Trends in der FK-Entwicklung



Ähnliche Dokumente
Pre-Krise versus post-krise in der FK-Entwicklung

Führungskräfte Entwicklung in Konzernen

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Extern und voll involviert. Führungsfit. Extern und voll engagiert. Human Resources Consulting. Coaching Consulting Training. Personalmanagement

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Gutes Leben was ist das?

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Management Report. Hernstein. Befragung von Führungskräften in Österreich, Deutschland und der Schweiz

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Mobile Intranet in Unternehmen

Von zufriedenen zu treuen Kunden

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Christian Zahn. Perspektive der Krankenversicherung. bei der Präsentation des Sonderpostwertzeichens. 100 Jahre Reichsversicherungsordnung

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Kreativ visualisieren

Employer Branding: Ist es wirklich Liebe?

lernen Sie uns kennen...

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Was ist das Budget für Arbeit?

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

ChangeManagement. Vom IT-Spezialisten zum Führungsexperten

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Die sechs häufigsten Fehler

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Vom Können zum Tun Transfer- Impulse

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

SEMINAR KuNdENoRIENtIERuNg leben. gemeinsam MIt den KuNdEN wachsen.

an die Hochschule und ihre Studierenden. Er gibt auch inhaltlich eine Linie vor: Um ihr gerecht zu werden, muss sie innovative Studiengänge anbieten.

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Qualitätssicherung durch. Evaluation

Anleitung über den Umgang mit Schildern

I.O. BUSINESS. Checkliste Effektive Vorbereitung aktiver Telefonate

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

aáé=^êäéáíëïéäí=îçå=ãçêöéå qáééëi=qêéåçë=ìåç=qéåçéåòéå

Repetitionsaufgaben Wurzelgleichungen

Informationsblatt Induktionsbeweis

Planspiele in der Wirtschaft.

WIR MACHEN SIE ZUM BEKANNTEN VERSENDER

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Lösungen mit Strategie

Kulturelle Evolution 12

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Was ändert sich? Was bleibt?

EARSandEYES-Studie: Elektronisches Bezahlen

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Anspruchsvolle Dreierausdrücke zum selbstständigen Lernen

Das Verkaufsspiel. Spielerisch verkaufen trainieren.

Weiterbildungen 2014/15

Die perfekte Bewerbung richtig schreiben online & klassisch

Das Ziel ist Ihnen bekannt. Aber was ist der richtige Weg?

Führung und Gesundheit. Wie Führungskräfte die Gesundheit der Mitarbeiter fördern können

Version smarter mobile(zu finden unter Einstellungen, Siehe Bild) : Gerät/Typ(z.B. Panasonic Toughbook, Ipad Air, Handy Samsung S1):

Der nachhaltigere Anbieter sollte den Auftrag kriegen Interview mit Klaus-Peter Tiedtke, Direktor des Beschaffungsamtes des Bundes

So funktioniert das online-bestellsystem GIMA-direkt

TYPO3 Tipps und Tricks

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Gefährlich hohe Blutzuckerwerte

Alle gehören dazu. Vorwort

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 2009

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

iphone- und ipad-praxis: Kalender optimal synchronisieren

Die Methode Er:Kon in Training, Beratung und Training

PERSONALBESCHAFFUNG UND -AUSWAHL FÜR KLEINE UNTERNEHMEN STRATEGISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR PERSONALBESCHAFFUNG

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Das erwartet Sie in jedem Vorstellungsgespräch

Schnellstart - Checkliste

Erstellen einer Collage. Zuerst ein leeres Dokument erzeugen, auf dem alle anderen Bilder zusammengefügt werden sollen (über [Datei] > [Neu])

facebook wie geht das eigentlich? Und was ist überhaupt Social media?

Internationales Altkatholisches Laienforum

career:forum. Traumberuf JournalistIn: Das kleine 1x1 der Freiberuflichkeit SSC-screenBOOK Texte und Bilder zum lesen am Bildschirm

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Versetzungsgefahr als ultimative Chance. ein vortrag für versetzungsgefährdete

Der Weg ist das Ziel. Konfuzius. Dafür steht co.cept

Gesundheits-Coaching I Akut-Programme bei Erschöpfung I Gesunder Schlaf I Ernährungs-Umstellung I Mentale Stärke I Gutes Körpergefühl

Beziehungsbedürfnisse nach R. Erskine

Woche 1: Was ist NLP? Die Geschichte des NLP.

Partnerschaftsentwicklung für KMU

Elternzeit Was ist das?

AW: AW: AW: AW: Kooperationsanfrage anwalt.de

BERECHNUNG DER FRIST ZUR STELLUNGNAHME DES BETRIEBSRATES BEI KÜNDIGUNG

Deutsche Arbeitnehmer sind zuversichtlich und hochmotiviert

Beschäftigung und Qualifizierung

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Menü auf zwei Module verteilt (Joomla 3.4.0)

schlechte Gewissen sind in ähnlichem Maße gewachsen, wie die Verhütungsmethoden sicherer wurden. Seit Einführung der Pille, dem häufigsten

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Vertriebspartner. Wer hat sie nicht gerne.

