Spanngut Nr. 7 (des Planes pro 1674) (=Nr. 6 des Reineckeschen Verzeichnisses de 1674. Haus-Nr.. 18 im Jahre 1908)



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Transkript:

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 1 von 7 Spanngut Nr. 7 (des Planes pro 1674) (=Nr. 6 des Reineckeschen Verzeichnisses de 1674. Haus-Nr.. 18 im Jahre 1908) Die Hofstätte ist vergrößert durch die Hofstätte des (im 16. Jahrh.?) eingegangenen Kossatenhofes 7 a. Der nördliche Teil des jetzigen Gartens zu Hof 7 ist einst Wall gewesen, der planirt ist (cf. I, 48). Er liegt viel höher als der innere Hof u. als die Gärten an dem nördlichen Rande des Dorfbaches u. zog sich bis zum Garten von Hof 11. (1) Auf Grund des Schöppenbuches ist mir wahrscheinlich, daß Jacob Nagel 1585 den Hof 7 besaß. Er ist 1597 tot. Er hinterläßt bereits verheirathete und noch unmündige Kinder. 1. eine Tochter tot 1598 ~ Heinrich Steinwerker, sie verzichtet 1597 samt ihrer 3 Söhne auf das von ihrem Vater vor seinem Tode verkaufte Gut (Hof 7). H. Steinwerker zinst 1585/94 für ¼ Hufe Kirchenacker. Wwe. Steinwerker hat 1597 3 Söhne. 2. Bastian Nagel (2) 3. unmündige Kinder, welche 1597, 1599 einen Vormund haben. 2 ff Kinder, die 1597 noch unmündig waren. Jacob Nagel (vermutlich des vorgenannten Jacob Nagel Bruder?). Er kaufte von Paul Dobrau (Rittergut 24 b) im Januar 1600 1 Hufe freien Acker. Dieses Ackers ist 1652 bzw. 1655 Erwähnung gethan in den Acten des Zerbster Archivs betreffend Rittergut 24 b, aus welcher Erwähnung folgt, daß ihr Käufer Jac. Nagel 1600 den Hof 7 hatte, den 1652, 1665 die Wwe. Pfau hatte (cf. unten). Vermutlich des 1597 verstorbene Jacob Nagel Gut, welches am 16. April 1603 (etwa nach dem Tod seiner Frau) inwentirt und seinem Sohn Bastian (3) kaufweise berechnet wurde. 53 Morgen mit Winterkorn besäet á 3 Thaler, 52 Morgen mit Sommerkorn besäet á 2 Thaler, Sa. 105 Mg. unter dem Pflug, excl. ca. 50 Mg. Brache. Der Hof war ein Vollspännergut. 3 Pferde (á 26, 16, 6 Thaler) im Obergeschirr 3 Pferde (á 14, 10, 5 Thaler) im Untergeschirr 2 Wagen, 2 Pflüge. 5 melkende Kühe, 2 jährige Färsen. 1 Sau, 5 Bolk (=Schweine). Haus und Hof 175 Thaler. 1 Hufe erb und eigen 200 Thaler. 40 Bratwürste 20 Gr.; 3 Rotwürste 2 Gr.; 5 Magenwürste 10 Gr.; 3 Blasen (=Würste) 2 Gr. u. 3 Pfennig; 3 Engelwürste 3 Gr., 2 Schweineköpfe 5 Gr.; 8 Speckseiten 22 Thaler. Hausgeräthe u. a. 10 hölzerne Schüsseln, 9 glasirte Schüssel, 12 Löffel; 20 hölzerne Teller; 3 Mulden; 2 Schränke; 4 Kober; 4 Butterbüchsen; 1 Dreifuß, 1 Leuchter, 12 Säcke, 3 Mandel Hühner; 4 Schweinetröge. (3) Bastian Nagel tot 1612 (April), Sohn des Jacob Nagel ~... lebt 3. Febr. 1612; erhält Mai 1612, 200 Thaler aus ihres verstorbenen Mannes Gut von Jacob Nagel (Hof 18) junior, nimmt dessen Gut kaufweise an am 16. April 1603. Er war schon bejahrt, als er das Gut annahm. 1. Jacob; (4) 2. Anna ~ Kossath Hans Hatzkerode tot 1607(Hof 21); ~ 1607 Junggesell Heinrich

