Ernährungstherapie. 15.01.2011 Prof. Dr. med. Kurt Widhalm, Wien



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Transkript:

Ernährungstherapie Univ. Prof. Kurt Widhalm Abt. für Ernährungsmedizin / Amb. für Adipositas, Fettstoffwechsel und Ernährung Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien Austria Med Univ. Wien

HELENA Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence

HELENA Background: Adipositas Epidemie Europas Warum? 1. um ernährungsbed. Erkrankungen im Jugendalter besser zu verstehen. 2. um den Gesundheitszustand (inkl. biochem.. Parameter, Fitness) zu untersuchen. 3. um den Zusammenhang zw. Ernährung-Bewegung Bewegung-Gesundheit erklären zu können. 4. um die Prävalenz der Adipositas zu erheben. Fazit: Das erste und einzige europaweite Projekt, das mit wissenschaftlichen und standardisierten Methoden umfassende Daten über den Gesundheits- Bewegungs- & Ernährungszustand von Jugendlichen liefert.

HELENA Studie Design Rekrutierung in 10 europ. Städten dten: : Zaragoza, Wien, Stockholm, Pecs, Rom, Lille, Ghent, Dortmund, Heraklion, Athen standardisierte Durchführung hrung, randomisiertes Sampling Jugendliche 4156 Jugendliche, in Wien: 427 Jugendliche aus 13 Schulen (10.3%) 8. bis 11.Schulstufe (13a-16a) 16a) Zeitablauf Mai 2005: Beginn: Juni 2008: Meeting in Spanien, Ende der Erhebungen derzeit: Auswertungen, Präsentationen EU-Eckdaten Eckdaten Project no.: 007034 6th FRAMEWORK PROGRAMME, PRIORITY 5, Food quality and safety

Ziele 1. Hauptziel: vergleichbare Daten eines representativen Samples von europ. Jugendlichen zu erhalten 2. Infos über: Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme, N Lebensmittelauswahl, Prävalenz von Übergewicht/Adipositas, Dislipidemien, Insulin Resistenz, Vitamin- und Mineralstatus, immunologische Parameter, Mangelernährung, körperliche k Aktivität, t, Nucleotid-Sequenzen in einigen Genen. 3. Life Style Intervention: internetbasiertes Interventionsprogramm für mehr Bewegung und gesunde Ernährung hrung,, um Übergewicht einzudämmen mmen. 4. Entwicklung von gesundheitsfördernden Lebensmittel für Jugendliche (GB).

Übergewicht (inkl. Adipositas, 13-16a) 16a) entsprechend den IOTF-Kriterien Kriterien: : Body Mass Index >25kg/m 2 im Alter von 18 Jahren Angaben in % 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Kreta 42,6 Athen 31,2 Rom 30,2 Dortmund 27,5 EU 24,1 Zaragoza 23,7 Wien 22,3 Pecs 19,6 Lille 17,9 Stockholm 14 P<.0001 Europa: 27.6% der Knaben und 21% der Mädchen sind übergewichtig. Einfluss: niedrige Bildung der Eltern und niedrige finanz.. Lage (p<.005). kein Einfluss: kultureller Hintergrund Wien: 28.5% der Knaben und 16.4% der Mädchen sind übergewichtig (p<.005) Kein Einfluss mit Bildung der Eltern, finanz.. Lage, kultureller Hintergrund 5.6% sind untergewichtig (5.7% in der EU) Gent 11,9

Adipositas (13-16a, 16a, Knaben und Mädchen) entsprechend den IOTF-Kriterien Kriterien: : Body Mass Index >30kg/m 2 im Alter von 18 Jahren Angaben in % 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Kreta 16,4 10,6 7,9 Athen Dortmund Rom 6,2 6,2 EU Pecs 5 4,5 3,9 3,6 Wien Zaragoza Lille Gent 2,6 P<.0001 Stockholm 2

Systol.. Blutdruckwerte über 95. Perzentile (berechnet nach den Guidelines der Amer. Academy of Pediatrics) Angaben in % 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Dortmund 46,2 Wien 39,4 Kreta 33,9 Athen 26,3 24,3 EU Pecs 20,1 Zaragoza 16,5 15,5 Rm Stockholm 14,1 Gent 12,1 Wien: Mehr Knaben (47,8%) als Mädchen (31,5%) haben auffällige Blutdruckwerte (p<.001). P<.0001 Lille 7,6

