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Transkript:

Urban news Informationen des Altersheim St. Urban, Winterthur Ausgabe 4 - Nr. 3/2018 Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Angehörige und Mitarbeitende Das Haus Margrit ist eröffnet! Dieser Schritt stellt einen der grossen Meilensteine im Jahr 2018 dar. Die Eröffnungsfeier war ein grosser Erfolg, bis Ende September sind bereits alle Zimmer besetzt schneller als erwartet. Lesen Sie in dieser Ausgabe mehr zur Eröffnungsfeier und zum Haus selber. Weil vermehrt Fragen zu den Pflegeeinstufungen eingehen, erscheint es uns sinnvoll, das BESA-System näher zu erklären. Herbst ist immer die Zeit der Rekrutierung von Lernenden für die offenen Lehrstellen im nächsten Sommer. Ab nächstem Sommer sind Betriebe, die Pflegeleistungen erbringen, mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Deshalb möchten wir Sie etwas näher über die Ausbildungsverpflichtung ab 2019 informieren. Ich hoffe, dass wir Ihnen hiermit wieder eine informative Ausgabe präsentieren können. Herzlichst Marc Basler Geschäftsführer Marc Basler Geschäftsführer

Haus Margrit - 24 Betten für Menschen mit einer Demenz Andrea Bertozzi Leiterin Hotellerie Die Stiftung Altersheim St. Urban hat am 21. Juli 2018 zur Eröffnung und Besichtigung ihres Neubaus «Haus Margrit» eingeladen. Mit der Eröffnung des Baus bietet das Altersheim ein spezialisiertes Angebot für Menschen mit Demenz. Der Bedarf an spezifischen stationären Pflegeplätzen wird in der Region Winterthur und insbesondere auch lokal im Umland von Seen in den kommenden Jahren stark ansteigen. Nicht zuletzt darum setzt die Stiftung Altersheim St. Urban im Gegensatz zu anderen Betreuungsansätzen für Demenzerkrankte bewusst auf die lokale Verankerung. Welche Wohn- und Pflegeumgebung brauchen Menschen mit Demenz? Mit welchen Mitteln kann für sie ein möglichst angenehmes, sicheres und stimulierendes Umfeld geschaffen werden? Die Projektleiter der Stiftung Altersheim St. Urban haben sich zusammen mit Pflegespezialisten, Psychiatern und Wissenschaftlern genau darüber Gedanken gemacht, bevor sie das neue Demenzzentrum am Steinackerweg in Seen konzipiert und realisiert haben. Herausgekommen ist das «Haus Margrit» des Zentrums Freitag, das aussen wie innen auf die Bedürfnisse demenzerkrankter Menschen ausgerichtet ist. Am 21. Juli fand die Einweihung statt, an der die Öffentlichkeit zum Rundgang durch die bezugsbereiten Räume eingeladen war. Am 27. Juli traten die ersten Bewohnenden ein. Projektphase Die Stiftung Altersheim St. Urban schrieb 2013 einen Wettbewerb aus, den das Winterthurer Architekturbüro Schneider & Gmür gewann. Bis Ende 2014 fand die Vorprojektphase statt. Im Frühling 2016 erfolgte die Baueingabe und im September 2016 war der Spatenstich. Die Bauphase dauerte knapp zwei Jahre und wurde 2

