Genehmigungsbescheid Titel-Ergänzungstext. Verlängerung der Kampagne DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. Az.: AZ.: /16/7.24.

Ähnliche Dokumente
Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. 30. September 2010 AZ.: Az.: /13/ Wu/Moj. vom

Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. vom 30. September 2010 Az.:

ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNG des Kreises Heinsberg Aktenzeichen: /15/ Ka

Genehmigungsbescheid nach Bundesimmissionsschutz-Gesetz (BImSchG) für die LE Wind GmbH, Linnich. Az.: 66/ /13-We Düren, den

Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. AZ.: Az.: /13/ Wu/Moj Erläuterung Dürenzum Bescheid; Zeile 3

Genehmigungsbescheid nach Bundesimmissionsschutz-Gesetz (BImSchG) für die Firma juwi Energieprojekte GmbH, Wörrstadt

ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNG des Kreises Heinsberg Aktenzeichen: /16/ Ka

Genehmigungsbescheid vom Az.: /14/ Iv/Pß

Errichtung und Betrieb von zwei Abfallsilos

Öffentliche Bekanntmachung des Kreises Heinsberg

Auswirkungen des Erlasses des MLV zur landesplanerischen Behandlung von Tierhaltungsanlagen auf die Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG

Bezirksregierung Detmold

Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. AZ.: Az.: /13/ Wu/Moj

BEZIRKSREGIERUNG ARNSBERG. Genehmigungsbescheid

Immissionsschutzrechtlicher Genehmigungsbescheid

Amtliches Bekanntmachungsblatt

Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. vom 30. September 2010 Az.:

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

Genehmigungsbescheid gemäß 16 BImSchG Az.: /16 vom

Straße Werkstraße Flurstücke 106/6, 108/19, 125/1, 125/3, 125/5, 126/1, 126/2, 127/1, 127/2, 127/3, 127/4, 51/129, 51/80, 51/131

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln

Öffentliche Bekanntmachung des Regierungspräsidiums Tübingen

Bezirksregierung Köln. Genehmigungsbescheid Erläuterung Stolberg zum Bescheid; Zeile 3 DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN.

Amtsblatt der Stadt Warstein

AMTSBLATT. Ausgegeben in Steinfurt am 5. Januar 2017 Nr. 1/2017. INHALT Datum Titel Seite

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln

Kreisstadt Mettmann Herausgeber: Der Bürgermeister der Kreisstadt Mettmann

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

Amtsblatt. Herausgeber: Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, Recklinghausen

Der Antrag besteht aus folgenden, auch für die Beurteilung der Umweltauswirkungen maßgeblichen Planunterlagen:

Umweltschutz im Kreis Euskirchen

Zweckvereinbarung (Stand: ) über die Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten

Amtsblatt für den Landkreis Aurich und für die Stadt Emden

Amtsblatt FÜR DEN. Erscheint nach Bedarf - Zu beziehen beim Landratsamt Regen Einzelbezugspreis: 0,50

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

Vorhaben zur standort- und verfahrensoffenen Ausschreibung - Thermische Verwertung EBS aus RABA -

Bescheid über die Zulassung als Untersuchungsstelle nach 25 Landesabfallgesetz (LAbfG)

2016 Donnerstag, 14. April 2016 Nr. 13. I n h a l t. Sitzung des Kreisausschusses. Sitzung des Kreistages

aufgrund Ihres Antrages vom ergeht zur Abänderung des o. g. Genehmigungsbescheides folgender BESCHEID

Öffentliche Bekanntmachung eines Genehmigungsbescheides für eine Anlage entsprechend der Industrieemissionsrichtlinie (IE-RL)

Regierungspräsidium Gießen Immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen in der Praxis

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

26122 Oldenburg Internet:

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf

Genehmigungsbescheid. I. Tenor

Gesetz- und Verordnungsblatt

Öffentliche Bekanntmachung der Bezirksregierung Köln

Zweite (und letzte) Teilgenehmigung für eine Anlage zur zeitweiligen Lagerung und Aufbereitung von Altholz in Hohenleipisch OT Dreska

Das Genehmigungsverfahren

Nr. 4 Brilon, Jahrgang 47

Amtsblatt des Landkreises tirschenreuth

Genehmigungsbedürftigkeit und Anzeigepflicht von Tierhaltungsanlagen bei Verringerung des Tierbestandes

