Digitale Psychologie-Information



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Transkript:

Digitale Psychologie-Information Ulrich Herb (Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, SULB), Ute Wahner (Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation, ZPID) In der Psychologie bündeln das Sondersammelgebiet Psychologie der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB 1 ) und das Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID 2 ) in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt ihre Aktivitäten im Bereich der digitalen Psychologieinformation. Die zentralen Ziele des DFG-Projekts Digitale Psychologie-Information sind die Entwicklung und Propagierung eines Metadatenstandards für das Fach Psychologie, die Anpassung des Spiders, Indexers und der Retrievalkomponenten der psychologiespezifischen Suchmaschine PsychSpider 3 an diesen Metadatenstandard, die Einrichtung eines Volltextservers für elektronische Dokumente aus der Psychologie, PsyDok, 4 die Integration der Linksammlung PsychLinker (ZPID) und des Fachinformationsführers Psychologie FIPS (SULB), 5 die Beteiligung der Fachcommunity an der Erschließung hochwertiger Internetressourcen. 1 Metadatenstandard Bei der Integration der beiden Subject Gateways PsychLinker und Fachinformationsführer Psychologie (FIPS) wurde die Notwendigkeit deutlich, die Metadaten der Links zu psychologischen Internet-Informationen zu standardisieren. Der von den Projektpartnern gemeinsam entwickelte Metadatenstandard wird angewendet a.) bei der Beschreibung von Quellen im PsychLinker, dem integrierten Subject Gateway von ZPID und SULB, b.) von Autoren von Internet-Publikationen (neben Online-Publikationen im engeren Sinne auch Homepages, Linksammlungen, Lehr- und Lernmaterialien etc.), die diese selbst mit Metadaten versehen wollen, Das Projekt Digitale Psychologie-Information wurde gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (554 9022 (01)/ BIB44 SBub 01-03). 1 http://www.sulb.uni-saarland.de/ 2 http://www.zpid.de/ 3 http://www.psychspider.de/ 4 http://psydok.sulb.uni-saarland.de 5 http://www.psychlinker.de/ 1

c.) um für eine gezielte Indizierung, ein besseres Ranking und ein treffsicheres Retrieval mittels der psychologiespezifischen Suchmaschine PsychSpider des ZPID zu sorgen, d.) zur Beschreibung der Dokumente auf dem Volltextserver PsyDok. Der in PsyDok angewandte Metadatensatz enthält überdies zusätzliche Metadatenelemente, die zum Datenaustausch mit dem Verbund-Opac und dem Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg (BSZ) nötig sind. Das verwendete Metadatenschema ist konform mit den im META-LIB-Projekt (Metadaten-Initiative deutscher Bibliotheken) empfohlenen Dublin Core-Elementen für die virtuellen Fachbibliotheken 6 und wurde durch einige zusätzliche Metadatenelemente (s.u.) erweitert. Zum Beispiel wurde ein differenziertes Klassifikationssystem für Ressourcentypen entwickelt, das auf die Erfordernisse psychologischer Fachinformation zugeschnitten ist (Metadaten-Element Vlib.Type). Dieser Metadatenstandard für die Psychologie umfasst folgende Elemente: 7 DC.Title, DC.Identifier, DC.Subject, DC.Type, DC.Description, DC.Language, DC.Creator, DC.Publisher, DC.Rights, DC.Contributor sowie VLib.Country und Vlib.Type als Vlib-typische Erweiterungen. Innerhalb des Elements DC.Subject werden als Encoding Schemes die Sachgebietsklassifikation der American Psychological Association (PsycINFO Classification Categories & Codes der APA) und der Thesaurus of Psychological Index Terms der APA benutzt. Die unzureichende DC.Type Liste mit dem Encoding Scheme DCMI Type Vocabulary wird durch die psychologiespezifische Vlib.Type Liste ergänzt. Als Hilfe für Autoren, die ihre Websites mit Dublin Core-konformen Metadaten entsprechend dem beschriebenen Standard versehen wollen, wurde beim ZPID mit PsychMeta ein Metamaker für psychologische Dokumente erstellt. 