Service für Bauherren Der Weg zum eigenen Grundstück Der Weg zum eigenen Grundstück kann durch so mache Unwegsamkeit führen. Er muss es aber nicht. Welche Faktoren auf diesem Weg die Richtung angeben, bestimmen Sie zum teil selbst. Einen Überblick darüber, worauf Sie beim Erwerb eines Grundstückes Rücksicht nehmen sollten zeigen Ihnen die folgenden Kapitel auf. Der Weg zum eigenen Grundstück erfolgt in drei Schritten: 1. Die Suche 2. Die Bewertung 3. Der Erwerb 1. Die Suche Für die Suche sollten Sie sich ausreichend Zeit einplanen. Die meisten Menschen entscheiden sich nur einmal für die Kauf eines Grundstückes, um drauf ihr persönliches Traumhaus zu errichten. Änderungen am Haus können und werden auch nach Jahren noch erfolgen. An der Lage des Grundstückes gibt es aber später nichts mehr zu verbessern. Darum gilt: Legen Sie im Vorfeld entsprechend Wert auf eine qualifizierte und wohl überlegte Auswahl. Die Suche nach einen passenden Grundstück wird von folgenden Faktoren beeinflusst: Großräumig: Grundstücksmarkt und Preise vorhandene und geplante Baugebiete Verfügbarkeit von Grundstücksflächen Grundstückspreise und deren Entwicklung Infrastruktur Anschluss und Verbindung an Öffentliche Verkehrsmittel Autobahnen und Bundesstraßen Fahrtkosten
Regionalstruktur Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen Aus- und Weiterbildung Bestand und Entwicklung der angesiedelten Unternehmen weitere Einflussgrößen Umwelteinflüsse wie Hochwasser, Sturm, Altlasten im Erdreich und Wasser, Lärm, Geruch, Staub Förderungsmaßnahmen Baurecht und vorgaben Kleinräumig: Grundstück Preis Fläche Grundstückszuschnitt Erschließung Auflagen Bodengutachten direktes Umfeld Nachbarschaftsstruktur (ruhige Lage, Soziale Struktur, Alterstruktur, Fluktuation, Kriminalität, Naturnähe, Industrieeinfluss) Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes optische Wirkung des Umfeldes (Ordnung) Parkplatzangebot Spielmöglichkeiten für Kinder Familienanschluss Versorgungseinrichtungen Einkaufen, Behörden, Banken, Post Medizinische Versorgung und Betreuung Kindergarten, Kindertagesstätten, Schulen, Aus- und Weiterbildung
Lebensqualität Sport- und Freizeiteinrichtungen Kulturelle Einrichtungen Erholungsgebiete in der unmittelbaren Umgebung Umwelteinfluss (Lärm, Geruch, Sicht) In dem Sie festlegen, wie stark die einzelnen Faktoren berücksichtig werden sollen, erstellen Sie ein Anforderungsprofil für Ihr Grundstück. Nachdem Sie sich vor Ort ein Bild des Grundstückes und des Umfeldes gemacht haben, geht es nun darum, herauszufinden, welches der Auswahlobjekte eine möglichst optimale Bebauung nach Ihren persönlichen Wünschen erlaubt. Bewerten Sie im zweiten Schritt die vorausgewählten Grundstücke/Baugebiete. 2. Die Bewertung Die während der Suche ausgewählten Grundstücke entsprechen mehr oder weniger den in Ihrem Anforderungsprofil ermittelten Bedingungen und Wünschen. Um nun endlich festzulegen, welches dieser Grundstücke das passende für Sie ist, sollten Sie die folgenden Bewertungskriterien mit den Eigenschaften Ihres Grundstückes vergleichen. Größe und Beschaffenheit Gesamtfläche Bebaubare Fläche Form des Grundstücks (rechteckig verwinkelt) Erweiterung Möglich? Art des Untergrundes? Material und Konsistenz? Grundwasserstand Altlasten Preis Preis gesamt Preis pro m² Welche Erschließungskosten fallen an? (Straßenausbau, Wasser, Kanal, Strom, Gas, Telefon/DSL/Kabel) Preis im Rahmen der Finanzplanung? Vergleich mit dem Bodenrichtwert des Gutachterausschusses
Rechtliche Vorgaben Liegt ein Bebauungsplan vor? Ist das Grundstück erschlossen? Gibt es Baulasten? Besteht ein Vorkaufsrecht? Wer hält dieses Recht? Welche Änderungen am bestehenden Grundstück sind erlaubt/verboten? (z.b.: Fällen von Bäumen) Ist das Grundstück schon Vermessen? Infrastruktur Entfernungen zu Versorgungseinrichtungen des täglichen Lebens oder bei Notfällen? (Siehe Kleinräumige Faktoren unter 1. Suche) Verkehrsanbindung wie lange sind die Wege, wie sind die Wartezeiten? Haben Sie alle Punkte für jedes Grundstück gegeneinander abgewogen und sind zu einer Entscheidung gekommen, so folgt als letzter Schritt der Erwerb des Grundstückes. 3. Der Kauf Grundbuch und Altlasten Klären Sie vor dem Kauf ab, ob sich Altlasten auf dem Grundstück befinden. Dies trifft in der Regel nur für Grundstücke zu, diese von privat Kaufen. Einblick in die Altlasten erhalten Sie beim Grundbuchamt. In den Abteilungen II und III des Grundbuches ist niedergeschrieben, welche finanziellen Belastungen auf dem Grundstück liegen. Vermessung Für die Auskunft zu den Grundstücksflächen und der baurechtlichen Erfassung der Nachbarschaft ist ein Vermessungsbüro zu beauftragen. Dieses erstellt einen Lageplan zur Bauvorlage den Sie für den späteren Bauantrag in den meisten Gemeinden einreichen müssen. Im Vorfeld kann durch die Vermessung die exakte Grundstücksgröße ermittelt und in der Örtlichkeit angezeigt werden. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn es sich um ein Neubaugebiet handelt und keine Grenzeinrichtungen sichtbar vorhanden sind. Auch das Baufenster kann so in die Örtlichkeit übertragen werden.
Notar Für die Abwicklung des Grundstückskaufes ist ein Notar zu beauftragen. Durch den Notar erhalten Sie auch den Grundbuchauszug. Er setzt den Kaufvertrag mit dem Auftraggeber zusammen auf und veranlasst den Grundbucheintrag. Der Eintrag erfolgt nach erfolgreicher Auflassung ( 925 BGB). Über Ihn erfährt das Finanzamt vom Verkauf, sodass die Zahlung der Grunderwerbsteuer überwacht werden kann.