Abschlussfahrt der Klasse 9 der Selztalschule Nieder-Olm nach Leipzig (28. Mai - 02. Juni 2012) Alle bisherigen Klassenfahrten führten uns in kleine Ortschaften (laut Aussage der Schüler: "Käffer"). Unsere Abschlussfahrt sollte uns deshalb in eine richtige Stadt führen. Weil unsere Referendarin in Leipzig studiert hatte und sich dort gut auskennt, lag es nahe, uns für diese Stadt zu entscheiden. Dort hatten wir ein vielfältiges Programm vorbereitet. Bei einem Stadtbummel zeigte uns Frau Frey alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt: Universität, Gewandhaus, Altes und Neues Rathaus, Börse, Marktplatz, Auerbachkeller und Mädlerpassage. Besonders wichtig für die Schüler war natürlich zu wissen, wo man überall shoppen kann! Der Dienstag stand zunächst ganz im Zeichen der "DDR". Das Museum Zur runden Ecke befindet sich im Gebäude der ehemaligen Staatssicherheitsbehörde (Stasi) und zeigt, wie und mit welchen Mitteln der DDR - Geheimdienst gearbeitet hat (Einsatz von Agenten und
Spitzeln, Abhörtechniken wie z.b. Wanzen, Anwerbung von informellen Mitarbeitern, Büros und Verhörräume, Waffen und vieles mehr). Direkt nebenan ist die Stasi-Unterlagen- Behörde untergebracht, die von Joachim Gauck, unserem jetzigen Bundespräsidenten, aufgebaut und geleitet wurde. An diese Behörde können sich Leute wenden, die von der Stasi überwacht und bespitzelt wurden. Wenn es eine Akte darüber gibt, können sie sich diese anschauen. Mittwochs fuhren wir mit der Straßenbahn zum Zoo. Der Leipziger Zoo ist riesig und bietet, neben einer Vielffalt von Tieren und Pflanzen z.b. mit dem Pongoland eine einzigartige Menschenaffenanlage. Neuestes Highlight ist Gondwanaland, wo man bei tropischen Temperaturen eine atemberaubende Tropenerlebniswelt mit einer exotischen Tier- und Pflanzenwelt auf drei Kontinenten erkunden kann: auf Dschungelpfaden, über Hängebrücken auf dem Baumwipfelpfad oder per Bootsfahrt auf dem Urwaldfluss Gamanil! Es bildeten sich verschiedene Gruppen, die für sich allein den Zoo anschauten. Insgesamt verbrachten wir dort fast sechs Stunden. Nach dem Zoo war wieder Shoppen angesagt! Dabei konnten sich die Schüler in kleinen Gruppen selbstständig in der Innenstadt aufhalten. Zu festgelegten Zeitpunkten trafen wir uns dann alle wieder am festgelegten Treffpunkt. Toll war, dass alle dabei absolut zuverlässig und pünktlich waren!
Abends packten wir Spielsachen und Getränke ein und fuhren mit den Schulbussen an den Cospudener See. Dieser See gehört zum sogenannten Leipziger Neuseenland und entstand als Folge des Braunkohletageabbaus. Wir spielten dort am Ufer des Sees UNO, Fußball und Frisbee. Die Stimmung war total gut und ausgelassen und es war schon lange dunkel, ehe wir in die Busse stiegen und nach Hause fuhren. Ein absolutes Highligth war der Kletterwald in Leipzig-Albrechtshain. Von einem Mitarbeiter erhielten wir eine vollständige Kletterausrüstung mit Helm, Rolle und Karabinerhaken sowie eine Einweisung ins Klettern. Alle mussten in einem Einweisungsparcours zeigen, dass sie alles verstanden hatten. Danach konnte jeder auf dem Gelände unter den 11 verschieden schweren Parcours wählen und so viele davon machen, wie er wollte und konnte. Das war gar nicht so einfach und manchmal auch ein wenig heikel. Denn es war teilweise sehr hoch (bis zu 12 m!) und wir hatten fast alle zunächst auch Angst. Aber diejenigen, die die Angst einmal überwunden hatten, hatten viel Spaß und konnten sich so richtig austoben. Unser letzter Tag in Leipzig begann mit einem Besuch des "Panometer", das im ehemaligen Gasometer von Leipzig untergebracht ist. In der Rundkuppel machten wir eine Abenteuerreise auf den mit 8848 m höchsten Berg der Welt, den Mount Everest. Vom "Tal des Schweigens", einem Hochplateau auf mehr als 6000 m Höhe, schauten wir auf die riesigen Berge über uns. Der Wechsel von Tag und Nacht sowie die eingespielte Musik vermittelten den Eindruck, als ob wir selbst inmitten dieser Schnee- und Eiswüste wären.
Weiter ging es zum Völkerschlachtdenkmal, das an einen Sieg über Napoleon im Jahre 1813 erinnert und mit 91 m das höchste Denkmal Europas ist. Wir mussten viele Treppen laufen, um nach ganz oben zu kommen. Von dort hat man aber einen tollen Ausblick auf die Stadt. Abends besuchten wir das 21. Leipziger Stadtfest mit verschiedenen Bühnen, Straßentheater und Straßenmusik. Auf fast jedem Platz stand eine Bühne, auf der die unterschiedlichste Musik gespielt wurde. Nachdem wir wieder in verschiedenen Gruppen losziehen durften, trafen wir uns um 21 Uhr und machten noch einmal gemeinsam eine Runde. Dabei blieben wir an einigen Bühnen stehen, lauschten der Musik, sangen mit und tanzten auch ein wenig dazu. Zudem gab es süße Spezialitäten wie "Kräbbelchen" und "Quarkbällchen" - super lecker!
Auf der Rückreise machten wir noch einen Abstecher nach Weimar/Buchenwald. Dort schauten wir uns im ehemaligen Konzentrationslager zunächst einen Film an. Frau Dietz gab dann jedem von uns eine rote Rose. Jeder konnte entscheiden, wo er diese Rose zum Gedenken hinlegen wollte. Danach führte uns eine junge Studentin durch das Lager, erklärte verschiedene Dinge und zeigte uns z. B. die Bunker und das Krematorium. Hier im Krematorium, wo die Leichen verbrannt wurden, legten die meisten von uns ihre Rose ab. Obwohl die Führung zwei Stunden dauerte, haben wir bis zum Schluss sehr aufmerksam zugehört. Vom Gesehenen und Gehörten waren wir sehr beeindruckt, aber auch sehr bedrückt. In dieser Stimmung setzten wir unsere Heimfahrt fort und waren schließlich um 20.30 Uhr wieder an der Selztalschule. Es war eine tolle Klassenfahrt!