CAMLOG Compendium. 2 Prothetik



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Transkript:

CAMLOG Compendium 2 Prothetik

CAMLOG Compendium 2 Prothetik CAMLOG Compendium 2 Prothetik Alle in diesem Compendium erwähnten Materialien und zahnärztlichen Verfahren dürfen nur von approbierten Zahnmedizinern/-innen bzw. Medizinern/ -innen angewendet werden. Das CAMLOG Compendium besteht aus zwei Teilen: 1 Chirurgie 2 Prothetik. Einzelne Seiten dürfen nicht in Umlauf gebracht werden. Kapitelübersicht: CAMLOG Compendium 1 Chirurgie: I. Allgemeine Systeminformationen II. CAMLOG Konzept III. Planung IV. Chirurgie Manual CAMLOG Compendium 2 Prothetik: V. Prothetik Manual

CAMLOG Compendium 2 Prothetik Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie: detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Alle Rechte auch die des Nachdruckes, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen behalten sich Urheber und Verleger vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung der Firma CAMLOG Biotechnologies nicht erlaubt, das Handbuch oder Teile daraus auf fotomechanischem Weg (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten. Das Autorenteam: Karl-Ludwig Ackermann, Axel Kirsch Alexander Focke, Dieter Mozer, Rainer Nagel, Gerhard Neuendorff, Alex Schär, Bernd Wagner Hersteller: ALTATEC GmbH Maybachstraße 5 71299 Wimsheim, Germany Copyright 2005 CAMLOG Biotechnologies AG Art-Nr.: J8000.0026 Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen und Applikationen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung von CAMLOG Biotechnologies unzulässig und strafbar. Printed in Germany Umschlaggestaltung: CAMLOG Team, Thieme Verlagsgruppe Druck/Bindung: Grammlich, Pliezhausen ISBN: 3-13-133781-8 1 2 3 4 5 6

CAMLOG Compendium 2 Prothetik Inhalt V. Prothetik Manual 1. Allgemeine Information Laufzettel........................... 1 Drehmomentratsche Pflege............................ 2 Einsetzen der Werkzeuge............... 2 Einstellungen....................... 2 2. Planung Allgemeine Informationen................ 4 Situationsmodell...................... 8 Planungsschablone..................... 9 Bohrschablone........................ 10 3. Transfer-System Einleitung........................... 11 Abformmethoden...................... 11 Abformmaterial....................... 11 Geschlossene Abformmethode............. 12 Offene Abformmethode.................. 15 Registrierung......................... 18 4. Provisorium Einleitung........................... 19 Bearbeitung des provisorischen Abutments..... 19 Provisorische Krone/Brücke............... 21 Eingliederung......................... 21 5. Arbeitsvorbereitung Einleitung........................... 22 Modellherstellung Geschlossene Abformmethode............ 22 Offene Abformmethode................ 23 Modellkonditionierung.................. 24 Einartikulieren........................ 25 Wax-up/Set-up........................ 26 Silikonschlüssel....................... 26 6. Abutments Einleitung........................... 27 Abutments........................... 27 Abutment-Auswahl..................... 28 Abutment-Auswahlhilfen................. 29

CAMLOG Compendium 2 Prothetik 7. Einzelkrone Einleitung........................... 30 Abutmentbearbeitung Keramik-Abutment.................... 31 Titan-Abutment...................... 34 Gold-Kunststoff-Abutment.............. 37 Kronenherstellung..................... 38 Guss............................. 38 Ausbetten.......................... 38 Zementierbar....................... 39 Vertikal verschraubbar................. 40 Horizontal verschraubbar............... 42 Verblockte Kronen/Brücken.............. 43 Eingliederung......................... 46 Abutments......................... 47 Zementierung....................... 48 Verschraubung, vertikal................ 49 Verschraubung, horizontal............... 49 8. Herausnehmbare Konstruktionen Einleitung........................... 50 Set-up/Zahnaufstellung.................. 50 9. Doppelkronentechnik Einleitung........................... 52 Übertragung in den Frässockel............. 52 Modellherstellung für die Frästechnik........ 52 Abutmentbearbeitung Universal-/Teleskop-Abutment............. 54 Gold-Kunststoff-Abutment................ 56 Sekundärkappe....................... 59 Tertiärgerüst......................... 60 Aufstellung und Einprobe................ 61 Fertigstellung und Eingliederung............ 62

CAMLOG Compendium 2 Prothetik 10. Stegtechnik Einleitung........................... 63 Individuell gefräster Steg.............. 64 Einleitung........................... 64 Systemteile und Materialien............... 64 Aufbauauswahl....................... 65 Modellationsvorbereitung................ 66 Stegmodellation....................... 67 Guss und Ausbetten.................... 68 Ausarbeiten.......................... 69 Einprobe............................ 70 Einkleben der Titanklebebasis.............. 70 Fräsung und -fertigstellung............... 72 Galvano-Sekundärgerüst................. 73 Tertiärgerüst......................... 74 Einkleben des Galvano-Sekundärgerüstes...... 75 Stegfertigstellung...................... 76 Aufstellung und Einprobe................ 76 Fertigstellung......................... 76 Eingliederung......................... 77 Konfektionierter Steg Einleitung........................... 78 Herstellungsvarianten................... 78 Systemteile und Materialien............... 79 Abformung und Aufbauauswahl............ 80 Modellherstellung...................... 81 Stegbasis für Stegaufbau, anlötbar.......... 82 Systemteile und Materialien............... 82 Stegbasis für Stegaufbau, anlaserbar......... 84 Systemteile und Materialien............... 84 Stegbasis für Stegaufbau, angießbar......... 85 Systemteile und Materialien............... 85 Basis für Stegaufbau, ausbrennbar.......... 87 Systemteile und Materialien............... 87 Stegeinprobe......................... 89 Tertiärgerüst......................... 89 Aufstellung und Einprobe................ 89 Fertigstellung und Eingliederung............ 89 Einarbeiten in eine vorhandene Prothese...... 89

CAMLOG Compendium 2 Prothetik 11. Kugelaufbau (System Dalbo) Einleitung........................... 90 Systemteile und Materialien............... 90 Einstellen der Abzugskraft................ 91 Einsetzen des Kugelaufbaus............... 91 Ausrichten der Dublierhilfsteile............. 92 Dublieren des Arbeitsmodells.............. 92 Metallverstärkung...................... 92 Einkleben der Matrizen.................. 93 Aufstellung und Einprobe................ 93 Fertigstellung......................... 94 Eingliederung......................... 94 Einarbeiten in vorhandene Prothese......... 95 Indirekte Methode (laborgefertigt).......... 96 Unterfütterung........................ 98 Nachsorge........................... 99 Informationen Information zur Aufbereitung..............100 Garantieprogramm.....................101 Dokumentationsbogen CAMLOG............103 Laufzettel...........................105 Materialien..........................106 Zertifikate...........................108

