Grundlagen der Chemie für Studierende des Maschinenbaus, Prof. Deutschmann



Ähnliche Dokumente
Übungen zur VL Chemie für Biologen und Humanbiologen Lösung Übung 2

Chemie Zusammenfassung KA 2

Bruttoreaktionen sagen nichts darüber aus, wie der Umsatz tatsächlich abläuft.

c C 2 K = c A 2 c B 2mol /l 2 0,5mol /l 2 4 mol /l K =4l /mol

6. Tag: Chemisches Gleichgewicht und Reaktionskinetik

Elektronenpaarbindung (oder Atombindung) Nichtmetallatom + Nichtmetallatom Metallatom + Nichtmetallatom 7. Welche Bindungsart besteht jeweils?

Oxidation und Reduktion Redoxreaktionen Blatt 1/5

Musterklausur 1 zur Allgemeinen und Anorganischen Chemie

Thermodynamik. Basics. Dietmar Pflumm: KSR/MSE. April 2008

Chemie für Biologen. Vorlesung im. WS 2004/05 V2, Mi 10-12, S04 T01 A02. Paul Rademacher Institut für Organische Chemie der Universität Duisburg-Essen

Verrechnungspunkte: Gesamtpunkte: Note:

B Chemisch Wissenwertes. Arrhénius gab 1887 Definitionen für Säuren und Laugen an, die seither öfter erneuert wurden.

Fällungsreaktion. Flammenfärbung. Fällungsreaktion:

Übungen zur VL Chemie für Biologen und Humanbiologen Lösung Übung 6

Wird vom Korrektor ausgefüllt: Aufgabe Punkte

Redoxgleichungen. 1. Einrichten von Reaktionsgleichungen

Chemische Bindung. Chemische Bindung

Kapiteltest 1.1. Kapiteltest 1.2

MAGNESIUM. 1. Bei Verbrennungsreaktionen entstehen in der Regel (kreuze richtig an):

BERUFS- KUNDE. Fragen und Antworten. Eisenmetalle. Kapitel 2. BERUFSSCHULE ELEKTROMONTEURE Kapitel 2 Seite 1 BERUFSKUNDE

Einführung. KLASSE: 9TE NAME: Vorname: Datum: LTAM Naturwissenschaften 9e Chemische Gleichungen 1 -

GRUNDWISSEN CHEMIE 9 - MuG erstellt von der Fachschaft Chemie

8.2 Thermodynamische Gleichgewichte, insbesondere Gleichgewichte in Mehrkomponentensystemen Mechanisches und thermisches Gleichgewicht

Gegeben sind die folgenden Werte kovalenter Bindungsenthalpien:

Bindung in Kohlenwasserstoffmolekülen

3. Anwendungen Chemische Reaktionen. Aufgabe: Die Gleichung + +

Organische Chemie I Chemie am Inhaltsverzeichnis Lewisformeln von Kohlenstoffverbindungen korrekt zeichnen!... 2

Grundwissen Chemie. Jahrgangsstufe 9 (SG) von Christiane Markreiter und Thomas Gerl

Lösungen zu den Übungsaufgaben zur Thematik Säure/Base (Zwei allgemeine Hinweise: aus Zeitgründen habe ich auf das Kursivsetzen bestimmter Zeichen

6. Reaktionsgleichungen 6.1 Chemisches Reaktionsschema Wortschema Reaktionsschema Beispiel 1: Kupfer und Schwefel Vorzahlen

Anorganische Chemie I

Selbst-Test zur Vorab-Einschätzung zum Vorkurs Chemie für Mediziner

Endstoffe (Produkte) Aus dem Reaktionsgemisch entweichendes Gas, z. B. 2 Welche Informationen kann man einer Reaktionsgleichung entnehmen?

Reaktionsgleichungen und was dahinter steckt

Grundwissen Chemie - 9. Jahrgangsstufe

Kapitel 4: Chemische. Woher stammen die chemischen Symbole?

