26. November 2009. Dipl.- Inf. Holger Röder holger.roeder@informaek.uni- stuhgart.de

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Transkript:

GI FG RE Fachgruppentreffen 2009 Usability grei<ar machen Interak?onsanforderungen 26. November 2009 Dipl.- Inf. Holger Röder holger.roeder@informaek.uni- stuhgart.de Universität StuHgart InsEtut für SoLwaretechnologie Abt. SoLware Engineering

Agenda Usability- Anforderungen in Theorie und Praxis U Cas und Usability INSPIRE: Entwicklung von InterakEonsanforderungen Stand und Ausblick 2 / 12

Usability- Anforderungen Theorie... OperaEonalisierung von Usability durch Qualitätsmodell und Metriken (z. B. ISO 9126) Ein Benutzer benötigt für die erfolgreiche Abfrage einer Fahrplanauskunft in 90% der Fälle höchstens 60 Sekunden.... und Praxis Diplomarbeit M. Brei]eld (2009): Usability- Anforderungen in der Praxis (Befragung von 13 Unternehmen) Usability wird kaum explizit themaesiert: keine Experten, kaum DokumentaEon, keine Prüfungen Das Endprodukt soll über eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit verfügen. Wie können Usability- Aspekte spezifisch, umtzbar, prü<ar und praxistauglich als Anforderungen spezifiziert werden? 3 / 12

Interak?onsspezifika?on mit U Cas U Cas sind eine verbreitete SpezifikaEonstechnik z.b. für InformaEonssysteme (vgl. Weidmann et al., 2009). U Cas spezifizieren Verhalten: die InterakEon zwischen Benutzern und dem System. Der Fokus liegt häufig auf der fachlichen FunkEonalität. Ansatz: SystemaEsche Ergänzung der InterakEonsbeschreibung in U- Ca- SpezifikaEonen um Usability- Aspekte 4 / 12

U Cas und Usability Beispiel: InterakEonsbeschreibung im U Ca»Gutachten abgeben«(spezifikaeon eines Konferenzverwaltungssystems) Normaler Ablauf 1. Der Gutachter wählt den Beitrag, für den er das Gutachten abgeben will, aus der Liste der eingereichten Beiträge aus. 2. Das System zeigt die Details des Beitrags an. 3. Der Gutachter trägt in Gutachten ein. 4. Der Gutachter schickt in Gutachten ab. 5. Das System speichert das Gutachten und benachrichtigt das Programmkomitee per E- Mail. 6. Das System zeigt die Liste der eingereichten Beiträge an. Aufgabenangemesnheit: Liste der Beiträge nach Bewertungsstatus soreeren (unbewertete Beiträge zuerst) Feedback: Gerade bewerteten Beitrag in der Liste hervorheben FunkEonal vollständig Usability- Aspekte wurden jedoch nicht berücksichegt! 5 / 12

Entwicklung von Interak?onsanforderungen INSPIRE: IntegraEon and SpecificaEon of InteracEon Requirements Wisnsbasis: Katalog von Interak?onsmerkmalen InterakEonsmerkmale dokumeneeren Empfehlungen zur ergonomischen InterakEonsgestaltung (aus Standards, Büchern, Usability Guidelines etc.) Einheitliche Form Definierte Anwendbarkeit (InterakEonlemente, Nutzungskontext) SystemaEsche Ergänzung der U- Ca- SpezifikaEon: 1. Klassifizierung und manesche AHribuEerung der U Cas 2. Auswahl geeigneter InterakEonsmerkmale aus dem Merkmalkatalog 3. SpezifikaEon von InterakEonsanforderungen 6 / 12

1. Klassifizierung und ASribu?erung Die AnnoEerung der einzelnen Interak?onlemente ist Voraustzung für die Auswahl geeigneter InterakEonsmerkmale. U Ca SyntakEsche Klassifizierung InterakEonsquenz InterakEonsquenz U Ca Beschreibung Akteur Vorbedingung Nachbedingung Normaler Ablauf Alternativer Ablauf UC- 12 Gutachten abgeben Der Gutachter gibt in Gutachten für einen eingereichten Beitrag und ine Empfehlung über Annahme oder Ablehnung des Beitrags ab. Gutachter Der Gutachter ist am System angemeldet....... 4. Der Gutachter schickt in Gutachten ab. 5. Das System speichert das Gutachten und benachrichtigt das Programmkomitee per E- Mail. 6. Das System zeigt die Liste der eingereichten Beiträge an.... System SemanEsche AHribuEerung nicht reversibel Eingabe InterakEonsschriH InterakEonsschriH InterakEonsschriH 7 / 12