SMS/ MMS Multimedia Center

Transkript:

Trends in der FK-Entwicklung 21mrz2011, Eva Selan Kürzlich berichteten wir im HRweb über Führungskräfte-Ausbildungen pre-krise versus post-krise, also Vergangenheit versus Status quo. Wie sieht die Zukunft aus? Eva Selan möchte nicht in die Kristallkugel blicken und auch keinen Kaffeesud lesen, sondern wendet sich für das HRweb wieder an die Expertenrunde. Welche Trends sehen Sie österreichweit? Thomas Kalian (Berlitz Austria GmbH): Österreichweit ist eine weitere Internationalisierung zu bemerken, bspw. indem die Unternehmenssprache auf Englisch umgestellt wird, interkulturelle Trainings immer wichtiger werden, aber auch aktuelle Themen, wie bspw. Diversity Management, eine breitere Beachtung finden. Dies verpflichtet uns als Partner in der Weiterbildung dazu, unsere Produkte laufend zu erweitern und weiter zu entwickeln. Dadurch sind unsere Dienstleistungen immer auf die Anforderungen des internationalen Marktesr ausgerichtet. Univ.Prof. Dr. Dr. Bodo B. Schlegelmilch (WU Executive Academy): Die PE wird in vielen Unternehmen mehr und mehr als Teil der Erfolgssicherung gesehen. Die Personalentwickler zeigen eine immer höhere Professionalität. Negativtrend: Viele Menschen glauben, dass Bildung alleine reicht und dass mit Abschluss eines Bildungsprogramms sozusagen die Schäfchen im trockenen sind. Vergessen wird dabei aber, dass Bildung lediglich der Unterbau für Leistung ist. Wer keine Leistung bringt, hat schlichtweg keine Chance. Egal wie gebildet er ist. Mit Schuld an diesem Irrglauben ist die leider nach wie vor sehr undifferenziert geführte öffentliche Diskussion, wenn es um die Rolle der Bildung in der Gesellschaft geht. Mag. Clemens Stieger (GfP Gesellschaft für Personalentwicklung GmbH): Der Bedarf nach kompetenten und kraftvollen Führungskräften steigt. Für den Weg dahin besteht allerdings große Unsicherheit.

Welche Trends sehen Sie anhand der Nachfrage für Ihr Institut? Günther Mathé (careercenter e.u.): Den Personalisten ist es wichtig, dass die Verunsicherung bei den Mitarbeitern schwindet. Die MA müssen wieder Vertrauen in ihren Arbeitsplatz bekommen. Vertrauen und Motivation sind daher ein großes Thema bei den Seminaren. Stieger (GfP): Wir spüren zunehmend, dass die Führungskräfte selbst aktiv werden und nach Unterstützung fragen, weniger über die Vermittlung von internen. Kalian (Berlitz): Qualität nimmt sowohl seitens des Ausbildungspersonals, sowie in der Planung, Steuerung, Umsetzung und Erfolgsmessung einen höheren Stellenwert ein. Entscheidungsträger sehen uns nicht nur als Anbieter, sondern als Partner in der Weiterbildung, mit dem längerfristige Arbeitsbeziehungen geführt werden. Zudem zeichnet sich der Trend ab, dass nicht nur mehr Insellösungen im Sinne von punktuellen Weiterbildungsmaßnahmen mit mehreren Anbietern sondern ganzheitliche Lösungen mit einem oder wenigen Anbietern mit entsprechendem Portfolio und Qualitätsbewußtsein gesucht werden. Mag. (FH) Christina Riedl (trilog G. Riedl KG): Für uns zeichnet sich der Trend nach intensiven Fachlehrgängen ab welche von einem halben Jahr bis zu einem Jahr dauern dürfen. Corinna Ladinig (CTC-Academy OG): Neben den von uns designten FK-Programmen machen wir die Führungskräfte darin fit, Veränderungsprozesse gut leiten zu können und generell ein Verständnis für Entwicklungsprozesse zu erhalten. Dipl. Psych. Michaela Stark (Blaufeuer Beratungsagentur für Führungskompetenz): praxisorientierte, coole Formate, die für die seminarerfahrenen Zielgruppen einen Neuigkeitswert haben und dadurch Anziehungskraft besitzen. Changemanagement in Theorie und Praxis ist ein relevantes und notwendiges Thema, mit einer hohen Nachfrage. Weiterhin geht es um die verschiedenen Spielarten von Kompetenzmanagement und den differenzierteren Seminarzuschnitt auf unterschiedliche Zielgruppen. Neue Formate müssen vor allem auch eine nachhaltige Lernkurve und einen vertieften Lerntransfer unter Beweis stellen sowie für die abnehmende Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmer, bei gleichzeitig hohem Inputanspruch abwechslungsreich und aktivierend gestaltet sein. Schlegelmilch (Executive Academy): Die Integration von MBA-Modulen bei In-house-Programmen mit der Möglichkeit, diese bei einer späteren MBA-Teilnahme anerkennen zu lassen. Die sinnvolle Verknüpfung von Hard- und Softskill Themen. (Reine Softskill-Lehrgänge oder Einzelseminare werden kaum noch nachgefragt und auch nicht empfohlen.) Die Verknüpfung von Unternehmensstrategie und Schulungsthemen, sowie breite Schnittstellen zum Employer Branding und der strategischen PE (der Bildungsanbieter ist hier nicht mehr der Bildungslieferant sonder strategischer Partner) Themen wie Menschenbilder, Werte und Ethik sind von einer Feigenblattfunktion zu ernsthaften zentralen Themen geworden. Dr. Günter Rattay (Primas CONSULTING GmbH): Es gibt einen ungebrochen starken Trend hin zu internationalen Zertifizierungen (IPMA, PMI). Wobei jedoch die Kosten für die Zertifizierung selbst und für Rezertifizierung zunehmend als hoch (zu hoch?) wahrgenommen werden. Darüber hinaus sind Entwicklungsprogramme mit integriertem Qualifizierungscheck am Beginn und am Ende, mit starker Transferorientierung (Arbeit an eigenen Projekten, Integration von Firmenstandards und