Jugendliche, die mehr als 3 Stunden täglich fernsehen Angaben in % 25 20 15 10 5 20,6 18,7 16,5 16,5 15,6 13,9 13,2 12,8 P<0.0001 10 9,6 6 0 Kreta Athen Rom Wien Dortmund Europa: - Es zeigt sich eine pos. Korrelation zwischen Übergewicht und der Anzahl an Stunden vor dem Fernseher (sign( sign.. p<.0001). Wien: - 70% haben einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer. - Übergewichtige haben sign.. häufiger als normalgewichtige einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer (p<.02). EU Lille Pecs Gent Zaragoza Stockholm

Ernährung Täglich gibt s in der Schule Softdrinks zu kaufen. 54 83.6* Täglich gibt s in der Schule ungesunde snacks zu kaufen. 49,8 73.8* Obst gibt s täglich in der Schule zu kaufen. 36 55.7* Es ist schwer sich in der Schule gesund zu ernähren. Es ist schwer sich zu Hause gesund zu ernähren Meine Ernährung ist ungesund. Meine Mutter ernährt sich ungesund. 10,8 12.2+ 8,1 7.9+ 5,5 8.4* 32,7 37.9* Wien EU Mein Vater ernährt sich ungesund. 11,6 16.2* *sign.. p<.005 + n.sign. 0 20 40 60 80 100 Angaben in %

Verzehr von Softdrinks: ein bis mehrmals täglich 17 Wien 27.6* EU Süßigkeiten: ein bis mehrmals täglich 19.9 25* Gemüse: nie bis 1x pro Woche 21.4 23.2+ Obst: nie bis 1x pro Woche 18.6 18.2+ 0 5 10 15 20 25 30 Angaben in % *sign.. p<.005 + n.sign.

Die tägliche Ernährung der Jugendlichen Tagesbedarf Nur 13%-16% 16% nehmen die empfohlene Menge an Gemüse/Obst zu sich! Tägliche Aufnahme 7% des tägl. Verzehrs bestehen aus Obst/Gemüse, 20% aus Süßem. Vergleich Großstädte Im Vergleich zu den anderen europäischen Großstädten trinken österreichische Jugendliche die größte Menge an Alkohol und liegen mit ihrem Verzehr von Süßigkeiten wie Schokolade/Schokoriegel an der Spitze Europas.

Ernährungssituation in Europa bei 13-16- jährigen Jugendlichen im Vergleich zu den FKE-Empfehlungen. Lebensmittel Gemüse (g) Fleisch und Wurst (g) Schokolade (g) Milch/-produkte (ml) Wasser (ml) Softdrinks (ml) Ist HELENA ( und, 13-16y) 16y) 100 160 25 260 728 303 Soll/ Empfehlungen FKE Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund ( und,, 13-18 18 Jahre) 260-350 65 85 x 425 500 (fettarm( fettarm) 1200-1500 (Getr( Getränke allg.) x

Eisen- und Vitaminmängel bei Jugendlichen magere FE-Speicher 21,5 24,8 Mangel an Eisen 4,4 6,2 Wien EU Anämie 2,2 4,5 Vit. B12 2 0,9 Vit. D 9,3 16.5* 0 5 10 15 20 25 30 Angaben in % - Fe-Speicher: Keine / zu wenig Speicherung von Eisen im Körper: Ferritin <15.0 ug/l - Anämie: Hb (m) <13.0 g/dl; (f)( ) <12.0 g/dl dl;- Vit. B12 Mangel: : (m) <158pmol/L, (f) < 134pmol/L, 15.01.2011 Referenzwerte Prof. Dr. med. MUW, Kurt Prof. Bieglmayer - Vit. D Mangel: : < 30nmol/L, Referenzwerte MUW, Prof. Bieglmayer

Aktiv sein Schule: Es ist möglich in der Pause körperlich aktiv zu sein. 11+ 10.2+ Wien EU keine Turnstunde in den letzten 7 Tagen. 14.1* 18.5* In meiner Wohnnähe gibt s Parks. 27.2* 32.4* In meiner Wohnnähe gibt es Vereine, etc. *sign.. p<.005 + n.sign. Es gibt einen sicheren Fahrradweg zur Schule. 19.9+ 16.7+ 15.3+ 15.3+ 0 5 10 15 20 25 30 35 Angaben in %

EU Körperliche Aktivität und Fitness Lediglich 58% der Knaben und 31% der Mädchen bewegen sich täglich mind. 60 Minuten. Wien liegt dabei im europäischen Mittelfeld (54% der Knaben und 38% der Mädchen. EU 38% der Knaben und 35% der Mädchen zeigen im Fitness-Test (Kraftmessung, Ausdauer, Beweglichkeit) unterdurchschnittliche Werte (berechnet nach Cooper Institute, USA) U

