PPP in der Projektentwicklung



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Transkript:

PPP in der Projektentwicklung Aus Ideen Erfolge machen! Verehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Herren Regierungspräsidenten, Oberbürgermeister und Landräte, meine sehr geehrten Damen und Herren, Ich darf mich zunächst bei Ihnen über die Gelegenheit bedanken, unsere Kooperation in Ihrem Kreis vorstellen zu können. Gleichzeitig gilt mein besonderer Dank Herrn Engelmann von der IHK Aschaffenburg als dem Wegbereiter der Idee. Im Allgemeinen versteht man unter Public Private Partnership die Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens zur Erfüllung staatlicher Aufgaben. Das findet hauptsächlich statt in Form von gemischtwirtschaftlichen Unternehmen mit privater und öffentlicher Beteiligung, in Betreiber-, Betriebsführungs-, Betriebsüberlassungs- und BOT- Modellen (build, operate, transfer). In unserem speziellen Fall handelt es sich aber um etwas völlig anderes: 1

bayernhafen Aschaffenburg und Mainsite Services haben im August 2007 eine Kooperation gebildet sind eine Partnerschaft in der Projektentwicklung eingegangen: Hier geht es ausschließlich um die Zusammenführung spezifischer Fähigkeiten und Kompetenzen der beiden Partner, ein Finanzierungsgeschäft liegt in keiner Weise vor. Die Kooperationspartner: Eigentümer: Finanzinvestor CVC Eigentümer: Freistaat Bayern Doch zunächst ein kurze Vorstellung der beiden Kooperationspartner: Mainsite Services, Standortbetreiber des Industrie Center Obernburg ging hervor aus der unternehmerischen Aufteilung der 1920 als Bayerische Glanzstoffwerke AG gegründeten Glanzstofffabrik im kommunalen Dreieck Obernburg, Erlenbach und Elsenfeld im Landkreis Miltenberg. Der Standort ist ein industrieller Knotenpunkt am bayerischen Untermain, hergestellt werden hauptsächlich technische 2

Fasern, die überwiegend industrielle Verwendung finden wie z.b. in der Herstellung von Reifen, Sicherheitsgurten und Airbags. Die Produktion von Lacken besser Beschichtungen, intelligenten Membranen und künstlichen Knochensubstanzen komplettieren und erweitern die Produktpalette. Hieraus wird deutlich, dass Forschung und Entwicklung eine gewichtige Rolle spielen. Ein Jahresumsatz von ca. 100 Mio wird mit ca. 400 Mitarbeitern generiert über Immobilienbewirtschaftung, Energie- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung sowie über technische, analytische und IT-Dienstleistungen. Eigentümer ist letztlich ein Finanzinvestor, die City Corp Venture Partners. Am Standort arbeiten nach anfangs 11 jetzt 30 Unternehmen mit insgesamt ca. 3300 Mitarbeitern, wobei die Anzahl der kleinen Unternehmen mit neuen interessanten Technologien mit hohem forschungs- und Entwicklungsanteil kontinuierlich zunimmt Die Bayernhafen GmbH & Co KG, in der Region vertreten durch den bayernhafen Aschaffenburg, steht im Eigentum des Freistaats Bayern und bewirtschaftet mit 200 Mitarbeitern 6 Häfen von Aschaffenburg über Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg bis Passau. 27 Mio Umsatz werden über Immobilienentwicklung und bewirtschaftung, Hafenbetrieb, Bahninfrastruktur und Bahnbetrieb, Logistik- und Umschlagsleistungen sowie Ver- und Entsorgung generiert. In Bayern sind wir als Hafengruppe mit 800 ha Hafenfläche und 27 Mio t Güterumschlag mit einem Marktanteil von über 50% Marktführer in der Bewirtschaftung trimodaler Umschlagszentren. Europas größtes Binnen-Containerterminal haben wir im Jahr 2006 im Hafen Nürnberg in Betrieb genommen, 2008 werden wir mit dem neu gebauten bayernhafen Passau in Betrieb gehen. Unser Wachstum ist ein Spiegel der fortschreitenden globalen Arbeitsteilung mit ihrer intensiven logistischen Verknüpfung. 3