REDOX-REAKTIONEN Donator-Akzeptor-Konzept! So geht s: schrittweises Aufstellen von Redoxgleichungen Chemie heute

Stöchiometrie. (Chemisches Rechnen)

Abb. 1: Exotherme und endotherme Reaktionen Quelle:

Element. Verbindung. Reinstoff. Gemisch

Elektrochemische Kinetik. FU Berlin Constanze Donner / Ludwig Pohlmann

2. Standortbestimmung / Äquivalenzprüfung. Chemie. Mittwoch, 20. Mai 2015, Uhr

Lehrabschlussprüfungs Vorbereitungskurs Rauchfangkehrer. Brennstoffe. Wir Unterscheiden grundsätzlich Brennstoffe in:

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

2. Chemische Reaktionen und chemisches Gleichgewicht

0.3 Formeln, Gleichungen, Reaktionen

Elektrolyte. (aus: Goldenberg, SOL)

Einheiten und Einheitenrechnungen

Lösungen (ohne Aufgabenstellungen)

Lernaufgabe: Richtigstellen von Reaktionsgleichungen

LB1 Stoffe. LB1 Stoffe. LB1 Stoffe. Womit beschäftigt sich die Chemie?

Allotrope Kohlenstoffmodifikationen. Ein Vortrag von Patrick Knicknie. Datum: Raum:112

Reaktionsgleichungen verstehen anhand der Verbrennung von Magnesium

unterschiedliche Gruppen technischer Gläser, unterkühlte Schmelzen, kein fester Schmelzpunkt, Glas- (Netzwerk-)bildner, Glaswandler, oxidische

Arbeitsheft Quantitative Aspekte Jakob 1

Musterprüfung Chemie Klassen: MPL 09 Datum: April 2010

Christian-Ernst-Gymnasium

Chemische Reaktionen

Curriculum Chemie Klasse 8 Albert-Einstein-Gymnasium Ulm

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted

Übungen zur VL Chemie für Biologen und Humanbiologen Lösung Übung 3

Die Wärmebilanz chemischer Reaktionen

Klausur Vertiefungsfach 2: Master

Katalysatoren - Chemische Partnervermittlung im virtuellen Labor

Aufgabenblatt 10 Übungsblatt Stöchiometrie

Crashkurs Säure-Base

Zustände der Elektronen sind Orbitale, die durch 4 Quantenzahlen

Kapitel 13: Laugen und Neutralisation

Analytische Chemie. B. Sc. Chemieingenieurwesen. 03. Februar Prof. Dr. T. Jüstel. Name: Matrikelnummer: Geburtsdatum:

Technische Universität Chemnitz Chemisches Grundpraktikum

4 Stöchiometrie. Teil II: Chemische Reaktionsgleichungen. 4.1 Chemische Reaktionsgleichungen

Grundwissen Chemie 8I

3. Halbleiter und Elektronik

Element. Verbindung. Reinstoff. homogenes Gemisch

Grundlagen. Maximilian Ernestus Waldorfschule Saarbrücken

3.4. Leitungsmechanismen

Die chemischen Grundgesetze

3.2. Fragen zu Säure-Base-Gleichgewichten

Empfohlene Hilfsmittel zum Lösen der Arbeitsaufträge: Arbeitsblätter, Theorieblätter, Fachbuch, Tabellenbuch und Ihr Wissen aus dem Praxisalltag

ELEKTROCHEMIE. Elektrischer Strom: Fluß von elektrischer Ladung. elektrolytische (Ionen) Zwei Haupthemen der Elektrochemie.

Stoff, Reinstoff, Gemisch, homogenes Gemisch, heterogenes Gemisch. Reinstoff, Element, Verbindung. Zweiatomige Elemente.

Vorlesung Anorganische Chemie

a.) Wie groß ist die Reaktionsenthalpie für die Diamantbildung aus Graphit? b.) Welche Kohlenstoffform ist unter Standardbedingungen die stabilere?

