Bibliotheksverbünde und ihre Dienstleistungen für Spezialbibliotheken Dr. Marion Mallmann-Biehler Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)

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Transkript:

Bibliotheksverbünde und ihre Dienstleistungen für Spezialbibliotheken Dr. Marion Mallmann-Biehler Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) 1. Verbünde in Deutschland In Deutschland bieten sechs regionale Bibliotheksverbünde sowie die überregionale Zeitschriftendatenbank ihre Dienstleistungen vor allen wissenschaftlichen Bibliotheken aller Größenordnungen und Schwerpunkte an. Bibliotheksverbund Bayern Sitz der Verbundzentrale: München http://www.bib-bvb.de/ Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV) Sitz der Verbundzentrale: Göttingen Kooperationspartner: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein http://www.gbv.de/ Hessisches Bibliotheks-Informationssystem (HEBIS) Sitz der Verbundzentrale: Frankfurt/M. Kooperationspartner: nördlicher Teil des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz des Landes Rheinland-Pfalz http://www.hebis.de/ Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) Sitz der Verbundzentrale: Berlin http://www.kobv.de/ 1

Nordrhein-westfälischer Bibliotheksverbund Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen HBZ Sitz der Verbundzentrale: Köln Kooperationspartner: Regierungsbezirke Koblenz, Trier des Landes Rheinland-Pfalz http://www.hbz-nrw.de/ Südwestdeutscher Bibliotheksverbund Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg Sitz der Verbundzentrale: Konstanz Kooperationspartner: Südlicher Teil des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz des Landes Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen http://www.bsz-bw.de/ Zeitschriftendatenbank (ZDB) Sitz: Berlin http://www.zeitschriftendatenbank.de/ Mit der Suchmaschine Karlsruher Virtueller Katalog (KVK), URL: http://www.ubka.unikarlsruhe.de/kvk.html, können die Verbunddatenbanken und noch einige mehr für die Literatursuche benutzt werden, aber für die übrigen Dienstleistungen jedes Verbundes muß der Benutzer direkt auf die Webseiten des Anbieters zugreifen. Alle Verbünde bieten ihren Teilnehmerbibliotheken folgende Dienstleistungen an: Kooperative Katalogisierung mit Fremddatenangeboten Unterstützung der lokalen Bibliothekssysteme mit Bereitstellung von Schnittstellen, Datenexport in die Systeme (mit Ausnahme des KOBV, der keine zentrale Datenbank zur Verfügung stellt sondern eine Suchmaschine über die dezentralen Bestände der Teilnehmereinrichtungen) Online Fernleihe Regionale Bibliothekenverzeichnisse Verschiedene Angebote für eine Digitale Bibliothek 2

Hierbei differieren die Verbünde erheblich, teilweise ein umfassendes zentrales Angebot wie beim HBZ oder Einzelangebote anderer Verbünde Fortbildung, Schulungen Das HBZ Nordrhein-Westfalen kann als einziges Service-Zentrum umfassende, bundesweite Fortbildungen anbieten. 2. Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg Im folgenden erläutere ich am Beispiel des BSZ Dienstleistungen, die vor allem für Spezialbibliotheken nützlich sind. 2.1 Kooperative Katalogisierung Am Südwestdeutschen Bibliotheksverbund weisen ca. 1100 vorwiegend wissenschaftliche Bibliotheken ihre Bestände nach. Der SWB enthält derzeit 30 Mio Bestandsnachweise und 10 Mio Titel mit den Schwerpunkten Kunst, Recht, Theologie, aber auch andere Sondersammelgebiete. Das BSZ beschafft in erheblichem Umfang Fremddaten als generelles Angebot an alle Teilnehmerbibliotheken. So kommen spezielle Wünsche, z.b. Indian Books von DK Agencies, allen zugute. Derzeit umfaßt das Fremddatenangebot ca. 9 Mio Titel folgender Quellen: Deutsche Nationalbibliographie (DNB) Die Deutsche Bibliothek (GKD, SWD, PND) Zeitschriftendatenbank (ZDB) British National Bibliography LoC (Library of Congress) English Books CASALINI LIBRI Altbestandsdaten der Bayerischen Staatsbibliothek München Indian Books von DK Agencies Französische Daten von AAL - Aux Amateurs de Livres Maßstab für die Effizienz der kooperativen Katalogisierung im Verbund ist eine möglichst hohe Nutzung von bereits vorhandenen Titelaufnahmen: Eigenkatalogisierung: 22,5 % 3

