Unterglasanbau von Dänemark bis Österreich



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Juli 2009 Salat-Spezial: Unterglasanbau von Dänemark bis Österreich Salat-Rinnenanbau im Freiland Kohlrabi-Frühanbau Extraklasse Babyleaf-Spinat

Harm Ehmen, Produktberater, Rijk Zwaan Welver GmbH Salat-Innovationen vom Fließband Im dänischen Ort Karlslunde, in der Nähe von Kopenhagen, liegt der Betrieb LEGRO. Jedes Jahr gehen dort Millionen Salate und Kräuter in 6 cm Jiffy-Töpfen vom Fließband. Insgesamt 17 verschiedene Kulturen Kräuter und Salate werden in Rinnenkultur produziert und täglich an Supermärkte in Dänemark und Schweden ausgeliefert. Lars Högholt setzt auf Automatisierung. Die Gärtnerei wird von der Familie Högholt betrieben von Vater Erling und den Söhnen Lars und Niels. Erling Högholt gründete den Betrieb 1958. Wo heute auf einer Fläche von 30.000 m 2 moderne Gewächshäuser, Keimraum und Pack räume stehen, gab es zu Beginn lediglich 400 m 2 ungeheizte Treibhausfläche, ein 85 m 2 großes Wohn haus und knapp 2 ha Freilandfläche. Die ersten 12 Jahre wurden traditionelle Treibhaus- und Freilandkulturen wie Salat, Radies, Porree, Rosenkohl und Erdbeeren angebaut. Ab 1970 wurde dann ausschließlich und ganzjährig Kopfsalat produziert, wofür die Glashausfläche im Laufe der nachfolgenden Jahre auf 13.000 m 2 ausgeweitet wurde. Neue Zeiten neue Konkurrenz Eissalat und Chinakohl wurden in den 80er Jahren ernste Konkurrenten für den traditionellen Kopfsalat, der bis dahin den relativ bescheidenen Blattgemüsekonsum in Dänemark deckte. Der Absatz stagnierte und um das Überleben des Betriebes zu sichern, bedurfte es neuer Ideen für die Zukunft. Inzwischen waren auch die Söhne Lars und Niels in den Betrieb eingestiegen. Sie sind für die Produktion, Buchhaltung, IT und Marketing verantwortlich. Laut einer Marktanalyse gab es in den 80er Jahren einen wachsenden Bedarf an frischen Kräutern, die ganzjährig in den Geschäften angeboten werden. Der gesamte Betrieb wurde modernisiert und bei dieser Gelegenheit auf Rinnenkultur (NFT) umgestellt. Die Hydrokultur wurde genau am 08.08.1988 eingeführt. Diese Kulturmethode bietet viele Möglichkeiten, um die Arbeiten rationeller zu gestalten und den Platz besser auszunutzen. Dank moderner Robot-Technologie sind im Betrieb LEGRO große Teile der Produktion und Verpackung weitgehend automatisiert. Salat Comeback jetzt als rot-grüne Number One Von 1988 bis 2000 wurden ausschließlich Kräuter produziert, das heißt Petersilie, Schnitt lauch, Dill, Basilikum, Thymian und an- dere. Anfang 2000 stellte sich abermals die Frage nach Erneuerung. Und wo entstehen die guten Ideen, wenn man in Wasser kultur produziert? Unter der Dusche natürlich. Laut Lars Högholt wurde die zwei farbige Salatvariante bei einer solchen Gelegenheit geboren und wird seitdem unter dem Namen Number One vermarktet. Seit einigen Jahren teilen sich die Eich blattsalate Kristine RZ, Kibou RZ sowie neuerdings auch der Batavia-Salat Vertente RZ (vorher 81-33) die Rolle des grünen Partners neben dem Lollo rossa Carmoli RZ. Außer dem rot-grünen Salatduo wird auch der sogenannte Grand Rapid angebaut, ein hellgrüner, offener Batavia-Salat. Hier wird unter anderem die Rijk Zwaan Sorte Vertente eingesetzt. Ein wichtiges Argument bei der Wahl dieser Sorte ist die Resistenz gegen die Salatlaus Nasonovia ribisnigri (Nr: 0). 2

