Kreis Harghita Sehen, Entdecken, Investieren! ManCom GmbH Partnerschaftsbeauftragte für die Region Centru / Siebenbürgen Rumänien
Willkommen im Kreis Harghita Der Name des Kreises geht auf das Harghita- Gebirge zurück. Die Gebirge gehören zu den Ostkarpaten, und sind vulkanischen Ursprungs. Heiße Mineralquellen, Salzabbau, eisenhaltige und nichteisenhaltige Erze, Marmor, Basalt und weitere Baustoffe sowie ein großer Holzreichtum gehören zu den natürlichen Schätzen des Kreises. Harghita gilt als Kältekammer Rumäniens. Mehr als die halbe Oberfläche des Kreises Harghita liegt oberhalb von 1000 m über dem Meeresspiegel. Im Kreis entspringen zwei der wichtigsten und größten Flüsse Rumäniens, die Mureş und der Olt. Naturliebhaber zieht es zu spektakulären Naturschönheiten wie dem Sfanta Ana See, dem Lacu-Rosu, ein Bergsee mit abgestorbenen Baumstümpfen, sowie der Klamm Bicaz im Nordosten. Fast 85% der Bevölkerung in Harghita sind ungarischer Abstammung. Die im Kreis Harghita erzeugten Mineralwasser wie Perla Harghitei, Borsec, Tusnad sowie das Bier Ciuc sind überregional beliebt. Das Keramikzentrum in Corund ist ein lebendiges Beispiel für die erfolgreiche Vermarktung regionaler Produkte. Alba Mureș Harghita Kreisstadt Miercurea Ciuc Gebiet 6.639 km 2 Bevölkerung 326.222 Einwohner Dichte 52 Einwohner/km 2 Ethnische Zusammensetzung Rumänen: 14%, Ungarn: 85%, Roma: 1%, 2
Infrastruktur Die E578 (von Bistriţa bis Sfîntu Gheorghe) bindet den Kreis an weitere Europastrassen an und sichert den Zugang auch zu den internationalen Flughäfen. Saniertes Straßennetz Überregionaler Zugang über die E578/DN 12 Unzureichende überregionale Anbindung Kein Flughafen und fehlende Autobahn Mit dem geplanten Bau des Flughafens Brasov und der Transilvania-Autobahn wird der Kreis deutlich besser an die überregionalen Verkehrskorridore angebunden sein. Die internationalen Flughäfen Sibiu mit 195 km und Targu Mures mit 169 km sind recht weit entfernt. 3
Wirtschaft Wirtschaftsdaten (2014) Kreis Harghita Rumänien BIP je Einwohner 5.143 EUR 7.500 EUR Arbeitslosenquote 6,0 % 5,51 % Netto-Durchschnittslohn 272 EUR 381 EUR Die Haupterwerbszweige im Kreis Harghita sind der Dienstleistungsbereich und die Industrie. Mehr als zwei Drittel aller Unternehmen sind im Handel tätig, darunter 2 Großunternehmen. 19 der 24 Großunternehmen sind in der verarbeitenden Industrie aktiv. Der Kreis Harghita verfügt über eine große Zahl von Mineralwasserquellen. Gemeinsam mit den Nachbarkreisen Covasna und Mures werden im Kreis Harghita mehr als ein Drittel aller Mineralwasserquellen Europas genutzt. Die Produktion von nichtalkoholischen Getränken gehört damit auch zu den wichtigsten Industriezweigen. Darüber hinaus sind im Kreis Harghita größere Firmen der Textil-, Holzverarbeitungs- und Möbelindustrie angesiedelt. Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung bilden ein weiteres Standbein der Wirtschaft des Kreises. Der Kreis Harghita entwickelt sich mit bedeutenden Investitionen zudem zu einem interessanten Anbieter für Wellnes- und Rehabilitationsaktivitäten. Potentiale: Potentiale sind im traditionellen und alternativen Bereich der Energieerzeugung, der Holzindustrie, der Gesundheitswirtschaft, im Wellnessbereich, in der verarbeitende Industrie und Leichtindustrie, besonders der Getränkeindustrie, zu sehen. Große Reserven gibt es in der Fischzucht und in der Nutzung von Waldfrüchten. 4