Verbundnutzung: 77,5 %. 2.2 SWBplus 1 Eine neue Dienstleistung, die in ganz besonderem Maße für Spezialbibliotheken und ihren wissenschaftlichen Nutzerkreis interessant, stelle ich im Folgenden ausführlicher dar: Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg BSZ verfolgt schon seit Jahren das Ziel, die bibliographischen Daten in der Verbunddatenbank des SWB mit zusätzlichen Informationen zu ergänzen. Digitale Dokumente und multimediale Objekte informieren Literatursuchende nicht nur umfassender, sondern auch kritischer ( z. B. Rezensionen ) als ausschließlich bibliographische Angaben. Diese zusätzlichen Informationen können wichtige Entscheidungskriterien bei der Auswahl von Literatur sein und die Recherche nach Medien rationalisieren. Unter Weiterführende Informationen werden in der Verbunddatenbank des SWB Links zu digitalen Dokumenten, multimedialen Objekten und Online-Ressourcen angeboten. In SWBplus werden ausschließlich diese Weiterführenden Informationen angeboten. Die Struktur von SWBplus Da das BSZ bereits das Rezensionsorgan : Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) ; Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft, herausgibt und verwaltet, entstand das Konzept, eine Datenbank für Rezensionen und Klappentexte aufzubauen. Parallel dazu wurde eine Sammlung von LINKS zusammengetragen, die Rezensionsquellen zu den einzelnen Wissenschaftsgebieten beinhaltet. Im Kern enthält diese historisch gewachsene Struktur bereits alle Komponenten, aus denen SWBplus heute besteht : Datenbank SWBplus LINK-Service 4

Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft Mitarbeit Datenbank SWBplus Ursprünglich als Datenbank für Rezensionen und Klappentexte konzipiert, werden in der Datenbank SWBplus nicht nur digitale Dokumente wie Abstracts, Aufsätze, Begleittexte, Inhaltsverzeichnisse, Literaturberichte, Textproben und Verlagsinformationen angeboten, sondern auch andere Medienarten, sofern sie mit einem gängigen Browser angezeigt werden können. Für die Recherche in der Datenbank SWBplus werden die Daten entsprechend den Suchaspekten in einem Kategorienschema erfasst. Dieses Schema erstreckt sich über 24 Kategorien, obligatorisch müssen allerdings nur 5 Kategorien ausgefüllt werden : 001 Lieferung 003 Id.-Nr. des Dokumentes 006 Dokumenttyp 007 Autor 019 Dateityp Zu bedenken ist allerdings, dass nur eine umfangreiche Erfassung der Zugangsdaten es den Literatursuchenden ermöglicht, ihre Suchanfragen in SWBplus präzise zu formulieren. Für die Recherche stehen diverse Suchstrategien zur Verfügung. Für die Indexsuche können alphabetische Indices zu Autoren / Personen, Institutionen, Rezensenten, Stichworte, und Titeln ausgewählt werden. 1 Der Text zu SWBplus wurde von Hermann Wotke (hermann.wotke@bsz-bw.de) verfaßt, der zugleich Ansprechpartner für SWBplus ist. Meinem Kollegen vielen Dank! 5