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 2 von 7 Knoche (Hof 21). 3. Hans 4. Bastian Hans und Bastian zeugen bei der Ehestiftung ihrer Schwester Anna 1607 mit Heinrich Knoche. Am 20. April 1612 wird des Bastian Nagel Hergewett gelegt: 1 braun Pferd, 1 Spieß, 1 Wehr etc. (4) Jacob Nagel vom Hof 18, 1617, ~... 1612 (=? Schwester der Frau des Claus Schlüter in Biere welchem Jacob Nagel die Gerade wegen seiner verstorbenen Frau legt am 14. Mai 1612) Der Käufer ist Jacob Nagel (Besitzer von Hof 18). Er nimmt kaufweise das Gut an für Taxe am 20. April 1612: Haus und Hof 250 Thaler. 1 Hufe Land (eigener Acker, 1600 vom Hof 24 b. gekauft) 240 Taler, 9 ½ Mg. Weizen á 4 Thaler; 14 ½ Mg. Roggen á 4 Thaler, 29 ½ Mg. Gerste, 2 Mg. Stoppelroggen, 49 Mg. Hafer: Sa. 104 ½ Morgen excl. Brache. Ackerbesitz ist derselbe wie im Jahr 1603. 2 Pferde (excl. das als Hergewett gelegte Pferd),3 Wilch (=Pferde (zum kleinen Wagen?)). Die Wwe. des Bastian Nagel (sub (3) quittirt dem Jacob Nagel junior über 200 Thaler, die sie aus ihres verstorbenen Mannes Gut empfangen hat, anfangs Mai 1612. (5) Zur Geschichte des Hofes 7 von 1612 bis 1654 vgl. sub Hof 18: 1612 ff. Besitzer Jacob Nagel 1617. Besitzer: Hans Bertram ~ 1617 Wwe. des Jacob Nagel 1617 Nachwirth: Valentin Nagel ~ (cf. sub Hof 18). (6) Im Jahre 1654 hat Salomon Pfau Hof 7 mit: (Grossmühlinger Flur) 58 ½ Mg. (Dienstacker), do.(klein Ackendorfer Flur) 7 Mg., do. (Groß Ackendorfer Flur) 11 ½ Mg., Sa. 77 Mg. Hiervon stammten 40 Mg. von Valentin Nagels Hof (cf. Hof 7, den Val. Nagel vor 1654 besaß). Salomon Pfau ist tot 1663 ~ Margarethe geb. Popiz lebt noch 1674 (cf. Acten im Zerbster Archiv betr. Hof 24 b). Vor dem 30 jährigen Krieg wird die Pfausche Familie nicht erwähnt in den K Rechnungen bzw. dem Schöppenbuch. 1. Margarethe *...; ~ 1675 Schäferknecht Christoph Schrader in Atzendorf. 2. Marie *...; ~ Schäfer Reinecke in Heiteborn (T. R. 1679, 3) 3. Nicolaus *...; Schäfer in Döben; ~ 1692 Henneberg aus Salze 4. Salomon *...; Schäferknecht; Pathe 1678 (T. R. 1678, 2; 1685, 7) 5. Ursel *...; gebiert unehelich 1685 einen Sohn. 6. Andreas *...; ~ Anna Föllner (7) Nach dem Stande der Söhne u. der Verheirathung der Töchter zu urteilen, befanden sich deren Eltern in ungünstigen Vermögensverhältnissen. Vielleicht war der Vater selbst einst Schafmeister gewesen und erhielt den Hof 7, weil er als selbständiges Gut erhalten bleiben sollte. Die Wittwe Pfau hat Abgaben an den Hof 24 b im Jahre 1665 (lt Acten des Zerbster Archivs betr. Hof 24 b). (Vielleicht rührte diese Abgabe aus 1 Hufe Acker her, die 1600 der Besitzer

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 3 von 7 von Hof 18 von Dobrau auf Hof 24 d gekauft hatte, u. die bei Ordnung der Ackerverhältnisse im J. 1654 zum Teil zu Hof 7 gelegt war). (8) Andreas Pfau 1715 ~ wann? Anna Föllner 1682 (Pest) (ein Bruder von ihr wohnte in Unseburg (T. R. 1674, 11)) 1683 ~ Catharine Richter um 1701? aus Zerbst, vorher Magd bei Kuhlmanns (Hof 30). Um 1701 geht Hof 7 auf den Neubauer Paul über (9), während Andreas Paul auf den Hof 28 zieht als Kossath, (Andreas Pfau auf Hof 28 ist Kossath 1727 genannt) (siehe sub Hof 28), dessen Frauenstühle er erst 1708 bezahlt. I. Ehe: 1. Margarethe *...; ~ 1675 Schäferknecht Christoph Schrader in Atzendorf. 2. Marie *...; ~ Schäfer Reinecke in Heiteborn (T. R. 1679, 3) 3. Nicolaus *...; Schäfer in Döben; ~ 1692 Henneberg aus Salze 4. Salomon *...; Schäferknecht; Pathe 1678 (T. R. 1678, 2; 1685, 7) 5. totes Kind * 1682 (2 Kinder sterben in der Pest 1682) II. Ehe: 6. Christian * 1684 7. Anna * 1688. 8. Hans Ludwig * 1690; Zimmermeister in Brandenburg; Pathe 1724. 9. Susanne * 1693 ~ 1727 Zimmermann Lüdicke in Barby. 10. Zacharias * 1696. (9) Georg Paul 1729, 78 J. alt, ~ Dorothee... 