Allgemeine Information Laufzettel V. Prothetik Manual 1. Allgemeine Information Laufzettel Für die Zusammenarbeit von Behandler und Zahntechniker ist es eine große Arbeitserleichterung, wenn bereits in der Praxis wesentliche Daten über die Geometrie des verwendeten Implantates, die Gingivahöhe sowie die gewünschte prothetische Konfiguration auf einem Laufzettel notiert werden und dieser der Arbeit beigefügt wird. Da der Laufzettel stets bei der prothetischen Arbeit verbleibt, hat jeder Zahntechniker sofort die für ihn relevanten Informationen zur Verfügung. Zeitaufwändige Rückfragen können so vermieden werden. Der im Labor ergänzte Laufzettel wird mit der fertigen Arbeit in die Praxis zurückgeschickt. Somit erhält der Behandler die wesentlichen Informationen zum Einsetzen. 1

Allgemeine Information Drehmomentratsche Pflege Drehmomentratsche Zum definitiven Einsetzen müssen alle Abutment-Prothetikschrauben sowie Aufbauten mit dem vorgegebenen Drehmoment mit der Drehmomentratsche festgezogen werden. Achtung: Zum Erreichen der maximalen Schraubenvorspannung sollten Aufbauten nach ca. 5 Min. mit gleichem Drehmoment nachgezogen werden. Dadurch werden Schraubenlockerungen vermieden. Pflege Die Drehmomentratsche ist nach Benutzung in fünf Einzelteile zu zerlegen. Dazu die Drehmomenteinstellschraube (5) ganz abdrehen und Feder (4) und Griff (3) abziehen. Den Fixierstift mit Daumen und Zeigefinger zurückziehen und Rätschrad (1) aus dem Ratschenkopf (2) herausnehmen. Die Einzelteile mit Kunststoffbürstchen unter fließendem Wasser vorreinigen, dann in Desinfektions- und Reinigungsflüssigkeit einlegen (Einwirkzeit nach Herstellerangaben). Trocknen. Die mit rotem Dreieck gekennzeichneten Stellen mit Winkelstück-Pflegeöl oder -spray benetzen und Drehmomentratsche wieder montieren. Zuerst das Rätschrad (1) einsetzen: Fixierstifte beidseitig mit Daumen und Zeigefinger zurückziehen und Rätschrad (1) mit schmaler Seite in den Ratschenkopf (2) auf IN einsetzen. Danach den Griff (3) aufschieben, die Feder (4) in den Griff einschieben und die Drehmomenteinstellschraube (5) aufdrehen. Vor dem klinischen Einsatz ist die Ratsche im Autoklaven zu sterilisieren. (Siehe Reinigungs- und Sterilisationsanweisung.) 1 2 3 4 5 Einsetzen der Werkzeuge Eindrehen: Der Schriftzug IN ist sichtbar (6), Ausdrehen: der Schriftzug OUT ist sichtbar (7). Die Werkzeuge rasten in das Rätschrad ein, zum Entfernen mit dem Finger auf den Griff (8) des Werzeuges drücken und nach unten entfernen. Keine Zangen verwenden! 6 7 8 2

Allgemeine Information Drehmomentratsche Einstellung Einstellung der Drehmomentbegrenzung Durch Hinein- oder Herausdrehen der Drehmomenteinstellschraube wird das Auslösedrehmoment (Newton-Zentimeter) festgelegt (9). Die Drehmomentratsche knickt bei Erreichen des Auslösedrehmoments ab (10). Danach darf nicht weitergedreht werden! 10 9 Drehmomenteinstellungen für CAMLOG Komponenten Im Labor dürfen keine Abutments oder Aufbauten mit der Drehmomentratsche festgedreht werden! Die folgenden Werte sind nur für den klinischen Bereich relevant. ACHTUNG: Um eine optimale Vorspannung zu gewährleisten, sind zur definitiven Eingliederung neue Halteschrauben zu verwenden. Einstellung für die Drehmomentratsche Implantat Verschlussschraube dosiert von Hand Gingivaformer dosiert von Hand Abformpfosten dosiert von Hand Abutment-/Prothetikschrauben - Provisorisches Abutment dosiert von Hand - Keramik-Abutment 20 Ncm - Esthomic-Abutment 20 Ncm - Standard-Abutment 20 Ncm - Universal-/Teleskop-Abutment 20 Ncm - Gold-Kunststoff-Abutment 20 Ncm - Horizontalverschraubung dosiert von Hand - Prothetikschraube 15 Ncm Aufbauten Ø 3,3 mm: Ø 3,8 6,0 mm: - Stegaufbau 20 Ncm 30 Ncm - Kugelaufbau 20 Ncm 30 Ncm 3

Planung Allgemeine Informationen Die folgenden allgemeinen Informationen sind im Compendium 1 Chirurgie illustriert dargestellt. Übersicht Jede Planung gliedert sich in folgende Abschnitte: IST-Situation Feststellung und Dokumentation der IST-Situation durch die Anamnese allgemein, speziell (zahnärztlich), die intraund extraorale klinische Befundung, die funktionelle Befundung und die radiologische Befundung. Zusammengenommen führen diese Informationen zu einer Beschreibung des Ausgangszustands des stomatognathen Systems. Prothetische Ausgangssituation Aus der Diagnose, den Bedürfnissen, den Wünschen des Patienten an Ästhetik und Funktion sowie aus dem Wax-up/Set-up wird dann ein ultimatives (maximales) Behandlungsziel definiert. Ultimatives Behandlungsziel Mit dem Patienten werden eine Kosten/ Nutzen-, eine Aufwand/Nutzen- sowie eine Risiko-Analyse der Behandlungsmöglichkeiten durchgeführt. Am Schluss steht ein individuelles, den Wünschen und Möglichkeiten des Patienten angepasstes individuelles Behandlungsziel. Individuelles Behandlungsziel Unter Berücksichtigung des individuellen Behandlungsziels werden prothetisch orientierte Implantatpositionen definiert und klinisch sowie radiologisch verifiziert. Anschließend wird die Therapiesequenz festgelegt. Diese beinhaltet die Planung von begleitenden Maßnahmen, Augmentationen und notwendigen Vorbehandlungen. Anamnese Einleitung Generell unterscheiden sich Anamnese und Befunderhebung nicht von denen einer anderen zahnärztlich-chirurgischen bzw. zahnärztlich-prothetischen Behandlung. Daher wird nur auf die spezifischen Erweiterungen für eine perio-implantatprothetischen Behandlung eingegegangen. In der allgemeinen, sozialen und speziellen (zahnmedizinischen) Anamnese werden allgemeinmedizinische Kontraindikationen und Krankheiten, welche die Mikrozirkulation oder die OP-Tauglichkeit für die beabsichtigte implantatprothetische Versorgung beeinträchtigen, berücksichtigt. Risikofaktoren wie Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenabusus werden in vertrauensbildender Form evaluiert, diskutiert und dokumentiert. Die psychische und die psychosoziale Situation des Patienten geben Aufschluss über die zu erwartende Mitarbeitsfähigkeit des Patienten (Compliance) und beeinflussen somit die Behandlungsplanung und das zukünftige Prothesendesign. Allgemein In der allgemeinen Anamnese sollen neben der Krankheitshistorie besonders die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und das Vorhandensein allgemeinmedizinischer Erkrankungen, die eine implantatprothetische Therapie beeinträchtigen können, abgeklärt werden. Speziell (zahnmedizinisch) In der speziellen Anamnese ist zu klären, wie es zum jetzigen Zustand des stomatognathen Systems gekommen ist. Hier können sich Hinweise auf evtl. noch nicht erkannte systemische Erkrankungen ergeben. Zur Einschätzung der Knochenqualität kann es von Bedeutung sein, ob schon einmal implantiert wurde oder ob eine Augmentation vorausgegangen war. 4

