(Aus dem Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Zweigstelle Wächtersbach, der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft)

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Transkript:

bados, 19: 29 ff. (1920). - IVANOV, H. A.: Experimental production of haploids in Nicotiana rustica L. and discussion of haploidy in flowering plants. Genetica 20: 295-397 (1938). - KARPETSCHENKO, G. D.: (Der Ertrag von Haploiden, Charakter und Bedeutung ihrer Nachkommen.) 0 produkcii karakteristike potomstva i snatschenie gaploidov. Teoret. Osn. Selekc. Rast. 1: 419-426 (1935). - KOSTOFF, D.: Das Problem der Haploidie. Bibliographia Genetica 1: 1-148 (1941). - NATARAJAN, A. T., and SWAMINATHAN, M. s.: Haploidy induced by radiations in Wheat. Experientia 9: 336-337 (1958). - NAVASCHIN, M. S.: (Neue Möglichkeiten der Pflanzen- züchtung.) Novüe wosmoschnosti selekcii rastenij. Semenowodstwo 2: 11-16 (1933). - PRATASSENJA, G. D.: Production of polyploid plants. Haploid and triploids in Prunus persica. Dokladi Akad. Nauk UdSSR. Ref. Plant Breed. Abstr. 9: 1602 (1939).- ROHMEDER, E., und SCH~NBACH, H.: Genetik und Züchtung der Waldbäume. Hamburg-Berlin, 1959. - SCHEIBE, A.: Einführung in die Allgemeine Pfanzenzüchtung. Stuttgart, 1951. - SIRKS, M. J.: General Genetics. Haag, 1956. - STANFORD, E. H., and CLEMENT, W. M.: Cyto- logy and crossing behavior of a haploid alfalfa plant. Agr. Jour. 3: 589-592 (1958). - SYRACH LARSEN, C.: Genetics in silviculture. London, 1956. - TRALAU, H.: Uber eine haploide Form von Populus tremula aus Uppland. Botaniska Notiser, Lund, 1957: 481-483. - TSCHERMAK, E. V.: Uber hybridogene Parthenogenesis. Züchter 7: 137 ff. (1935). - TSCHERMAK, E. V.: Uber muttergleiche Scheinbastarde. Züchter 11: 337 ff. (1939). - TSCHERMAK, E. V.: Reizfruchtung, Samenbildung ohne Befruchtung. Biologia Generalis 19: 3 ff. (1949). - ZIMMERMANN, K.: Zwilling~auslese als Möglichkeit zur Züchtung von Fremdbefruchtern. Züchter 21: 253-255 (1951). (Aus dem Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung, Zweigstelle Wächtersbach, der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft) Ringelungsversuche zur Steigerung der Blühwilligkeit an japanischer Lärche (Larix leptolepis [Sieb. & Zucc.1 Cord.) und an europäischer Lärche (Larix decidua Mill.)") Von G. H. MELCHZOR (Eingegangen am 11. 2. 1960) Einleitung Zur Erhöhung der Blühwilligkeit ist im Obstbau neben anderen Methoden schon lange die Methode der Ringelung bekannt (vgl. GOEBEL 1908, MOLISCH 1930, KEMMER 1943, KOBEL 1954, SAX 1954). KEMMER (1943) stellte fest, daß nach einer Ringelung während der Hauptwachstumszeit das nicht zerstörte Kambium noch vor dem Winter eine dünne Rindenschicht bildet. Erste Erfolge, durch Rindenringelung an Waldbäumen die Blühwilligkeit zu erhöhen, hatten LANTELME 1933 an Buche und POND 1936 an Fraxinus nigra. In den folgenden Jahren konnten an Waldbäumen, besonders der Kiefer STEFANSSON 1948, HOLMES und MATTHEWS 1951, HITT 1954, MANN und RUSSEL 1957 und HOEKSTRA und MERGEN 1957 durch partielle Ringelung, HITT 1954 und 1958 durch Spiralringelung, ARNRORG 1946, HOLMES und MATTHEWS 1951 und BERGMAN 1955 durch Ganzringelung eine