1721; er ist Neubauer 1707 genannt; er wohnt auf dem Neubau (T. R. 1707, 3); er hat also das Gehöft 7 neu gebaut; die 150 Thaler von der Kirche, welche er 1701 borgte, hat er wahrscheinlich zum Neubau gebraucht. Im St. R. 1729, 2 wird er Ackersmann (=Spanngutsbesitzer) genannt. Die zum Hof 7 gehörigen Frauenstühle kaufte er 1707. Bis 14 Tage vor seinem Tode war er ein harter Calwiner. (St. R. 1729, 2). Nach dem Tode seiner Frau heirathete er 1722 die Wwe. Anna Margarethe Netzel geb. Dost von Hof 22. Diese Ehe blieb kinderlos. des Georg Paul ~ Dorothee... 1. eine Tochter *..; gebiert unehelich die Anna Magdalena u. stirbt infolge dieser Geburt. 2. Susanne *... gebiert unehelich 1713 u. 1718 Susanne *..; gebiert unehelich 1715 (beide sind wohl identisch) 3. Christoph *...; ~ 1733 (11) 4. Gottfried *...; ~ 1725 Arbeiter u. Häusler 5. Johann Georg *...; ~ Marie Dorothee Werner; Amtspförtner 1737 (cf. T. R.). (Es ist fraglich, ob er ein Sohn des Georg Paul ist.) 6. Christian *..; Ackersmann 1732. (10) (10) Christian Paul stirbt 1732 als Ackersmann ; er hatte also das Spanngut Hof 7 besessen nach seines Vaters Tod. Er scheint unverheirathet gewesen zu sein, da sich über ihn im Kirchenbuch nichts weiter findet.

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 4 von 7 (11) Ackersmann Christoph Paul *?, 1753 ~ 1733 Christiane Magdalene Koch 1763, Vollspännerstochter aus Eggersdorf. 1. Johann Caspar *...; ertrank 1735 2. Georg Christoph * 1735; ~ 1758 (12) 3. Johann Andreas * 1738; 1738. KV. 1765 (12) Ackersmann Georg Christoph Paul * 1735, 1796 ~ 1758 Anna Catharine Elisabeth Nagel * 173; 1793, Tochter des hiesigen Wassermüllers Nagel und Stieftochter des Wassermüllers Priegnitz. Er ist Dreiviertel- =oder Spitzspänner genannt (cf. Sintenis Accid. Buch 1803, 47); er wird von Sintenis gelegentlich auch sein Nachbar genannt. 1. Johann Andreas Daniel * 1758; ~ 1795 (13) 2. ein Sohn *...; 1763. 3. Johann Christian David * 1761; 1763. 4. Heinrich David * 1763; Tischler in Förderstedt; ~ 1789... Herrmann, Kossathentochter aus Förderstedt. 5. Johann Gottlieb * 1765; Kossath auf Hof 6; ~ 1793 Ma. Dor. Schwarz, Pächterstochter aus Neundorf. 6. Johann Samuel * 1769; Tischler (Sintenis Acc. B. 1798, 40), Schenke ~ 1801 Schumann, Tochter des Vollspänners Schumann (aus Hof 12); Stieftochter Haberhauffs. 7. Catharine Dorothee * 1772; ~ 1791 Kossath Bock in Eggersdorf. 8. Anna Dorothee * 1775: ~ 1803 Weißbäcker Gebhard hier, Wwr. (im Haus Nr. 128 im J. 1908). 9. Catharine Elisabeth * 1778; 1779. Er schuldete an die Fürstl. Kammer pro term. Weihnachten 1775 aus der 1769 repartirten Dohna-Wedelschen Kriegscontribution (I, 130 c) 54 Thaler Capitalrest u. angesammelte 5 Thaler 2 Gr. Zinsen. Mit soviel war Niemand im Dorfe im Rest. KV. 1797. (13) Dreiviertelspänner Johann Andreas Daniel Paul * 1758, 1817; ~ 1795 Johanne Marie Elisabeth Bungenstab, 1802, 34 J. alt, Vollspännerstochter aus Zens; er war als Junggesell Gemeindebäcker (T. R. 1786, 8). Er besaß 120 Morgen Acker 1806; Zugang von 43 Mg. erklärt sich vielleicht durch Zuteilung von Acker, der 1654 zu Hof 28 gehörte. 1. Marie Dorothee * 1796 ~ 1815 (14) 2. Anna Catharine * 1799; ~ 1825 Knecht Joachim Andreas Peter Brandt, eines Häuslers in Förderstedt Sohn. Derselbe besaß das Haus mit der jetzigen Nr. 188, welches er erbaute, rers. kurz vor 1825 erbaut war. Seine Frau war nur mit wenig Geld ausgestattet worden. Aus dieser Ehe stammt der Hofmeister Chr. Brandt, dem ich viel Nachrichten über die frühern Verhältnisse im Dorf verdanke. Der J. Andreas D. Paul pachtete 1810 zum Hof 1 gehörige Ackerstücke u. übernahm die Verpflichtung für den Hof 1 die Fuhren bei der Gemeinde und die Kriegsfuhren zu leisten. Er