Baugenehmigungsverfahren nach 62 HBauO Eingang in der Gemarkung: Ottensen

Kreis Mettmann Amtsblatt

Bezirksregierung Arnsberg Postfach Arnsberg Datum: 30. Oktober 2017 Seite 1 von 9

Bezirksregierung Münster

Genehmigungsbescheid DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN. AZ.: Az.: /09/ Wu/Moj

Unser Zeichen Ihr Zeichen/Ihre Nachricht vom Datum /07-Me 22. Oktober Genehmigungsbescheid 145/07

Allgemeinverfügung zur. Bestimmung des Fahrwegs für die Beförderung von gefährlichen Gütern nach. 35 Abs. 3 GGVSEB

BEZIRKSREGIERUNG ARNSBERG. Genehmigungsbescheid

A M T S B L A T T für die Stadt Delbrück

Bezirksregierung Münster

2. Jahrgang Nr. 6. Inhalt:

Inhalt der Bekanntmachung der Bezirksregierung Köln

Bekanntmachung. Die Förderung soll mittels 12 bestehender Tiefbrunnen D 32, D 33, D 35 bis D 39 und D 43 bis D 47 auf den Grundstücken

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster

AMTSBLATT DER BUNDESSTADT BONN. 47. Jahrgang 16. Dezember 2015 Nummer 56. Plittersdorf

Inhalt der Bekanntmachung der Stadt Bergheim

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)

Bezirksregierung Münster

Amtsblatt des Landkreises tirschenreuth

Umweltverträglichkeitsprüfung Scoping-Termin

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf

A M T S B L A T T FÜR DEN LANDKREIS DINGOLFING-LANDAU. Herausgegeben vom Landratsamt Dingolfing-Landau Nr. 14 Dingolfing, 21.

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf

Bezirksregierung Köln Köln, den Dezernat 33 Blumenthalstraße 33 - Ländliche Entwicklung, Bodenordnung - Tel.

AMTSBLATT. Ausgegeben in Steinfurt am 21. Juli 2016 Nr. 30/2016. INHALT Datum Titel Seite Öffentliche Zustellung von Bescheiden 289

Die Öffentlichkeitsbeteiligung bei Windparkvorhaben

Bezirksregierung Münster

Amtsblatt für die Stadt Büren

Hinweise zur direkten Anwendung der Seveso-III-Richtlinie im bauaufsichtlichen Verfahren

A. Bekanntmachungen des Landkreises Leer Seite. Änderung eines Stallgebäudes nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz 20

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

Jahrgang Nummer Februar Amtsblatt für den Rheinisch-Bergischen Kreis

1. Genehmigung zur wesentlichen Änderung

Amtsblatt für den Kreis Paderborn

Die Umweltverträglichkeitsprüfung. Seite 115

NACHTRÄGLICHE ANORDNUNG

Genehmigung von Windkraftanlagen

AMTSBLATT für die Stadt Leuna

Amtsblatt Nr. 10/2017 Seite 2 Montag, 7. August 2017

Die UVPG-Novelle Dr. Jochen Ritter, BMU Berlin

Umweltrahmengesetz. Art 1 Immissionsschutz. Ein Service des Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH -

Bezirksregierung Köln

Genehmigung von Windkraftanlagen

Amtsblatt Nr. 04/2013 ausgegeben am: 25. Januar 2013

Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz

Öffentliche Bekanntmachung Festsetzung der Grundsteuer (Grundbesitzabgaben) für das Kalenderjahr 2018 in Ludwigshafen am Rhein

Transkript:

Bezirksregierung Köln Genehmigungsbescheid Titel-Ergänzungstext Verlängerung der Kampagne vom 24. 30. Januar September 2017 2010 Az.: AZ.: 54.1.16.2 53.0017/16/7.24.1-16-Wu/Moj Erläuterung Pfeifer & Langen zum KGBescheid; Zeile 1 Erläuterung Bonner Straße zum 2, 53879 Bescheid; Euskirchen Zeile 2 Erläuterung Standort: zum Bescheid; Zeile 3 Erläuterung 53879 Euskirchen, zum Gemarkung: Bescheid; Zeile Euskirchen, 4 Flur 35, Flurstücke 328 und 338 sowie Erläuterung Gemarkung: Roitzheim, zum Bescheid; Flur 1, Zeile Flurstück 5 29 DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN www.brk.nrw.de