Bei LEGRO werden in Screenings laufend neue Sorten auf ihre Eignung für die Hydrokultur getestet. Schneller Produktionszyklus Je nach Jahreszeit ist der Salat 6 8 Wochen nach der Aussaat verkaufs fähig. Mit 120 150 g hat er dann das Idealgewicht für die immer kleiner werdenden Haushalte. Der umweltfreundliche Jiffy-Topf dient als Wasserreservoir für die Reise zum Verbrau cher. Das attraktive Endprodukt landet via Förderband, gesteuert durch Barcodes, schließlich im richtigen Karton. Mit Hilfe der automatischen Verpackung geht es weiter in den Kühlraum und per LKW zum Supermarkt oder als Exportware nach Schweden. Deshalb sind alle Verpackungen sowohl auf dänisch als auch schwedisch beschriftet. Auch in Dänemark und Schweden wächst die Bedeutung der Discounter im Einzelhandel. In diesen Geschäften ist die Kühlkapazität jedoch oft auf Fleischund Molkereiprodukte begrenzt. Salat in Töpfen aus der Hydrokultur ist wegen seiner besseren Haltbarkeit ohne Kühlung gerade für diese Geschäfte gut geeignet. Produktentwicklung wird großgeschrieben Wechselnde Marktverhältnisse fordern eine entsprechende Aufmerksamkeit bei der Entwicklung und Auswahl neuer Produkte. Rijk Zwaan ist fester Partner bei dieser Aufgabe. In Screenings werden laufend neue Sorten auf ihre Eignung für die Hydrokultur getestet. Besonders die Anfälligkeit gegen Innenbrand spielt eine wichtige Rolle. Bremia ist hier kein Problem, aber Lausbefall macht resistente Sorten (Nr: 0) immer wichtiger. Lars Högholt hat nach den Tests im vergangenen Jahr folgende Sorten von Rijk Zwaan als besonders interessant für seine Zwecke eingestuft: Romana-Salat 41-116 RZ und Quintus RZ. Beim Salanova -Salat zeigten sich Renoir RZ und 79-32 RZ als geeignete Sorten. Auch die Mini Kopfsalatsorte Dancine RZ ist ein attraktives Produkt. Aber es reicht nicht, dass ich als An bauer die Produkte attraktiv finde. Für die Einführung in den Markt muss der Einzelhandel mitspielen. Deshalb setzen wir uns jedes Jahr mit unserem Hauptabnehmer zusammen und stellen ihm alle interessanten Neuheiten vor. Salanova ist im Kommen Die Zukunft wird zeigen, ob andere Produkte den Einzug in die Produktion bei LEGRO schaffen. Beim Romana-Salat hat die Sorte 41-116 RZ mit jeweils zwei Pflanzen pro Topf besonders gut abgeschnitten. Aber auch die Salanova -Sorten von Rijk Zwaan sind auf dem Vormarsch. Renoir könnte der nächste Kandidat für eine Markteinführung bei den roten Multiblattsalaten sein. Zudem ist die Sorte 79-32 RZ als aufrechter Salanova eingeschnittener Blattsalat offenbar ein vielversprechender Salat. Wir werden sehen, welche Produkte sich durchsetzen können und Rijk Zwaan wird weiterhin mitmischen, wenn es um die Entwicklung marktfähiger Innovationen geht. www.legro.dk 3

Harm Ehmen, Produktberater, Rijk Zwaan Welver GmbH Ganzjähriger Salatanbau unter Glas 1977 wurden im Betrieb Bladgrønt moderne Gewächshäuser für die rationelle Kopfsalatproduktion gebaut. Damals war der Salatgemüsemarkt überschaubar: Neben Kopfsalat aus dem Treibhaus wurden Eissalat und Chinakohl angeboten. Seit dieser Zeit hat sich der Salatmarkt drastisch verändert. Heute werden auf einer Gewächshausfläche von 50.000 m 2 neun verschie dene Salattypen mit einer Gesamtproduktion von 3,5 4 Millionen Stück angebaut. Nur 20 % der Ware wird über den Einzelhandel abgesetzt, ca. 80 % geht an Foodservice- Unternehmen und Cateringfirmen. Die steigenden Energiekosten haben in den letzten Jahren eine Zwangspause in den Wintermonaten erfordert. Von November bis Februar wird der Bedarf an Verkaufsware deshalb durch Importe Bei Gemüseproduzenten in ganz Skandinavien sind die Namen Bladgrønt und Gert Larsen bekannt. Der Anbauer gilt hier als Ikone des Treibsalatanbaus. Mit 50.000 m 2 Glasfläche ist der Betrieb Bladgrønt in Køge, südlich von Kopenhagen, der größte seiner Art in Nordeuropa. Die Zahl der Treibsalatproduzenten in Dänemark ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, hingegen ist der Betrieb Bladgrønt nicht zuletzt aufgrund der hohen Innovationskraft weiter gewachsen. Der Inhaber Gert Larsen hat die Zeichen der Zeit stets erkannt und ist immer auf der Suche nach noch besseren Sorten und Produkten. Dancine RZ wird auch als Salatherz im Doppelpack in der Box vermarktet. 4 Harm Ehmen mit Agnieszka Joanna Wolska, Mitarbeiterin bei Bladgrønt.