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 5 von 7 klagte nach Beendigung der Kriegszeit 1815 auf Ersatz gegen Hof 1 wurde aber abgewiesen; Hof 1 brauchte ihn nicht zu entschädigen u. die Kriegskasse konnte es nicht, da sie erschöpft war ( lt Acten zum Hof 1, die ich einsah). cf. II, S. 12; I, 140. KV. 1817 (14) Ackersmann Christian Andreas Tiebe * 1788, 1879, Ackermannssohn aus Schadeleben ~ 1815 Marie Dorothee Paul * 1796 1863. Er war Schöppe (1823 als solcher erwähnt), nachmals Richter. Als das Dorf um 1848 eine städtische Verfassung mit einem Bürgermeister an der Spitze erhielt, wurde Tiebe wegen seines vorgerückten Alters nicht zum Bürgermeister erwählt, sondern F. Bauermeister (Hof 37) und nach diesem, der bei seinem Wesen nicht recht geeignet war zum Abschluß der Separation, Meissner 1850 (Hof 23). Er besaß 1857 in Sa. 147 Morgen und 26 Quadratruthen. Wovon 3 ¾ Hufen Dienstacker waren. Dieser Chr. A. Tiebe kaufte 1864 den vorher Kühneschen Hof (Hof 12) und verkaufte Hof 7 1862 an L. Rusche aus Etgersleben (cf. Häusleracten der Pfarre Bl. 5 de 1864 u. Bl. 16); im Jahre 1866/7 besitzt Frl. Erxleben wohnhaft in Bad Elmen bzw. A. Tiebe den Hof 7 (cf. Häuserverzeichnis in den Acten der Pfarre de 1868). Nachdem Chr. A. Tiebe den Hof 12 1866/7 verkauft hatte an einen Juden der an Christian Braune in Eggersdorf ihn verkaufte, kaufte er den Hof wieder zurück. Bei seiner Herkunft stand C. A. Tiebe im Rufe ein capitalkräftiger Wirt zu sein, wie dessen dieser Hof bedurfte (vgl. die Äußerung des damaligen Justiziarius Biedermann in den Gemeinde-Acten). 1. Friedrich Christian Andreas * 1818 ~ 1849 Schumann, Tochter des Gastwirths Schumann im Gasthof zum goldenen Löwen (jetzige Haus-Nr. 124). Er besaß die Windmühle unweit der Kl. M. Grenze, welche nach 1848 gebaut war, u. verkaufte sie an seinen Bruder Christian. Nachdem er 2 Jahre als Mühlenbesitzer in Theesen gewohnt hatte, zog er 1857 nach Gr. M. (cf. II, S. 135). Er war eine Zeit lang (seit 1865?) Besitzer der hiesigen Wassermühle (1865 u. 1872 erwähnt im K. Buch). In 2. Ehe heirathete er 1865 eine Tochter des Schustermeisters Fabian aus Barby. 3. Andreas Christian * 1820 (15) 4. Christian Wilhelm * 1823; kaufte von seinem Bruder Friedrich die Windmühle an der Kl. Mühlinger Grenze 1857. 5. Marie Dorothee Elisabeth * 1826; ledig 1887 im Hof 7. Ein Enkel das Christian Andreas Tiebe 1879 ist Albert Tiebe, der im Jahre 1906 den Lindenhof bei Magdeburg besaß (wohl ein Sohn des Fr. Chr. And. Tiebe ~ 1849 Schumann). Zum Hof 7 gehörten 1857 in Sa. 146 Mg. 154 Quadratruthen. (15) Ökonom Andreas Christian Tiebe * 1820, 1902; blieb ledig samt seiner einzigen Schwester 1887, die bei ihm blieb. Nach dem Tode derselben hielt er eine Wirthschafterin. Die letzte Wirthschafterin, die ihn in seinem Alter gepflegt hatte, C. Th. Alw. Kövel (16) ererbte zum Lohn das Gehöft 7 mit etwa 9 Morgen Acker (lt. Testament). Andern Acker hatte Tiebe bereits verkauft, um mit dem Erlös Verwandte auszustatten. Sein übriges Vermögen fiel 1902 an Verwandte. Das Haus mit der jetzigen Nr. 245 in der Hufstraße hat er der Gemeinde vermacht nachdem man es ihm nahe gelegt hatte. Auch das Haus mit der jetzigen Nr. 120 hat er besessen.

