Universität des Saarlandes Univ. Prof. Dr. Martina Sester 66421 Homburg An alle Fachrichtungen und Kliniken der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes mit der Bitte um Weitergabe und Aushang in Ihrem Hause Univ. Prof. Dr. Martina Sester Abteilung für Transplantations und Infektionsimmunologie Institut für Virologie, Geb. 47 Universitätsklinikum des Saarlandes 66421 Homburg T: +49 (0) 6841 16 23557 F: +49 (0) 6841 16 21347 martina.sester@uks.eu www.uks.eu/immunologie Datum 21.11.2014 Betreff Einladung zu einem wissenschaftlichen Vortragsabend Montag, 08.12.2014, 18 c.t. Bitte beachten: Ausnahmsweise im Hörsaal der Orthopädie, Gebäude 38 Programmfolge Mechanismen der kardiovaskulären Prävention Einfluss von körperlicher Aktivität auf die kardiovaskuläre Zellalterung Dr. med. Christian Matthias Werner Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum des Saarlandes Rituximab Pharmakokinetik basierte prospektive Studien zur Verbesserung der Therapieergebnisse bei Patienten mit aggressiven B Zell Lymphomen Dr. med. Niels Michael Murawski Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum des Saarlandes Innovative Methoden und Konzepte für die endoskopische Therapie im Kopf und Halsbereich Dr. med. Basel Al Kadah Klinik und Poliklinik für Hals, Nasen und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes Die Veranstaltung ist mit 3 Fortbildungspunkten anerkannt (Ärztekammer des Saarlandes). Bitte bringen Sie Ihre Barcodes mit. Mit freundlichen Grüßen gez. Prof. Dr. Martina Sester Vortragsdauer jeweils 15 Minuten, die Abstracts können auf unserer o.a. Website nachgelesen werden. Bitte vormerken: Der nächste und letzte Termin des Vortragsabends im Wintersemester: 15.2.2015
21.11.2014 Seite 2 Abstracts Wissenschaftlicher Vortragsabend der Medizinischen Fakultät Montag, 08.12.2014, 18 c.t. Bitte beachten: Ausnahmsweise im Hörsaal der Orthopädie, Gebäude 38 Mechanismen der kardiovaskulären Prävention Einfluss von körperlicher Aktivität auf die kardiovaskuläre Zellalterung Dr. med. Christian Matthias Werner Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum des Saarlandes Das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen korreliert mit steigendem Lebensalter und mit körperlicher Inaktivität. Auf zellulärer Ebene werden Alterungsprozesse und Überleben wesentlich durch endständige Strukturen der Chromosomen, die Telomere und Telomer assoziierten Proteine, reguliert. In epidemiologischen Studien ist körperliche Aktivität mit positiven kardiovaskulären Effekten assoziiert, aber die dafür verantwortlichen molekularen Mechanismen sind nur teilweise bekannt. Wir haben die Regulation der kardiovaskulären Zellalterung als neuen Effektormechanismus von körperlicher Aktivität im Herz Kreislaufsystem untersucht. In Mäusen wurde das Modell des freiwilligen Laufradtrainings eingesetzt, um die Effekte dieser mit einer präventiv orientierten körperlichen Aktivität im Menschen am ehesten vergleichbaren Trainingsintervention zu charakterisieren. Unsere Studien zeigen, dass Laufradtraining die kardiovaskuläre Telomerbiologie und Seneszenzmarker beeinflusst. In C57Bl/6 Mäusen steigert dreiwöchiges, freiwilliges Laufradtraining (ca. 5 km pro Tag) die Telomeraseaktivität im Herzen und in der Aorta im Vergleich zu Tieren ohne Laufrad. Ferner ist die Expression telomerregulierender Proteine wie TRF2 und Ku70 erhöht. Gleichzeitig werden Marker von Zellseneszenz und Apotose (p16, Chk2, p53) durch das Training herabreguliert. Die Effekte des Laufradtrainings sind in endotheliale NO Synthase (enos) und TERTdefizienten Mäusen nicht zu beobachten, so dass diese Enzyme mit der durch Lauftraining ausgelösten Signaltransduktion kausal verknüpft sind. In Schadensmodellen für eine toxische kardiale oder vaskuläre Schädigung findet sich eine deutlich reduzierte Apoptoserate der Kardiomyozyten bzw. Aortenendothelzellen in den trainierten Tieren und dieser protektive Effekt des Laufens ist von der enos und der TERT abhängig. Die Befunde in Mäusen bestätigten sich in einer klinischen Studie an 104 Personen: Es wurden junge Leistungssportler aus dem Kader des Deutschen Leichtathletiknationalteams mit gleichaltrigen unsportlichen Personen verglichen. Darüber hinaus wurden ältere gesunde Nichtraucher mit gleichaltrigen Ausdauer
21.11.2014 Seite 3 Masterathleten mit einer Trainingshistorie von im Mittel 35 Jahren verglichen. Im Vergleich zu unsportlichen Kontrollen sind sowohl junge als auch ältere Ausdauerathleten durch eine höhere Telomeraseaktivität in zirkulierenden mononukleären Zellen charakterisiert. Ein weiterer Schlüsselbefund der Studie war, dass der altersabhängige Verlust der Telomere in den älteren Athleten deutlich vermindert ist. Dieser Befund wurde durch mehrere unabhängige Messmethoden bestätigt. Zusammenfassend zeigen diese Arbeiten, dass körperliche Aktivität in Menschen und Mäuschen zu günstigen Effekten auf die kardiovaskuläre Alterung führen und charakterisieren damit einen neuen Mechanismus der kardiovaskulären Protektion durch körperliche Aktivität. Rituximab Pharmakokinetik basierte prospektive Studien zur Verbesserung der Therapieergebnisse bei Patienten mit aggressiven B Zell Lymphomen Dr. med. Niels Michael Murawski Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum des Saarlandes In Deutschland zählen Non Hodgkin Lymphome zu den fünft häufigsten Krebserkrankungen. Hierunter stellen diffus großzellige B Zell Lymphome die häufigsten Lymphomerkrankungen dar. Die Behandlungsergebnisse konnten in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert werden. Insbesondere die Therapie von Patienten mit aggressiven B Zell Lymphomen revolutioniert hat 1998 die Zulassung von Rituximab, einem monoklonalen Antikörper, der mit hoher Affinität an das CD20 Antigen bindet. Für Patienten mit aggressiven B Zell Lymphomen wurde zunächst 2002 von Coiffier et al. für ältere Patienten eine deutliche Überlegenheit einer Rituximab enthaltenden Therapie veröffentlicht. 