Die Einheit der Atommasse m ist u. Das ist der 12. Teil der Masse eines Kohlenstoffatoms. 1 u = 1,6608 * kg m(h) = 1 u

7. Tag: Säuren und Basen

[Co(NH 3 ) 2 (H 2 O) 2 ] 3+

Säure-Base Titrationen. (Seminar zu den Übungen zur quantitativen Bestimmung von Arznei-, Hilfs- und Schadstoffen)

Wasserchemie und Wasseranalytik SS 2015

Grundwissen Chemie 9. Jahrgangsstufe Sprachlicher Zweig

Abgestufte Lernhilfen

Band 2, Thema 3 Perpetual Preservation System Karbonathärte, Kraft des Wasserstoffs und Kohlendioxid Das KH, ph und CO2 Verhältnis.

Grundwissen Chemie Mittelstufe (9 MNG)

Bestimmung des Stickstoffgehalts von Erde

DAS RICHTIGSTELLEN VON GLEICHUNGEN

3. Säure-Base-Beziehungen

Die chemische Reaktion

EINE KERZE INTERPRETATIONEN BEOBACHTUNGEN FLAMME REAKTIONEN WACHS DOCHT GASE. Reaktionsgleichungen Prozesse. Theorien

Orientierungstest für angehende Industriemeister. Vorbereitungskurs Chemie

3.2. Aufgaben zu Säure-Base-Gleichgewichten

Transkript:

Lösungen zu Aufgabe 3.1 a) Geben Sie die Lewis- Formeln der stabilen Modifikationen der Elemente S und P an! Skizze des S 8 - Rings und des P 4 - Tetraeders erwartet: b) Geben Sie die Lewis- Formeln von NO sowie des Nitrat- und des Phosphat- Ions an! Welche Oxidationszahlen haben N, P und O in diesen Teilchen? Oxidationszahlen: Im NO : N:+4, Im NO 3 - : N: +5, Im PO 4 3- : P: +5; O:- in allen Teilchen c) Formulieren Sie die Gleichungen der Reaktionen der Verbindungen CF 4, SiF 4 und BF 3 mit H O(l)! Erklären Sie den Unterschied der Reaktivität! CF 4 + H O keine Reaktion SiF 4 + H O SiO + 4 HF BF 3 + H O F 3 BOH - + H 3 O + Im SiF 4 - Molekül sind unbesetzte d- Orbitale des Si- Atoms verfügbar, mit denen eines der freien Elektronenpaare des Wassers in Wechselwirkung treten kann, so dass die Reaktion in Gang gesetzt werden kann. Im BF 3 - Molekül gilt dasselbe für ein unbesetztes p- Orbital des B- Atoms; beide agieren als Lewis- Säuren) Im CF 4 sind keine unbesetzten Orbitale verfügbar, so dass die freien Elektronenpaare des Wassers nicht angreifen können.

d) Das Thermitverfahren wird verwendet um Eisenbahnschienen zu verschweißen. 1: Stellen Sie die Reaktionsgleichung: [] Al (s) + [] Fe 3 O 4 (s) [] Al O 3 (s) + [] Fe(l) durch Einsetzen der stöchiometrischen Koeffizienten richtig! : Geben Sie die Oxidationszahl von Al auf beiden Seiten der Reaktionsgleichung an! Hinweis: Im Fe 3 O 4 sind 1 Fe +II Atom und Fe +III Atome enthalten. 3: Berechnen Sie die Reaktionsenthalpie mit Hilfe der in Tab. 3.1 gegebenen Standardbildungsenthalpien1 Hinweis: Die Reaktion ist so stark exotherm, dass dabei flüssiges Eisen entsteht; die Schmelzenthaltpie des Eisens kann vernachlässigt werden! 1. [8] Al (s) + [3] Fe 3 O 4 (s) [4] Al O 3 (s) + [9] Fe(l). Al(s), Fe(l) Oxidationszahl: Fe 3 O 4 (s) Oxidationszahlen: 1 x Fe: + II, x Fe: + III, O: - II Al O 3 (s) Oxidationszahlen: Al: + III, O: - II 3. geg.: H f (Al O 3 ) = -1675,7 kj/mol H f (Fe 3 O 4 ) = -11,9 kj/mol mit Formel H R = ν i H R,i i H R = - 334.1kJ/mol Die Schmelzenthalpie von Fe beträgt etwa 15 kj/mol und kann, wie in der Aufgabenstellung erwähnt, vernachlässigt werden. e) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Elektrolyse von Wasser, wenn.5-molare Schwefelsäure als Elektrolyt verwendet wird! Berechnen Sie unter Verwendung der oben angegebenen Werte E der Zelle und G der Reaktion! Die Reaktionsgleichung lautet H O H + O und besteht aus folgenden Teilreaktionen: An der Kathode werden Protonen unter Bildung von Wasserstoff entladen nach der Reaktion H 3 O + + e - H + H O und an der Anode wird Sauerstoff mit der Oxidationszahl - unter Bildung von Sauerstoff entladen nach der Reaktion 6 H O 4 H 3 O + + O + 4 e -. Formel (1): Red 1 + Ox Ox 1 + Red E = E E 1 [E] = V, Zellspannung E = EMK, Elektromotorische Kraft