aus Südeuropa ergänzt. Die Ware wird als Rohware geliefert und bei Bladgrønt für den Verkauf geputzt und verpackt. 32 Jahre Produktion im selben Boden Nach 32 Anbaujahren mit durchschnittlich fünf Sätzen pro Jahr sind insgesamt über 150 Sätze Salat auf der gleichen Fläche produziert worden und zwar ohne chemische Bodendesinfektion! Nach jeder Ernte werden sämtliche Pflanzenreste entfernt. Neben den allgemeinen Hygienemaßnahmen wird der Boden vor jedem neuen Satz tief bearbeitet. Die Mischung für die Erdpresstöpfe besteht unter anderem aus Kuhdung, der für eine stetige Anreicherung des Pilzes Trichoderma sorgt. Trichoderma hat eine positive Wirkung auf das Bodenleben und hemmt die Entwicklung von parasitären Pilzen wie z. B. Pythium, Phytophthora, Fusarium und Sclerotinia. Seit nunmehr knapp 15 Jahren werden bei Bladgrønt keine Fungizide mehr verwendet! Bodenabdeckung mit Folie Beim Setzen der Jungpflanzen 4 x 4 cm Töpfe aus eigener Anzucht wird der Boden gleichzeitig mit Folie abgedeckt. Die Pflanzlöcher können für jeden gewünschten Pflanzabstand (16 25 Pfl./m 2 ) beliebig gestanzt werden. Je nach Jahreszeit findet weiße oder schwarze Folie Verwendung. Bei der Ernte erleichtert die Folienabdeckung das Anheben der Pflanzen (siehe Foto). Die Erntemaschine wurde, wie so vieles andere, von Gert Larsen selbst entwickelt und leistet mittlerweile auch bei Kollegen im In- und Ausland gute Dienste. Butterfly -Salat und vieles mehr... Alles begann mit Kopfsalat. Seit 1984 sind nach und nach andere Salatarten dazugekommen. Heute umfasst das Programm Kopfsalat, Lollo bionda, Lollo rossa, grüner und roter Eichblattsalat, Romana und diverse andere Salate. Der Rijk Zwaan Baby Buttersalat Dancine RZ ist nach der Auffassung von Gert Larsen und seinen Mitarbeitern die optimale Alternative zum Standard-Kopfsalat. Dancine hat genau die richtige Größe und Farbe und ist zudem sehr uniform ideal für die Verpackung in unserer speziellen Box. Wir hoffen, mit dieser Sorte dem Umsatzrückgang bei Kopfsalat entgegenzuwirken. Die Kopfsalate haben meiner Meinung nach von allen Salaten den besten Geschmack, so Gert Larsen. Wir bieten Dancine unter dem Namen Butter fly -Salat an ein leichter Mini Kopfsalat, der alle positiven Sorten eigenschaf ten mitbringt. Außer Dancine ist Rijk Zwaan bei Bladgrønt u. a. mit dem Lollo bionda Lugano RZ, dem Lollo rossa Satine RZ und dem Romana Quintus RZ vertreten. Die Salanova -Sorten nach dem... ein Schnitt, fertig! Prinzip kommen bereits seit ihrer Markteinführung bei Bladgrønt zum Einsatz und auch die Multiblattsorten der zweiten Generation stehen bei Gert Larsen auf dem Anbauplan. Offen für Produktentwicklung und Neuheiten Bei Bladgrønt wird die Entwicklung neuer Produkte und der Probenanbau neuer Sorten ernst genommen. Irgendwo im Betrieb gibt es immer Parzellen mit Probesorten. Wir testen alles, was uns die Saatgutfirmen empfehlen. Darüber hinaus arbeiten wir ständig an eigenen neuen Ideen wie z. B. an dem Produktenwicklung und Probeanbau werden von Gerd Larsen ernst genommen. hochstämmigen Brokkoli, erklärt Larsen. Bei der Ent wicklung und Erprobung neuer Ideen muss man immer Augen und Ohren offen halten und vor allem Geduld haben, um das richtige Produkt für den Markt von morgen zu finden. Die Partnerschaft mit Firmen wie Rijk Zwaan ist für uns dabei sehr wichtig. Nächster Schritt: Bioanbau Seit dem 1. April 2009 befindet sich der Betrieb Bladgrønt in der zweijäh rigen Umstellungsphase für die Zu las sung als Bio-Betrieb. Gert Larsen geht diesen Schritt, weil er schon viele Voraussetzungen für den Bioanbau erfüllt und die Umstellung deshalb weniger umfassend sein wird. Natürlich sind in diesem Zusammenhang einige Herausforderungen zu bewältigen, besonders die Frage der Düngung ist nicht einfach zu lösen. Doch wer Gert Larsen und seine Mitarbeiter kennt, weiß, dass sie auch diese Hürde nehmen werden, ohne Abstriche bei der Produktqualität zu machen. www.bladgroent.dk 5

