PRESSEINFORMATION Francisco de Goya»Alle Radierzyklen«Eröffnung: Donnerstag, 16.07.2015 Ausstellungsdauer: 17.07.2015 13.09.2015 Das Münchner Künstlerhaus präsentiert im Sommer 2015 alle Radierzyklen Goyas. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das grafische Werk des spanischen Künstlers und demonstriert eindrücklich Goyas geniale künstlerische Gestaltungskraft, seine Experimentierfreude und außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Eine Ausstellung der Extraklasse Francisco José de Goya y Lucientes (1746 1828) gilt als Wegbereiter der Moderne. Insbesondere Goyas Einfluss auf die grafische Kunst ist beachtlich. Längst gilt sein Radierwerk als visionär. In seinen vier Zyklen»Los Caprichos«(launige Einfälle)»Tauromaquia«(Stierkampf)»Disparates«(Torheiten)»Desastres de la Guerra«(Schrecken des Krieges) beschäftigt sich Goya mit sozialkritischen Themen wie Korruption, Eitelkeit, Unwissenheit und Gewalt. Seine Arbeiten zeigen einen realistischen und kritischen Blick auf die damaligen gesellschaftlichen und politischen Ereignisse in Spanien. Krieg, Armut, Gewalt, soziale Ungerechtigkeit und der Niedergang der Sitten werden vom Künstler teils ironisiert, teils bizarr anmutend, stets schonungslos anklagend dargestellt. Mehr als 200 Jahre nach Entstehung der Serien sind seine Radierungen noch immer hochbrisant und gelten als Meisterwerke. Von 17. Juli bis 13. September 2015 zeigt das Münchner Künstlerhaus eine in ihrer Vollständigkeit äußerst seltene Ausstellung. Mit rund 222 Exponaten wird das alle vier Zyklen umfassende Grafikwerk von Francisco de Goya aus der Sammlung von Richard H. Mayer, Kunstgalerien Böttingerhaus, Bamberg, zu sehen sein. Hervorzuheben ist die Serie aus der Erstausgabe von»los Caprichos«mit 80 Grafiken aus dem Jahre 1799.
Vier weltberühmte Radierzyklen»Los Caprichos«Der Zyklus»Launige Einfälle«mit 80 Grafiken entstand in den Jahren 1797-1799 und zeichnet das Bild einer dekadenten, sich am Abgrund befindenden Gesellschaft nach. Gewalt, Prostitution, Habgier und Aberglaube bestimmten das Verhalten der damaligen Gesellschaft in Spanien stellvertretend für ganz Europa und erinnern mitunter an Höllendarstellungen eines Hieronymus Bosch. Die Radierungen sind voll tiefgründigem Hintersinn und enthalten versteckte Botschaften, die sich erst heute anhand der handschriftlichen Kommentierungen des 19. Jahrhunderts entschlüsseln lassen. Die»Caprichos«zählen zu den bekanntesten Kunstwerken Spaniens.»Los Desastres de la Guerra«In seiner zweiten Serie, ebenfalls 80-teilig, thematisiert Goya in schonungsloser Offenheit die katastrophale Hungersnot während des spanisch-französischen Krieges (1808-1814), die Verrohung der Menschen und den Niedergang jeglicher moralischer und ethischer Werte. In»Schrecken des Krieges«stellt er all die Grausamkeiten und Brutalitäten seiner Zeit drastisch dar und inspirierte durch seine ungeschminkten künstlerischen Zeitdokumente zahlreiche Künstler.»La Tauromaquia«Goyas dritter Zyklus entstand zwischen 1814 und 1816 und wirkt auf den Betrachter im Gegensatz zu den anderen Radierzyklen vergleichsweise harmlos insbesondere im Hinblick auf seine Aussage. Die Serie»Die Kunst des Stierkampfes«besticht jedoch durch etwas anderes: Bemerkenswert ist die technisch hohe Qualität der 40 Blätter. Goya scheint Momente des Kampfes von Mensch gegen Tier sekundengenau zu erfassen. Fast wie ein Daumenkino, eine Abfolge von fotografischen Serienbildern, muten die Radierungen an. Damit gelang Goya, die historische Entwicklung des Stierkampfes in Spanien wiederzugeben.»los Disparates«Der Zyklus, der wohl am meisten Rätsel aufgibt, entstand vermutlich zwischen 1815 und 1824. Mit seinen 22 Blättern zählt»torheiten«zum Spätwerk des Künstlers. Monsterhafte Wesen, gequälte Gestalten, fliegende Hexen, puppenhaft dargestellte, hilflose Menschen diese häufig wiederkehrenden teils alptraumhaft anmutenden, fantastisch-groteske Motive geben auch Aufschluss über den Seelenzustand des Künstlers. Aufgrund ihrer Vollständigkeit, bietet die Ausstellung im Münchner Künstlerhaus die seltene Gelegenheit, das gesamte grafische Werk Goyas kennen zu lernen, sich mit den politischen und gesellschaftskritischen Intentionen des Künstlers auseinanderzusetzen und Wesentliches über das Zeitalter der Aufklärung in einem sozial, religiös und kulturell zerrissenen Land zu erfahren.