Landwirtschaft Das landwirtschaftliche Potenzial des Kreises Harghita ist aufgrund des bergigen Reliefs begrenzt. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen weisen eine überwiegend mittlere bis hohe Fruchtbarkeit auf. Landesweit bekannt ist die hervorragende Qualität der im Kreis Harghita produzierten Kartoffeln. Tierzucht mit Tradition Schaf- und Geflügelzucht gehörten zu den wichtigsten Einkommensquellen der Landbevölkerung des Kreises. Potential für regenerative Energie Im Kreis Harghita gibt es umfangreiche Reserven für die Installation von Klein- und Kleinstwasserkraftwerken. Aufgrund des reichen Holzaufkommens gibt es auch ein großes Potential für die Erzeugung von Energie aus Biomasse. Die Nutzung der Sonnenenergie eröffnet Geschäftsmöglichkeiten ebenso wie die Nutzung der Windenergie an den möglichen Standorten. 5
Industrie Im Kreis Harghita gibt es bedeutende Erdgasvorkommen, die seit etwa 100 Jahren ausgebeutet werden. Das energetische Potential der Flüsse wird bisher nur unzureichend durch einige Kleinstwasserkraftwerke genutzt. Durch die Holz- und Möbelindustrie ergibt sich ein erhebliches Potential für die Erzeugung von Energie aus Biomasse. Zusätzlich kann die ungenutzte landwirtschaftliche Nutzfläche mit schnellwachsenden Energiepflanzen bebaut werden. Der Kreis Harghita hat laut Studien zudem ein beachtliches geothermisches Potential. Die Klein- und mittelständischen Unternehmen sind vorrangig in der traditionellen Textilindustrie aktiv. Die Textilindustrie hat zudem einen Anteil von mehr als 40% an den Exporten des Kreises Harghita. Weitere 18% der Exporte sind Erzeugnisse aus der Möbelindustrie. Zu den Großunternehmen im Kreis Harghita gehören zum Beispiel: Heineken, Harmopan in der Lebensmittelindustrie und Ikos Conf, Coats, Norada, Romtop Industries, Toplita und Confectia MC Atelier in der Textilindustrie. Perla Harghitei und Romaqua produzieren Mineralwasser. Im Kreis Harghita wird gegenwärtig der Industriepark Siculeni in der Nähe der Kreishauptstadt Miercurea Ciuc errichtet. 6
Kultur und Tourismus Therapeutische Badeorte sind die Hauptelemente des touristischen Potentials im Kreis Harghita. Dazu zählen die Badeorte Baile Tusnad, Borsec, Harghita Bai, Baile Homorod. Borsec ist einer der ältesten balneoklimatischen Kurorte in Europa und seit langer Zeit international bekannt. Sehr gefragt ist Praid mit seiner Salzmine. Etwa 120 m unter der Erdoberfläche wurde eine stillgelegte große und abwechslungsreich gestaltete Höhle für die Behandlung von Atemwegserkrankungen für Patienten und Touristen eingerichtet. Einzigartige Naturschauspiele findet der abenteuerlustige Tourist am Mördersee (Lacul Rosu), in der Klamm Bicaz und am in Osteuropa einzigen Vulkansee Sfanta Ana. Im Kreis Harghita gibt es zwei Nationalparks und einen Naturpark, deren Fauna und Flora entsprechend unter Schutz gestellt sind. Weitere touristische Attraktionen sind die Kirchenburg in Darju (Bestandteil der UNESCO-Kulturerbestätten), das Stadtzentrum von Odorheiu Secuiesc und das langgestreckte Straßendorf Corund, das als bedeutendes Zentrum der Keramiktraditionen der ungarischen und rumänischen Handwerker gilt. 7