mit der Eröffnungsfeier am 21. Juli 2018 abgeschlossen und das Gebäude im Minergie-Standard und Erdsondenwärme eingeweiht. Stiftungsratspräsident Gerhard Abgottspon (r) übergibt dem Geschäftsführer Marc Basler den symbolischen Ball, der ins Rollen gebracht wurde. Finanzierung Die Bau- und Planungskosten von rund CHF 9.5 Mio werden von der Stiftung privat finanziert. Dabei sind CHF 1.5 Mio und die Landfläche als Eigenmittel beigetragen. Der Rest wird über die Bank finanziert, öffentliche Gelder werden keine benötigt. 2002 erhielt die Stiftung ein grosszügiges Legat der ortsansässigen Familie Freitag. Es enthielt die Landfläche, auf welcher der Neubau zu stehen kam, inkl. ein Bauernhaus, welches die Stiftung in einem ersten Schritt bis 2008 zu einer Pflegeeinrichtung für 12 Menschen mit Demenz umbaute. In Erinnerung an die beiden Schwestern der Familie Freitag wurden die zwei Gebäude nach deren Vornamen «Haus Margrit» und «Haus Annemarie» getauft. Zusammen bilden sie das Zentrum Freitag. Ohne dieses Legat hätte die Stiftung den Neubau in dieser Form und in diesem Zeitraum nicht realisieren können. Projektbeteiligung ZHAW Winterthur Den Dank für das grosszügige Legat gibt die Stiftung in Form eines Projektsponsorings an ein Demenzprojekt der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften weiter. Es ist ein Kooperationsprojekt mit der Universität Zürich und der Stiftung HUG der Genfer Universitätsspitäler. Es hat zum Ziel, eine Informationsbroschüre des Universitätsspitals Genf für Angehörige demenzerkrankter Menschen vom Französischen ins Deutsche zu übertragen. Dabei wird ein umfangreiches Vernehmlassungsverfahren mit Angehörigen und Fachpersonen durchgeführt. Die Stiftung beteiligt sich mit 10 000 Franken. Die Stiftung unterstützt ein Demenzprojekt der ZHAW Symbolische Cheque-Übergabe Andrea Bertozzi Leiterin Hotellerie 3

Andrea Bertozzi Leiterin Hotellerie Danksagung der Stadt Winterthur Stadtrat Nicolas Galladé, Vorsteher des Departements Soziales und damit verantwortlich für die Bereiche Alter und Pflege, richtete sich an der Eröffnungsfeier mit einer Grussbotschaft an die Stiftung und die geladenen Gäste. Er dankte für das Engagement des Altersheims in der Pflege älterer Menschen und für die enge Zusammenarbeit mit der Stadt, welche in einer Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt und der Stiftung festgehalten ist. Im Anschluss darauf besichtigte der Stadtrat zusammen mit den Gästen die Einrichtung des Neubaus bei einem Rundgang aus der Nähe und konnte den anwesenden Pflegefachpersonen wie auch dem leitenden Architekten Daniel Gmür Fragen zum Bau und zur Einrichtung stellen. Pflege und Betreuung Das Pflege- und Betreuungskonzept, welches im Haus Margrit gelebt werden soll, stützt sich auf dasselbe Konzept, das bereits seit 2008 erfolgreich im Schwesternhaus Annemarie (die beiden Häuser zusammen bilden das «Zentrum Freitag») umgesetzt wird. Dabei steht die Teilhabe der Bewohnenden am Alltagsgeschehen im ganzen Haus an zentraler Stelle. Im Wesentlichen stützt sich das Konzept auf sechs Grundprinzipien. Subsidiarität, Gemeinschaft, 3-Welten-Modell (Dr. Ch. Held), den Sozialbegleiterischen Ansatz, die ABC-Kommunikations- Methode und unserer hausinternen Betreuungs-Pyramide. Alle diese Prinzipien stehen in einer Wechselbeziehung zu einander und fliessen durch den Betreuungsalltag immer wieder ineinander ein. 4 Stadtrat Nicolas Galladé bedankt sich bei der Stiftung für die gute Zusammenarbeit