8 Title, Author, Description, Keywords und Publisher werden zusätzlich als Standard-Metadaten für die Indexierung durch allgemeine Suchmaschinen ausgegeben. Das ZPID wird den Indexer seiner psychologiespezifischen Suchmaschine PsychSpider um die standardisierten Metatags erweitern und die Ranking-Algorithmen sowie Retrieval- Funktionalitäten anpassen. 2 PsyDok: Psychologie Volltextserver Um der Flüchtigkeit und kurzen Lebensspanne wissenschaftlicher elektronischer Informationen entgegen zu wirken, wurde an der SULB der Psychologie- Volltextserver PsyDok 9 eingerichtet. PsyDok dient der Archivierung und Publikation wissenschaftlicher Dokumente aus der Psychologie. Im März 2005 waren bereits knapp 400 Dokumente auf PsyDok veröffentlicht, vor allem Reports (etwa 130) und Zeitschriftenaufsätze (etwa 60), aber auch Diplomarbeiten (25) und Dissertationen (11). Alle Texte sind im Volltext verfügbar und stehen den Nutzern gemäß den Prinzipien des Open Access zur Verfügung. 6 http://www2.sub.uni-goettingen.de/metacore/empfehlungen/index.html 7 Auf die Erwähnung aller Refinements und Encoding Schemes wird hier verzichtet. 8 http://www.zpid.de/index.php?wahl=products&uwahl=psychmetainfo/ 9 http://psydok.sulb.uni-saarland.de 2

Auf PsyDok werden dem SSG-Gedanken folgend elektronische Dokumente aus dem Bereich der Psychologie überregional gesammelt und online zur Verfügung gestellt. So wird der Ausweitung des Sammelauftrags der Sondersammelgebiete auf Online-Publikationen Rechnung getragen. Ziel ist es, der aus der Praxis verstreuter Einzelveröffentlichungen im WWW resultierenden Fragmentierung ein zentrales fachliches Archivierungsangebot entgegenzusetzen und die dauerhafte Verfügbarkeit in allgemeinen Standardformaten zu sichern. PsyDok basiert auf der an der Universitätsbibliothek Stuttgart mit finanzieller Unterstützung des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelten Software OPUS. PsyDok ist registrierter Data-Provider der Open Archives Initiative 10 (OAI). Damit wird die globale Recherchierbarkeit und rasche Streuung der Informationen gewährleistet. Dokumente, die im Subject Gateway PsychLinker oder in der Datenbank PSYNDEX verzeichnet sind, erscheinen auch im interdisziplinären Wissenschaftsportal vascoda, 11 einem von der DFG und dem BMBF initiierten Gemeinschaftsprojekt deutscher Bibliotheken und Fachinformationseinrichtungen. Zugleich sind die Dokumente in gängigen OAI-Suchsystemen 12 zu finden und in den üblichen WWW- Suchmaschinen sehr hoch gerankt. Mit der Archivierung auf PsyDok sind auch die Erfassung und der Nachweis der Veröffentlichung in lokalen und in überregionalen Bibliothekskatalogen bis hin zum Karlsruher Virtuellen Katalog 13 (KVK) verbunden. So wird auch das Auffinden mittels konventioneller Literaturrecherche ermöglicht. Auf PsyDok archivierte Dokumente erzielen einen um ein Vielfaches höheren Verbreitungsfaktor als es durch klassische (Bibliotheks-) Kataloge oder die üblichen WWW-Suchmaschinen möglich ist. Die Archivierung auf PsyDok bewirkt, dass die Dokumente in sehr vielen und unterschiedlichen wissenschaftlichen Suchsystemen zu finden sein werden. Die Archivierung ist kostenlos, und die technischen Rahmenbedingungen sichern Dauerhaftigkeit, Referenzierbarkeit und Zitierfähigkeit u. a. durch Vergabe eines Uniform Resource Name (URN). Ein URN ist vergleichbar einer ISBN für elektronische Dokumente. Auch