Humankapital Der demografische Wandel wird auch im Kreis Harghita zu einem geschätzten Rückgang von ca. 30% der Bevölkerung führen (2010-2050). Damit wird die Bevölkerungsdichte im am dünsten besiedelten Kreis in der Region Centru noch weiter abnehmen. Der Anteil der über 65jährigen wird sich mehr als verdoppeln und der Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung um ca. 17% zurückgehen. Berufsausbildung Die Berufsausbildung im Kreis Harghita ist konzentriert auf folgende Bereiche: Ingenieur für Lebensmittelverarbeitung, Ingenieur für Umweltindustrie, industrielle Biotechnologie, Agrotourismus. Firmen bieten spezielle Berufsbildungskurse an, insbesondere im Rahmen von Umschulungen oder Weiterbildungen. Im Rahmen von autorisierten Berufsausbildungskursen wurden in den 5 Berufsschulen des Kreises die folgenden Richtungen ausgebildet: Groß- und Einzelhandelskaufmann, Restaurantund Hotelfacharbeiter, Koch, Bäcker, Parkettleger, Schreiner, Maurer, Steinmetz, Polier, IT-Techniker, Gerber u.a. 8
Unternehmensumfeld Im Kreis Harghita gibt es Zweigstellen der Babes-Bolyai Universität aus Cluj-Napoca (Gheorgheni) und der Transilvania Universität aus Brasov (Miercurea Ciuc) Darüber hinaus sind die Forschungszentren der Universität Babes Bolyai in Bereichen wie Geographie und Mathematik sowie der Universität Transilvania insbesondere in Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen von gewissem Interesse. Im Kreis Harghita gibt es 2 Lyzeen und Technische Lyzeen in Bereichen wie Textilien, Handel, Landwirtschaft und Mechanik. Zudem gibt es ein Forschungszentrum an der Berufsschule für Transportwesen in Miercurea Ciuc. Ein größerer Teil der Ausbildung wird in ungarischer Sprache absolviert. Unterstützungsnetzwerk für Unternehmen: Neben dem Industriepark Siculeni gibt es drei Businessinkubatoren in Miercurea Ciuc, in Gheorgheni und in Odorheiu Secuiesc. Ansprechpartner für Unternehmen sind: IHK Harghita der Eigentümerverband Harghita Berufsverbände in der Land- und Forstwirtschaft Regionale und lokale Unternehmerverbände 9
Gesetzlicher Rahmen Geschäftsklima in Rumänien Die Weltbank hat 189 Volkswirtschaften untersucht. Entsprechend der Studie Ease of Doing Business für 2015 nimmt Rumänien Rang 48 unter den untersuchten Volkswirtschaften ein und liegt damit im vorderen Drittel. Einzelne aufgeführte Indikatoren der Studie wie die Verwaltungsstrukturen, ein schwer durchschaubares Steuersystem und die Genehmigungsverfahren in der Baubranche verringern die Standortattraktivität. Positiv fällt auf, dass die Kreditaufnahme äußerst unproblematisch ist, Firmengründungen relativ unkompliziert und Investitionen gut abgesichert sind. Arbeitszeiten 8 Stunden täglich, 40 Stunden wöchentlich Verdienst und Urlaub Bruttodurchschnittsverdienst rund 522 im Monat (2.298 Lei); gesetzlicher Mindestlohn für Vollzeitstellen bei 232 (Juli 2015 bei 1050 Lei, ab 01.06.2016 voraussichtlich: 1250 Lei) im Monat, Kollektivverträge für verschiedene Branchen; gesetzlicher Anspruch auf 21 Werktage bezahlten Urlaub im Jahr, der nicht ausbezahlt werden kann. 10 gesetzliche Feiertage. Versteuerung Einkommen werden einheitlich mit 16 Prozent versteuert. Mehrwertsteuer Die Umsatzsteuer beträgt 20%, für Lebensmittel 9% und für Eintrittsgelder sowie Bücher, Zeitschriften, Zeitungen 5%. Arbeitgeberversicherungen Sozialversicherung 15,8%, Krankenversicherung 5,2%, Arbeitslosenversicherung 0,5%, Urlaub 0,85%, Lohnsicherung 0,25%, Unfallversicherung 0,4%, EU-Vereinbarung zu Leistungen der Krankenversicherung, der Rentenversicherung, der Arbeitslosenversicherung, der Unfallversicherung und Familienleistungen. Gesamt: zwischen 23% und 23,4% 10