1. Tenor Auf Antrag der Pfeifer & Langen KG vom 04.03.2016 ergeht nach Durchführung des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) i. V. m. der Neunten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über das Genehmigungsverfahren 9. BImSchV) folgende Entscheidung: Der Pfeifer & Langen KG, Bonner Straße 2, 53879 Euskirchen, wird gemäß 6 und 16 Abs. 1 BImSchG i. V. m. 2 Abs. 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (4. BImSchV) sowie Nr. 7.24.1 des Anhangs 1 dieser Verordnung die Genehmigung zur wesentlichen Änderung der Anlage zur Herstellung von Zucker mit einer Produktionskapazität von 2.300 Tonnen Fertigerzeugnis pro Tag in 53879 Euskirchen, Gemarkung Euskirchen, Flur 35, Flurstücke 328 und 338 sowie Gemarkung Roitzheim, Flur 1, Flurstück 29 erteilt. Die Genehmigung umfasst im Wesentlichen: Verlängerung der Rübenkampagne (Kampagne) um einen Monat (zukünftig: September bis einschl. Februar) Verlängerung der Laufzeit des Kessels 4 um einen Monat (zukünftig: September bis einschl. Februar) Einsatz des Kessels 3 als Reservekessel für die Kessel 4 oder 6 Verarbeitung von Rohrrohzucker (RRZ) während des gesamten Jahres Änderung der An- / Ablieferwege zur Nachtzeit (außerhalb des Betriebsgeländes) Änderung des Freiflächengeschehens durch Änderung der Fahrwege auf dem Betriebsgelände 2/12

Zulassung von Nachtfahrten in der Rübenkampagne in folgendem Umfang: An- und Ablieferverkehr zur Nachtzeit an maximal 100 Tagen während der Rübenkampagne mit maximal je 30 Fahrzeugbewegungen an Tor 1 und Tor 2 pro Nacht Die Genehmigung wird unbeschadet der privaten Rechte Dritter und der behördlichen Entscheidungen, die nach 13 BImSchG nicht von der Genehmigung eingeschlossen werden, erteilt. Die Antragsunterlagen sind Bestandteil dieses Genehmigungsbescheids und maßgebend für die Errichtung und den Betrieb der Anlage, soweit nicht durch die unter Ziffer 5 aufgeführten Nebenbestimmungen eine andere Regelung getroffen wird. Die Genehmigung erlischt, wenn nicht innerhalb von zwei Jahren nach Rechtskraft dieses Bescheids mit der Änderung begonnen wird. Die Frist kann aus wichtigem Grund auf Antrag verlängert werden. Die Nebenbestimmungen (Befristungen, Bedingungen, Vorbehalte, Auflagen) der bisher im Zusammenhang mit der o. a. Anlage erteilten und noch bestandskräftigen Bescheide bleiben durch diesen Bescheid unberührt, sofern in diesem Bescheid nichts Gegenteiliges bestimmt wird. 2. Kostenentscheidung Die Kosten des Verfahrens trägt die Antragstellerin. 3/12