wenn Dokumente bereits auf einem Hochschulschriftenserver oder Ähnlichem abgelegt sind, bietet sich die Veröffentlichung auf PsyDok an: PsyDok wendet sich gezielt an psychologische Fachwissenschaftler und besitzt Schnittstellen zu fachspezifischen Online-Angeboten (z.b. PsychSpider des ZPID oder PsychLinker 14 ) sowie zu fachübergreifenden Angeboten wie vascoda 15. Die Streuung der auf PsyDok veröffentlichten Dokumente dürfte also in aller Regel wesentlich größer sein als bei einer Veröffentlichung auf einem lokalen Server. Von seiner Diplomarbeitendatenbank aus bietet das ZPID Zugriff auf die auf PsyDok abgelegten Diplomarbeiten. Für seine Datenbank PSYNDEX (Literatur, 10 http://www.openarchives.org 11 http://www.vascoda.de 12 z.b. im OAISTER, http://oaister.umdl.umich.edu/o/oaister/ 13 http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html 14 Die Übernahme der Links zu den Dokumenten in den PsychLinker hängt von inhaltlichen Gewichtungen ab. 15 In vascoda erscheinen nur PsyDok-Texte, die auch im PsychLinker oder in PSYNDEX oder in der Diplomarbeitendatenbank des ZPID verzeichnet sind. Derzeit verfügt PsyDok noch über keine eigene Schnittstelle zu vascoda. 3

Testverfahren, AV-Medien) schafft das ZPID derzeit die Voraussetzungen für einen solchen Zugriff; die dazu notwendigen Schnittstellen sind auf PsyDok eingerichtet. Zudem soll - soweit möglich die Abgabe Grauer Literatur durch Arbeitsgruppen an das SSG Psychologie von der Printform auf die elektronische Lieferung in Form einer Archivierung auf PsyDok umgestellt werden. Zu den Retrieval-Optionen von PsyDok gehören Volltextsuche, Suche in den Metadaten, Browsing (über Universitäten, Arbeitsgruppen, Einrichtungen, Dokumentarten) und - nach Abschluss eines entsprechenden Vertrages - über die in der Psychologie gebräuchliche Fachklassifikation der American Psychological Association (APA). Anbietern größerer Schriftsammlungen kann ein eigenes Portal eingerichtet werden, das nur die selbst beigesteuerten Dokumente anzeigt. Dieses Angebot wird von verschiedenen Herausgebern von Schriftenreihen in Anspruch genommen; es ermöglicht die für einen hochschulübergreifenden Wissenschaftsserver wie PsyDok wichtige - Individualisierbarkeit der Darstellung. Solche Portale werden dem Layout der herausgebenden Einrichtung angepasst. 16 Die Archivierung erfolgt in Standardformaten (PDF, PostScript, HTML, ggf. XML). Das Einspielen der Dateien erfolgt über eine passwortgeschützte Eingabemaske mit Upload-Formular und soll in aller Regel von den Autoren vorgenommen werden. Sie erstellen im Idealfall die Metadaten zum Dokument selbst. Andernfalls ist es prinzipiell auch möglich, dass Mitarbeiter der SULB die Metadaten eingeben. Als minimale Beteiligung der Autoren wird aber das Verfassen eines Abstracts vorausgesetzt. Dokumente, die inhaltlich Schnittpunkte zu anderen Fächern aufweisen, können mehreren Fächern zugeordnet werden. Nach dem Überspielen der Dateien auf den Server werden diese zunächst in einem temporären Bereich vorgehalten, das Freischalten erfolgt durch Mitarbeiter der SULB. Veröffentlicht werden können: Aufsätze/ Artikel, Preprints, Lehrmaterialien, Vorträge, Poster Magister-/ Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationen Bücher, Monographien, Teile/Kapitel aus Büchern Journals/ komplette Ausgaben von Zeitschriftenheften Arbeits- und Forschungsberichte, Research Papers Skalen, Software Interviews, multimediale Anwendungen & Statistiken Obwohl PsyDok ein reiner Dokumentserver mit Archivfunktion ist (also kein originäres Publikationsangebot) und seitens der Betreiberin SULB keine Kontrolle über die Entstehung der Texte