Planung Allgemeine Informationen Befundaufnahme Klinisch Neben allen standardmäßig erfassten extraoralen Befunden ist das Weichteilprofil bzw. die Abstützung der Weichteile (besonders im Oberkiefer) ein entscheidendes Kriterium für das Design der Prothetik. Besteht eine große Diskrepanz zwischen der notwendigen labialen Zahnposition und der zu erwartenden Position des Implantates, so kann es aus Belastungsgründen notwendig werden, einen herausnehmbaren Zahnersatz einzugliedern (Steg, Doppelkronen, Kugelaufbau). Intraoral wird die Erhaltungswürdigkeit aller Zähne geprüft. Neben der Kontrolle nach pathologischen Befunden der Weichgewebe wird der Pflegezustand evaluiert, um erste Informationen über die spätere Motivation zur Mitarbeit zu gewinnen. Die statische und dynamische Okklusion, interalveolärer Abstand und Kieferrelation werden überprüft. Kiefergelenkerkrankungen sind vor Behandlungsbeginn zu therapieren. Alle Befunde, die auf eine erhöhte Belastung des Kausystems schliessen lassen (z. B.Bruxismus) müssen hinterfragt, dokumentiert und bei der prothetischen Planung berücksichtigt werden. In den unbezahnten Kieferabschnitten ist der Zustand der Weichgewebe (Breite und Dicke der befestigten Gingiva) zu prüfen und die Ausdehnung des Kieferkamms in Bezug auf ein mögliches Implantatlager zu bewerten. Zahnfilme Für eine Erstbeurteilung des Knochenangebotes sind bei Einzelzahnlücken oder kleinen Schaltlücken Zahnfilme ausreichend. Die parodontale Situation der verbleibenden Zähne ist kritisch zu prüfen, da sich aus eventuellen parodontal infizierten Taschen pathogene Keime zur Infektion der Implantatlager rekrutieren können. Orthopantomogramm Als Basisinformation sollte grundsätzlich ein OPTG angefertigt werden. Zusatzinformationen liefern, je nach Situationsaufwand, Zahnfilme, Fernröntgen-Seitenaufnahmen oder Computer-Tomogramme. Fernröntgen-Seitenaufnahme Anfertigung bei großen sagittalen Differenzen und bei geplanter Knochenentnahme im Kinnbereich. Computertomogramm Dreidimensionale Messaufnahme, zerlegbar in einzelne Schichten. Modellanalyse Zur Beurteilung der Kieferrelation ist es unbedingt erforderlich, Situationsmodelle in einen justierbaren Artikulator zu montieren. Besonders ist zu prüfen, ob eine Bisslageveränderung sinnvoll bzw. notwendig ist. Nach Möglichkeit sollte dies vor dem eigentlichen Beginn der implantatprothetischen Therapie erfolgen. Eine Veränderung der Bisshöhe muss in jedem Fall vorher mit langzeitprovisorischer Behandlung abgeschlossen sein. Situationsmodelle Auf den Situationsmodellen müssen neben den Okklusionsflächen, die Umschlagfalte und die retromolaren Bereiche deutlich erkennbar sein. Artikulatormontage Mit Hilfe eines arbiträren Gesichtsbogenregistrates und eines Zentrikregistrates analog der Perioprothetik werden die Situationsmodelle in einen justierbaren Artikulator einartikuliert. Bisshöhe Ist eine Korrektur der Bisshöhe erforderlich, so muss dies vor der implantatprothetischen Restauration mit einer Schienentherapie oder mit langzeitprovisorischer Behandlung erfolgen. Kieferrelation (transversal) Die Kieferrelation hat Auswirkungen auf die Belastungsrichtung und somit auf die Achsrichtung der Implantate. Dies ist besonders bei Kreuzbisssituationen zu berücksichtigen. Kieferrelation (sagittal) Die Kronen können bei einer Angle- Klasse II Verzahnung nicht exakt über die Implantate gestellt werden, um die Weichteile zu stützen und den Zungenraum nicht einzuengen. In diesem Fall ist eine herausnehmbare Prothetik indiziert. Prothetische Ausgangssituation Die prothetische Ausgangssituation beschreibt neben dem Zahnstatus und der Kieferrelation, den anatomischen Zustand der oralen Hartgewebe, der intraoralen und extraoralen Weichgewebe, der bestehenden funktionellen, phonetischen und ästhetischen Einschränkungen des Patienten und der damit zusammenhängenden Beeinflussung seiner Lebensqualität. 5

Planung Allgemeine Informationen Vorläufiges prothetisches Design Einleitung Die moderne Implantatprothetik wird vom angestrebten Therapieziel aus rückwärts geplant Backward-Planning. Dies gilt insbesondere für die präimplantologischen Augmentationsmaßnahmen zur Wiederherstellung ausreichender Knochenstrukturen, um Implantate in die prothetisch optimale Position integrieren zu können. Im Umkehrschluss ist die Vorwärtsplanung, die sich nur nach den anatomischchirurgischen Gegebenheiten gerichtet hat, nicht mehr zeitgemäß. Funktion, Phonetik und Hygienefähigkeit erfordern eine prothetisch orientierte Implantatpositionierung und -dimensionierung, die auf der Basis des Wax-ups vom Zahntechniker definiert wird. Das prothetische Design und die notwendige(n) Implantatposition(en) und -achsrichtung(en) werden in enger Abstimmung zwischen Behandler und Zahntechniker geplant. Dies setzt voraus, dass beide über die therapeutischen Möglichkeiten informiert sind. Lässt sich eine Implantatposition (Implantat annähernd an der ehemaligen Zahnposition) für einen festsitzenden Zahnersatz aus funktioneller (Implantatbelastung, Kronenlänge), ästhetischer (Weichteilstützung) und hygienischer Sicht nicht realisieren, so sollte ein herausnehmbarer Zahnersatz geplant werden. Wax-up/Set-up Das Wax-up bzw. Set-up wird auf dem Patientenmodell im zahntechnischen Labor hergestellt. So kann die optimale Zahnposition aus ästhetischer und funktioneller Sicht geplant werden. Durch die eventuelle Diskrepanz zwischen dem atrophierten Kieferknochen und der prothetisch erforderlichen Kronenposition lässt sich eine eventuell notwendige augmentative Massnahme rechtzeitig diagnostizieren. Als Artikulationskonzept wird eine situationsangepasste Front-Eckzahnführung mit frühzeitiger Disklusion der Seitenzähne angestrebt ( freedom in centric sollte möglich sein). Planungsschablone Zur Überprüfung der geplanten Implantatpositionen im Mund wird eine Planungsschablone angefertigt. Diese Schablone kann später als Bohrschablone umgearbeitet werden. Je nach computertomografischem Auswertungsverfahren werden radioopake Markierungselemente eingearbeitet (z.b. aus Titan, Bariumsulfat). 6