Mit der Recherche in den Indices kann man feststellen, ob und in welcher Schreibweise die gewählten Suchbegriffe in der Datenbank SWBplus enthalten sind. Außerdem können Suchanfragen überprüft werden, die keinen Treffer erzielt haben. Für die direkte Recherche werden drei Varianten angeboten. Über die Einfache Suche oder die Erweiterte Suche können Suchbegriffe zu folgenden Aspekten eingegeben werden : Autor / Person, Institution, ISBN, ISSN, Lieferung, Rezensent, Stichwort, SWB-Id.- Nr., Titel, und Verlag. Bei der Volltextsuche wird die eingegebene Zeichenfolge in den bibliographischen Daten und dem Text des Dokumentes gesucht. Mit der Einschränkung der Recherche auf einzelne Dokumenttypen kann die Suche weiter eingegrenzt werden. Als erstes Ergebnis der Suche wird eine Kurztitelliste angezeigt, aus der entsprechende Titel ausgewählt werden können. Der Text eines Dokumentes im Dateiformat html wird parallel mit der rudimentären Titelanzeige, entsprechend den verfügbaren Zugangsdaten, angezeigt. Liegt das Dokument als PDF-Datei vor, dann muss diese separat über den Titel geöffnet werden. 6

Über den Link Bestand im SWB / Bibliographischer Hinweis kann direkt in die Verbunddatenbank SWB gesprungen werden. Angezeigt wird die Titelaufnahme nach RAK-WB mit den vollständigen bibliographischen Daten und Informationen über den Bestandsnachweis in Bibliotheken der Regionen des SWB. Analog dazu kann, bei einer Recherche in der Verbunddatenbank SWB, das entsprechende digitale Dokument aus der Datenbank SWBplus aufgerufen werden. Durch diese gegenseitige Verknüpfung der Datenbanken SWBplus und SWB bilden digitale Dokumente, audiovisuelle Medien, Bestandsnachweise und bibliographische Angaben eine Informationseinheit. LINK-Service Der LINK-Service ist ein ergänzendes Angebot zu den Inhalten der Datenbank SWBplus. Damit wird der gezielte Zugriff auf externe Rezensionsquellen ermöglicht. In Anlehnung an die Systematik der DDB werden in einer thematisch strukturierten Liste kommentierte Links zu Sammlungen von Rezensionen zusammengetragen. Inwieweit diese Links zukünftig auch in die Datenbank SWBplus integriert werden können, wird noch geklärt. 7

Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft Informationsmittel (IFB) wird von Dr. Klaus Schreiber seit 1993 herausgegeben. Dr. Schreiber und sein kompetenter Mitarbeiterstab rezensieren Informationsmittel aller Gattungen und medialer Angebotsformen. Die elektronische Ausgabe von Informationsmittel (IFB) wird vom BSZ produziert. Sämtliche Texte, Rezensionen, Inhalts-, Mitarbeiterverzeichnisse, Begleittexte und Vorworte liegen als PDF-Dokumente vor. Die Hefte der Jahrgänge 1 (1993) 9 (2001) werden in einer Tabelle angezeigt. In den Inhaltsverzeichnissen der einzelnen Hefte, die in das Dateiformat HTML umgearbeitet wurden, kann über Links nach einzelnen Rezensionen recherchiert werden. Ab Jahrgang 10 (2002) sind sämtliche Texte der jeweiligen Ausgabe von Informationsmittel (IFB) in der Datenbank SWBplus recherchierbar. Parallel dazu kann auf die Rezensionen dieser Hefte weiterhin über das Inhaltsverzeichnis zugegriffen werden. Mitarbeit SWBplus kann nur durch die Mitarbeit engagierter Personen und interessierter Institutionen weiter ausgebaut werden. Zusätzliche Informationen zu den bibliographischen Angaben können nicht oder nur in geringem Maße von den bibliothekarischen Fachkräften, sondern hauptsächlich von den entsprechenden Fachwissenschaftlern erarbeitet werden. Das Konzept von SWBplus sieht vor, Personen, Interessengruppen und Institutionen eine Plattform zu bieten, digitale Dokumente zu veröffentlichen und gleichzeitig in den Dienst bibliothekarischer Information zu stellen. Für die Veröffentlichung eines Dokumentes in der Datenbank SWBplus muss die Lieferung, die Recherche und die Verknüpfung mit den bibliographischen Daten in der Verbunddatenbank SWB gewährleistet sein. Texte und Bilder sollten im Dateiformat HTML geliefert werden. Liegen bereits Texte in einem anderen Format vor, muss mit dem BSZ abgesprochen werden, wie dieses Material übernommen und integriert werden kann. 8

