Gewässerentwicklungskonzept Weiße Elster Vertrags-Nr. 14/N1747/MD. Anlage A Maßnahmenskizze

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Transkript:

Auftraggeber: Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Otto-von-Guericke-Str. 5 39104 Magdeburg Projekttitel: Gewässerentwicklungskonzept Weiße Elster Vertrags-Nr. 14/N1747/MD Auftragnehmer: Brühler Herrenberg 2a 99092 Erfurt Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Objekt: Planungsabschnitt 1 MN-Bezeichnung: Gewässer Anfangskoordinate: Endkoordniate: Landkreis Maßnahmentyp: Gewässertyp: 6 OWK-Nummer: 566554_PA01 Aga, Station km 2+350 bis 8+650 RW 4505952 HW 5653193 RW 4507346 HW 5649516 Burgenlandkreis lineare Maßnahme SAL15OW07-00 Brühler Herrenberg 2a D-99092 Erfurt Telefon (03 61) 22 49-0 Telefax (03 61) 22 49-11 Oktober 2015 BR/Kre/CK/2014396.20

- I - Inhaltsverzeichnis Seite 1 Aufgaben- und Zielstellung 1 2 Standortverhältnisse 1 2.1 Örtliche Lage 1 2.2 Flächennutzung 2 2.3 Schutzgebiete 3 2.4 Hydrologische Randbedingungen 4 3 Defizite 4 3.1 Darstellung des LAWA-Typs mit grundsätzlicher Charakteristik 4 3.2 Gewässerstruktur 4 3.3 Beschreibung der Abweichung vom guten ökologischen Zustand 5 4 Maßnahmenbeschreibung 6 4.1 Darstellung der möglichen Varianten und Begründung der Vorzugslösung 6 4.2 Beschreibung der Variante 6 4.3 Bewertung der Flächenverfügbarkeit 7 5 Kosten 8 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Lage des Planungsabschnittes 1 an der Aga 2 Abb. 2: Flächennutzung vom Planungsabschnitt 1 an der Aga 3 Abb. 3: Vorhandene Schutzgebiete 3 Abb. 4: Ergebnis der Gewässerstrukturkartierung 5 Abb. 5: Aufnahme Gewässerbegehung Aga, Station km 4+200, Aufnahmedatum: 10.12.2014 6 Abb. 6: Überfahrt aus Steinschüttung [6] 7 Anlagenverzeichnis 10.2.9.a: 10.2.9.b: 10.2.9.c: 10.2.9.d: 10.2.9.e: 10.2.9.f: 10.2.9.g: Übersichtskarte Gestaltungsprofil Visualisierung einer möglichen Umsetzung Tabellarisches Maßnahmenblatt Verzeichnis der beanspruchten Flächen Eigentümerkategorien Vorläufige Kostenschätzung

- II - Verwendete Unterlagen [1] T. Pottgiesser & Sommerhäuser Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen 2008 [2] Rolf-Jürgen Gebler, Ingenieurbüro Gebler, Friedhofstr. 6/5, 75045 Walzbachtal Entwicklung naturnaher Bäche und Flüsse Maßnahmen zur Strukturverbesserung 2005 [3] Landesamt für Wasserwirtschaft/ Rheinland-Pfalz; Aktion Blau - Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz Wirksame und kostengünstige Maßnahmen zur Gewässerentwicklung 2003 [4] Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt Bewertung der Flächenverfügbarkeit zur Umsetzung prioritärer Maßnahmen 2014 [5] Umweltbundesamt, Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau Hydromorphologische Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen, Anhang 1 2014 [6] Gewässernachbarschaft Nidda-Nider, Gemeinde Rockenberg Allgemeine und wasserwirtschaftliche Aspekte beim Bau und Umbau von Kreuzungsbauwerken 2013