Eckhard Schaal, Produktberater, Rijk Zwaan Welver GmbH Teodore RZ: Leuchtend roter Kopfsalat für den Unterglasanbau Teodore RZ ist die erste Rote Kopfsalatsorte von Rijk Zwaan speziell für den Unterglasanbau. Nach erfolgreichem Probeanbau wurde die Neuzüchtung bereits in der Saison 2008/2009 eingeführt. Der Anbauer Wolfgang Schnell aus Remseck (nordöstlich von Stuttgart) hatte bereits im Jahr zuvor einen Sortenversuch mit Teodore in seinem Betrieb durchgeführt. Für ihn ist die Neuzüchtung eine klare Verbesserung gegenüber seiner bisherigen Standardsorte im Bereich Roter Kopfsalat. Teodore überzeugte ihn durch seine deutlich intensivere Farbe und die wesentlich höhere Resistenz gegen Falschen Mehltau (Bl: 1-26). Der Betrieb Schnell hat deshalb in diesem Jahr komplett auf Teodore umgestellt. Der Betrieb Schnell produziert im ungeheizten Folien- und Glasgewächshaus. Die Herbstsätze werden ab KW 37 gepflanzt (6 10.000 Stück). Weitere Sätze werden ab Januar (15.000 Stück) gepflanzt, gegebenenfalls mit zusätzlicher Vliesabdeckung. Teodore hat sich auch im Herbstanbau als sehr stark gegen Krankheiten erwiesen. Besonders bemerkenswert ist die Stärke gegen Salatfäule. Auch in der lichtarmen Jahreszeit ist die Ausfärbung intensiv rot. Selbst in einem Haus, das mit neuer Doppelfolie eingedeckt ist, entwickelt die Sorte ausreichend Farbe. Der groß fallende Salat-Typ hat einen guten Kopfschluss mit einer ausgeprägten gelben Füllung. Im vergangenen, besonders harten und langen Winter konnte Teodore zudem seine Stärke gegen Fröste unter Beweis stellen (entscheidend dafür ist, wie bei allen Treibsalaten, dass er bei Kälteeinbruch bereits eingewurzelt ist). Attraktive Färbung Der Betrieb Schnell setzt seine Ware über den Großmarkt Stuttgart ab. Teodore ist für Wolfgang Schnell ein Produkt, mit dem er sich von der Massenware abheben kann. Dies bringt zum einen gute Absatzmöglichkeiten und zum anderen einen höheren Preis. Insbesondere bei der Gastronomie, die neue Produkte unter professionellen Gesichtspunkten testet, sei Teodore gut angekommen. Das knackige Blatt mit dem guten Geschmack gefällt ihnen besonders gut. Der Farbkontrast in der Salatschüssel mit dem Übergang rotgrün-gelb findet sehr guten Anklang. Für Wolfgang Schnell ist Teodore eine interessante neue Sorte, die sich in seinem Betrieb gut bewährt hat und die er weiterhin anbauen wird. Eckhard Schaal, Produktberater Rijk Zwaan und Wolfgang Schnell 6