Planung Allgemeine Informationen Verifizierung der Implantatpositionen Ziel Ziel ist die Feststellung der möglichen Implantatpositionen. Abhängig vom gewählten Konzept, erfolgt jetzt die definitive Implantationsplanung. In den Röntgenbildern müssen kalibrierte Messpunkte erkennbar sein, um eine metrische Auswertung des für die Implantation zur Verfügung stehenden Knochenvolumens zu ermöglichen. Klinisch Das Wax-up bzw. Set-up sollte am Patienten überprüft werden. Für die Ästhetik kann so die Lachlinie, die Zahnfarbe, die Gesichtform und der gesamte Habitus des Patienten in die Planung mit einfließen. Computertomogramm mit/ohne 3D-Auswertung Eine exakte dreidimensionale Auswertung der Knochendimensionen ist nur mit einem Computertomogramm möglich. Eine computergestützte Auswertung kann mit Hilfe von Simulationsprogrammen vorgenommen werden. Besondere Befunde wie Septierungen oder Infektionen bei geplanten Sinusbodenelevationen sowie kritischen vertikalen Verhältnissen im UK sind erkennbar. Je nach Programm muss die Schablone mit radioopaken Positionsmarkern versehen werden (Titankugel, Titanröhrchen, Bariumsulfat beschichten). Zahnfilm Zur Dimensionsüberprüfung mittels Zahnfilm kann eine Metallkugel mit bekanntem Durchmesser (> 4 mm) an der geplanten Implantatposition mitgeröngt werden. Orthopantomogramm Zur Dimensionsüberprüfung im OPTG stehen Röntgenfolien in verschiedenen Maßstäben für alle Implantatgeometrien zur Verfügung. Die Vergrößerungen der Folien entsprechen den Vergrößerungsfaktoren der meisten OPTGs, sie sollten jedoch nur annäherungsweise zur Implantatdimensionierung herangezogen werden. Definitives Prothesendesign Anhand der Klinik, der Modelle und der radiologischen Befunde wird der Therapieablauf auf die chirurgische Durchführbarkeit überprüft. Entsprechend der klinischen Situation werden parodontologische und augmentative Maßnahmen präoperativ oder simultan mit der Implantatinsertion vorgenommen. Unterlagen für Patientenplanungsgespräch/-aufklärung Das Ergebnis der Planung wird mit dem Patienten diskutiert. Dabei sind Modelle und Röntgenbilder sowie die Planungsaufstellung (Wax-up/Set-up) hilfreich. Folgende Kriterien werden berücksichtigt: Ausgangssituation Wünsche und Erwartungen hinsichtlich Ästhetik, Funktion und Komfort Aufwand/Nutzen-Relation Kosten Risiko Behandlungsdauer Komforteinschränkungen während der Behandlung Individuelle Anpassung des Prothesendesigns Die im Patientengespräch geäußerten Wünsche hinsichtlich Umfang und Kosten der implantatprothetischen Versorgung werden in das individuelle Prothesendesign eingearbeitet. Die Zahl der Implantate, die Notwendigkeit augmentativer Maßnahmen und mögliche Weichgewebskorrekturen werden ausschließlich vom lokalen Befund und dem prothetischen Design bestimmt. Dieses Gespräch ist ausführlich zu dokumentieren und vor der Umsetzung der Therapiesequenz mit einer Einverständniserklärung des Patienten zu bestätigen. Planung Behandlungsablauf Mit dem so definierten prothetischen Ziel werden jetzt rückwärts (Backward- Planning) die notwendigen Behandlungsschritte festgelegt. Dabei sind die voraussichtlich notwendigen Einheilzeiten, besonders im Zusammenhang mit Augmentationen zu berücksichtigen. Die Planungsschablone kann als Bohrschablone umgearbeitet werden. 7

Planung Situationsmodell 2. Planung Situationsmodell Die Situationsmodelle für die implantatprothetische Planung werden, analog der Perioprothetik, aus Superhartgips hergestellt und mittels arbiträrem Gesichtsbogenregistrat und Zentrikbiss in einen adjustierbaren Artikulator montiert. Der Zentrikbiss muss eindeutig positionierbar sein, um die Modelle achsenund lagegerecht montieren zu können. Die Abformung soll die Weichteilsituation und eventuelle Hart- bzw. Weichgewebsdefizite bis zur Umschlagfalte darstellen, da schon hier erste Hinweise über eine notwendige Implantatneigung bzw. die Notwendigkeit einer Augmentation erkannt werden können. Analog der Perioprothetik sind die retromolaren Bereiche für die Festlegung des Zahnbogens und zur Beurteilung des vertikalen Platzangebotes darzustellen (siehe Pfeile). Die Planung und Durchführung einer perio-implantat-prothetischen Rehabilitation wird durch die Verwendung von Schablonen erheblich vereinfacht. Planungsschablone: Planung der optimal möglichen Versorgung mittels Wax-up/Set-up im justierbaren Artikulator. Eventuelle Knochendefizite werden hierbei nicht berücksichtigt. Diese Schablone wird bei der Herstellung der Prothetik zur Herstellung eines Silikonschlüssels verwendet. Röntgenschablone: In die vom idealen Wax-up/Set-up erstellte Planungsschablone oder Basis werden CT-Hülsen an den idealen Implantatpositionen oder andere radioopake Markierungen eingearbeitet und werden als Referenzpositionen im Röntgenbild genutzt. Mit Hilfe eines Computertomogramms und einer 3D-Auswertung können die durch die Röntgenschablone gewonnenen medizinischen Informationen zur Feststellung der Knochenquantität und -qualität benutzt werden und bestimmen so das weitere Vorgehen in der Therapie (Implantatzahl, Implantatposition, Implantatdurchmesser und Implantatlänge). Das definitive prothetische Design und die ggf. notwendigen Hart- und Weichgewebsaugmentationen werden aufgrund dieser Informationen gemeinsam mit dem Patienten besprochen und abgestimmt. Bohrschablone: Mit den radiologischen Informationen werden die geplanten Implantatpositionen überprüft und ggf. angepasst. Durch diese Umarbeitung wird aus der Röntgenschablone die Bohrschablone. 8