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 1 1 Aufgaben- und Zielstellung Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) wurde im Jahr 2000 verabschiedet und trat im gleichen Jahr in Kraft. Artikel 1 nennt als Ziel der EG-WRRL, einen Ordnungsrahmen für den Schutz von Binnenoberflächen-, Übergangs und Küstengewässern sowie des Grundwassers zu schaffen. Die Grundlage für die Erreichung dieses Zieles wurde bereits Ende 2004 durch die Erfassung des momentanen Zustandes der Gewässer für die Flussgemeinschaft Elbe geschaffen (Bestandsaufnahme). Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass die Mehrheit der Gewässer den Anforderungen der EG-WRRL nicht entspricht. Insbesondere morphologische Veränderungen nicht oder nur eingeschränkt vorhandene ökologische Durchgängigkeit der Gewässer und negativ veränderte Gewässerstrukturen sind die Hauptfaktoren für die biologischen Defizite in den Fließgewässern des Landes Sachsen-Anhalt. Auch die Weiße Elster erreicht den in der EG-WRRL geforderten guten Zustand derzeit nicht. Die Weiße Elster gehört zum Vorranggewässersystem des Landes Sachsen-Anhalt und wurde im Landesprojekt Konzeption zur Umsetzung der ökologischen Durchgängigkeit in den Fließgewässern in Sachsen-Anhalt als wichtiges Verbindungsgewässer eingestuft. Ziele dieses Projektes sind die Steigerung des ökologischen Potenzials und die damit verbundene Strukturverbesserung an den Gewässern. Im Rahmen der Priorisierung wurde der behandelte Gewässerabschnitt der Aga (km 2+350 bis 8+650) mit einem hohen Potenzial zur Verbesserung eingestuft. 2 Standortverhältnisse 2.1 Örtliche Lage Der Planungsabschnitt 1 der Aga beginnt unterhalb der Ortschaft Schlottweh und verläuft entlang der Schneidemühle über Ossig bis nördlich vom Winkelgrund.

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 2 Abb. 1: Lage des Planungsabschnittes 1 an der Aga 2.2 Flächennutzung Der Planungsabschnitt 1 der Aga befindet sich in Ackerland- und Waldbereichen. Eine Grünlandfläche befindet sich in der Nähe des Gewässerlaufes in Höhe der Einmündung des Gutenbornbaches.

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 3 Abb. 2: Flächennutzung vom Planungsabschnitt 1 an der Aga 2.3 Schutzgebiete Der Planungsabschnitt 1 der Aga befindet sich in keinem Schutzgebiet. Abb. 3: Vorhandene Schutzgebiete

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 4 2.4 Hydrologische Randbedingungen An der Aga gibt es keine Pegelmessungen. Hydraulische Messungen werden im südlichen Teilgebiet nur an der Weißen Elster vorgenommen. Die folgenden Daten aus den Pegelaufzeichnungen am Pegel Zeitz (Weiße Elster) wurden vom LHW zur Verfügung gestellt. Pegel Zeitz, Station km 89+500 A e = 2504 km² MNQ = 4,60 m³/s MQ = 17,20 m³/s MHQ = 148,00 m³/s HQ = 697,00 m³/s 3 Defizite 3.1 Darstellung des LAWA-Typs mit grundsätzlicher Charakteristik Das Gewässer Aga ist im südlichen Bereich dem Fließgewässertyp 6 (Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche) zugeordnet. Dieser Fließgewässertyp wird in seinem natürlichen Zustand wie folgt charakterisiert [1]: geschlängelt bis mäandrierende Linienführung Talbodengefälle 4 30 Promille gemächlich bis schnell fließend große Abflussschwankungen im Jahr Hauptregionen befinden sich in Löss- und Kreideregionen (Sand-, Ton- und Mergelsteine) 3.2 Gewässerstruktur Eine Gewässerstrukturkartierung wurde für die Aga durchgeführt und konnte somit vom LHW zur Verfügung gestellt werden. Gemäß dieser Bestandsaufnahme wird die Strukturgüte des Gewässers als mäßig bis teilweise sehr stark verändert eingestuft. Die Einordnung die die Strukturklasse 6 erfolgt innerhalb der Ortschaft Ossig, da dieser Bereich aufgrund von Umland- und Uferbebauungen den Fluss stark beeinträchtigt.

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 5 Abb. 4: Ergebnis der Gewässerstrukturkartierung 3.3 Beschreibung der Abweichung vom guten ökologischen Zustand Das Gewässer befindet sich trotz angrenzender Ackerflächen in einem relativ naturnahen Zustand. Die gewundene Linienführung weist auf eine geringe Eigendynamik des Gewässers hin sowie auf ein typgerechtes Strömungsbild. Die teilweise zu dichte Bepflanzung hindert das Gewässer, sich weiter eigendynamisch zu entwickeln. Ein Gewässerrandstreifen ist teilweise vorhanden.