Erhöhung der Blütenzahl, speziell der Zahl der Zapfenblüten, erreichen. BOUVARELS Annahme (1954), daß Wurzelschnitt bessere Resultate als Strangulation und Ringelung verspricht, wuride durch die Untersuchungen BERGMANS 1955, zumindest für die Kiefer, widerlegt. Ringelung am Wurzelhals ergab eine anhaltende Blühstimulation, welche durch Düngung mit Kalisalzen und durch Wurzelschnitt verstärkt werden konnte. BERGMAN 1955 kommt auf Grund seiner Versuche an der Kiefer weiterhin zu der Ansicht, daß die Vitalität geringelter Bäume nicht nennenswert geschwächt wird, wenn es sich nicht um besonders schwache Exemplare hanldelt. Ringelversuche an Lärchen wurden m. W. nur von MITCHELL 1957 durchgeführt. Er konnte nachweisen, daß durch zwei im Juni am Schaft von Hybridlärchen übereinander ausgeführte Halbringelungsschnitte die Blütenzahl erhöht werden kann. *) Die Arbeit gehört zu den in Wächtersbach mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführten,,untersuchungen zur Förderung der Blüten- und Samenbildung an Waldbäumen", wofür ich hier der Deutschen Forschungsgemeinschaft meinen Dank sagen möchte. Herrn Forstmeister Dr. H.-H. HEIT- MÜLLER danke ich für die stetige Unterstützung bei diesen Unter- Suchungen. Da unsere verschiedenen Lärchenklonen angehörenden Pfropflinge bis zum Zeitpunkt der Behandlung kaum geblüht hatten, neben MITCHELLS knappen Angaben weitere Untersuchungen über die Wirkung und den Zeitpunkt der Ringelung an Lärchen nicht existieren, wurde in unseren Versuchen zunächst einmal der günstigste Zeitpunkt der Behandlung Sestgestellt. Weiter wurde untersucht, ob durch Ringelung das Geschlechtsverhältnis beeinflußt werden kann, ob klonspezifische Unterschiede in der Reaktionsweise der gleichen Art bestehen und ob Unterschiede in der Reaktionsweise zwischen europäischen und japanischen Lärchen zu erkennen sind. Pflanzenmaterial, Behandlungsweise und statistische Auswertung Alle Ringelungsversuche im Jahr 1957 wurden an vierjährigen europäischen Lärchen-Pfropflingen durchgeführt, deren Pfropfreiser von 100- bis 160jährigen Plusbäumen geworben waren. Insge~samt handelt es sich um 100 Propflinge von 15 Klonen. Die Stärke der Pfropflinge an der Ringelungsstelle betrug zwischen 1 und 3 Cm. Ungefähr ein Drittel der Pfropflinge wuchs zum Zeitpunkt der Behandlung mit aufrechtem oder wenig geneigtem Haupttrieb; der Rest wuchs plagiotrop; die Ansatzwinkel der Seitenzweige waren meist größer als 90 Grad. Alles in allem zeigten letztere Pfropflinge den Habitus von aus den Kronen alter Lärchen entnommenen, in den Boden gesteckten Seitenzweigen. Alle Pfropflinge waren im 50 X 50 cm Verband ausgepflanzt. Die Behandlung wurde von Ende Mai bis Ende August 1957 in vierwöchigem Abstand an mehreren Pflanzen jedes Klones so vorgenommen, daß sich mehrere Seitenzweige, jedoch mindestens einer, unterhalb der Ringelungswunde befanden, um bei eventuellem Abgang des über der Ringelungsstelle befindlichen Pfropflingsteiles den Pfropfling zu erhalten. Es wurden nur Bastringelungen durchgeführt, d. h. ein Rindenband konstanter Breite ohne stärkere Verletzung der kambialen Schichten wurde entfernt (vgl. KEMMER 1943). Die Wunde wurde mit Hilfe zweier