Fördermittel In den letzten Jahren wurden in Rumänien vielfältige Anreize für Investitionen (zum Teil auf Druck des IWF) eingeschränkt oder zeitweise außer Kraft gesetzt wie die Steuervergünstigungen für Industrieparks oder Investitionsanreize für KMU. Trotzdem bietet Rumänien noch immer einen großen Binnenmarkt, gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein noch immer vergleichsweise sehr niedriges Lohnniveau. 1. Investitionsförderung durch staatliche Beihilfe (Regierungsbeschluss 807/2014) Gesamthöhe der Investition mindestens 10 Millionen Euro, Förderquote bis zu 50%; Förderfähig: neu gegründete oder bereits aktive KMU und Großunternehmen; fast alle Tätigkeitsbereiche, Form: Nichtrückzahlbare Zuschüsse 2. Operationelles Programm für die Förderung der Großinfrastruktur von besonderer Bedeutung 3. Beteiligung von Unternehmen an Projekten öffentlicher Auftraggeber (Verkehr, Umwelt, Klima, Energie, Energieeffizienz Kraftwärmekopplungsanlagen, intelligente Transportsysteme für Strom und Gas) Ausschreibung für Unternehmen durch öffentliche Träger: 4. Regionales Operationelles Programm / Prioritätsachsen 3 und 4 thermische Rehabilitierung von Gebäuden, Modernisierung von Heizungs- und Warmwasseranlagen, Anschaffung von Fotovoltaik- und Solaranlagen, Erneuerung des Fuhrparks öffentlicher Verkehrsmittel 5. Regionales Operationelles Programm / Prioritätsachsen 6 und 8 Autobahnanbindungen, Entwicklung der medizinischen Infrastruktur, Ausstattung mit Medizintechnik 6. Operationelles Programm Humanressourcen / Prioritätsachsen 1 und 2 berufsspezifische Fortbildung von Mitarbeitern, inklusive Berufsausbildungs- und Anlernprogramme 7. Operationelles Programm Humanressourcen / Prioritätsachse 3 Förderungen für Anpassung an Neuerungen des Geschäftsumfeldes 8. Förderprogramm für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen, Investitionen in materielle Vermögenswerte, Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe, Investitionen 9. Förderung für den Marktzugang spezifischer Berufsgruppen und Handwerker 10. Branchenspezifische Förderung u.a. für Tourismus, Landwirtschaft, Umwelt, Erneuerbare Energien 11. Kredit- und Garantieprogramme der staatlichen Förderbank EximBank und der europäischen Förderbanken EIB und EBRD (Kreditvergabe über rumänische Banken) 12. Förderung für Fortbildungsmaßnahmen 11
Impressum: Die Broschüre wurde entwickelt durch: ManCom GmbH / MANCOM CENTRU SRL Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit: ADR Centru Projektleitung: MANCOM CENTRU SRL Dr. Birgit Schliewenz Strada Principala 121 RO-517286 Benic / Jud. Alba birgit.schliewenz@mancomgmbh.de Tel.: 0049 258 847 299 Gestaltung: Klaus-Peter Krüger Bildnachweis: MANCOM CENTRU SRL, Ausser: S.1 Autor Hektor, bearbeitet kpk; S.2 Hektor Herausgeber: ManCom GmbH klaus-peter-krueger@mancomgmbh.de Tel.: 0049 331 5051327 ManCom GmbH Partnerschaftsbeauftragte für die Region Centru / Siebenbürgen Rumänien