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 6 Abb. 5: Aufnahme Gewässerbegehung Aga, Station km 4+200, Aufnahmedatum: 10.12.2014 4 Maßnahmenbeschreibung 4.1 Darstellung der möglichen Varianten und Begründung der Vorzugslösung Eine Variantenbetrachtung ist aufgrund der geplanten Teilmaßnahmen nicht möglich, da alle Maßnahmen zur Herstellung der linearen Durchgängigkeit geplant werden. Da sich im Planungsgebiet eine nachgewiesene Edelkrebspopulation befindet und diese zu den stark gefährdeten Arten (Rote Liste, Kat. 2 stark gefährdet) gehört, ist eine komplett hergestellte Durchgängigkeit zu vermeiden. Dies muss berücksichtigt werden. Folgende Variante kommt in Betracht: Variante: Prüfung der vorhandenen Furten auf ihre Funktionalität. Anschließend ist die Anzahl zu optimieren. Überfahrten, die nicht mehr benötigt werden, sind komplett rückzubauen sowie die benötigten Überquerungen zu sanieren. 4.2 Beschreibung der Variante Ein Rückbau aller Bauwerke ist aufgrund der vorhandenen Nutzung nicht realisierbar. Die Überfahrten, welche weiter benötigt werden, sind so zu gestalten, dass eine Überquerung der Furten mittels landwirtschaftlichen Maschinen möglich ist. Angrenzender Viehhaltung muss es ebenfalls möglich sein, das Gewässer problemlos zu durchqueren.

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 7 Rückbau von Furten Die vorhandene Überfahrt wird nicht mehr von der Landwirtschaft verwendet und kann somit komplett rückgebaut werden. Die vorhandenen Sohl- und Uferbefestigungen sind zu entfernen und natürliches Sohlsubstrat ist einzubringen. Umbau/Sanierung von Furten Die Furt wird zur Überquerung von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen sowie von Nutztieren benötigt und ist daher zu erhalten. Die vorhandenen Betonplatten sind zu entfernen und eine Überfahrt ist je nach Belastungsschwerpunkt zu sichern. Furten, die vorwiegend von Nutztieren und leichten Fahrzeugen genutzt werden, sind mit einer Kiesschüttung zu sichern. Das Einsetzen von Trittsteinen wird notwendig, wenn schwerere Fahrzeuge das Gewässerbett überqueren müssen, aber die lineare Durchgängigkeit bestehen bleiben soll. Des Weiteren verhindert dieser Steinversatz das unbefugte Benutzen der Furt von Dritten. Der Abstand zwischen den einzelnen Trittsteinen ist so zu wählen, dass ein Traktor mit Hänger diese problemlos überqueren kann. Abb. 6: Überfahrt aus Steinschüttung [6] Sonstiges Die Furten dienen ausschließlich der Forst- und Landwirtschaft zur Überfahrt und sind so zu planen, dass eine Überquerung von Unbefugten erschwert wird. Die vorhandenen Sohl- und Uferbefestigungen sind zu entfernen und durch die Eintragung von natürlichem Substrat zu ersetzen. 4.3 Bewertung der Flächenverfügbarkeit Die Maßnahme beansprucht 50 Flurstücke mit folgenden Eigentumskategorien: Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt (15 Flächen) Natürliche/Juristische Personen (22 Flächen)

Anlage A-10.2.9 Maßnahmenskizze Aga, Station km 2+350 bis 8+650 8 Eigentum der kommunalen Gebietskörperschaften und Flächen in deren Verfügungsbefugnis (8 Flächen) Eigentum des Bundes bzw. Flächen in dessen Verfügungsbefugnis (1 Fläche) Eigentum von Gesellschaften mit Privatisierungsauftrag (4 Flächen) Als betroffen gelten alle Flächen bis zu 50 m um die Standorte der Furten. Für beanspruchte Flächen, die nicht im Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt sind, ist vorrangig eine Eintragung einer Grunddienstbarkeit oder alternativ ein Flächenerwerb vorzunehmen. Die Vorzugsvariante wurde als machbar eingestuft. Die Bewirtschafter wiesen darauf hin, dass die Furten bei Fl. km 2+500, km 5+000, km 5+400, km 6+850 und bei km 8+950 zu erhalten und unter Berücksichtigung der Durchgängigkeit zu sanieren sind. Die Mindestbreite der einzelnen Furten sollte 5 m betragen [4]. 5 Kosten Die vorläufige Kostenschätzung der Variante inkl. Pflege und Entwicklung bis zur Zielerreichung schließt mit den Bruttoherstellungskosten von ca. 11.700,00 pro Furtumbau ab (siehe Anlage 10.2.9.g). Die Kostenschätzung berücksichtigt keine Aufwendungen für den Grunderwerb.