Tägliche Führungen mit Druckdemonstration Wie in den Jahren zuvor bietet das Münchner Künstlerhaus während der achtwöchigen Ausstellung täglich um 11:30 Uhr Führungen an, um einem breiten Publikum einen der herausragendsten Radierkünstler der Kunstgeschichte vorzustellen. Das Besondere dieser ca. eineinhalbstündigen Führungen ist, dass ihnen eine rund 15-minütige Druckvorführung im überdachten Innenhof des Künstlerhauses vorausgeht. Während der kurzen Demonstration wird den Besuchern live an Druckmaschinen gezeigt, wie eine Druckgrafik entsteht und welcher Aufwand und welche handwerklichen Fähigkeiten dafür vonnöten sind. Vielseitiges Kulturprogramm Bei Workshops (von 2-5 Stunden) in der Lithografiewerkstatt des Münchner Künstlerhauses und im Innenhof lernen die Teilnehmer die Technik der Radierung und Lithografie kennen und erstellen eigene Steinlithografien und Radierungen. In altersgerecht konzipierten Workshops für Kinder und Jugendliche wird die Vorbereitung und Durchführung der Grafik demonstriert. Die jungen Teilnehmer können die Technik der Radierung und der Lithografie ausprobieren und dürfen selbst drucken. Das phantastische Figurentheater mit der Inszenierung Symphonie fantastique von Georg Jenisch und der Musik von Hector Berlioz wird an zwölf Abenden von Juli bis September im Festsaal aufgeführt. Ganz im Zeichen Goyas handelt das Stück von Träumen und Phantasien, von Liebe und Idylle, die zur Raserei führen und die Brüchigkeit der Illusion von einer heilen Welt aufdecken. Dabei bedient sich die Inszenierung der grausamen und fantastischen Figuren aus Goyas Radierungen und bezieht auch die Untertitel in die Handlungsstränge mit ein. Erlesene Schätze der Literatur zum Künstler Goya wird der Theaterkenner, Kritiker und Autor C. Bernd Sucher präsentieren. Seit nunmehr 15 Jahren äußerst erfolgreich mit seinem Literaturformat "Suchers Leidenschaften" zählt er, wie bei den vorangehenden Ausstellungen, zu den Glanzpunkten des Kulturprogramms. Die Montagabende stehen ganz im Zeichen des etablierten KünstlerhausKinos mit preisgekrönten Filmen berühmter Künstlerpersönlichkeiten wie Caspar David Friedrich, Camille Claudel oder Francisco de Goya. KulturSommer ein abendlicher Ausklang im Festsaal oder überdachten Innenhof in mediterraner Atmosphäre. Genießen Sie nach einem Ausstellungsbesuch wöchentlich Flamenco mit Tanz und Gesang, Konzerte mit Salsa-Rhythmen und Weltmusik sowie kleine Köstlichkeiten.
Daten und Fakten Sämtliche Informationen zur Goya-Ausstellung, sowie über das Kultur- und Begleitprogramm erhalten Sie im Internet unter: www.goya-muenchen.de Francisco de Goya:»Alle Radierzyklen«Eröffnung: Donnerstag, 16.07.2015 Ausstellungsdauer: 17.07.2015 13.09.2015 Öffnungszeiten: Montag 10:30-22:00 Uhr Dienstag bis Sonntag 10:30-19:30 Uhr Tägliche Führungen mit Druckdemonstrationen Sonderführungen nach Vereinbarung Eintritt Ausstellung: 9,- regulär 7,- Rentner 5, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte Kinder bis 6 Jahre frei Montag ab 20:00 Uhr (Abendkasse): 6,- Gruppen ab 10 Personen: 7,- regulär / 5,- Rentner / 3,- Schüler Führung inklusive Druckdemonstration: 7,- regulär 4,- Schüler und Studenten jeweils zzgl. Ausstellungseintritt Bisherige Ausstellungen im Münchner Künstlerhaus: 2014: Hundertwasser Hasegawa»Orient & Okzident«2013: Salvador Dalí»Das Goldene Zeitalter«
Bildmaterial Auswahl:»Los Caprichos«(Launige Einfälle) Goya_Los Caprichos_Nr.01_Francisco Goya y Lucientes, Maler Goya_Los-Caprichos_Nr. 10_Die Liebe und der Tod»Tauromaquia«(Die Kunst des Stierkampfes) Goya_Tauromaquia_Nr.02_Eine Art der Jagd zu Fuss Goya_Tauromaquia_Nr.20_Wendigkeit und Waghalsigkeit des Juanito Apinani in der Arena von Madrid»Disparates«(Torheiten) Goya_Los_Disparates_Nr.04_Dummkopftorheit Goya_Los-Disparates_Nr:13_Eine Art zu fliegen
»Desastres de la Guerra«(Schrecken des Krieges) Goya_Los-Desastres-de-la-Guerra_Nr.02_ Mit oder ohne Vernunft Goya_Los-Desastres-de-la-Guerra_Nr.12_Dafür wurdet ihr geboren Diese und weitere Bilder zur Ausstellung finden Sie in hoher Auflösung in unserer Dropbox. In Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Ausstellung Goya Alle Radierzyklen im Münchner Künstlerhaus können die Bilder lizenzfrei verwendet werden: Hier gelangen Sie zu den Bildern: https://www.dropbox.com/sh/9h2u7rl4ihalfau/aab_xhvucjtdeg4d0waiopbaa?dl=0 Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Pressekontakt Angelika Slagman Sabine Gottstein Münchner Künstlerhaus Münchner Künstlerhaus +49-089-599184-25 +49-089-599184-25 presse@kuenstlerhaus-muc.de presse@kuenstlerhaus-muc.de www.goya-muenchen.de www.goya-muenchen.de