Die Reaktionsgleichung für den kathodischen Teilvorgang (Reduktion) lautet: - + 4 e + 4 H 3O + O 6 H O E 1 = 1.9 V bei ph = () und die Reaktionsgleichung für den anodischen Teilvorgang (Oxidation) lautet: - + e + H 3O H O + H E = V bei ph = (3) Um die Elektronenbilanz auszugleichen, muss der anodische Teilvorgang zweimal ablaufen, bei ph = hat das allerdings keinen Einfluss auf das Ergebnis. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass die Reaktion nach Gl. (1) von rechts nach links abläuft und das Potential daher mit (-1) multipliziert werden muss. Einsetzen der Werte in Formel (1) ergibt: E = -1.9 V Formel (4): G R = - z F E [G] = kj/mol, freie Enthalpie F = 96485 C/mol, Faraday-Konstante z = Zahl der ausgetauschten e-, hier 4 Indizes: R = Reaktion liefert den Zusammenhang zwischen Potential und freier Reaktionsenthalpie. Durch Einsetzen der Werte erhält man: G R = 474.71 kj/mol = 37.35 kj/mol Umrechnung: 1 J = 1 C 1V Lösungen zu Aufgabe 3. a) In der Bundesrepublik stammt ein großer Teil des für die Synthese von Schwefelsäure verbrauchten Schwefels aus der Aufarbeitung von Erdöl und wird primär als H S erhalten. a1: Geben Sie die Reaktionsgleichungen für die Totaloxidation von H S zu SO und für die Reduktion des SO mit Hilfe von weiterem H S zu S an! Berechnen Sie die Standard- Reaktionsenthalpie für die Umsetzung des H S zu S! a: Berechnen Sie die Standard- Reaktionsenthalpie für die Umsetzung von S zu SO! a3: Berechnen Sie die Standard- Reaktionsenthalpie für die Umsetzung von SO zu SO 3! Verwenden Sie für die geforderten Berechnungen Werte aus Tab. 3.1. a1: Die Reaktionsgleichungen lauten: H S + 3 O SO + H O SO + H S 3 S + H O Bruttoreaktion: H S + O S + H O Die Reaktionsenthalpie erhält man durch Einsetzen der Zahlenwerte aus Tab. 3.1 in die Formel H R = ( ν i H f,i ) oder H R = ( ν i H f,i ) Produkte - ( ν j H f,j ) Edukte i i mit ν i, ν j = stöchiometrische Koeffizienten, H f,i und H f,j = Standard- Bildungsenthalpie der jeweiligen Verbindung; in der Schreibweise ohne Spezifizierung als Produkte und Edukte haben die stöchiometrischen Koeffizienten ν i für Produkte das positive, für Edukte das negative Vorzeichen. Einsetzen der gegebenen Werte ergibt: H,R = - 65 kj/mol. j