3. Kostenfestsetzung Die Verwaltungsgebühr wird aufgrund des Gebührengesetztes für das Land Nordrhein-Westfalen (GebG NRW) vom 23. August 1999 (GV. NRW. S. 524 / SGV. NRW. 2011) i. V. m. der Allgemeinen Verwaltungsgebührenordnung (AVerwGebO NRW) vom 3. Juli 2001 (GV. NRW. S. 262 / SGV. NRW. 2011) festgesetzt. Die Gebühr ergibt sich anhand der Errichtungskosten (E). Dies sind die voraussichtlichen Gesamtkosten der Anlage oder derjenigen Anlagenteile, die nach Erteilung der Genehmigung errichtet werden dürfen, einschließlich Mehrwertsteuer. Maßgeblich sind die voraussichtlichen Gesamtkosten im Zeitpunkt der Erteilung der Genehmigung, es sei denn, diese sind niedriger als zum Zeitpunkt der Antragstellung. Mindestens ist aber die höchste Gebühr, die für eine nach 13 BImSchG eingeschlossene behördliche Entscheidung zu entrichten gewesen wäre, wenn diese selbständig erteilt worden wäre festzusetzen. Im vorliegenden Fall ist die Regelung des Betriebes Gegenstand dieser Änderungsgenehmigung hierfür ist nach Tarifstelle 15a.1.1 d) ein Gebührenrahmen von 150 bis 5.000 Euro vorgesehen. Für die Berechnung habe ich hier einen hohen Nutzen der Änderung für das Unternehmen angenommen und einen mittleren Verwaltungsaufwand. Demnach ergibt sich eine Gebühr von 3.000 Euro. Die Gesamtgebühr vermindert sich um 30 vom Hundert, wenn die Anlage Teil eines nach der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2001 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) registrierten Unternehmens ist oder der Betreiber der Anlage über ein nach DIN ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem verfügt. Nach Vorlage ihrer Zertifizierungsurkunde verringert sich die zu zahlende Gebühr damit auf eine Höhe von 2.100,00 Euro. 4/12

Für die Prüfung der Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach 3a UVPG ist gemäß Tarifstelle 15h.5 AVerwGebO NRW ein Gebührenrahmen von 100 bis 500 Euro vorgesehen. Im vorliegenden Fall war der Verwaltungsaufwand gering und der wirtschaftliche Nutzen für die Antragstellerin vernachlässigbar. Deshalb wird die Gebühr auf 100,00 Euro festgesetzt. Damit wird als Summe der Gebühren und Auslagen [2.100,00 + 100,00 ] eine Gesamtgebühr von 2.200,00 Euro (in Worten: zweitausendzweihundert Euro) festgesetzt. Dieser Betrag ist innerhalb von vier Wochen nach Zustellung dieser Kostenentscheidung auf das im Briefkopf genannte Konto unter Angabe des folgenden Kassenzeichens: 7331300000573997 zu überweisen. 4. Begründung 4.1 Sachverhaltsdarstellung Mit Datum vom 04.03.2016 reichte die Pfeifer & Langen KG bei der Genehmigungsbehörde den Antrag zur Genehmigung hinsichtlich der wesentlichen Änderung der Anlage zur Herstellung von Zucker in 53879 Euskirchen, Gemarkung Euskirchen, Flur 35, Flurstücke 328 und 338 sowie Gemarkung Roitzheim, Flur 1, Flurstück 29 ein. Gegenstand des Antrags ist insbesondere die Verlängerung der Rüben- Kampagne. 5/12

Der Antrag enthält die nach der Verordnung über das Genehmigungsverfahren erforderlichen Unterlagen (Betriebsbeschreibung, Prognosen, etc.). Das Verfahren für die Entscheidung über den Antrag wurde nach 16 Abs. 2 BImSchG i. V. m. 10 BImSchG und der 9. BImSchV durchgeführt. Die öffentliche Bekanntmachung des Vorhabens und die Auslegung der Antragsunterlagen ist gemäß 16 Abs. 2 BImSchG entfallen. Nach erfolgter Vollständigkeitsprüfung durch die Genehmigungsbehörde wurde der Antrag den Behörden, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berührt wird, zur Prüfung vorgelegt: Planungsamt der Stadt Euskirchen Fachbereich 73 LANUV NRW sowie die Dezernate 51, 52, 53 und 55 meines Hauses. 4.2 Rechtliche Würdigung 4.2.1 Genehmigungsvoraussetzungen Nach 16 Abs. 1 BImSchG bedarf die Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes einer genehmigungsbedürftigen Anlage einer Genehmigung, wenn durch die Änderung nachteilige Auswirkungen hervorgerufen werden können und diese für die Prüfung nach 6 Abs. 1 BImSchG erheblich sein können. Gemäß 6 Abs. 1 BImSchG ist die Genehmigung zu erteilen, wenn 1. sichergestellt ist, dass die sich aus 5 BImSchG und einer auf Grund des 7 BImSchG erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflichten erfüllt werden, und 2. andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen. 6/12

