Abklärung einer Laktoseintoleranz



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Transkript:

Auftrag 1000000 Eingang 17.08.2011 Bericht 30.08.2011 Name Muster Vorname Muster Geburtsdatum 02.01.1968 Index ADMI Abklärung einer Laktoseintoleranz Nach Zufuhr von Laktose kommt es nach 120 Minuten zu einem spürbaren Anstieg der Wasserstoffatemgaskonzentration, was für das Vorliegen einer Milchzuckerunverträglichkeit spricht. Lactose ist ein Disaccharid, das in der Milch vorkommt. Damit der Zucker im Dünndarm aufgenommen werden kann, muss er in zwei Monosaccharide (Glucose und Galactose) gespalten werden. In der Schleimhaut des Dünndarms befindet sich das Enzym Lactase, das für diese Spaltung verantwortlich ist. Bei Herrn Muster ist das Enzym nicht in ausreichender Menge vorhanden. Der Milchzucker wurde nur unvollständig gespalten. Unverdaute Zuckerreste gelangten in den Dickdarm, wo sie verstoffwechselt wurden. Hierbei entsteht Wasserstoff, der über die Kolonschleimhaut ins Blut gelangt und über die Lunge abgeatmet wird. Bei einem normalen Laktasebesatz der Dünndarmzotten wird der Milchzucker vollständig gespalten und resorbiert. Ein Anstieg der H 2 -Konzentration wird nicht beobachtet. Bis auf wenige Ausnahmen (angeborene Lactoseintoleranz) können Kinder Milchzucker gut verdauen. Unter den Erwachsenen sind 15 22 Prozent von einer Milchzuckerintoleranz betroffen. Menschen, die eine große Darm- oder Magenoperation hinter sich haben, oder bei denen eine Dünndarmerkrankung (Zöliakie, M. Crohn usw.) vorliegt, entwickeln häufig eine Milchzuckerunverträglichkeit. Bei vielen Menschen tritt eine vorübergehende Lactoseintoleranz nach infektiösen Durchfällen auf. Therapeutische Ansätze Bei einer Milchzuckerunverträglichkeit sollte eine lactosearme (5-10 g tägl.) oder -freie Kost (bis 1 g tägl.) eingehalten werden. Die Empfindlichkeit gegenüber Milchzucker ist von Patient zu Patient verschieden (individuelle Toleranzschwelle). Einige vertragen Milch im Kaffee, andere bekommen bereits bei geringsten Mengen von Milchzucker Durchfälle. Bitte achten Sie darauf, ob und in welchen Mengen Milchzucker vertragen wird. Kommt es zu Beschwerden, muss die tägliche Zufuhr von Lactose soweit reduziert werden, bis die individuelle Toleranzschwelle unterschritten wird. Wird Milchzucker auch in geringen Mengen nicht vertragen, sollte er für zwei Monate vollständig gemieden werden. Bei einer leichten Milchzuckerunverträglichkeit kann die fehlende Lactase durch Enzympräparate ersetzt werden (z.b. Lactrase ). Unterstützend wirkt auch die Gabe von Laktobazillen (z.b. Lactobact omni FOS *), die selbst Lactase bilden und so die Verträglichkeit von Milchprodukten verbessern. Joghurt mit lebenden Keimen wird besser vertragen als erhitzter Joghurt, da die Milchsäurebakterien des Joghurts einen Teil der erhaltenen Laktose abbauen. Tabelle: Laktosegehalt wichtiger Milchprodukte (g/100 g): Milchpulver 40 Joghurt mit Früchten 13 Kondensmilch 11 Eiskreme 6 Schmelzkäse 5 Joghurt 5 Kefir 5 Fertigdesserts 5 Kaffeesahne 4 Dickmilch 4 Molke 4 Buttermilch 4 Emmentaler, Bergkäse 3 Quark 3 Hüttenkäse 3 Sahne (süß, sauer) 3 Creme fraiche 3 Frischkäse 40 % 3 Edamer, Gouda 2 Seite E-1

Auftrag 1000000 Eingang 17.08.2011 Bericht 30.08.2011 Name Muster Vorname Muster Geburtsdatum 02.01.1968 Index ADMI Chester, Schafskäse, Limburger, Romadur, Mozzarella, Butterkäse, Harzer, Raclette 1 Butter 0,6 Butterschmalz 0 Tabelle 2: Lactosegehalt von Medikamenten Mikrobiologische Präparate mit Milchsäurebakterien (Bifido-, Laktobazillen). Bitte nach milchzuckerfreien Alternativen fragen (z.b. Lactobact omni FOS *) Mineralpräparate auf Milchzuckerbasis (z.b. Basica). Homöopathische Tabletten (4 Tabletten = 1g Lactose) Mit freundlichen Grüßen Dr. Burkhard Schütz Seite E-2