Bewohner - Einstufungs - und Abrechnungssystem Ziel und Zweck des Systems BESA ist ein Arbeitsmittel, mit dem die Pflegeleistungen in Alters- und Pflegeheimen definiert, gemeinsam vereinbart und abgerechnet werden können. Es ist einfach in der Anwendung, transparent für alle Beteiligten und stellt die Autonomie (Selbstbestimmung) der Bewohnerinnen und Bewohner in den Mittelpunkt. BESA ist im Rahmen des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) von den Krankenkassen anerkannt und vom Amt für Gesundheit und Soziales des Kantons Zürich abgesegnet. Verrechnung der Leistungen Kernstück zur Erhebung der Pflegeleistungen ist der Leistungskatalog LK10. Mit Hilfe des Moduls «Leistung» können die effektiv erbrachten Leistungen erhoben, einer Tarifstufe zugewiesen und verrechnet werden. Die Leistungen sind 10 Massnahmenpaketen (MP) zugeteilt, welche zu folgenden 5 Pflegethemen gebündelt sind: 1. Psychogeriat. Leistungen (3 MP) 2. Mobilität, Motorik, Sensorik (1 MP) 3. Körperpflege (2 MP) 4. Essen und Trinken (3 MP) 5. Medizinische Pflege (3 MP) In 95 Items werden die Leistungen differenziert erfasst. Jede Leistung definiert sich über einen Normwert in Minuten, gekoppelt mit der Häufigkeit, welche in drei Variablen (unterdurchschnittlich, überdurchschnittlich oder Norm) erfasst werden kann, sowie über den Anwesenheitsfaktor der Pflegemitarbeitenden. Ebenso werden pro Massnahmenpaket 2 bis 5 der Mitwirkungsgrad des Bewohners sowie pro Erhebung die indirekte Pflege (z.b. Arztvisite) zeitmässig berücksichtigt. Daraus ergibt sich eine Zeitsumme an Pflegeleistung pro Tag, die einer Einstufung in eine der 12 BESA-Stufen entspricht. Der Kanton legt den Taxpunktwert pro BESA-Minute und somit auch die Kosten pro BESA-Stufe fest. Eine BESA-Stufe umfasst jeweils 20 Minuten. Eine Veränderung der Leistungssumme hat deshalb nicht immer zwangsläufig eine Veränderung der Einstufung zur Folge. Überprüfung der Einstufungen Nach der pflegerischen Einschätzung muss der behandelnde Arzt die Tarifstufe mittels Visum bestätigen. Die Kostengutsprache der jeweiligen Krankenkasse (Beiträge der KK werden durch den Bundesrat verordnet) wird im Anschluss von der Bewohneradministration des Pflegezentrums eingeholt. In regelmässigen Abständen wird das Altersheim durch die Krankenkassen in Bezug auf die Pflegeeinstufung überprüft. Jeannine Kägi Leiterin Pflege 5

Jeannine Kägi Leiterin Pflege Kostenverteilung Der Bund regelt die Kostenverteilung der Pflegetaxe. Bewohnerinnen und Bewohner werden ab Stufe 2 mit max. CHF 21.60 pro Pflegetag belastet, CHF 9.00 pro Tag werden direkt mit der Krankenkasse abgerechnet, die Differenz zum Gesamtbetrag gem. BESA-Stufe wird durch die Gemeinde/ Stadt getragen. Zusammenhang zwischen BESA- Leistungen und Stelleschlüssel Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich definiert aufgrund der erbrachten BESA-Leistungen den Mindeststellenschlüssel, den jede Institution ausweisen muss. Ebenfalls wird dabei definiert, wie die Verteilung des Stellenschlüssels auf die Qualifikationsstufen der Mitarbeitenden auszusehen hat: Mind. 25% dipl. Pflegefachpersonal Mind. 50% Pflegefachpersonal (Fachpersonal und dipl. Pflegefachpersonal) Max 50% Hilfspersonal Die Einhaltung dieser Vorgaben wird durch den Bezirksrat regelmässig überprüft und allenfalls geahndet. 6 Herleitung der Kosten pro BESA-Stufe und nach Kostenträger - Die CHF 1.4493 entsprechen dem vom Kanton Zürich definierten Normkostensatz

