Joachim H. Peters Verachtung ist der wahre Tod

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Transkript:

Joachim H. Peters Verachtung ist der wahre Tod

Originalausgabe März 2019 2. Auflage März 2019 Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Prolibris Verlag Rolf Wagner, Kassel Tel.: 0561/766 449 0, Fax: 0561/766 449 29 Titelbild: Joachim H. Peters Schriften: Linux Libertine Druck: Totem, Inowroclaw, Polen ISBN: 978-3-95475-186-0 www.prolibris-verlag.de

Joachim H. Peters Verachtung ist der wahre Tod Paderborn-Krimi Prolibris Verlag

Der Autor Joachim H. Peters, Baujahr 1958, schrieb 2008 seinen ersten Kriminalroman, seither sind dreizehn Bücher von ihm erschienen. Der Kriminalbeamte steht aber auch als Schauspieler, Kabarettist, Leser oder Moderator auf der Bühne. Der gebürtige Gladbecker lebt und arbeitet seit 2004 in seiner Wahlheimat Detmold. Im Prolibris Verlag veröffentlichte er drei Kurzgeschichten in den kriminellen Weihnachtsanthologien aus Ostwestfalen-Lippe und nun auch einen Kriminalroman.

Für Katharina und Antonius Linnemann Danke für viele Jahre Kultur und Literatur in Paderborn 5

Verachtung ist der wahre Tod Friedrich Schiller 6

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser! Alle Personen sowie die Handlung im dritten Band dieser in Paderborn spielenden Krimiserie sind wieder reine Fiktion und frei erfunden. Allen voran Jürgen Kleekamp, dieses»enfant terrible«der Paderborner Polizei. Daher sind alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen sowie Vorkommnissen oder Handlungen rein zufällig und unbeabsichtigt. Was jedoch real existiert, ist die wunderschöne Domstadt in der Region Hochstift, die im Gegensatz zur Romanhandlung natürlich sehr viel sicherer und auch immer eine Reise wert ist. Joachim H. Peters 7

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Prolog Mein Gott, wie unglaublich schön sie war. Ihr Kopf war zur Seite gesunken und ein Meer aus langen kastanienbraunen Haaren ergoss sich um ihr ebenmäßiges Gesicht. Ein Gesicht das keine Makel hatte. Reine, nur ganz leicht gebräunte Haut. Ausdrucksstarke, aber nicht zu kräftige Augenbrauen und eine gerade schmale Nase, die proportional gut zu ihrem Mund mit den sinnlichen Lippen passte. Ihre Augen waren geschlossen, doch das war normal. Das starke Beruhigungsmittel, dass er ihr verabreicht hatte, tat seine Wirkung. Er konnte sich an diesem schönen Gesicht nicht sattsehen. So mussten die Göttinnen der Antike ausgesehen haben. Sein Blick glitt über ihren schmalen Hals zu ihrer unbedeckten Brust, die sich kaum merklich hob und senkte. Nur mühsam widerstand er der Versuchung, ihre Brüste mit den kleinen Höfen um die Warzen herum zu berühren. Er ließ die Kamera weiter über ihren Körper gleiten und zeichnete jedes Detail penibel genau auf. An dem kleinen Muttermal auf ihrem Bauch, knapp oberhalb ihrer rechten Leiste, ließ er das Kameraobjektiv einen kurzen Augenblick verharren, dann wan - derte es über ihre rasierte Scham hinunter bis zu ihren Füßen. Wirklich ein makelloser Körper, der da vor ihm lag. Fast zu schade, ihn zu zerstören, aber das Problem war ja nicht der Körper, sondern die Frau, die ihn besaß. Eine dumme und arrogante Person, die den Fehler gemacht hatte, ihn zurückzuweisen. Ihn, der ihr alles hätte geben können. Alles, was eine Frau sich wünschte. Seine Schönheit, seine Intelligenz, seine Zuwendung. 9

Das alles hatte sie verschmäht und nun würde er ihr eine andere Art der Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen. Sie für dieses törichte Verhalten bestrafen. Er trat an das Fußende des blanken Edelstahltisches und be - festigte die Kamera auf dem dort bereitstehenden Stativ. Ein kurzer Blick auf den Monitor zeigte ihm, dass die Ausrichtung perfekt war. Nach Beendigung der Aufnahme würde er das Vi - deo auf seinen Rechner überspielen und unter ihrem Vornamen in der Datei»Opfer«ablegen. Die herauskopierten Bilder würde er sorgfältig der Reihenfolge nach ordnen und entsprechend beschriften. Er liebte es, wenn alles seine Ordnung hatte. Nach einem letzten prüfenden Blick auf die Kamera lächelte er zufrieden. Der Akku war voll und würde ausreichen. Als er sich wieder dem Tisch zuwandte, war er entspannt. Jedes Detail war vorbereitet, alles war geregelt. So musste es sein. Er konnte beginnen. Langsam und sorgfältig streifte er sich die Latexhand - schuhe über und band sich die weiße Einwegschürze um. Nur keine Flecken oder Spuren an seiner Kleidung verursachen! Die könnten später einmal fatale Folgen haben. Als er sich über sie beugte, stieg ihm ihr Parfüm in die Nase. Er wusste, dass es sich dabei um»blue«von Dolce & Gabbana handelte. Der aufsteigende Geruch erregte ihn und ließ ihn einen Moment lang innehalten. Doch dann besann er sich seines Plans. Ein letztes Mal ließ er den Blick über ihren Körper schweifen, den sie ihm freiwillig nicht hatte geben wollen. Nun gut, er hatte ihn sich trotzdem geholt und nach ihm würde niemand mehr Interesse an ihm haben. Er richtete die Operationsleuchte exakt auf ihren Kopf aus und nahm das Skalpell, das auf dem silbernen Besteckwagen bereitlag. 10