2. Auswahl geeigneter Interak?onsmerkmale Für annoeerte InterakEonlemente können empfohlene InterakEonsmerkmale im Merkmalkatalog gefunden werden. Der Nutzungskontext des Systems kann bei der Auswahl ebenfalls berücksichegt werden. 4. Der Gutachter schickt in Gutachten ab. nicht reversibel Eingabe InterakEonsschriH Nutzungskontext Benutzertyp: Normalnutzer Häufigkeit: Gelegentliche Nutzung KriEkalität:... Katalog von InterakEonsmerkmalen Interak?ons- merkmal Beschreibung und Begründung Nutzungskontext Interak?ons- elemente Rückfrage bei nicht reversiblen Ak?onen Der Benutzer muss AkEonen, die er nicht rückgängig machen kann, explizit bestäegen. Dies soll den Benutzer vor unerwünschten Resultaten irreversibler AkEonen schützen.... Normalnutzer Gelegentliche Nutzung InterakEonsquenz [nicht reversibel] InterakEonsschriH [nicht reversibel] 8 / 12

3. Spezifika?on von Interak?onsanforderungen Die Übernahme von InterakEonsmerkmalen wird durch Interak?onsanforderungen spezifiziert. InterakEonsanforderungen können z.b. vorhandene U- C- SchriHe präzisieren oder zusätzliche SchriHe beschreiben. Interak?onsmerkmal Beschreibung und Begründung... Rückfrage bei nicht reversiblen Ak?onen Der Benutzer muss AkEonen, die er nicht rückgängig machen kann, explizit bestäegen. Dies soll den Benutzer vor unerwünschten Resultaten irreversibler AkEonen schützen.... 4. Der Gutachter schickt in Gutachten ab. 5. Das System speichert das Gutachten und benachrichtigt das Programmkomitee per E- Mail.... IA InterakEonsanforderung 4a. Das System weist den Gutachter darauf hin, dass die Bewertung nicht rückgängig gemacht werden kann, und fordert eine Bestätigung. 4b. Der Gutachter bestätigt die Bewertung. 9 / 12

Einbindung in den Entwicklungsprozess InterakEonsanforderungen können entwickelt werden, sobald U Cas spezifiziert sind. Eine z. B. personelle Separierung der SchriHe ist möglich. SpezifikaEon der U Cas INSPIRE Klassifizierung / AnnoEerung der InterakEons- elemente Usability- Experte Auswahl der InterakEons- merkmale SpezifikaEon der InterakEons- anforderungen inkrementelles Vorgehen AnalyEker / Entwickler 10 / 12

Zusammenfassung und Diskussion InterakEonsanforderungen repräneeren ergonomisch begründete Entscheidungen über die Interak?onsgestaltung. Die Verknüpfung mit U Cas macht die Entscheidungen für Entwickler grei;ar: Umtzung und Prüfung sind möglich. Als Usability- Anforderungen können sie dem Requirements Management unterstellt werden: Priorisierung, Nachverfolgung etc. Die systema=sche Entwicklung von InterakEonsanforderungen erleichtert die Entwicklung von SoLware mit guter Usability. Die Nutzung eines Merkmalkatalogs ermöglicht die systemaesche Entwicklung auch dort, wo wenig Usability- Know- How vorhanden ist. 11 / 12

Stand der Arbeit und Ausblick Der Merkmalkatalog umfasst z. Zt. 34 InterakEonsmerkmale. Die Anwendung von INSPIRE auf exiseerende U- Ca- SpezifikaEonen hat die prinzipielle Praxistauglichkeit gezeigt. Herausforderung: manesche AHribuEerung Ansatz: Expertensystem Ausblick: Werkzeugunterstützung für Merkmalkatalog, AnnoEerung der U Cas und Auswahl pasnder InterakEonsmerkmale Weitere EvaluaEon von INSPIRE in der Praxis Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! holger.roeder@informaek.uni- stuhgart.de 12 / 12