Im bayernhafen Aschaffenburg sind derzeit über 60 Unternehmen mit etwa 2.200 Arbeitsplätzen aktiv. Die beiden Kooperationspartner repräsentieren damit als Standortbetreiber in der Region Bayerischer Untermain über 90 Unternehmen mit ca. 5.500 Arbeitsplätzen. Gründe für die Kooperation: betreibt Industriezentrum technische, analytische und IT-Services, Energieerzeugung und versorgung betreibt Industrie- und Hafenstandorte Umschlags- und Logistikdienstleister, Grundstücksentwickler und - verwerter Vergleichbares Kerngeschäft aber Produktportfolio mit unterschiedlichen Schwerpunkten 4 Was hat uns zusammengeführt: Wir haben beide ein vergleichbares Kerngeschäft aber jeweils ein Produktportfolio mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. Mainsite entstammt einem Industriebetrieb und wurde aus dem Produktionsbetrieb als nicht zum Kerngeschäft gehörend ausgegliedert. Durch die Ausgliederung wiederum wurde der Standortbetrieb zum Kerngeschäft von Mainsite. Die BayernhafenGruppe ist seit Ihrer Gründung auf Entwicklung, Planung, Errichtung und Betrieb von Häfen als Güter-

verkehrs-, Logistik- und Industriestandorte spezialisiert. So wurde der Hafen in Aschaffenburg fast gleichzeitig mit der Glanzstofffabrik gebaut von 1914 bis 1921. Also ein umgekehrter Entstehungsprozess: Während beim ICO am Anfang die Produktion stand und Mainsite als Spezialist für die Standortbewirtschaftung ausgegliedert wurde, haben wir seit den 20er Jahren die Standortentwicklung im Fokus. Die Erzeugung von Standortqualitäten, die Ab- und Ansiedlung von Unternehmen und das Erbringen trimodaler logistischer Dienstleistungen gehört zu unseren Kernkompetenzen. Ein Treiber dieser Entwicklung im bayernhafen Aschaffenburg war die Schließung des Eon-Kraftwerks im Jahr 1999, die uns eine Entwicklungsfläche von etwa 30 ha, aber auch einen erheblichen Entwicklungsbedarf beschert hat. Warum PPP? Spezifische Fähigkeiten und Kompetenzen der Partner an beiden Standorten zur Geltung bringen Synergien für Standorte und Region durch koordiniertes Handeln Wettbewerbsfähigkeit der Standorte im global village stärken Industrielle Basis erhalten und erweitern Was wollen wir erreichen: 5

Wir wollen die spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen der beiden Partner an beiden Standorten zur Geltung bringen. Und das ist der eigentliche Kern der Kooperation: Mainsite ergänzt und verbreitert mit seinen qualifizierten technischen und analytischen Angeboten die Servicequalität im bayernhafen und bayernhafen wirkt mit bei Entwicklung und Verwertung einer Industriestandorterweiterung um 30 ha für Mainsite. Wir wollen - Synergien für beide Standorte und die Region durch koordiniertes Handeln erzeugen. - die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte und der Region im global village stärken und - die industrielle Basis am bayerischen Untermain erhalten und erweitern. Instrument hierfür ist die Schaffung eines neuen Industriegebietes, das über ein besonderes Verfahren in der Schaffung von Baurecht für spezifische Märkte und Nutzungen zugeschnitten wird. Unsere Vorstellung von der Zukunft von Industrie und industrienahen Dienstleistungen in Deutschland unterscheidet sich erheblich vom klassischen Bild z.b. der Bandarbeit: Sie ist kapitalintensiv auf hohem Automationsniveau und in hohem Maße global arbeitsteilig. Komplexe logistische Ketten verknüpfen die Betriebe noch weit mehr als heute an ihren jeweiligen Kostenminimalstandorten. Sie ist forschungs- und entwicklungsintensiv, innovationsgetrieben und wird getragen von Menschen mit hohem Qualifikationsniveau, mit Durchhaltevermögen und wie unser Partner sagt mit Biss. 6

Natürlich werden wir den langfristigen Trend zur Tertiärisierung unserer Wirtschaftswelt nicht aufhalten. Aber wie entwickelt sich Tertiärisierung tatsächlich: In den offiziellen Statistiken sank der Anteil der Beschäftigten im industriellen Sektor nahezu beständig, hier sind bis 2003 viele Arbeitsplätze durch Mechanisierung, Automatisierung und Verlagerung in Deutschland weggefallen. Seitdem steigt der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung in Deutschland wieder an, und zwar bundesweit von 24,4% in 2003 auf 25,6% in 2007. Der industrielle Sektor wächst mit derzeit 4% doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft. Der Spiegel schreibt bereits von einer überraschenden Renaissance und einem Comeback der Industrie, wobei gerade Mechanisierung und Automatisierung im Maschinenbau zur Schaffung von 75.000 Arbeitsplätzen in den letzten 3 Jahren geführt haben: die Automatisierung, die bei uns zum Abbau vieler Industriearbeitsplätze geführt hat, exportieren wir mittlerweile. Parallel hierzu werden aus der Industrie zahlreiche Arbeitsplätze in andere Branchen transferiert oder entstehen dort unter anderen Tarif- und Kostenbedingungen neu, insbesondere in der Logistikbranche. Heute werden noch ca. 55% der logistischen Dienstleistungen in den Unternehmen selbst erbracht, mit weiterem Outsourcing ist also zu rechnen. Selbst Teile des Produktions- und Konfektionierungsprozesses werden in Branchen verlagert, die nicht mehr dem industriellen Sektor zuzuordnen sind. 7