Ausbildungsverpflichtung ab 2019 Die Akut und die Langzeitpflege stehen vor einer grossen Herausforderung: Unter den bisherigen Voraussetzungen stehen für eine bedarfsgerechte Pflegeversorgung per 2025 zuwenig Pflegepersonal zur Verfügung. Der Kanton Zürich wirkt diesem Szenario mittels Ausbildungsverpflichtung entgegen. In der Schweiz definieren die Kantone den Mindestbedarf des Stellenplans in der Pflege, gekoppelt an die BESA- Leistungen, die eine Institution erbringt. Ebenfalls wird dabei der Skill- Grade-Mix definiert. Dieser sagt aus, wieviel Prozent des Mindeststellenplans diplomiertes Pflegepersonal sein muss, wieviel Prozent mindestens Fachpersonal und in der Folge wie hoch der Anteil des Hilfspersonals maximal sein darf. Der Nationale Versorgungsbericht für Gesundheitsberufe aus dem Jahr 2016 prognostiziert, dass mit der derzeitigen Entwicklung per 2025 in der Langzeitpflege rund 30% mehr Pflegepersonal benötigt wird. Dieser Bedarf ergibt sich aufgrund verschiedener Einflussfaktoren: - demografische Entwicklung der Bevölkerung - Zunahme Pflegebedarf - Verschiebung von stationärer zu ambulanter Pflege - Abnehmender Ø Beschäftigunggrad im Alter Dieser Trend ist bereits jetzt in allen pflegerisch tätigen Unternehmen spürbar, da die Rekrutierung besonders von diplomiertem Personal immer schwieriger wird. Verpflichtung Gemäss Gesundheitsgesetz ( 22 Abs. 1) können die Kantone bewilligungspflichtige Organisationen verpflichten, eine angemessene Zahl von Ausund Weiterbildungsplätzen zur Verfügung zu stellen. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat den Bedarf für den Kanton per 2022 analysiert, für die Langzeitpflege sieht dieser folgendermassen aus: Vergleich Ausbildungsbedarf und IST- Situation Die Zürcher Alters- und Pflegeheime müssen bis 2022 die gem. der Spalte Massnahme errechneten Zahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung stellen. Die Aufteilung der Verpflichtung ergibt sich aufgrund der erbrachten Pflegeminuten gem. BESA. Bietet eine Institution nicht die entsprechende Anzahl an Ausbildungsplätzen, müssen diese eine Ausgleichszahlung leisten, die Betrieben zugutekommt, die mehr als die geforderten Plätze bietet. Marc Basler Geschäftsführer 7

Marc Basler Geschäftsführer Bedeutung für das Altersheim St. Urban Im Altersheim St. Urban bilden wir derzeit 3 Personen in der Attestausbildung EBA sowie 2 Personen in der Berufsausbildung EFZ aus. Ab dem Sommer 2019 sind wir verpflichtet, 1.9 Ausbildungsplätze für die Diplomausbildung, 8.5 Plätze für die Berufsausbildung und 1.6 Plätze für die Attestausbildung zu führen. Diese Verpflichtung bedeutet eine Steigerung von rund 8 Ausbildungsplätzen (von 5 auf rund 13) und entspricht einem Ausbildungsplatz auf 4 Vollzeitstellen. Diese Veränderung bedarf einer vollständigen Überarbeitung der Bildungskonzepte in den Altersheimen. Da jede der Ausbildungen auch entsprechend qualifiziertes Personal zur Ausbildungsbegleitung benötigt, werden zusätzliche Anforderungen an das Pflegepersonal gestellt. Derzeit ist Ellen Heine, Bildungsverantwortliche im Altersheim St. Urban, dabei, all diese Bedürfnisse in den entsprechenden Konzepten zu berücksichtigen und die notwendigen Grundlagen zu schaffen, damit wir ab nächstem Sommer den neuen Lernenden und Studierenden eine professionelle Ausbildung bieten können. Neben den Ausbildungen in der Pflege bildet das Altersheim St. Urban auch 2 Köche aus. Impressum 2. Jahrgang Nr. 3/2018 Auflage: 350 Ex Redaktion Altersheim St. Urban Seenerstrasse 191 8405 Winterthur