Muster / 02.01.1968 / 10285668 Richtig Essen und Trinken bei Milchzuckerunverträglichkeit Von einer Milchzuckerunverträglichkeit, auch Lactoseintoleranz genannt, ist ein hoher Prozentsatz der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Die Milchzuckerunverträglichkeit beruht auf einer verringerten Aktivität des milchzuckerspaltenden Enzyms (Lactase) des Dünndarms, d.h. Milchzucker (Lactose) kann nicht bzw. nicht ausreichend gespalten werden und wird deshalb von der Darmschleimhaut nicht aufgenommen. Bakterien im Darm können so die Lactose u.a. zu Fettsäuren, Milchsäure und Kohlendioxid fermentieren. Nachfolgend kommt es zur Durchfällen, Blähungen und Bauchkrämpfen. Es gibt eine individuelle Toleranzschwelle - einige Patienten entwickeln schon bei einer Aufnahme von einem halbem Glas Kuhmilch (5 g Lactose) Beschwerden. Ausprägungen der Intoleranz Neben einem primären (angeborenen) Lactasemangel, der schon im Säuglingsalter Durchfälle hervorruft, gibt es den erworbenen Lactasemangel des Erwachsenen sowie den sekundären Mangel, der als Folge einer Erkrankung des Dünndarmes auftritt. Wie kann ich in Zukunft Beschwerden vorbeugen? Durch Vermeidung milchzuckerhaltiger Nahrungsmittel lassen sich Beschwerden vorbeugen. Je nach Toleranzschwelle des Patienten sollte die tägliche Kost lactosefrei (max. 1 g Lactose/Tag) oder lactosearm (max. 8-10 g Lactose/Tag) sein. Als Vergleich: Der gesunde Erwachsene nimmt 20-30 g Lactose auf, ohne Beschwerden zu entwickeln. Wenn Sie geringe Mengen Lactose tolerieren, können ausgehend von einer lactosefreien Kost, in allmählich steigender Menge lactosehaltige Lebensmittel individuell ausgetestet werden. Auswahl geeigneter Lebensmittel Nicht nur Milchprodukte, auch viele andere Lebensmittel enthalten oft Lactose. Dazu gehören beispielsweise Kartoffelpüreepulver, Fertigsuppen, Cremes und Soßen. Daher sollten Sie insbesondere beim Kauf von Fertigprodukten die Zutatenliste beachten. Auch Wurstwaren wie Brühwürste und Leberwurst können Lactose enthalten, fragen Sie zur Sicherheit bei Ihrem Metzger gezielt nach. Milchschokolade, Sahnebonbons, Pralinen und Eiscreme enthalten ebenfalls Milchzucker. Brot und Backwaren können zum Teil unter Verwendung von Milch, Milchpulver oder Sahne hergestellt worden sein. Vorsicht ist besonders bei einigen Knäckebrotsorten, Milchbrötchen und Kuchen geboten. Als lactosefreier Milchersatz stehen lactosefreie Milch und Milchprodukte, Soja-, Kokos- und Haferdrink, lactosefreie Eiweißkonzentrate, lactosefreie Formeldiäten sowie Kaffeeweißer, hergestellt auf pflanzlicher Basis, zur Verfügung.

Muster / 02.01.1968 / 10285668 Lactosegehalt von Milch und Milcherzeugnissen Produkt g Lactose/100 g Milchpulver 38,0-51 Kondensmilch (4-10 % Fett) 9,3 12,5 Stutenmilch ca. 6,0 Eiskrem (Milch, -Frucht, -Joghurteis) 5,1 6,9 Schmelzkäse 10-70 % Fett, Desserts (fertige Cremes, Puddings, Milchreis, Grießbrei) 2,8 6,3 Joghurt und Joghurtzubereitungen, z. B. Fruchtjoghurt 3,0 4,0 Kefir 3,5 6,0 Milchmischgetränke (z.b. Erdbeere, Vanille, Banane) 4,4 5,4 Dickmilch 3,7 5,3 Molke, Molkengetränke 2,0 5,2 Konsummilch (Vollmilch, fettarme Milch) 4,8 5,0 Kochkäse (bis 45 % Fett i.tr.) 3,2 3,9 Fruchtdickmilch 3,2 4,4 Kaffeesahne (10-15 % Fett) 3,8 4,0 Buttermilch 3,5 4,0 Speisequark, verschiedene Fettstufen 2,0 3,8 Frischkäsezubereitungen 10-70 % Fett i.tr. 2,0 3,8 Sahne, Rahm (süß, sauer), Creme fraiche 2,8 3,6 Hartkäse (Emmentaler, Bergkäse, Reibkäse) 3,4 Schichtkäse 10 50 % 2,9 3,8 Edamer, Gouda, Steppen- und Trappistenkäse, Weinkäse, Weißlacker, Chester, Edelpilzkäse, Schafskäse, Havarti, Jerome, Limburger, Romadur, Mozzarella, Münster-käse, Raclette, Räucherkäse, Sandwich-Käsepastete, Bad Aiblinger Rahmkäse, weniger als 1 Butterkäse, Esrom, Sauermilchkäse (Harzer, Mainzer, Handkäse) Butter 0,6 0,7 (Daten aus Renner E., Renz-Schauen A..: Nährwerttabellen für Milch und Milchprodukte, 1994)