Als Voraussetzung für eine Recherche müssen Zugangsdaten erfasst werden. Diese Zugangsdaten müssen z. Zt. in einer txt-datei nach folgendem Schema erstellt werden : 001 PER Graf [ Lieferung ] 003 4576482rez [ Id.-Nr. der Rezension ] 005 4576482 [ SWB-Id.-Nr. der TA zur Rezension ] 005 2512282 zu Bd. 2 [ SWB-Id.-Nr. der TA zu Bd. 2 ] 006 Rezension [ Dokumenttyp ] 007 Handbuch der Baden-Württembergischen... [ Titel des Buches ] 008 Schaab, Meinrad [ Verfasser des Buches ] 009 Kommission für Geschichtliche Landes... [ Institution / Körperschaft ] 010 3-608-91466-8 [ ISBN ] 018 Graf, Klaus [ Rezensent ] 019 text/html [ Dateityp ] Die Kategorien 001 / 003 / 006 / 007 / 019 müssen erfasst werden. Die anderen Kategorien sollten im Interesse des Literatursuchenden ausgefüllt werden. Denn je mehr Zugangsdaten vorliegen, umso differenzierter können Suchanfragen formuliert werden. Das BSZ arbeiten daran, die Erfassung der Zugangsdaten zu automatisieren. Das Kategorienschema wurde bewusst einfach gehalten, damit jeder, der z. B. Rezensionen liefern will, diese Kategorien ohne bibliothekarisches Vorwissen selbst ausfüllen kann. Differenziert erschlossene Titelaufnahmen nach RAK-WB liegen in der Verbunddatenbank SWB vor. Die Dokumentlieferung besteht folglich aus zwei Dateiarten : einer HTML-Datei für das Dokument oder audiovisuelle Medium und einer txt-datei mit den Zugangsdaten. Interessenten, die Dokumente liefern möchten, bitten wir, sich mit dem BSZ in Verbindung zu setzen. Mitarbeiter des BSZ stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung und bieten ihre Unterstützung bei der Klärung von Problemen an. Außerdem erhalten Sie entsprechende Arbeitsunterlagen vom BSZ. Für die Aufnahme eines Vorschlages für den LINK-Service kann ein entsprechendes Formular ausgefüllt oder eine Mitteilung per e-mail an das BSZ geschickt werden. 9