Wenn diese Voraussetzungen vorliegen, hat die Antragstellerin einen Rechtsanspruch auf die Erteilung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung. 6 BImSchG räumt der Genehmigungsbehörde weder ein Eingriffs- noch ein Auswahlermessen ein. Die Prüfung des Antrages einschließlich der Antragsunterlagen durch die beteiligten Behörden und die Genehmigungsbehörde hat ergeben, dass keine Bedenken gegen die Erteilung der Genehmigung bestehen. Von der öffentlichen Bekanntmachung des Vorhabens und der Auslegung der Antragsunterlagen durfte gemäß 16 Abs. 2 BImSchG abgesehen werden, da: der Träger des Vorhabens dies beantragt und erkennbar ist, dass aufgrund der vom Träger des Vorhabens vorgesehenen Maßnahmen erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die im 1 BImSchG genannten Schutzgüter nicht zu besorgen sind. Das Vorhaben liegt im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 84 der Stadt Euskirchen, der für den Standort der Anlage ein Industriegebiet festsetzt. Es ist aufgrund des Bebauungsplanes einschließlich der textlichen Festsetzungen bauplanungsrechtlich zulässig. Die Voraussetzungen gemäß 6 Abs. 1 BImSchG zur Erteilung der Genehmigung werden bei antragsgemäßem Betrieb der Anlage unter Beachtung der mit diesem Bescheid getroffenen Regelungen erfüllt. Das Vorhaben ist somit nach 6 und 16 BImSchG und den sich nach 12 BImSchG in Abwägung der Interessen als notwendig ergebenden Nebenbestimmungen zu genehmigen. 7/12

4.2.2 UVP-Pflicht im Einzelfall Bei der hier zu betrachtenden Anlage handelt es sich gemäß Nr. 7.25 Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) um ein UVP-pflichtiges Vorhaben. Gemäß 3e i. V. m. 3c UVPG ist eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgeschrieben. Dementsprechend ist zu prüfen, ob aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheiten entsprechend den in der Anlage 2 zum UVPG aufgeführten Schutzkriterien erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, inwieweit Umweltauswirkungen durch die vom Träger des Vorhabens vorgesehenen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen offensichtlich ausgeschlossen werden. Die Prüfung hat ergeben, dass das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die in 2 UVPG genannten Schutzgüter haben kann und somit keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. Das Ergebnis der Vorprüfung des Einzelfalls wurde am 12.10.2016 gemäß 3a UVPG im Amtsblatt und im Internet der Bezirksregierung Köln bekannt gegeben. 5. Nebenbestimmungen 5.1 Dem Dezernat 53 der Bezirksregierung Köln (Überwachungsbehörde) ist die Inbetriebnahme der geänderten Anlage unverzüglich schriftlich mitzuteilen. 5.2 Eine Ausfertigung der Genehmigungsurkunde oder eine Abschrift ist ständig am Anlagenstandort aufzubewahren und auf Verlangen der Überwachungsbehörde zur Einsichtnahme vorzulegen. 8/12

5.3 Der Überwachungsplan ist auf die geänderte Situation anzupassen und der DEHSt (Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt, Bismarckplatz 1, 14193 Berlin) vorzulegen. 5.4 Die Inbetriebnahme der geänderten Anlage darf erst erfolgen, wenn das Dezernat 52 der Bezirksregierung Köln die abschließende Prüfung des Berichts über den Ausgangszustand (AZB) bestätigt hat. Immissionsschutz Lärmschutz 5.5 Die Anforderungen der schalltechnischen Bewertung der Accon Köln GmbH Bericht-Nr. ACB 1115-407521-115 vom 22.02.2016 sind einzuhalten. 5.6 Eine von der nach Landesrecht zuständigen Behörde für Ermittlungen nach 26, 28 BImSchG bekannt gegebene Messstelle ist zu beauftragen festzustellen, ob die in Nebenbestimmung 5.6 meines Genehmigungsbescheides vom 06.09.2012 Az. 53.0039/12/0724.1-16- Wu/Moj festgelegten Werte für die Geräusche, nach Abschluss der in Nebenbestimmung 5.5 geforderten Schallminderungsmaßnahmen, eingehalten werden. Die Messstelle ist weiterhin zu beauftragen, hierüber einen Bericht anzufertigen und eine Ausfertigung dieses Berichtes der Überwachungsbehörde unverzüglich und unmittelbar zu übersenden. Für die Messungen dürfen keine Messstellen beauftragt werden, die bereits im Rahmen dieses Genehmigungsverfahrens für die Antragstellerin bzw. den Betreiber der Anlage tätig waren (z. B. für die Erstellung von Prognosen). Messungen und Bewertungen (Berechnung) der Geräuschimmissionen haben insbesondere nach den Nummern 6 und 7 sowie dem Anhang der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) zu erfolgen. 9/12