Interaktives Interventionsprogramm (im Internet) Bewusstwerdung für gesunde Ernährung und Bewegung individuelle Anleitungen für Veränderungen Sport/Bewegung 1. Bewegungsgewohnheiten in Computer eingeben: z.b. Bist du in einem Verein? 2. Indiv.. Analyse der sportl.. Tätigkeiten durch das Programm: Indiv.. Ergebnis wird errechnet: wie oft, wie lange, leichte/ starke Beanspruchung, Bewegung in Schule/Freizeit 1. Persönl.. Auswertung mittels Computerprogramm, z.b. Du treibst unter der Woche 1 Stunde Sport! Dies ist zu wenig, um deinen Körper fit zu halten... 2. Persönl.. Optimierung durch das Programm: Das Programm gibt indiv.. Tipps, z.b. Du hast angegeben, gerne Fechten lernen zu wollen. Hast du schon mal deinen Freund gefragt, Ernährung (selbes Procedere) 1. Ernährungsgewohnheiten eingeben 2. Indiv.. Analyse der Ernährungsgewohnheiten: Qualität & Quantität der Nahrungsmittelzufuhr, Angebote 3. Persönliche Auswertung 4. persönliche Optimierung (Ziel: ausgewogenere Ernährung)

http://www.helena www.helena-intervention.com/ START FOOD-O-METER START ACTIV-O-METER Nach 4 Wochen und nach 3 Monaten wurde der Effekt überprüft: deutliche Wirkung: Verbesserungen im Ernährungs- & Bewegungsbereich. Z.B. Konsumation von Wasser & Ballaststoffen konnte angehoben werden

Conclusion (1/3) 1. Wien liegt bei einer Reihe von gemessenen Parametern ungünstig, oft im Spitzenfeld der EU (z.b. Blutdruckwerte, Rauchen, Süßigkeitenkonsum,, niedriger Gemüsekonsum, etc..). Die Gesundheitspolitik ist aufgefordert dem entgegenzusteuern! 2. Das Risikoprofil der Wiener Jugend weist auf die hohe Gefahr hin, frühzeitig unter ernährungsabh.. Erkrankungen zu leiden (Übergewicht, Gefäßveränderungen,, etc.). 3. Die vorliegenden Daten geben der Gesundheitspolitik ausreichend Grundlagen zur sofortigen Schaffung von nachweisbaren Maßnahmen zur Vermeidung ernährungsabhängiger, degenerativer Erkrankungen.

Conclusion (2/3) 4. Die Ergebnisse zeigen weiters die Bedeutung hochrangiger Forschung für Implementierung von gesundheitspolitisch relevanten Maßnahmen: Implementierung von Schulprojekten, Förderung von Bewegungsangeboten (Schulsport), Gesundheitschecks für Jugendliche, neue Verpflegungsstrategien für SchülerInnen,, Schulung von ÄrztInnen und PädagogInnen,, öffentliche Bewusstwerdung für die Gesundheit unserer Jugendlichen! 5. Intervention: Durch wissenschaftliche Methoden ist somit eindeutig belegt, dass professionelle, multidisziplinäre Intervention wirkt und somit Prävention möglich ist. Dies jedoch nur mit evaluierten Methoden und nicht mit Pseudoaktionen.

WHO- Fakten zur Adipositas Prävalenz verdreifacht in den letzten beiden Jahrzehnten Übergewicht ist die häufigste gesundheitliche Störung im Kindesalter in der Europäischen Region Bei anhaltendem Trend: Im Jahre 2010 wird es 150 Mio. adipöse Erwachsene, 15 Mio. Kinder und Jugendliche geben. Lebenserwartung wird 2050 bei Männern um durchschnittlich 5 Jahre verringert sein Adipositas bei Erwachsenen verursacht bis zu 6% der Ausgaben im Gesundheitswesen der Europäischen Region

Therapie der Adipositas Ergebnisse von Langzeitenstudien:

Therapiemaßnahmen zur Ernährung

Therapiemaßnahmen zur Bewegung

An unserer Ambulanz: 185 PatientInnen mit einem BMI >99.5 Perz. in den letzten 2 ½ Jahren Ein Beispiel: Christoph 17y, 166kg, BMI=48BMI Fettmasse >45% Striae distensae Steatosis hepatitis (NASH) Hypertonie Gynaecomastie erhöhter CRP Insulin Resistenz Dyslipoproteinemie Energiezufuhr >3000 kcal/d Bewegung Depression, Socialphobie Viele multiprofess.. Therapien ohne Erfolg