Logistikplattform und Wirtschaftsmotor 2001 bis 2007: 10 neu angesiedelte Unternehmen auf über 300.000 m² (30% der vermietbaren Hafenfläche) dadurch wurden ca. 630 neue Arbeitsplätze geschaffen Unsere Ansiedlungspolitik zielt auf Betriebe und Unternehmen, die diesen Transformationsprozessen unterliegen und führte in letzter Zeit zu folgenden Ergebnissen: 2006 ging Teamlog als logistischer Industriedienstleister für die Staplerfabriken der Marke Linde und die Achsenfabrik SAF Holland mit einem komplett neuen Standort in Betrieb 2007 hat Europas größte Laubholzfabrik im bayernhafen Aschaffenburg die Produktion aufgenommen. 2008 nimmt die Firma Kaup, ein sehr renommierter Hersteller von Stapleranbauteilen ein neues Montagezentrum in Betrieb 2009 soll ein Biomassekraftwerk kombiniert mit einer Holzbrikettfabrik ans Netz gehen. 8

Ab 2011 1999 bis 2006 08/09 09/10 2007 Hafenentwicklung ab 1999 Bei allen Ansiedlungen stellen die logistische Orientierung, das industrielle Umfeld, die Rohstoff- oder Geschäftsbasis und die Existenz geeigneter Arbeitskräfte die wesentlichen Faktoren für die Standortwahl dar. Die Vorbereitungs- und Entscheidungsreifezeit betrug bei all diesen Ansiedlungen zwischen 3 und 6 Jahren, wobei wir in allen genannten Fällen an der Geschäftsidee mitgearbeitet haben, in einigen Fällen stammt sie von uns und wir haben den Partner für die Realisierung gesucht. Diese Entwicklung hat im bayernhafen selbst etwa 630 neue Arbeitsplätze gebracht, trägt aber auch über Outsourcing, über Prozess- und Kostenoptimierung zur Standortsicherung unserer Industriekunden in der Region nachhaltig bei. 9

Wie wird sich der Standort Mainsite entwicklen? Der bayerische Untermain ist eine starke Industrieregion 44% der Beschäftigten sind im produzierenden Gewerbe tätig. Im Landkreis Miltenberg sind es sogar 52% - damit ist er im Hinblick auf die Beschäftigtenstruktur - einer der am stärksten industrialisierten Landkreise Bayerns. Der östlich angrenzende Teil des Landkreis Main-Spessart weist ebenfalls einen hohen Industriebesatz auf. Damit verflochten sind viele Unternehmen, die teils über Ausgliederungen produktions- und industrienahe Dienstleistungen erbringen und das nicht nur in der Region, viele sogar weltweit im Gefolge Ihrer Auftraggeber. Beide Kooperationspartner sind davon überzeugt, dass Produktentwicklung und Produktion nicht völlig voneinander trennbar sind, dass die Wertschöpfungsketten und das mit ihnen ver- 10

knüpfte Know How nicht zersplittert werden dürfen ohne dass der gesamte Wertschöpfungsprozess Schaden nimmt. Wir wollen Industrie und industrienahe Dienstleistungen über kostenoptimierte Prozesse, Produktions- und Logistikkompetenz, über Forschung, Entwicklung und Innovation hier nicht nur erhalten, sondern weiter entwickeln und ausbauen. Im bayernhafen Aschaffenburg gelingt das im Zusammenwirken mit der Stadt, dem Landkreis und den jeweiligen Fachbehörden sehr gut, aber wir stoßen bald an Flächenkapazitätsgrenzen. Wir werden in den nächsten Jahren unseren bislang untergenutzten Flusshafen mit insgesamt etwa 14 ha an der Gemarkungsgrenze Stockstadt -Aschaffenburg entwickeln. Mainsite verfügt dagegen über eine Erweiterungskapazität von mindestens 30 ha, die wir gemeinsam entwickeln und vermarkten werden. Dabei geht es nicht einfach um Grundstücksverwertung. Die zukünftigen Unternehmen und Betriebe am Standort Mainsite müssen in das industrielle Umfeld passen. Der Standort wird sich dann nachhaltig entwickeln, wenn für die vorhandenen und die neuen Unternehmen durch die Nachbarschaft Synergien entstehen. Neuansiedlungen müssen einen Nutzen aus den vorhandenen Angeboten ziehen. 11