Herstellung der Schwefelsäure: a: Reaktionsgleichung: S + O SO Gegeben: H f (SO ) = -97 kj/mol Gesucht: H R Formel für die Berechnung von H R ergibt: H R = -97 kj/mol a3: Reaktionsgleichung: SO + O SO 3 geg.: H f (SO ) = -97 kj/mol H f (SO 3 ) = -396 kj/mol ges.: H R Formel für die Berechnung von H R ergibt: H R = -99 kj/mol b) Ammoniak wird aus den Edukten Erdgas (CH 4 ) und Luft hergestellt. b1: Wie trennt man den benötigten Stickstoff aus der Luft ab? b: Geben Sie die Reaktionsgleichungen an für die partielle Oxidation des Methan zu CO und die Umsetzung von CO mit H O! b3: Geben Sie die Reaktionsgleichung an für die Synthese von Ammoniak! b1: N : Fraktionierte Rektifikation von Luft nach dem Linde- Verfahren: Luft(g) Luft(l) Luft(l) N (g) + O (l) b: H durch partielle Oxidation des CH 4 : CH 4 + O CO + 4 H CO wird durch Reformierung entfernt: CO + H O CO + H Reste des CO werden durch Methanisierung aus dem Reaktionsgemisch entfernt: CO + H CH 4 + H O b3: Synthese des Ammoniaks: 3 H + N NH 3 c) Formulieren Sie das Massenwirkungsgesetz für die Bildung von Ammoniak aus den Elementen! Welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um den Umsatz so weit wie möglich zu erhöhen? Welche dieser Maßnahmen werden bei der Haber-Bosch-Synthese realisiert und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Reaktion zu beschleunigen und die Rohstoffe möglichst vollständig zu nutzen? Reaktionsgleichung: N (g) + 3 H (g) NH 3 (g) H < Daraus ergibt sich das Massenwirkungsgesetz:

p (NH3 ) Kp = 3 p(n ) p (H ) Mögliche Maßnahmen: Hoher Druck (Reaktion verläuft unter Abnahme des Volumens) Niedrige Temperatur (Bildung von NH 3 verläuft exotherm) Überschuss von H (geht mit 3. Potenz ein) Entfernen des Produktes aus dem Gleichgewicht Realisiert werden: Hoher Druck Niedrige Temperatur Entfernen des Produktes aus dem Gleichgewicht Darüber hinaus: Verwendung eines Katalysators (beschleunigt die Einstellung des Gleichgewichts) Kreislaufführung der nicht umgesetzten Edukte (verbietet die Anwendung eines Überschusses eines Eduktes). d) Formulieren Sie die Reaktionsgleichungen für die Herstellung von Wasserstoff durch d1 Partielle Oxidation von Methan d Partielle Oxidation von Kohlenwasserstoffen d3 Umsetzung von CO mit H O! d1: CH 4 + O CO + 4 H d: C n H m + n/ O n CO + (m/) H d3: CO + H O CO + H e) Salpetersäure (HNO 3 ) wird durch Einleiten von Stickstoff(IV)oxid (NO ) in Wasser hergestellt. Das NO wird nach dem Ostwald- Verfahren aus NH 3 und O bei einer Kontaktzeit von.1 s hergestellt. d1: Geben Sie die Reaktionsgleichung für die Oxidation von NH 3 zu NO an! d: Begründen Sie die Wahl der Kontaktzeit! d3: Stellen Sie die Reaktionsgleichung für die Reaktion des NO mit Wasser unter Bildung von HNO 3 auf! e1: 4 NH 3 + 5 O 4 NO + 6 H O H,R = -93 kj/mol Pt als Katalysator, T zwischen 6 C und 7 C Kontaktzeit:.1 s e: Bei längerer Kontaktzeit würde NO in die Elemente zerfallen ( H,f (NO) = 9 kj/mol) Durch Kontakt mit Sauerstoff reagiert NO, auch bei niedriger Temperatur, weiter zu NO nach der Gleichung NO + O NO H,R = -57 kj/mol Bei Umgebungstemperatur liegt das Gleichgewicht ganz auf der Seite des NO Das NO wird mit Wasser unter Zugabe weiteren Sauerstoffs zu Salpetersäure umgesetzt: e3: 4 NO + O + H O 4 HNO 3