Planung Planungsschablone Planungsschablone Für die vorläufige Planung des Prothesendesigns fertigt der Zahntechniker zunächst ein vollständiges Wax-up/Setup mit allen fehlenden Zähnen in idealer prothetischer Position an. Im Sinne des Backward Planning wird zunächst keine Rücksicht auf eventuelle anatomische Defizite genommen. Das Behandlungsziel bestimmt das chirurgisch-prothetische Vorgehen. Über diese Aufstellung wird ein Silikonschlüssel hergestellt. Der Schlüssel wird nach Aushärten oral der zentralen Okklusionslinie geteilt, so dass ein vestibulärer und ein oraler Anteil analog eines Vorwalles entsteht. Mit Hilfe dieser Silikonschlüssel kann eine Acrylatschablone hergestellt werden. Alternativ kann auch mit einer starren Tiefziehfolie über ein Duplikatmodell gearbeitet werden. 9

Planung Bohrschablone In diese Schablone können bei Bedarf Markierungen für die radiologische Kontrolle der geplanten Implantat-Positionen eingearbeitet werden. Je nach verwendeter Auswertungssoftware werden Hülsen für die CT-gestützte Planung aus Titan oder andere radioopake Positionierungsteile eingearbeitet (Bariumsulfat). Positioniert man die Hülsen direkt auf der Schleimhaut, so kann man im CT deren Dicke erkennen. Weitere Informationen enthalten die jeweiligen Unterlagen dieser Systeme. Bohrschablone Die Titanhülsenpositionen werden in der Schablone modifiziert oder festgelegt. In Absprache mit dem Chirurgen wird die Schablone skelettiert, um intraoperativ, nach Präparation des Lappens, eine stabile Lagerung zu ermöglichen, das heißt eine dentale oder gingivale Auflage außerhalb des geplanten Operationsgebietes. 10

Transfer-System Einleitung 3. Transfer-System Einleitung Alle Teile des Transfer-Systems sind aus Titan und werden durch CNC-Frästechnik hergestellt. Dadurch steht ein äußerst präzises, rotationsstabiles Abformsystem sowohl für die geschlossene als auch für die offene Abformmethode zur Verfügung. Entsprechend der Implantatdurchmesser sind die Systemteile farbcodiert. Es ist darauf zu achten, nur Implantatund Prothetikkomponenten des jeweiligen Durchmessers (Farbcodierung) miteinander zu verwenden. Es dürfen keine Komponenten verschiedener Durchmesser miteinander verbunden werden. Die Systemteile dürfen nicht modifiziert werden. Abformmethoden Als Abformmethode kann die geschlossene oder die offene Methode gewählt werden (1). Bei stark divergierenden Pfeilern oder bei Kombination mit einer Funktionsabformung sollte die offene Abformmethode angewandt werden (2). Im Zusammenhang mit der Verwendung des konfektionierten Steges kommen spezielle Abformpfosten zur Anwendung, diese sind im betreffenden Kapitel beschrieben. Abformmaterial Als Abformmaterialien für die geschlossene Methode können sowohl Hydrokolloide als auch Silikone oder Polyether verwendet werden. Für die offene Abformmethode empfehlen sich Silikon- oder Polyether-Materialien. Farbcodierung Ø 3,3 mm grau Ø 3,8 mm gelb Ø 4,3 mm rot 1 Ø 5,0 mm blau Ø 6,0 mm grün 2 11

Transfer-System Geschlossene Abformmethode Geschlossene Abformmethode Kappe für Bissnahme Systemteile Die Systemteile für die geschlossene Abformmethode sind durchgängig farbcodiert. Dem Abformpfosten (3) sind Halteschraube (4), Repositionshilfe (6) und Kappe für Bissnahme (5) beigefügt. Die Repositionshilfe und die Kappe für Bissnahme (5) sind Einmalartikel! Zur Verwendung wird der Inbus- Schraubendreher, kurz oder lang (1+2), benötigt. Die Halteschraube (6) wird sowohl im Implantat als auch im Laborimplantat (7) dosiert von Hand eingedreht. 1 2 Inbus-Schraubendreher, kurz, lang 3 7 4 Abformpfosten Laborimplantat Halteschraube 5 6 Repositionshilfe Repositionshilfen und Kappen für Bissnahme sind Einmalartikel! Sie dürfen aus Präzisionsgründen nicht wiederverwendet werden! Die Halteschraube steht bei eingestecktem Abformpfosten oben ca. 2 mm heraus. Nach dem Eindrehen der Schraube schließt sie bündig mit der Oberkante ab (4 5 Umdrehungen). 8 9 10 Übersicht der farbcodierten Abformpfosten und Repositionshilfen 12

Transfer-System Geschlossene Abformmethode Einsetzen des Abformpfostens Nach Entfernung des Gingivaformers bzw. des Provisorischen Abutments wird der Abformpfosten mit eingesteckter Halteschraube in das Implantat eingebracht (12). Durch Rotation rasten die Nocken spürbar in die Nuten des Implantes (13) ein. ACHTUNG: Die Halteschraube ragt ca. 2 mm heraus (15). Der Pfosten ist rotationssymmetrisch, eine besondere Ausrichtung ist nicht erforderlich. 12 13 14 15 16 17 Die Halteschraube wird manuell (15 17) mit dem Schraubendreher, Inbus, festgedreht (ggf. Röntgenkontrolle des korrekten Sitzes des Abformpfostens). 11 13

Transfer-System Geschlossene Abformmethode Abformung Die farbcodierte Repositionshilfe wird jetzt über die Führungsrillen auf den Abformpfosten aufgesteckt (16), bis ein spürbarer Druckpunkt überwunden ist und die Repositionshilfe eindeutig fixiert ist (17). Drei Führungsrillen am Abformpfosten (jeweils um 120 gedreht) ermöglichen eine berührungsfreie Platzierung zu benachbarten Repositionshilfen oder Nachbarzähnen (18). Die Extensionen der Repositionshilfen dürfen nicht entfernt werden. Direkt vor der Abformung ist nochmals der korrekte Sitz der Repositionshilfen zu kontrollieren (19). Die Repositionshilfen verbleiben nach Entfernung des Abformlöffels in der Abformung. Sollte dies nicht der Fall sein, ist die Abformung zu wiederholen. I 16 17 II TIPP: Im Sinne einer schnellen Modellherstellung empfiehlt es sich, das entsprechende Laborimplantat dem Labor anzuliefern. Die Implantatdurchmesser werden in den Laufzettel eingetragen. Zur Sicherung gegen Verlust der Halteschraube den Abformpfosten mit dem Laborimplantat verschraubt weiterleiten (19). Drei mögliche Positionen der Repositionshilfe III 18 19 14