besteht, greifen Mechanismen der Qualitätskontrolle: Bei Schriftenreihen kann von einer Kontrolle per Editorial Review ausgegangen werden. Bei Dissertationen und Habilitationen liegt in aller Regel ausreichende Qualität qua Dokumentart vor, wohingegen bei Diplom- und Magisterarbeiten eine Veröffentlichung nur auf Empfehlung bzw. nach Rücksprache mit der Gutachterin/ dem Gutachter erfolgt. Bei Preprints kann eine überprüfbare Reputation des Autors aus bisherigen Veröffentlichungen abgeleitet werden. Bei Postprints darf davon ausgegangen werden, dass eine Begutachtung durch Verlage in die Wege geleitet 16 Beispiele solcher Portale sind unter http://psydok.sulb.uni-saarland.de/portal.php zu finden. 4

wurde. Zusätzlich können Fachbereiche und Institute ein eigenes Peer-Review durchführen bevor Dokumente auf PsyDok veröffentlicht werden. Die Autoren schließen mit der SULB als Betreiberin des Archivservers einen Veröffentlichungsvertrag. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusicherung der Autorinnen und Autoren, dass die öffentliche Zugänglichmachung des Werkes keine Rechte Dritter verletzt. Dieser Vertrag räumt der SULB unentgeltlich das nichtausschließliche Veröffentlichungs- und Vervielfältigungsrecht sowie das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung des Dokumentes ein, um es als elektronische Publikation im Internet öffentlich im kostenlosen Zugriff anzubieten. Die Autoren können der SULB dieses Recht wieder entziehen. Die Standardisierungsbemühungen der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e.v. (DINI) 17 finden Beachtung. DINI strebt die Etablierung von Gütesiegeln für Dokumentserver an. Neben technischen und formalen Standardisierungsaspekten steht das Ziel im Vordergrund, elektronisches Publizieren durch Vergabe von Gütesiegeln noch seriöser zu machen. Die Kriterien für die erfolgreiche Zertifizierung berühren organisatorische Fragen, Fragen der Authentizität und Integrität der Daten, zugesagte Archivierungszeiträume, Funktionsumfang des Angebots, Export von Dokumenten in Archivsysteme und Fragen der inhaltlichen Erschließung sowie Fragen des Metadatenexports. Server, die den Anforderungen der DINI genügen, erhalten ein entsprechendes Siegel. PsyDok erfüllt alle diese Anforderungen und ist zertifizierter DINI-Server. Zur Lösung des dringenden Problems der Langzeitlesbarkeit können im Projekt selbst sicher keine Techniken entwickelt werden, allerdings wird die Nutzung und Anwendung der in anderen Zusammenhängen entwickelten Techniken 18 garantiert. 3 PsychLinker: Kooperativ betriebener Subject Gateway Der seit 1996 existierende Linkkatalog des ZPID stand in Konkurrenz zu dem Online- Katalog von psychologie.de, der 2001 vom ZPID vertraglich übernommen wurde, und dem FIPS des SSG Psychologie/SULB. Die Integration der Linksammlung von ZPID und SULB war ein wichtiges Ziel des Projekts Digitale Psychologie-Information. Sie hilft, Doppelarbeit zu vermeiden und vereinfacht den Informationszugang für die Nutzer. Die Projektpartner behielten den Namen PsychLinker für das integrierte Angebot bei; dieser war anlässlich der erfolgten Integration des Linkkatalogs von psychologie.de im Jahr 2002 eingeführt worden und ist etabliert. Der datenbankgestützte PsychLinker enthält derzeit etwa 3600 psychologierelevante Links, die intellektuell annotiert und mit den übrigen o. g. Metadaten versehen sind. Im PsychLinker kann im Browsing- (Fachsystematik) oder Searching-Modus (Freitext; feldspezifisch (Metadaten)) recherchiert werden. Mit den Booleschen Operatoren AND und OR lassen sich die Suchfelder verknüpfen; zudem besteht die Möglichkeit der Phrasensuche. Bei der Ergebnisanzeige kann man zwischen einer alphabetischen und einer chronologischen Sortierfolge wählen. Die beiden Suchsysteme sind integriert: Trefferlisten bieten einen Wechsel in den Katalog an, in 17 http://www.dini.de 18 Dabei sind z.b. Initiativen auf Ebene des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes und das Projekt NESTOR (online unter http://www.langzeitarchivierung.de) zu nennen. 5