f) In einer industriellen Anlage sollen pro Tag 1 Tonnen konzentrierte Salpetersäure mit einem Massenanteil von 69% hergestellt werden. Berechnen Sie unter Verwendung von Werten aus Tab. 3.1 die für die Herstellung des benötigten NO pro Stunde verbrauchte oder gebildete Wärme [kj/h]! Die Formel): m(hno 3 ) = m(konz. HNO 3 ) w(hno 3 ) m (HNO 3 ) = 69 kg mit der Formel m = n M und M(HNO 3 ) = 63,1 g/mol n(hno 3 ) = 195,9518 mol mit Reaktionsgleichungen aus Aufgabenteil e) n(hno 3 ) = n(no ) = n(no) Bruttoreaktion: 4 NH 3 + 7 O 4 NO + 6 H O mit Formel für die Berechnung von H R und den H f -Werten aus der Tabelle H R = -35 kj/mol H Formel Q = R n [Q] = kw, Wärme t ergibt: Q = - 443,5883 kw

Lösungen zu Aufgabe 3.3 a) Welches sind die wichtigsten Eigenschaften von Al, Fe, Cr, Ni, Cu, Ti, und Co? Für welche technischen Anwendungen werden sie ausgenutzt? Al: Glänzend, duktil, geringe Dichte, korrosionsbeständig durch Passivschicht, niedriger Schmelzpunkt (66 C) Fe: Silberweiß, weich, hoher Schmelzpunkt, keine Passivierbarkeit (1535 C) Cr: Glänzend, spröde, zäh, bildet Passivschicht, hoher Schmelzpunkt (1867 C) Ni: Schmiedbar, zäh, hoher Schmelzpunkt (1453 C), beständig gegen nicht oxidierende Säuren und alkalische Lösungen Cu: Weich, zäh, dehnbar, relativ hoher Schmelzpunkt (18 C), gute thermische und elektrische Leitfähigkeit. Ti: Silberweiß, schmiedbar, zäh, geringe Dichte, hoher Schmelzpunkt (166 C), korrosionsbeständig gegen Luft, Seewasser, Bleichlaugen, Salpetersäure, Königswasser Co: Stahlgrau, Glänzend, magnetisch, gegen Luft und verdünnte Säuren beständig, hoher Schmelzpunkt (1495 C) Verwendung: Al: Leichtmetall (als Legierung), Elektrotechnik und Elektronik (geringe Wärmeleitfähigkeit), Verpackungsmaterial, Flugzeug- und Fahrzeugbau, Optik und Lichttechnik (Reflektionseigenschaften) Fe: Stahlherstellung, Gusseisen Cr: Legierungsmetall (korrosionsbeständige Stähle), Überzugsmetall Ni: Stahl, Legierungen, Batterien, Rostschutzüberzüge, Münzen, Katalysator Cu: Elektrotechnik, Herstellung von Messing und Bronze Ti: Flugzeugbau, Raketentechnik, Stahl (Carbidfänger), Legierungen Co: Legierungsmetall, Überzugsmetall, permanente Magnete b) Al wird durch Schmelzflusselektrolye von Al O 3 unter Zusatz eines Hilfsstoffes hergestellt. b1: Welcher Hilfsstoff wird benötigt? b: Formulieren Sie die Reaktionsgleichung! b3: Welche Stromstärke wird benötigt, um eine Produktionsleistung von 1 kg/tag zu erzielen? b4: Welche elektrische Leistung muss dem Reaktor zugeführt werden, wenn die Spannung 5V beträgt? b1: Flussmittel: Kryolith Na 3 [AlF 6 ] (Natriumhexafluoroaluminat) Senkt den Schmelzpunkt von etwa 45 C auf 95 C. b: Die Reaktion läuft nach der Gleichung Al O 3 4 Al + 3 O ab. In der Schmelze dissoziiert das Al O 3 und liefert dadurch bewegliche Ladungsträger: Al O 3 4 Al 3+ + 6 O - An der Kathode erfolgt die Reduktion zu Al: 4 Al 3+ + 1 e - 4 Al, an der Anode werden Sauerstoffionen oxidiert: 6 O - 3 O + 1 e -.