Grundstücksentwicklung im ICO Entscheidend kommt dazu, dass an diesem Standort Verträglichkeit und Genehmigungsfähigkeit für industrielle Produktion gegeben ist und - eine Einbindung in global orientierte Logistikketten mit vor Ort verfügbaren Dienstleistern gewachsen ist. Nur wenn eine Mehrzahl dieser Anforderungen erfüllt wird, wird das Standortangebot Neuansiedler überzeugen und die Ansiedlung auch für die bestehenden Unternehmen von wirtschaftlichem Wert sein. Die Ansatzpunkte für Key Account Management, Strategic Selling und letztlich für neue Ansiedlungen sind an beiden Standorten über die speziellen Angebote, Unternehmensnachbarschaften, Stoffströme oder sonstige Ressourcen vorhanden, sodass wir an bereits bestehenden Wertschöpfungsketten entlang akquirieren vor allem dort, wo sie heute beginnen, enden oder sich verästeln. 12

Wesentlich schwieriger ist die Etablierung neuer Wertschöpfungsketten, aber auch hier existieren Ansatzpunkte, - die wir über Projektentwicklungen aufgreifen, - für die wir geeignete Partner suchen und - mittlerweile auch von Partnern gesucht werden. Was müssen die Partner mitbringen bei PPP-Modellen in der Projektentwicklung? Hier ist es beim privatwirtschaftlichen Partner die industrielle und industriedienstleistungsorientierte Fachexpertise von Mainsite - bestehend aus einem qualifizierten und breiten Dienstleistungsspektrum und - einer ausgeprägten industriellen Standortentwicklungsfähigkeit und - einem bereits bestehenden und funktionierenden industriellem Kern, der viele verschiedenartige Anknüpfungspunkte für weitere Wertschöpfungsketten bietet Der Partner mit öffentlichem Hintergrund hat dann gute Chancen, wenn er - kontinuierliche Erfahrung in eigenwirtschaftlicher Tätigkeit hat (nur dann kann er wirklich wissen, wie sein Partner funktioniert) - wenn er ausgeprägte Gestaltungskompetenzen in der rechtlichen und tatsächlichen Standortentwicklung vorweisen kann - und das Vertrauen von Politik, Genehmigungsbehörden und der Nachbarn hat. - Er muss bereit sein, einen vernünftigen Rahmen zu schaffen und sich auf ein vernünftiges und wirtschaftlich vertretbares Maß an Regelungsdichte zu beschränken. Eine zu hohe Planungsdichte erstickt die nicht im Einzelnen vorhersehbare Gestaltungskraft des Marktes und damit die Handlungsfähigkeit der Unternehmen. Wir müssen uns noch 13

klarer darüber werden, dass auch die durch die öffentliche Hand zu schaffenden Rahmenbedingungen und Regelungen in unmittelbarem Wettbewerb stehen, wenn Standortentscheidungen getroffen werden. Die Gewährung von Handlungsoptionen ist allemal vernünftiger als der Ausgleich von Standortnachteilen durch Subventionen, deren Verbrauch zeitlich absehbar ist. Die Gewährung von Handlungsoptionen verschafft einen strategischen Gestaltungsvorteil, der in unserer schnelllebigen Welt weit wichtiger und nachhaltiger ist als der ohnehin zeitlich begrenzte finanzielle Ausgleich von Standortnachteilen. Der Erfolg unseres PPP-Projekts wird davon abhängen, in welchem Ausmaß uns Vertrauen entgegengebracht wird und zwar das Vertrauen darin, dass wir qualifiziert nachhaltige und nachbarschaftsverträgliche Entwicklungen betreiben, die den Nutzen für die Region und die Menschen mehren. Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand genießen wir das Vertrauen in unsere Fähigkeit, besiedelungsfähige Standorte in rechtlicher und funktionaler Hinsicht zu erzeugen, zu erhalten und an die jeweiligen Erfordernisse anzupassen. Für dieses Vertrauen und die vielfältige Unterstützung, die uns dabei von vielen Seiten immer wieder zuteil wird, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 14

Vielen Dank für Ihr Interesse! 15