern das Warenhaus der Gebrüder Loeb eröffnet, in Zürich 1892 J. Webers Bazar (heute Globus) und 1899 das Warenhaus Jelmoli.

Supermarkt Der Supermarkt, meist eingeschossig und mit mindestens 400 m 2 Verkaufsfläche, bietet die Möglichkeit, alles Notwendige an einem Ort zu finden. Er ist ein Zeichen des Aufbruchs in die Moderne: helle, grosszügige Raumgestaltung, vielfältiges Warenangebot, attraktive Warenpräsentation, vernünftige Preise sowie die Möglichkeit, anonym einkaufen und einfach parkieren zu können. Parallel zum Supermarkt gibt es noch den Discounter, den Hypermarkt, den Fachmarkt, den Outlet Store, das Shopping-Center und neuerdings das Online-Shopping. Shopping-Center Einkaufen als Vergnügen ist historisch gesehen neu. Zwar gab es die Warenhäuser in den europäischen Grossstädten mit ihrem Angebot für die Mittel- und Oberklasse. Erst mit dem Wirtschaftswunder in den Achtzigerjahren wurden die Konsumgüter aber für alle sozialen Schichten erschwinglich. Man ging nicht mehr nur einkaufen, um den Lebensbedarf zu decken, sondern um zu flanieren, sich den Reizen hinzugeben und sich zu vergnügen. Online-Shopping Gemäss neusten Studien ist der regelmässige Online-Shopper im Moment noch häufiger männlich, zwischen 30 und 39 Jahre alt und bringt eine hohe Schulbildung mit. Mai 2013 / Anzahl Zeichen: 3 613 / Anzahl Wörter: 515

Vom Tauschhandel zum Online-Shopping Lebenshaltungskosten 1800 1850 Wohnen 11 % Heizung 12 % Essen 59 % Kleider 17 % Übriges 1 % Lebenshaltungskosten 1870 im Handel Vom Tauschhandel zum Online-Shopping Verbrauchsstruktur einer relativ gehobenen Arbeiterschicht. Teils sehr heterogenes Erhebungsmaterial. Durch alle Zeiten waren Kinder in ihrem Alltag mit dem Handel konfrontiert, und daraus hat sich ein beliebtes Rollenspiel entwickelt. Kauf und Verkauf ist für Mädchen und Knaben gleichermassen reizvoll. Das Spiel gestattet dem Kind, wechselweise die Positionen des Verkäufers und des Käufers einzunehmen. Im Spiel eingebaut sind Warenkunde, Nahrungsmittelkenntnis, Preisvorstellungen, Warenvergleich, Kaufentscheid, Anpreisung, Präsentation, Wägen, Verpacken und Kassieren der Ware. Wertvoll sind dabei die Dialoge und der Umgang mit Geld. Quelle: Siegenthaler, Jürg: Zum Lebensstandard schweizerischer Arbeiter im 19. Jahrhundert, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik 1965, S. 440. Wohnen 15,8 % Heizung und Beleuchtung 5,4 % Essen 57,8 % Bekleidung 4,5 % Schuhe 4,5 % Wäsche und Bettzeug 2,3 % Bildung (Lehrmittel für die Kinder) 0,3 % Gesundheit (Arzt und Medizin) 2,3 % Steuern 1,3 % Versicherungen 1,8 % Verschiedenes 4,1 % (Militär, Geburts- und Sterbefälle) Lebenshaltungskosten 1912 Wohnen (inkl. Unterhalt) 10,7 % Heizung und Beleuchtung 3,1 % Essen 46,0 % Genussmittel 4,7 % Bekleidung 7,0 % Schuhe 2,2 % Reinigung 3,0 % Bildung, Erholung, Vereine 4,1 % Mobilität 1,7 % Wohnungseinrichtung 8,0 % Gesundheit, Körperpflege 1,8 % Übriger Verbrauch 3,8 % Steuern 1,4 % Versicherungen 2,4 % Budget einer Zürcher Arbeiterfamilie von fünf Personen. Nach eigenen Angaben verdiente der Arbeiter pro Jahr 1200 Franken und seine Frau 300 Franken. Die Gesamtausgaben beliefen sich aber auf gut 2212 Franken. Folglich musste er, bis seine Kinder ins erwerbsfähige Alter kamen, entweder von seinen Ersparnissen leben oder aber z.b. teurere Lebensmittel wie Fleisch und Brot durch die billigeren Kartoffeln ersetzen. Quelle: Gruner, Erich: Die Arbeiter in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Soziale Lage, Organisation, Verhältnis zu Arbeitgeber und Staat, Bern 1968, S. 143. Durchschnitt einer Arbeiterfamilie. Bei einer Angestellten- oder Beamtenfamilie sind die prozentualen Ausgaben für Essen und Genussmittel niedriger (knapp 40 %), dafür sind die prozentualen Ausgaben für Wohnungseinrichtung, Bildung, Erholung und Vereine, Gesundheit und Körperpflege sowie Steuern und Versicherungen höher. Quelle: Ritzmann-Blickenstorfer, Heiner (Hrsg.): Historische Statistik der Schweiz, Zürich 1996, S. 926. Lebenshaltungskosten 1949 Wohnen 11,9 % Heizung und Beleuchtung 4,4 % Essen 33,2 % Genussmittel 3,0 % Bekleidung 10,7 % Bildung und Erholung 7,1 % Mobilität 2,3 % Wohnungseinrichtung 3,8 % Gesundheitspflege 4,2 % Reinigung (Kleider, Wohnung) 1,7 % Steuern, Gebühren 3,7 % Versicherungen 10,4 % Verschiedenes 3,6 % Durchschnitt einer Arbeiterfamilie. Im Vergleich dazu haben Angestelltenfamilien niedrigere prozentuale Ausgaben bei Essen und Genussmitteln (knapp 29 %). Sie geben dafür prozentual mehr aus für Wohnungseinrichtung, Gesundheitspflege sowie Bildung und Erholung. Quelle: Bundesamt für Statistik Lebenshaltungskosten 2008 Wohnen und Energie 16,8 % Essen 9,5 % Bekleidung und Schuhe 3,3 % Bildung, Erholung, Kultur 6,8 % Mobilität 7,9 % Gast- und Beherbergungsstätten 5,3 % Kommunikation 2,1 % Übrige Konsumausgaben (u.a. Körperpflege) 10,3 % Steuern und Gebühren 11,5 % Sozialversicherungsbeiträge 11,7 % Krankenkasse 7,5 % Übrige Transferausgaben 7,4 % (u.a. Versicherungen, Gebühren) Durchschnitt einer Familie mit zwei Kindern. Quelle: Bundesamt für Statistik Zusammengestellt durch Schweizer Kindermuseum, Juni 2013 Schweizer Kindermuseum Di Sa 14 17 Uhr So 10 17 Uhr Ländliweg 7 5400 Baden Telefon 056 222 14 44 www.kindermuseum.ch