Konrad Bräuer, Produktberater, Rijk Zwaan Welver GmbH Judita RZ, die neue Nummer 1 im Burgenland Das Burgenland liegt im Osten von Österreich, an der Grenze zu Ungarn. Hier liegt auch der Neusiedlersee, wo im Seewinkel traditionell Wein und Gemüse angebaut werden. In dem flachen Land fallen schon von Weitem die einfachen Folientunnel auf. So auch in Pamhagen, einem typischen Dorf dieser Region mit Grenzübergang zu Ungarn. Teodore RZ (vorher 42-110) Resistenzen: Bl: 1-26 großer, roter Kopfsalat (triple-red) für den geheizten und ungeheizten Unterglas anbau Entwicklungsgeschwin digkeit vergleichbar mit Lollo rossa und rotem Eichblatt salat und sollte daher im Vergleich zum Kopfsalat 10 Tage früher gesät werden (am besten im 5-cm-Topf) viel Umblatt und langsame Füllung die leuchtend rote Außenfarbe ergibt einen guten Kontrast zur gelben Füllung kleine Schnittfläche Pflanzung: KW 37 39 und KW 1 7 (ungeheizt) Pflanzdichte: 12 14 Pflanzen/m² Anbauempfehlung auf S. 8 >> sind überaus zufrieden mit Teodore. Umfassende Mehltauresistenz notwendig Hier betreiben Gertraud und Franz Hupfer ihren Wein- und Gemüsebaubetrieb. Die Fruchtfolge in den einfachen ungeheizten Folientunneln ist Kopfsalat und danach Paprika oder Tomaten, die man hier Paradeiser nennt. Die Frühsorte Twinco RZ kennt hier jeder Salatanbauer. Schon seit Jahren hat sich diese robuste Sorte in der ganzen Region bewährt. Im letzten Jahr ist verstärkt Falscher Mehltau aufgetreten. Bei der Bestellung wurde ihnen deshalb vom Rijk Zwaan- Produktberater die Neuzüchtung Judita RZ (42-182) mit optimaler Bremiaresistenz (Bl: 1-26) empfohlen. Hupfers beziehen ihre Jungpflanzen von Grow-Palanta in Ungarn. Letztes Jahr lief der Salatabsatz sehr schleppend, erinnert sich Gertraud Hupfer. Der Salat stand lange im Tunnel und am Ende trat verstärkt Falscher Mehltau auf. Direkt vor der Ernte gibt es aber keine Bekämpfungsmöglichkeit mehr. Wir wollten auch in diesem Jahr nicht ganz auf den bewährten Twinco verzichten und haben deshalb je zur Hälfte Judita RZ und Twinco RZ bestellt. Die Pflan zen wurden Ende Januar in 5-cm- Töpfen geliefert und gleich ausgepflanzt. Danach wurde mit Vlies abgedeckt. Trotz des trüben Wetters begann die Ernte wie geplant in der Osterwoche. Schnelle Kopfbildung und hohes Gewicht Am Anfang setzte sich die dunk le re Judita deutlich vom helleren Twinco ab. Doch je näher der Erntetermin rückte, umso hel- ler wurde auch Judita, berichtet Gertraud Hupfer. Zuerst hatten wir Bedenken, wie die Kunden die neue Sorte aufnehmen würden. Doch diese waren unbegründet. Judita bildet einen schönen, runden Kopf und hat eine kleinere Schnittfläche als Twinco. Das Blatt ist stärker und infolgedessen bleibt der Salat nach der Ernte länger frisch. Deshalb sind Hupfers von der neuen Sorte Judita überzeugt. Auch andere Betriebe im Anbaugebiet haben nach den vielversprechenden Versuchen des Vorjahres in diesem Jahr Judita getestet. Die Sorte hat überall schnell einen schönen Kopf gebildet und das Gewicht lag über dem von Twinco. Diese Saison war Falscher Mehltau kein Problem. Twinco zeigte gelegentlich Befall, Judita präsentierte sich dagegen absolut frei von Bremia. Hupfers sehen optimistisch in die Zukunft. Twinco hat uns lange Jahre treue Dienste geleistet, jetzt ist Judita eine würdige Nachfolgerin! Anbauempfehlung auf S. 8 >> 7

Anbauempfehlung Treibsalat 2009/2010 Anbauempfehlung Treibsalat: Pflanz- und Ernteschema 2 auch als Sorten Resistenzen Pfl./m Bio/CU Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Kopfsalat Natalia RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 Bio Arcadia RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 Cliona RZ Bl: 1 25 / Pb 13 16 42-105 RZ Bl: 1 26 12 14 Gardia RZ (42-86) Bl: 1 26 13 16 Wiske RZ Bl: 1 26 / Pb 14 18 Hymne RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 Bio Judita RZ (42-182) Bl: 1 26 / Pb 12 14 CU Teodore RZ (42-110) Bl: 1 26 12 14 Bio Blattsalate rot / grün Satine RZ Bl: 1 26 / Nr: 0 14 18 CU Livorno RZ Bl: 1 17, 21, 23 13 16 Mercato RZ Bl: 4 26 / Pb 13 16 CU 86-46 RZ Bl: 1 26 13 16 Eventaï RZ Bl: 1 23, 25 / Pb 14 18 Tapsaï RZ (82-66) Bl: 1 26 / Pb 14 18 Bio Kitonia RZ (82-25) Bl: 1 26 / Nr: 0 / Pb 13 16 Bio Kigalie RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 82-47 RZ Bl: 1 26 / Nr: 0 13 16 CU Gatwick RZ Bl: 1 26 14 18 Batavia Libertie RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 CU 80-10 RZ Bl: 1 26 / Nr: 0 13 16 Grinie RZ Bl: 1 26 / Pb 13 16 Bio Starsky RZ Bl: 1 26 / Nr: 0 / Pb LMV 13 16 Bio Mohican RZ Bl: 1 26 / Pb 14 16 Bio = Pflanzung = Ernte = Probeanbau Pflanzung = Probeanbau Ernte *Sorte nur in Bio-Qualität verfügbar! Alle Angaben beruhen auf bisherigen Erfahrungen und sind unverbindliche Empfehlungen. 8

Paul Goossens aus Sint-Katelijne-Waver, Belgien Super Qualitäten: Rinnenanbau im Freiland Das ist eine Revolution: der Freilandanbau von Bunten Salaten im Rinnensystem. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist Paul Goossens aus Sint-Katelijne-Waver in Belgien. Er baut auf 3.000 laufenden Metern Rinne qualitativ ausgezeichnete Salate auf sehr umweltfreundliche Art an. Paul Goossens (links) ist vom Endprodukt überzeugt. Rechts Rijk Zwaan-Anbauberater Marc Celis. Was beim Hydroanbau unter Glas angebaut werden kann, kann ich genauso gut im Freiland produzieren, dachte sich Paul Goossens. Er nahm die Herausforderung an und führte 2007 in seinem Betrieb einen Freilandversuch in Rinnen durch. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist der Test gut verlaufen. Ich habe dabei in kurzer Zeit sehr viel gelernt, sagt der Anbauer. Anfang 2008 hat er viel Zeit in den Aufbau eines größeren Rinnensystems investiert. Es ist sehr wichtig, beim Bau auf das richtige Gefälle und ein gut funktionierendes Bewässerungssystem zu achten. Alles steht und fällt mit einer guten Bewässerung und Düngung. Nur so kann man Pflanzen in optimaler Qualität produzieren. Multicolor Paul Goossens hat sich für einen kombinierten Anbau des roten Eichblattsalats Lollo rossa RZ mit dem Lollo bionda Aleppo RZ und dem Lollo rossa Cavernet RZ entschieden. Er wählte diese Sorten wegen der Mehltauresistenz und der erwiesenen guten Qualität. Er erntete das Salattrio mit Wurzeln, wodurch sich die Haltbarkeit verlängert. Das Endprodukt war während der ganzen Saison über sehr gut: Der Salat war schön kräftig, gesund und lange haltbar. Die Widerstands fähigkeit des Produktes war hoch, was sicherlich durch die frische Luft und das gleichmäßige Wasser- und Düngerangebot gefördert wurde. Außerdem kommt der Salat nicht mit dem Boden in Berührung, wodurch sich der Befall mit Schimmelpilzen und Bremia minimiert. Die Salatköpfe stehen über dem Boden, so dass die Luft darunter gut zirkulieren kann, dadurch keimen Sporen schlechter. Umweltfreundliche Produktion Durch die optimalen Produktions bedingun gen war auch der Lausdruck gering. Somit reduzierten sich auch die Pflanzenschutzmaßnahmen im Vergleich zu herkömmlichen Pro duktionsverfahren: Solange ich keine Schmetterlinge oder Motten fliegen sehe, behandle ich auch nicht gegen Raupen. Für die Umwelt ist das Rinnensystem die ideale Produktionsweise. Es ist ein kontrolliertes, geschlossenes System, in dem weder Wasser noch Düngemittel verloren gehen. Keine Emissionen, minimaler Pflanzenschutz, keine Rückstände im Wasser und keine Energiekosten für Heizung und Belichtung einfach ideal! Gleichmäßiges Produkt Auffallend