dem Nachweise des gleichen Ressourcentyps bzw. zum gleichen Thema gefunden werden können. Umgekehrt kann aus dem Katalog heraus jederzeit eine Suche durchgeführt werden. Das Layout des PsychLinker entspricht weitestgehend Accessibility-Richtlinien und ist für text- oder sprachbasierte Browser ohne Informationsverlust zugänglich. Im Hinblick auf die Endbenutzer entspricht das System dem Conformance Level A der Web Content Accessibility Guidelines. PsychLinker verfügt über eine Schnittstelle zu vascoda, und kann somit auch über dieses interdisziplinäre Internetportal abgesucht werden. Zentrales Merkmal des PsychLinker ist seine kooperative, dezentrale Erweiterung und Pflege. Ein Redaktionssystem ermöglicht es Fachreferentinnen und -referenten der wissenschaftlichen Bibliotheken sowie Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern unabhängig von ihrem Standort mittels Web-Browser am Ausbau des PsychLinker mitzuwirken. Sie recherchieren hochwertige Internetressourcen zu den von ihnen betreuten psychologischen Themengebieten und fügen sie über eine passwortgeschützte Eingabemaske in die Datenbank ein. Die externen Fachredakteure sind für die Metadatenfelder URL, Titel und kurze inhaltliche Beschreibung zuständig, wobei eventuell im Quelltext der Links vorhandene Metadaten vom System automatisch zugespielt werden. Die Erfahrungen des ZPID aus der seit 2002 bestehenden Kooperation mit Fachwissenschaftlern zeigen, dass die Fachredakteure eine detaillierte Anleitung für ihre Tätigkeit und einige auch eine kontinuierliche Unterstützung wünschen und benötigen. Neben der persönlichen Betreuung wurde daher ein knappes Handbuch entwickelt, in dem Prinzipien von Subject Gateways, Hinweise für die Auswahl hochwertiger Links und die Bedeutung der einzelnen Metadatenfelder dargestellt sind. Ferner werden die Funktionalitäten und die Handhabung des Redaktionssystems beschrieben. Hauptamtliche Mitarbeiter koordinieren die Arbeiten der Fachredakteure, überarbeiten bzw. ergänzen Metadaten und betreuen die Themengebiete, für die keine externen Redakteure zur Verfügung stehen. Um den PsychLinker weiter auszubauen und zu einem Expertensystem auf breiter Basis zu entwickeln, suchen ZPID und SULB Redakteure, die thematische Ausschnitte des PsychLinker betreuen möchten. Dafür kommen selbstverständlich auch Fachreferenten an wissenschaftlichen Bibliotheken (Fachreferenten für Psychologie bzw. solche, die Psychologie studiert haben) in Frage. Sie vertreten ihre Einrichtung beim Aufbau dieses zentralen psychologischen Nachweisinstrumentes und helfen mit, den Bereich der Online-Informationsquellen im Fach Psychologie zu erschließen. Ansprechpartner für Interessenten sind Eva Kopp (e.kopp@sulb.unisaarland.de) oder Erich Weichselgartner (wga@zpid.de). 4 Fazit ZPID und SULB haben im Rahmen des DPI-Projekts die Integration psychologierelevanter Internetressourcen deutlich vorangetrieben und dabei Wert gelegt auf eine enge Verzahnung der Angebote. Bibliothekare und Fachwissenschaftler, die die Projektpartner unterstützen wollen, können dies tun, 6

indem sie die entwickelten Dienste nutzen und publik machen. Eine besondere Form der Unterstützung stellt die Mitarbeit am PsychLinker als Fachredakteurin oder - redakteur dar. 7