Transfer-System Offene Abformmethode Abformung Für die offene Abformmethode wird ein individuell hergestellter Abformlöffel benötigt. In der Verlängerung der Implantatachse muss der individuelle Abformlöffel für die Halteschrauben der Abformpfosten perforiert werden. Systemteile Die Systemteile für die offene Abformmethode sind durchgängig farbcodiert (5). Die Halteschraube ist durch einem O-Ring gesichert (2+3). Die Halteschraube darf sowohl im Implantat als auch im Laborimplantat (1) nur dosiert von Hand eingedreht werden. 1 2 3 Vor der Entfernung der Abformung (4) muss die gelöste Schraube bis zum spürbaren Anschlag (O-Ring) zurückgezogen werden (2), da sonst ggf. auf Grund der Achsdivergenzen der Implantate die Entfernung der Abformung nicht möglich ist oder die Abformung durch eine zu starke Kompression verformt wird. 4 5 Übersicht der farbcodierten Abformpfosten 15

Transfer-System Offene Abformmethode Einsetzen des Abformpfostens Der Gingivaformer oder das Provisorium wird entfernt. Vor dem Einsetzen des Abformpfostens wird die Schraube ganz nach apikal durchgeschoben, um eine Orientierung in Richtung der Implantatachse zu erreichen (6+7). Der Abformpfosten für die offene Abformung wird auf das Implantat aufgesetzt und die Halteschraube leicht eingedreht (9). Der Abformpfosten ist rotationssymmetrisch, eine bestimmte Ausrichtung ist nicht erforderlich. Er wird auf das Implantat gedrückt und rotiert, bis die Nocken in die Nuten des Implantates einrasten (10). 6 7 8 ACHTUNG: Höhenunterschied nur 0,4 mm (9)! 9 11 10 Die Halteschraube wird manuell mit dem Schraubendreher, Inbus, festgedreht. Die Kontrolle des korrekten Sitzes des Abformpfostens erfolgt röntgenologisch (10+11). 12 16

Transfer-System Offene Abformmethode Abformung Nach der Überprüfung der Perforationen (13) und der Ausdehnung des individuellen Abformlöffels kann nun die Abformung mit einem Silikon- oder Polyether-Material erfolgen (14). 13 14 Zur Entfernung der Abformung wird die Halteschraube gelöst, ganz zurückgezogen und danach der Abformlöffel entnommen (15+16). TIPP: Im Sinne einer schnellen Modellherstellung empfiehlt es sich, das entsprechende Laborimplantat dem Labor anzuliefern. Die Implantatdurchmesser werden in den Laufzettel eingetragen. 15 16 17

Transfer-System Registrierung Systemteile Zur Bissregistrierung werden die Abformpfosten für die geschlossene Abformmethode verwendet (3+10) (siehe Geschlossene Abformmethode ). Die durchmesserentsprechend farbcodierten Kappen für die Bissnahme (5) werden auf die Abformpfosten gesteckt (8). Der korrekte Sitz wird durch ein spürbares Einrasten signalisiert (9). Durch diese Kappen werden scharfe Kanten im Registrat vermieden. Die Registrierung kann mit den üblichen Materialien erfolgen. Die Kappen dürfen nicht am Registrat haften und werden ins Labor mitgeliefert (11). 1 2 3 7 4 5 6 Bei ungünstigen Platzverhältnissen und Umgehung einer Bissanhebung können alternativ Gingivaformer zylindrisch, 6 mm, verwendet werden. ACHTUNG: Durchmesser, Position und Höhe des Gingivaformers in den Laufzettel eintragen und entsprechende Gingivaformer mitliefern. 8 9 Repositionshilfen und Kappen für Bissnahme sind Einmalartikel! Sie dürfen aus Präzisionsgründen nur einmal verwendet werden. 10 11 18

Provisorium Bearbeitung des provisorischen Abutments 4. Provisorium Einleitung Das Provisorische Abutment PEEK (3) (PEEK = Polyacrylether-Etherketon) ist für den Einsatz bei der ästhetischen Sofortversorgung konzipiert. Weiter kann es für Langzeitprovisorien verwendet werden. 1 3 5 Die Vorteile der Sofortimplantation mit ästhetischer, nicht funktioneller Sofortversorgung liegen darin, dass besonders im ästhetisch kritischen Bereich die Strukturen des peridentalen resp. periimplantären Gewebes erhalten bleiben. Nach einer ausreichenden Einheilphase (Osseointegration) des Implantates und Ausreifung der periimplantären Weichgewebe wird eine erneute Abformung für die definitive Versorgung durchgeführt. Systemteile Provisorische Abutments PEEK (3) sind für die Implantatdurchmesser 3,8 mm 6,0 mm verfügbar. Das Einschrauben der Abutmentschraube (5) mit dem Schraubendreher, Inbus (1+2), erfolgt dosiert von Hand. Die Halteschraube (5) ist dem Abutment beigefügt. 2 4 6 Bearbeitung des provisorischen Abutments Das Abutment wird in das Implantat eingesteckt und gedreht, bis die Nocken in die Nuten des Implantates einrasten (6+7). Danach wird die Halteschraube eingesteckt und dosiert von Hand eingedreht. Die Präparationsgrenze wird entsprechend dem Gingivaverlauf auf dem Abutment markiert (8). 7 8 19

Provisorium Bearbeitung des provisorischen Abutments Das Beschleifen des provisorischen Abutments erfolgt extraoral, um eine Kontamination des umliegenden Gewebes zu vermeiden. Zur besseren Handhabung kann dieses mit dem Universalhalter zum Beschleifen von Abutments oder einem Laborimplantat verschraubt werden (10). Entsprechend der Markierung (9) wird eine Präparation analog der Perioprothetik durchgeführt (10). Am besten geeignet sind Diamantschleifkörper bei hoher Drehzahl, ohne Wasserkühlung und mit wenig Druck. Die Hohlkehle bzw. der Kronenrand sollte bei ästhetischer Sofortversorgung paragingival, bei späterer Versorgung ca. 1 1,5 mm subgingival liegen, um eine 9 10 anatomische Ausgestaltung (emergence profile) des periimplantären Gewebes zu erreichen. Um die Einsetzposition des Abutments leichter zu erkennen, wird vestibulär eine Markierung (13) gesetzt. Zur Herstellung eines laborgefertigten Provisoriums wird unmittelbar nach dem Setzen bzw. dem Eröffnen des Implantates mit Hilfe des Transfer- Systems eine Abformung genommen. Abformung und provisorisches Abutment werden dann in das Labor gegeben. Nach Modellherstellung wird das Abutment entsprechend den anatomischen Vorgaben präpariert und das Provisorium hergestellt (12+13). Die Herstellung im Labor erlaubt ggf. auch die Verwendung einer Metallverstärkung im Sinne eines Langzeitprovisoriums. 11 12 13 20