SWBplus ist ein Angebot für Literatursuchende, aber auch für Fachreferenten, dessen Qualität durch eine quantitative Zunahme an Abstracts, Aufsätzen, Begleittexten, Inhaltsverzeichnissen, Klappentexten, Literaturberichten, Rezensionen, Textproben, Verlagsinformationen etc. gesteigert wird. Da SWBplus nur durch Ihre Mitarbeit weiter ausgebaut werden kann, bestimmen Sie die inhaltlichen Schwerpunkte von SWBplus. Bei der Zusammenarbeit konzentriert sich das BSZ auf konzeptionelle, technische, organisatorische Aufgaben und die langfristige Archivierung der digitalen Dokumente und audiovisuellen Medien. 2.3 Unterstützung lokaler Bibliothekssysteme An das BSZ werden sehr viele Anfragen bezüglich verschiedener Lokalsysteme, Anforderungen an Schnittstellen zu anderen Systemen usw. gestellt. Das BSZ bemüht sich insbesondere darum, allen am SWB-Verbund interessierten Bibliotheken die Teilnahme am Verbund dadurch zu ermöglichen, daß der Datentransfer in die lokalen Bibliothekssysteme reibungslos funktioniert, sei es durch die aktuellen Datenlieferungen oder/und den Download mit den Verbund-Client KATWIN, der vor allem für die EDV-unterstützte Erwerbung benötigt wird. Das BSZ bietet diesen Service für die gängige Bibliothekssysteme an, so daß im Prinzip jede kleine Spezialbibliothek am Verbund teilnehmen kann. Dieser Service wird verbessert, wenn der SWB auf ein neues Verbundsystem migriert. Die Ausschreibung ist derzeit im Gange. Das BSZ garantiert allen Verbundteilnehmern einen reibungslosen Datentransfer mindestens über die MAB2- Schnittstelle und einen Serviceanfang des bisherigen Client KATWIN. Das BSZ unterstützt und betreut derzeit 40 Bibliotheken bei der Einführung und Betrieb des Systems HORIZON. 15 Bibliotheken werden im Vollservice mit OPAC und ggf. Ausleihe versorgt, d.h. der zentrale Server steht im BSZ. Diese Dienstleistung ist für kleinere bis mittlere Bibliotheken ohne eine EDV-Abteilung in der Einrichtung ein sehr wichtiges Angebot, das zunehmend Interesse findet. 10

Mehrere Zusatzleistungen durch das BSZ (z.b. Mahnschreiben, Statistik) ergänzen diese Angebot. Der Barcordeetikettendruck für die Ausleihe wird von vielen Verbundteilnehmern gewünscht. Das BSZ hat bereits über 1 Mio ausgeliefert. Dieser Service ist natürlich für alle Bibliotheken und Systeme möglich 2.4 Online Fernleihe Eng verbunden mit Verbund und Lokalsystem ist die Fernleihbestellung. Wie eingangs erwähnt arbeiten die sechs deutschen Verbünde in getrennten Systemen, aber haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen für die Online-Fernleihe geeinigt, sodaß eine verbundübergreifende Fernleihe bald überall möglich ist. Wie sieht der Stand (30.05.2003) beim BSZ aus? Seit Mitte März 2003 betreiben wir einen (eingeschränkten) Routinebetrieb mit inzwischen über 40 teilnehmenden wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken. Seither sind über 3300 Bestellungen aufgegeben worden, von denen 82,4% innerhalb von 2 Tagen erledigt wurden, unser Highlight ist die schnellste Bearbeitung innerhalb von 67 Sek. Was sind die Kriterien und Entwicklungsstufen des sog. Realtestbetriebs? Stufe 1 (Realtestbetrieb seit 17.3.): Online-Fernleihe für Bibliotheksmitarbeiter Dienstoberfläche mit HORIZON-Verbund-WebPAC für Recherche und Bestellung Bearbeitung von Bestellungen entweder per E-Mail oder über die Dienstoberfläche Stufe 2 (in Vorbereitung): Endnutzerfernleihe Stufe 3 (in Vorbereitung): Einbindung der verschiedenen Lokalsysteme Parallel dazu (in Vorbereitung): Verbundübergreifende Fernleihe 11