Ansätze, begleitendes Projektcoaching, Messung des Lernfortschritts und des Umsetzungserfolgs) gefragt. Dr. Wolfgang Reiger (IfM Institut für Management): Der Trend geht stark in Richtung berufsbegleitend studieren mit hohem Praxisbezug. Umso zielgruppenorientierter das jeweilige Programm ist, desto erfolgreiches wird es sein. Welche Tipps würden Sie Personalisten geben, die nun eine FK-Entwicklungs-Strategie aufsetzen? Mathé (careercenter): Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass doch viele Führungskräfte ein überzogenes Selbstbild haben. Es gab Führungskräfte, die bei klassischen Seminarthemen die Nase rümpften, weil alles bekannt war. Die Personalisten sollten sich davon überzeugen, ob die FK diese Modelle auch anwenden können und nicht nur kennen. High-Potential-Lehrgänge sind groß im Kommen. Dadurch binde ich Mitarbeiter an das Unternehmen und es entsteht kein Nachwuchsführungskräftemangel. Reiger (IfM): klarmachen wie teuer und risikoreich eine zu hohe Personalfluktuation ist. Diese wird oft durch unzufriedene Mitarbeiter, die keine Entwicklungsmöglichkeit für sich sehen, negativ beeinflusst. Ladinig (CTC): Ein Tipp, den ich immer wieder Firmen gebe: verankern Sie die Entwicklungsprogramme fest in Ihrem Unternehmen; das Unternehmen als System muss die Entwicklung unterstützen, sonst wird das Rad jedes Mal wieder neu erfunden und die Programme sind reine Verschwendung. Weiters sollten FK-Entwicklungsprogramm GELEBTE Leitsätze und Werte angeschlossen werden wenn Leitsätze und Werte nicht gelebt werden bzw. wenn es diese nicht gibt, dann sind FK-Entwicklungsprogramme reiner Luxus und individuell hilfreich, die Erkenntnisse verpuffen im System das wissen HR-Leiter und Personalisten die Frage ist oft: wie argumentiere ich das bei der Geschäftsleitung oder wie war das noch mit dem Fisch? Die Gesprächspartner Thomas Kalian Key Account Manager Berlitz Austria GmbH www.berlitz.at Unternehmensprofil Berlitz

Günther Mathé careercenter e.u. www.careercenter.at Profil careercenter Univ.Prof. Dr. Dr. Bodo B. Schlegelmilch Dean WU Executive Academy www.executiveacademy.at Unternehmensprofil WU Executive Academy Mag. (FH) Christina Riedl in Trilog G. Riedl KG Dr. Wolfgang Reiger IfM Institut für Management www.ifm.ac Unternehmensprofil IfM Dr. Günter Rattay Primas CONSULTING GmbH Mag. Clemens Stieger GfP Gesellschaft für Personalentwicklung GmbH www.gfp.at Profil GfP

Dipl. Psych. Michaela Stark Geschäftsführende Gesellschafterin Blaufeuer Beratungsagentur für Führungskompetenz Corinna Ladinig in CTC-Academy OG Interview durchgeführt von Mag. Eva Selan, MSc in HRweb Eva.Selan@HRweb.at www.hrweb.at Autorenprofil Eva Selan