Provisorium Provisorische Krone/Brücke Provisorische Krone/Brücke Eine konfektionierte Krone oder eine bereits vorhandene Krone wird durch Unterfütterung mit Kunststoff adaptiert und an die Situation angepasst (14). Die Einschubrichtung von der Krone, vorgegeben durch die Nachbarzähne, und die Richtung des Tubes im Implantat stimmen selten überein. Deshalb dürfen Krone und Abutment nicht einteilig gefertigt werden. Die Ausarbeitung erfolgt außerhalb des Patientenmundes. Weiter sind alle anderen Verfahren zur Herstellung und Provisorien analog der Kronen- und Brückenprothetik möglich. 14 Eingliederung des Provisoriums Vor dem Einsetzen müssen die prothetischen Komponenten desinfiziert und sterilisiert werden. Das Implantat wird innen mit Wasserspray gereinigt, auf eventuelle Rückstände überprüft und trocken geblasen. Das Provisorische Abutment wird in das Implantat gesteckt und gedreht, bis die Nocken in die Nuten des Implantates einrasten (15). Nach dosiertem manuellen Eindrehen der Abutmentschraube wird der Schraubenkamin mit Kunststoff verschlossen (16). Kein Komposit verwenden, da dies zur Entfernung der Schraube ausgebohrt werden muss (17). Zu beachten ist, dass der Schraubenkamin nicht überfüllt wird, die Oberfläche muss konkav gestaltet sein. Zement-Überschüsse sind vollständig zu entfernen. 15 16 Literaturhinweis Sofortimplantation und Sofortbelastung. Das Einzelzahn-Sofortimplantat mit provisorischer Versorgung. Nagel, Rainer; Ackermann, Karl-Ludwig; Kirsch, Axel ZMK 17, 1 2/2000 17 21

Arbeitsvorbereitung Modellherstellung 1 2 5. Arbeitsvorbereitung Einleitung Alle im Labor verwendeten Prothetikteile werden dosiert von Hand verschraubt. Die Abutments und Abutmenthalteschrauben bestehen aus der Legierung Ti6Al4V (Materialdaten siehe Anhang). An der Implantat-Abutmentverbindung (Tube, Nocken) dürfen unter keinen Umständen Änderungen vorgenommen werden. Systemteile Für die Modellherstellung sind, neben den von der Praxis zu liefernden Abformpfosten, nur ein Inbus-Schraubendreher (1) und die durchmesserentsprechenden Laborimplantate (2) notwendig. Ein ausgefüllter Laufzettel liefert Informationen von der Praxis. Meistermodell Die Abformung wird zunächst gemäß den Vorgaben der Materialhersteller konditioniert und desinfiziert. Sind Arbeiten mit Einsatz von Frästechnik (Doppelkronen, Stege) geplant, so werden ggf. zwei Modelle benötigt. Geschlossene Abformmethode Der Abformpfosten (1) wird mit dem durchmesserentsprechenden Laborimplantat (2+3) manuell verschraubt (4 7). Nach Überprüfung auf einen korrekten, spaltfreien Sitz (7) wird er vorsichtig im Abformlöffen in die Repositionshilfe reponiert (8). Dabei ist auf ein korrektes Einrasten der Rillen in die Repositionshilfe zu achten (9). Auf die Verwendung von Klebern ist zu verzichten. 2 1 3 4 5 6 7 Der Zahnkranz wird in üblicher Weise hergestellt (10) und gesockelt (11). Beim Einrütteln des Gipses ist darauf zu achten, dass sich kein Abformpfosten lockert. Beim geschlossenen Verfahren erfolgt das Einartikulieren unmittelbar nach der Modellherstellung. Dafür wird die farbcodierte Kappe für die Bissnahme aufgesetzt, bis diese spürbar einrastet. 8 9 10 11 22

Arbeitsvorbereitung Offene Abformmethode Offene Abformmethode Der Abformpfosten wird mit den farbcodierten Laborimplantaten manuell verschraubt. Auf einen korrekten, spaltfreien Sitz ist zu achten (1 4). 1 2 3 4 Danach wird der Zahnkranz in üblicher Weise hergestellt (5). Zum Entfernen der Abformung muss die Halteschraube gelöst und ganz zurückgezogen werden (6). Der Zahnkranz wird entsprechend dem verwendeten System gesockelt (7). 5 6 7 Einartikulieren Je nach gewählter Registrierung werden die Abformpfosten für die geschlossene Abformmethode einschließlich der Kappe für die Bissnahme oder die entsprechenden Gingivaformer montiert (8). Das Einartikulieren der Modelle nach der offenen Abformmethode erfolgt analog den Regeln der allgemeinen Perioprothetik. 8 23

Arbeitsvorbereitung Modellkonditionierung Systemteile Zum störungsfreien Aufsetzen des Abutments (6) empfiehlt sich eine Modellkonditionierung durch Ausreiben des Gipsmodells oberhalb der Laborimplantatschulter. Dafür wird der durchmesserspezifische Fräser zum Aufweiten des Gipsmodelles verwendet (1). Der Fräser wird über einen Führungsstift zentriert (2). In der Endposition sitzt der Fräser auf dem Führungsstift auf. Dadurch wird eine Beschädigung des Laborimplantates vermieden. 1 2 4 3 Nach Entfernen des Abformpfostens (5) wird der farbcodierte Führungsstift (7) manuell dosiert eingedreht. Anschließend wird der im Universalhalter (3) montierte durchmesserentsprechende Fräser (1) auf den Führungsstift (2) geschoben und rechtsdrehend dosiert in das Modell eingesenkt (8+9). Nach vollständigem Absenken des Fräsers liegt dieser auf dem Führungsstift auf (10). Das Fräsprofil legt die Laborimplantatschulter frei, um den spaltfreien Sitz des Abutments zu gewährleisten (11). 5 6 1 2 7 8 9 10 11 24

Arbeitsvorbereitung Modellkonditionierung Vor dem Entfernen des Führungsstiftes ist das entstandene Gipsmehl vollständig zu entfernen (12). 12 13 Zur optischen Kontrolle der exakten Passung des Abutments (13) kann oral eine kleine Kerbe in das Modell eingefräst werden (14). 14 Einartikulieren Je nach gewählter Registrierung werden die Abformpfosten für die geschlossene Abformmethode einschließlich der Kappe für die Bissnahme oder die entsprechenden Gingivaformer montiert (15). Das Einartikulieren der Modelle nach der offenen Abformmethode erfolgt analog den Regeln der allgemeinen Perioprothetik. 15 25