An der Anode läuft zusätzlich die Reaktion O + C CO ab, da als Anoden Elektroden aus Graphit verwendet werden. b3: Gegeben: Produktionsleistung = 1 kg/tag Gesucht: benötigte Stromstärke I Formel: m = I t M F z m(al) = 1 kg, Masse t = 864 s, Zeit M(Al) = 6,98 g/mol, molare Masse z = 3 Formel nach I umstellen I = 14163,8 A Umrechnung: 1 C = 1 A s b4: Gegeben: Spannung U = 5 V Gesucht: elektrisch Leistung P die zugeführt werden muss Formel: P = U I P = 6,816 kw

c) Durch welche Reaktion wird Cu aus den Rohstoffen CuO bzw. Cu S hergestellt und wie wird das so gewonnene Cu zu Reinstkupfer verarbeitet? Cu S wird durch Oxidation mit Luftsauerstoff ( Rösten ) nach der Reaktionsgleichung Cu S + O CuO + SO zu Kupferoxid (CuO) verarbeitet. Das CuO wird, analog zur Herstellung von Fe aus oxidischen Erzen, mit Hilfe von aus Kohle erzeugtem CO reduziert: CuO + CO Cu + CO Das Rohkupfer wird elektrolytisch zu Reinstkupfer verarbeitet (siehe auch Aufgabe.5 h). d) Fe wird hauptsächlich aus Magnetit (Fe 3 O 4 ) und aus Fe O 3 gewonnen. Geben Sie die Reaktionsgleichungen für die Herstellung von Fe aus diesen Rohstoffen an! Im Hochofen wird das Reduktionsmittel CO durch die Reaktion C + O CO erzeugt. Das durch die unvollständige Verbrennung von C gebildete CO reagiert seinerseits mit den Eisenerzen zu CO und Fe nach den Gleichungen Fe O 3 + 3 CO Fe + 3 CO bzw. Fe 3 O 4 + 4 CO 3 Fe + 4 CO. e) Im Zuge der Verbrennung von Koks (C) zu CO tritt das sogenannte Boudouard- Gleichgewicht auf. Formulieren Sie die Reaktionsgleichung! CO + C CO f) Welche Folgen hat das Lösen von C im Fe für die Eigenschaften von Roheisen? Das Roheisen wird spröde. g) Durch welchen Verfahrensschritt bei der Stahlherstellung wird der Kohlenstoffgehalt auf einen gewünschten Wert gebracht? Geben Sie die Reaktionsgleichung an! Sauerstoff- Blasverfahren ( Windfrischen ) oder Elektrostahlverfahren Beim klassischen Verfahren Windfrischen wird der flüssige Stahl ein einen feuerfesten Behälter eingefüllt und in die Schmelze Luft eingeblasen. Dadurch reagiert der Kohlenstoff mit dem Sauerstoff der Luft zu CO und CO nach den Reaktionsgleichungen C + O CO bzw. C + O CO. Literatur: 1) http://www.chemievorlesung.uni-kiel.de/metalle/muenz.pdf ) http://www.physik.uni-wuerzburg.de/ep6/vorlesung_ws67/vl_1.pdf 3) Mortimer, Charles E., Chemie: Das Basiswissen der Chemie, 6. völlig neubearb. und erw. Auflage,Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1996. ISBN 3-13-1766-5, 3-13-48436-4 4) Gerhard Haering, Eckhard Ignatowitz, Chemie für Schule und Beruf, 3. überarb. und erw. Auflage, Europa Lehrmittel Verlag, 1994. 5) Peter W. Atkins, Physikalische Chemie,. vollst. neubearb. Auflage, Wiley-VCH Verlag, 1. 6) E. Riedel, Anorganische Chemie, 6. Auflage, Gruyter Verlag, 4. 7) K. Brink, P. Ernst, G. Fastert, Technische Mathematik für Chemieberufe,. Aufl., Verlag Europa-Lehrmittel, 1999