Das BSZ hat bereits bei Aufnahme des Realtestbetriebs eigene Features in die vom HBZ NRW bereitgestellten Programme eingebaut: Individueller Leitweg Verfügbarkeitsrecherche im lokalen OPAC Ausdruck von Magazinbestellscheinen und rotem Leihschein Direktbestellung aus Lokalsystemen über CGI-SchnittstelleIm Testbetrieb: Weiterleitung von Bestellungen an den Zentralkatalog Einbindung weiterer Bibliotheken Erhöhung des Bestellvolumens Vorbereitungen: Fernleihe für Aufsatzkopien Endnutzerfernleihe Anschluss von weitern Lokalsystemen Verbundübergreifende Fernleihe Unser Bibliothekenverzeichnis BIBINFO ist Grundlage der Online-Fernleihe, aber auch ein separates Auskunftstool über 1200 Bibliotheken, die fast alle beim SWB- Verbund mitarbeiten. Das BIBINFO enthält alle wichtigen lokalen Daten wie Postund WWW-Adressen, Ansprechpartner, Öffnungszeiten etc. 2.5 Über die Digitale Bibliothek Bereitstellung und Erschließung elektronischer Medien entwickelt sich zum zukunftsorientierten Angebot moderner Dienstleistung im Bibliothekswesen. Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg beteiligt sich aus diesem Grund an mehreren regionalen und überregionalen Projekten und Arbeitsgruppen mit Partnern aus verschiedenen öffentlichen Einrichtungen (Bibliotheken, Archive, Museen, Rechenzentren) sowie der Industrie. Unter dem Oberbegriff Digitale Bibliothek werden beim BSZ folgende Arbeitsbereiche subsumiert: 12

Der Virtuelle Medienserver des BSZ dient der Speicherung, Erschließung und Bereitstellung von elektronischen Objekten und ermöglicht über die Verbunddatenbank den einheitlichen Zugang zu den an verschiedenen Hochschulbibliotheken im SWB archivierten Publikationen. Die Recherche erfolgt über die SWB-Datenbank (OPAC), über die Suchmaschine SWIB oder über andere Suchmaschinen. SWIB (Suchdienst Wissenschaftliche Bibliotheken) ist eine Suchmaschine für BenutzerInnen, die an elektronischen Materialien und Objekten wissenschaftlicher Bibliotheken interessiert sind. Sie erhalten die Möglichkeit einer qualifizierten Suche, welche auf struktuierten Metadaten im DCMES-Format (Dublin Core Metadata Element Set) basiert. Ziel des Angebots ist eine qualitäts-, nicht mengenorientierte Auswahl. Bei der Entwicklung von DLmeta arbeiten Bibliothekare und Informatiker eng zusammen. DLmeta ist XML-basiert und eignet sich für die Beschreibung aller Mediengattungen. Unter Leitung des BSZ bearbeitet eine Arbeitsgruppe des MWK Baden-Württemberg (Volltexte und Hochschulpublikationen) Fragen der Archivierung, Erschließung und Präsentation elektronischer Volltexte mit dem Ziel, ein verteiltes System vernetzter Volltextserver für Forschungsliteratur aufzubauen. Das BSZ beteiligt sich mit einem Projekt an den Vorhaben der Arbeitsgruppe Multimedia im Rahmen der Zukunftsoffensive "Junge Generation" der Landesregierung Baden-Württemberg. Ziel des Projekts ist es, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Audio-Objekte einer Präsentation im WWW in Form des BSZ Audio-Archivs zuzuführen. Im Rahmen dieses Projekts "Bibliotheken Archive Museen (BAM-Portal)" sollen Verfahren entwickelt werden, die es Bibliotheken Archiven und Museen erlauben, ihre digitalen und bislang isolierten Informationen unter einer gemeinsamen Oberfläche (Portal) anzubieten. 13

"SWBplus" bietet freien Zugang zu Rezensionen (u.a. zum digitalen Rezensionsorgan IFB), Abstracts, Inhaltsverzeichnissen, Klappentexten, Verlagsinformationen u.a. (s. ausführliche Darstellung unter 2.2) 14

3. Fazit Die Bibliotheksverbünde sind nicht mehr nur Dienstleister für die einfache kooperative Katalogisierung, sondern sie bieten alle erheblich weitergehende Unterstützung, Systeme und Portale an, die insbesondere den Spezialbibliotheken ihre tägliche Arbeit erleichtern und zudem auch den Endnutzern bei der Literatursuche, aber auch beim Erstellen und Veröffentlichen elektronischer Ressourcen helfen können. 15