2006 konnte in der MInT Studie gezeigt werden, dass die Hinzunahme von Rituximab zur Therapie auch bei jüngeren Patienten das Behandlungsergebnis signifikant verbessert. Obwohl Rituximab inzwischen weltweit aus der Standardtherapie von aggressiven Lymphomen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es wenige Daten zu Serumspiegeln und der Pharmakokinetik bei Patienten mit aggressiven Lymphomen. Ziel unserer Arbeitsgruppe war es daher, das pharmakokinetische Modell von Rituximab in der Erstlinientherapie in Kombination mit CHOP bei Patienten mit aggressiven B Zell Lymphomen zu untersuchen, eventuelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen und zwischen unterschiedlichen Altersgruppen aufzudecken. Beginnend mit älteren Patienten im Rahmen der RICOVER 60 Studie, zeigten die Auswertung der Pharmakokinetik von 20 Patienten für Frauen eine reduzierte Rituximab Clearance und verlängerte Eliminationshalbwertszeit. Hierin liegt möglicherweise die Erklärung
21.11.2014 Seite 4 für ein schlechteres Ergebnis in der Lymphomtherapie älterer männlicher Patienten. In der Erstlinienbehandlung jüngerer Patienten sind die Verbesserungen durch die Hinzunahme von Rituximab zur zumeist CHOP basierten Therapie nicht geschlechtsspezifisch unterschiedlich. In Analogie konnte in unseren Untersuchungen in diesem Kollektiv kein signifikanter Unterschied in der Pharmakokinetik von Rituximab zwischen jungen Männern und Frauen festgestellt werden. Basierend auf den vorgenannten Studien zeigen frühe Ergebnisse Pharmakokinetik basierter prospektiver Studien, die mit dem Ziel entwickelt wurden, das therapeutische Potential von Rituximab auszuschöpfen, dass veränderte Applikationsregime und/oder verlängerte Expositionszeiten die Behandlungsergebnisse insbesondere älterer Männer verbessern können. Innovative Methoden und Konzepte für die endoskopische Therapie im Kopf und Halsbereich Dr. med. Basel Al Kadah Klinik und Poliklinik für Hals, Nasen und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes Der Einsatz von Endoskopen in der Diagnostik und Behandlung von Pathologien im Kopf und Hals Bereich hat die diagnostischen und chirurgischen Behandlungskonzepte in vielfältiger Form bereichert. In den 70er Jahren wurde erst mit der Entwicklung von Stablinsenoptiken das Fundament für die moderne endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie gelegt. Inzwischen wird von der Möglichkeit endoskopischer Eingriffe am Hirnstamm, der lateralen Schädelbasis, der Halswirbelsäule und Neck dissektion sowie Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen berichtet. Nun stellt sich die Frage, welchen Platz und Stellenwert hat die technische endoskopische Entwicklung an die moderne endoskopische Diagnostik und Chirurgie im Kopf und Halsbereich Bereich. Insbesondere hat uns die Grenze dieser modernen endoskopischen Technik interessiert. Unsere Arbeitsgruppe hat sich deshalb in zahlreichen Untersuchungen mit dieser endoskopischen Entwicklung beschäftigt und die Grenzen dieser endoskopischen Entwicklung überprüft. So konnten wir beispielsweise zeigen, dass die diagnostischen und die chirurgisch endoskopischen Behandlungen des Tränenwegsystems, die Stirnhöhlenchirurgie, sowie die Mittelohrchirurgie durch Einsatz vom neuartigen modularen Miniendoskop verbessert werden kann. Einen anderen Schwerpunkt unserer Arbeiten bildete der Einsatz mit einem neuen 3D Chipendoskop in der endoskopischen Chirurgie der Nase, des Nasennebenhöhlensystems und angrenzender Strukturen, mit dem Ziel den HNO
21.11.2014 Seite 5 Chirurgen auf diese neue Entwicklung in der endoskopischen Chirurgie hinzuweisen. Die gewonnenen Erfahrungen in der Anwendung der zur Verfügung stehenden 3D Endoskope (0 und 30 ) zeigen, dass die Chipendoskopie und die auf dieser Chiptechnologie basierende 3D Endoskopie in der endonasalen Chirurgie im Bereich der Nase, der Nasennebenhöhlen und der Schädelbasis in der Zukunft eine interessante Perspektive besitzt. Auf eine ähnliche Weise konnten wir die Möglichkeit eine endoskopische Chirurgie der Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen mit Hilfe eine 3D Endoskop und des da Vinci Systems zeigen. Die Erweiterung der 2D Blick Endoskope zur 3D Blick Endoskope ermöglichen eine besseres Raumverständnis in der endoskopischen Chirurgie und somit verbessert sich die chirurgische Lernkurve und die Ausbildung von Assistenten wie bereits in zahlreicher Publikation berichtet.