Arbeitsvorbereitung Wax-up/Set-up Wax-up/Set-up Um einen Überblick über den für die Prothetik zur Verfügung stehenden Platz zu erlangen, stellt der Silikonschlüssel eine erhebliche Erleichterung dar. Dieser wird über ein Wax-up/Set-up ohne Abutments hergestellt (1+2). Dieses Vorgehen ermöglicht eine einfache, schnelle Dimensionskontrolle bei den weiteren Arbeitsschritten und ist für alle prothetischen Versorgungsarten anwendbar (4). 1 2 3 4 Silikonschlüssel Nach Überprüfung der Form, Achse und Ästhetik am Patienten, wird über das Wax-up/ Set-up ein Silikonschlüssel hergestellt (3). Der Schlüssel soll von oral nach vestibulär die Zahnkränze umfassen. Nach dem Aushärten wird der Schlüssel leicht oral entlang der inzisalen bzw. okklusalen Mittellinie durchgeschnitten. So erhält man nach Entfernen des Set-up eine Übersicht über die Zahnkronenform, d.h. einen Anhalt für die notwendige Präparation des Implantatabutments (4). 26

Abutments Einleitung 6. Abutments Einleitung Die hohe Präzision und Stabilität der CAMLOG Implantat/Abutment-Verbindung ermöglicht ein Vorgehen in der Kronen- und Brückentechnik analog der Perioprothetik. Das Implantatabutment wird vom Zahntechniker ausgesucht und präpariert. Abutments Im CAMLOG System stehen folgende Abutments zur Verfügung: 1 4 5 6 1 Keramik-Abutment 2 Esthomic-Abutment mit anatomisch gestalteter Schulter, gerade und gewinkelt (20 ), Gingivahöhe 1,5 und 4 mm 3 Standard-Abutment mit gerader Schulter, gerade und gewinkelt (15 ), Gingivahöhe 1,5 und 4 mm 4 Universal-/Teleskop-Abutment 5 Inset-Abutment, Gingivahöhe 1,5 mm, mit anatomisch gestalteter Schulter. Der Schulterdurchmesser entspricht dem Implantatdurchmesser. 15º 15º 6 Gold-Kunststoff-Abutment, angussfähig. 3 Alle Abutments müssen entsprechend der individuellen Situation angepasst werden. 20º 20º 2 27

Abutments Abutment-Auswahl Abutment-Auswahl Mit Hilfe der angefertigten Silikonschlüssel ist eine gezielte Auswahl des geeigneten Abutments möglich. Folgende Informationen zur Auswahl sind wichtig: Implantatachse, Gingivahöhe, Nutenposition (für gewinkelte Abutments), vertikale Dimension zur Okklusionsebene. 1. Implantatachse (1): Mit einem geraden Abutment sind ca. 10 Achsenneigung ausgleichbar. Bei stärkerer Achsneigung müssen gewinkelte Abutments oder das Gold-Kunststoff- Abutment verwendet werden. 1 2. Gingivahöhe (2): Das Auswahlkriterium ist die maximale approximale Schleimhautdicke. Die angegebene Abutment-Gingivahöhe entspricht der Höhe an der tiefsten labialen Stelle. Da der definitive Kronenrand vestibulär 1 1,5 mm subgingival und oral paragingival liegen soll, muss ein Abutment mit entsprechender Gingivahöhe gewählt werden (3+4), um einen ästhetischen, hygienefähigen Kronenrandverlauf präparieren zu können. 2 3 4 28

Abutments Abutment-Auswahlhilfen 3. Vertikale Dimension zur Okklusionsebene (5): Die Information über die Implantatlänge auf dem Laufzettel bestimmt das Längenverhältnis von Krone (CL) zu Implantatlänge (IL) und gibt Hinweise auf eine eventuell notwendige Verblockung. Das ideale Verhältnis beträgt < 0,8 5 4. Bei besonders engen Platzverhältnissen kann das Inset-Abutment (6) verwendet werden. Die Besonderheit dieses Abutments besteht darin, dass sein maximaler Durchmesser gleich dem Implantatdurchmesser ist. Alternativ zu den Titan-Abutments steht für jeden Durchmesser ein angussfähiges Gold-Kunststoff-Abutment zur Verfügung. Damit ist auch die Herstellung einer vertikal (okklusal) verschraubten Krone möglich. 6 Die farbcodierten Abutment-Auswahlhilfen (7) erleichtern die Bestimmung der definitiven Abutments. Sie sind in den Geometrien der Esthomic- und Standard-Abutments verfügbar. Auf dem Meistermodell wird zunächst ein passendes Abutment in Bezug auf Achsenneigung und Gingivaverlauf ausgesucht. Die Auswahlhilfen sind mehrfach verwendbar. Zur Unterscheidung von den klinischen Abutments besitzen sie nur eine Nocke und sind vollständig eingefärbt. Sie dürfen unter keinen Umständen klinisch eingesetzt werden. 7 29

Einzelkrone Abutmentbearbeitung 7. Einzelkrone Einleitung Die Komponenten des CAMLOG Systems erlauben die Herstellung von Einzelkronen analog der Standard-Perioprothetik. Implantate mit Durchmesser 3,3 mm dürfen nur als untere Incisivi oder obere laterale Incisivi eingesetzt werden. Wenn das Verhältnis Kronenlänge zu Implantatlänge (Implantatinformation siehe Laufzettel) größer als 0,8 ist, muss die Implantatkrone mit der benachbarten Prothetik verbunden werden. Folgende Abutments stehen zur Verfügung: 1 Keramik-Abutment 2 Esthomic-Abutment 3 Standard-Abutment 4 Universal-/Teleskop-Abutment 5 Inset-Abutment 6 Gold-Kunststoff-Abutment 1 2 3 4 5 6 Die Krone kann entweder für eine Zementierung oder eine Verschraubung hergestellt werden. Die Bearbeitungshinweise sind unter dem jeweiligen Abutmenttyp zusammengefasst. 30

Einzelkrone Abutmentbearbeitung Keramik-Abutment Einleitung Das Keramik-Abutment besteht aus einem Titan-Basisteil (1), einer Zirkonoxid-Hülse (2) und einer Abutmentschraube (3). Zirkonoxid zeichnet sich durch extrem hohe Festigkeit und Härte aus. Die Vorteile sind: 1. Präzise gefräste Titan-Basis mit der CAMLOG Tube-in-Tube Verbindung. 2. Durch das spätere Verkleben von Titanbasis und separat individualisierter 1 Zirkonoxid-Hülse kann ohne thermische Einflüsse auf die Implantat/Abutment- Verbindung im Zervikalbereich ein Aufbrennen bzw. Einfärben mit keramischen Massen* vorgenommen werden. 3. Schraubenkopf in Metallwiderlager. 3 2 2 1 * nur Keramikmassen mit geeignetem WAK (Wärme-Ausdehungs-Koeffizient) verwenden (10,5 11,0). 4 Bearbeitung Zur Individualisierung der Zirkonoxid- Hülse (2) steht ein Universalhalter (5) mit zwei Haltern zum Beschleifen der Zirkonoxid-Hülse (8 10) jeweils für die Durchmesser 3,3 mm, 3,8 mm, 4,3 mm (6), 5,0 mm und 6,0 mm (7) zur Verfügung. 5 6 2 6 7 8 9 10 31