Morbid (extreme) Obesity in Children and Adolescents Definition: >95th percentile of skinfolds (Gortmaker 1987) >99th perc.. BMI (Inge 2007) >99.5 perc.. BMI (AGA 2008) Characteristics: at least 2 risk factors (Freedman 2006) (99th Perc.) all of those children remained obese into adulthood with an average adult BMI of 43 (Freedman 2006) Treatment : Morbidly obese men and women have a multivariate rel. risk of death which is really fourfold that of their normal weight counterparts (Adam 2006) (Behavioral Treatment etc.) Rarely sustainable effects (Janevski 2003, Epstein 1990, Kirk 2005)

LONG-TERM-WEIGHT LOSS OF VARIOUS TREATMENT PROGRAMS IN OBESE ADULTS Anderson J et al. Am J Clin Nutr 2001;74:579-84

SUCCESS RATE OF 129 TREATMENT PROGRAMS FOR OBESE CHILDREN Reinehr T, Widhalm K et al. Obesity 2009(12)6:1196-1199

Eine chirurg. Adipositastherapie bei Jugendlichen mit hochgradiger Adipositas kann in Betracht gezogen werden, 1. wenn der BMI>40 (oder >99.5 Perz.) liegt. 2. wenn Misserfolge bei der Teilnahme (mind. 6-126 Monate) eines strukt. Behandlungsprogrammen in einem auf Gewichtsreduktion spezialisierten Center waren. 3. wenn Pat. die Skelett- und Entwicklungsreife zeigt. 4. wenn Pat. im Stande ist an einer umfangreichen med. und psych. Evaluation vor und nach der Op teilzunehmen. 5. wenn Pat. ist gewillt an einem postoperativen multidiszipl. Behandlungsprogramm teilzunehmen. 6. bei gent.. Syndromen (z.b. Prader-Willi S.) kann ein chirur.. Eingriff zu einem früheren Alterszeitpunkt erwogen werden. 7. wenn der Eingriff an einer chirur.. Abteilung mit Erfahrung in der bariatr.. Chirurgie durchgeführt wird, mit Chirurg und spezial. pediatr.. Personal (der Krankenpflege, Anästhesie, Psychologie,, postoperative Betreuung). Sorgfältige Qualitätskontrolle und ein Register auf europ.. Ebene ist wünschenswert. Fried et al. Widhalm K. 2007. Int J Obes;31(4):569 ;31(4):569-77. Fried et al.widhalm K. 2007. Obes. Surg.. 17 (2)

Mean bodyweight and BMI in 4 adolescent patients who underwent LAGB as primary - and GByp as secondary procedure 180kg SD = 5,5 SD = 15,5 SD=20,66 80 160kg 140kg 120kg 100kg 80kg 60kg 40kg 161kg SD = 6,1 48,9 141kg SD = 9,1 42,6 152kg SD = 4,3 45,8 SD=25,1 119kg SD = 7,5 36 70 60 50 40 20kg Before LAGB transient weightloss (min. reached after 18-24 months) After LAGB (mean 54m) After Gbyp (mean 30m) 30

Mikronährstoffdefizite bei jugendl.pat (n=11) nach bariatrischen bariatrischen Operationen (unter Subst.. mit Multivitaminpräp.) Vit. D (25 OH-Vit. D) 4 (1,25 OH-Vit D) n Follow up : 4 Jahre Mg Mg in Plasma 1 Follow up : bereits nach 9 Monaten P P in Plasma 4 Follow up : nach 7 Jahre Fe (Hb, Fe, Ferritin ) 1 Follow - up : nach 4 Jahre Se (Se ) 1 Follow up nach 4 Monaten!!

Conclusion Bariatrische Operationen bei Jugendlichen stellen die Ultima Ratio nach konservativen multidiziplinären Therapieverfahren in zertifizierten Einrichtungen (Rehab( Rehab- kliniken f. Jugendliche)dar Valide Alternatives (Med.,etc( Med.,etc.).) sind dzt. nicht verfügbar Eine akkurate Auswahl der Pat. und ein konsequentes Follow-up (Substitution!) sind ein Must Must Der wirksamen Prävention von schweren Formen der Adipositas hat absolute Priorität eingeräumt zu werden