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 6 von 7 (16) Christian Carl Otto Herbst, Sohn das Tabagisten Herbst im Gasthof zur Stadt Bernburg (jetzige Haus-Nr. 126) und Stiefsohn des Samuel Michel (cf. sub Hof 1) heirathete 1904 Catharine Therese Alwine Kövel, gebürtig aus Förderstedt, welche das Gehöft 7 mit 9 Morgen Acker von Andreas Tiebe 1902 geerbt hatte. Der Herbst kaufte dann den ganzen Acker hinzu, welcher um 1860 zu Hof 13 gehört hatte, von den Blumenthalschen Erben (cf. sub Hof 13 a). Der ganze dem Herbstsche Ehepaare jetzt (1908) gehörige Acker ist z. Z. verpachtet. Wwr. Samuel Michel wohnt jetzt auf Hof 7 bei seinem Stiefsohn Herbst. Carl Herbst besitzt 1919 6, 04 ha Acker, die bis auf 1,27 ha verpachtet sind. Dessen Ehefrau dsgl. 1919 1,40 ha Acker die verpachtet sind.

Mega Mulinga ein typisches Bördedorf in der Mitte Deutschlands /Seite 7 von 7 Ergänzungen zur Handschriftlichen Chronik Friedrich Looses 1909, zusammengetragen durch die Projektgruppe des Kirchbauvereins anhand von Kirchbüchern, Befragungen der Nachfahren, Berichten und Erzählungen von Nachbesitzern und Einwohnern, 2008 Die Ehe des Carl Herbst blieb kinderlos. Hof 7 (17) Im Jahre 1923 übernahm der Schlosser August Grashoff den Hof. Er hatte eine Vereinbarung mit den Eheleuten Herbst getroffen, so dass diese auf dem Hof verblieben und er sich wie ein Sohn um die alten Leute kümmerte. August Grashoff ~ Berta Baumbach. l. August Erich im 12. Lebensjahr verstorben, 2. Emmi Grashoff * 16. 07. 1906, 02. 07. 1968; ~ Enke, (l unehelicher Sohn), 3. Herta Grashoff * 1912, ~ Schmidt, Schneidermeister; 4. Else Grashoff *1918; ~ Walter Strümpel, Gärtnermeister. (18) Emmi Enke geb. Grashoff übernimmt den Hof 1954 von ihrem Vater. Ihr Mann stirbt jung. 1. August Erich Grashoff, * 09.12.1928; 08.03.1997, (19) August Erich Grashoff ~ Annemarie Müller, * 01.10.1928; l. Isolde * 10.04.1952; ~ 1994 in 2. Ehe mit Loose aus Gnadau; 2.Christina * 20.01.1960; ~ 1982 mit Lutz Adrian aus Zens; Kinder der Isolde Loose: Tochter Babette aus l. Ehe mit Knafla; * 15.12.1972; Die Ehe mit Loose ist kinderlos. (20) Nach der Wende und dem Tod des Vaters übernahm Isolde Loose den Hof, der in einem sehr schlechten baulichen Zustand war. Sie zahlte ihre Schwester durch den Verkauf von Acker aus und richtete zuerst das Wohnhaus und nach und nach die Scheune und die Nebengebäude wieder her. Heute befinden sich darin ein kleiner Laden mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, ein Cafe und eine historische Festscheune. Dass die heutige Besitzerin sich der Bewahrung der bördetypischen bäuerlichen Tradition sehr verbunden fühlt, zeigt sich bei der Inneneinrichtung der Räume und der Gestaltung des Hofes. So erinnern alte Fotos neben bäuerlichem Hausrat und Möbeln und auch landwirtschaftliche Maschinen an die Vergangenheit des Traditionshofes. Der Charakter des typischen Vierseitenhofes blieb erhalten.