5.7 Der Messbericht muss der Anlage 2 des Gem. RdErl. Ermittlung der Emissionen und Immissionen von luftverunreinigenden Stoffen, Geräuschen und Erschütterungen sowie Prüfung technischer Geräte und Einrichtungen vom 20.05.2003 (MBl. NRW. S. 924 / SMBl. NRW. 7130) entsprechen. 6. Hinweise 6.1 Nach 15 Abs. 1 BImSchG ist jede Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes der Anlage der Überwachungsbehörde mindestens einen Monat vor Beginn der Änderung schriftlich anzuzeigen, wenn sich die Änderung auf die in 1 BImSchG genannten Schutzgüter auswirken kann. 6.2 Wenn Änderungen nachteilige Auswirkungen hervorrufen können und diese für die Prüfung nach 6 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG erheblich sein können (wesentliche Änderung), bedürfen diese gemäß 16 Abs. 1 BImSchG einer Genehmigung. 6.3 Der Überwachungsbehörde ist der Zeitpunkt der beabsichtigten Stilllegung (Außerbetriebnahme) der genehmigungsbedürftigen Anlage unverzüglich schriftlich anzuzeigen ( 15 Abs. 3 BImSchG). 6.4 Die Genehmigung erlischt, wenn die Anlage während eines Zeitraums von mehr als drei Jahren nicht mehr betrieben worden ist ( 18 Abs. 1 Nr. 2 BImSchG). 6.5 Die ordnungsbehördliche Verordnung über die unverzügliche Anzeige von umweltrelevanten Ereignissen beim Betrieb von Anlagen (Umwelt- Schadens-Anzeige-Verordnung) (GV. NRW. S. 196 / SGV. NRW. 28) ist zu beachten. 10/12

7 Antragsunterlagen Lfd. Nr. Unterlagen 1. Anschreiben + Inhaltsverzeichnis 2. Antragsformular + Vollmacht 3. Genehmigungsrechtliche Darstellung 4. Standortbeschreibung + Bebauungsplan Nr. 84 5. Lagepläne 6. Anlagen- und Betriebsbeschreibung 7. Maschinenaufstellungsplan + Verfahrensfließbild 8. Emissionen und Immissionen 9. Wasser / Abwasser 10. Abfälle 11. VAwS 12. Naturschutz + Landschaftspflege (UVP, FFH etc.) 13. Arbeitsschutz + Betriebssicherheit 14. Brandschutztechnische Stellungnahme 15. Angaben zum TEHG 16. sonstige Unterlagen und Nachweise 8 Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diese Genehmigung und die Kostenentscheidung kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Klage erhoben werden. Die Klage ist schriftlich oder zur Niederschrift der/des Urkundsbeamtin/en der Geschäftsstelle beim Verwaltungsgericht Aachen, Adalbertsteinweg 92, 52070 Aachen zu erklären. Die Klage kann auch in elektronischer Form nach Maßgabe der Verordnung über den elektronischen Rechtsverkehr bei den Verwaltungsgerichten und Finanzgerichten im Lande Nordrhein-Westfalen -ERVVO VG/ FGvom 07.11.2012 (GV.NRW.2012 S. 548) in der jeweils geltenden Fassung eingereicht werden. 11/12

In diesem Fall muss das elektronische Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach 2 Nummer 3 des Signaturgesetzes vom 16.05.2001 (BGBl.I S. 876) in der jeweils geltenden Fassung versehen sein und an die elektronische Poststelle des Gerichts übermittelt werden. Falls die Frist durch das Verschulden eines von Ihnen Beauftragten versäumt werden sollte, würde dessen Verschulden Ihnen zugerechnet werden. Im Auftrag gez. Morjan 12/12