war auch die Uniformität des Endprodukts. Alle Pflanzen bekommen die gleichen Wasser- und Düngermengen, wodurch sie sich sehr gleichmäßig entwickeln. Kleine Unterschiede waren auf ungleiche Jungpflanzen zurückzuführen, so Paul Goossens. Bewässert habe ich nachts dreimal und tagsüber viermal pro Stunde. Der Tag fing eine Stunde vor Sonnenaufgang an und endete eine Stunde nach Sonnenuntergang. Für die Düngung habe ich mit einem A- und einem B-Behälter gearbeitet. Zweimal am Tag wird der EC-Wert kontrolliert, denn ein gleichmäßiger EC-Wert ist sehr wichtig. Der ph-wert lag zwischen 7 und 7,7. Abnehmer positiv Die Reaktionen der Abnehmer waren positiv. Der auf diese Weise angebaute Salat ist viel kräftiger, die Farbe ist intensiver und das Produkt sauberer, weil es nicht mit dem Boden in Berührung kommt. Aufgrund des Erfolges überlegt Goossens, seinen Rinnenanbau auszuweiten. Das hängt jedoch vom Absatz ab. Diesmal wurde der Multicolor Salat über die Versteigerung hauptsächlich an SPAR geliefert. Ich selbst finde die Anbauform sehr schön. Aber wir müssen wirtschaftlich entscheiden, wir brauchen Absatzsicherheit. Es ist schließlich eine große Investition für ein Saisonprodukt. Salanova -Versuch Um seine Absatzchancen auszutesten, hat Paul Goossens auch einen Versuch mit Salanova Multiblattsalat gemacht. Dafür wurden acht Rijk Zwaan Sorten getestet. Die Qualität war sehr gut und die Haltbarkeit außergewöhnlich hoch. 9

Michael Kreitz, Crop Coordinator Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl Rijk Zwaan Welver GmbH Der Kohlrabi-Frühanbau stellt besondere Anforderungen an die Sorte! Der Kohlrabianbau im Frühjahr ist durch extreme Witterungsschwankungen von der Pflanzung bis zur Ernte gekennzeichnet. Schon bei der Jungpflanzenanzucht herrschen ungünstige Bedingungen. Das fehlende Licht kann zum Teil durch eine längere Anzuchtdauer kompensiert werden. Nur durch viel Know-how kann eine widerstandsfähige, abgehärtete Jungpflan ze produziert werden, die mit den Wachstumsbedingungen nach der Auspflanzung im Freiland zurechtkommt. Neben großen Temperaturschwankungen muss der Kohlrabi einer langfristigen Abdeckung standhalten. Bis kurz vor der Ernte steht er dadurch in einem Mikroklima, in dem meist hohe Luft feuchtigkeit herrscht und der Krankheitsdruck durch pilzliche Erreger besonders groß ist. Regelmäßige Kontrollen und rechtzeitige vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen sind in dieser Phase unabdingbar, um den Bestand gesund zu erhalten. Daneben wird die physiologische Stabilität der Sorten immer wieder auf die Probe gestellt. Besonders im Kohlrabi-Frühanbau kam es in der Vergangenheit verstärkt zu Schosser und starker Seitentriebbildung. Ein weitverbreitetes Problem ist oft ein zu kurzes Hypokotyl. Die Knollen sehen oberflächig zwar gut aus, nach dem Betrachten der Unterseite musste jedoch ein hoher prozentualer Anteil auf dem Feld verbleiben. Erntesicherheit mit Nacimiento RZ Auch in der Frühsaison 2009 mussten die Anbauer mit all den oben aufgeführten Problemen kämpfen. Rijk Zwaan hat sein Sortiment für diese schwierige Anbauperiode mit zwei Neuzüchtungen sinnvoll erweitert. Neben bewährten Standards wie Cindy RZ und Eder RZ gehört seit einigen Jahren besonders in Süddeutschland und Ungarn auch Templin RZ zu den anbausicheren Frühsorten. Seit 2008 steht mit Nacimiento (32-101) eine Folgesorte von Cindy zur Verfügung. Sie brachte in den letzten Jahren bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen immer eine sichere Ernte. Gesundes Laub, schnelle Entwick lung (ca. 2 Tage später als Cindy), flachrunde, helle und glatte Knolle und stark gegen Seitentriebe und Schosser: Das sind die wichtigsten Vorzüge dieser Neuzüchtung. Empfohlene Anbauperiode: erste und zweite Pflanzwoche, je nach Anbaugebiet. Seit 2007 führen wir in allen wichtigen Frühanbaugebieten in Deutschland, Tschechien, Ungarn und Italien Anbauversuche mit der Neuzüchtung 32-123 RZ als second-early Sorte durch. 32-123 RZ (ca. 4 5 Tage später als Cindy) vervollständigt unser Kohlrabisortiment. Diese Neuzüchtung schließt die Lücke zwischen den Frühsorten Cindy/Nacimiento und dem Sommersortiment. Sie wird ab Mitte März bis Ende April gepflanzt. 32-123 RZ wächst sehr aufrecht und ist leicht zu ernten. Sie verfügt neben der exzellenten Innenqualität über genügend gesunde Laubmasse, um in der Verpackung ein gutes Bild abzugeben. Durch ihre fleischigen, dicken Blattstiele hat die Sorte zudem ein gutes Nachernteverhalten. Nach dreijährigem Versuchsanbau werden wir 32-123 RZ in der kommenden Saison in den Markt einführen. Durch die enge und überdurchschnittlich gute Zusammenarbeit von Rijk Zwaan- Züchtern, Anbauern und Vermarktern konnten wir in den letzten Jahren unser Sortiment so weiterentwickeln, dass ein nahezu problemloser, ganzjähriger Anbau von Kohlrabi im Tunnel und Freiland möglich ist. Sprechen Sie mit Ihrem Produktberater über die individuellen Einsatzmöglichkeiten unseres Kohlrabisortiments in Ihrem Betrieb. 10

David van Sprundel aus Etten-Leur (NL): Toucan RZ Babyleaf-Spinat der Extraklasse Das Blatt-Stiel-Verhältnis ist bei Toucan RZ sehr gut. Zuverlässigkeit hat bei der Sortenwahl Vorrang, sagt David van Sprundel aus Etten-Leur. Ich habe 2007 drei neue Spinatsorten getestet. Keine der Sorten hat unseren Anforderungen entsprochen. Auf Empfehlung meines Rijk Zwaan-Produktberaters und aufgrund der positiven Erfahrungen von Kollegen habe ich mich dann für die Sorte Toucan RZ entschieden. Mit einem erstklassigen Ergebnis! Van Sprundel führt einen 14 ha großen Freilandbetrieb (gesamte bewirtschaftete Fläche 35 ha). Hauptkultur sind Erdbeeren, darüber hinaus produziert van Sprundel Endivien, frühen Eissalat und im Winter Porree. Über das Jahr hinweg wird zusätzlich auf 14 ha Spinat angebaut. Aufgrund des im vergangenen Jahr im Bestand verstärkt aufgetretenen Mehltaubefalls war er auf der Suche nach einer zuverlässigeren Spinatsorte. Die dunkle Farbe von Toucan RZ hat mich direkt angesprochen und in meiner Region hat diese Sorte am besten abgeschnitten, begründet er seine Wahl. Toucan wird von Anfang Mai bis zum 31. August gesät. Im August hatten wir einige starke Regenperioden, trotzdem hatten wir keinerlei Probleme in der Kultur. Aussaat und Düngung in einem Arbeitsgang Auf dem leichten Sandboden arbeitet van Sprundel mit einem langsam wirkenden Dünger. Die Düngung erfolgt in einem Arbeitsgang mit der Aussaat. Dafür ist auf der Sä maschine ein Reihendüngerstreuer montiert. Van Sprundel hat diese Maschine so konstruiert, dass der Dünger ausschließlich auf das Beet und nicht in die Spuren gelangt. Die Aussaatstärke beträgt am Anfang und am Ende der Saison 9 bis 9,2 Mio. Ko/ha und im Hochsommer geht van Sprundel auf 8 Mio. Ko/ha. Um Bodenverdichtungen innerhalb der Beete vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Fahrspuren jedes Jahr an derselben Stelle liegen. Die Bodenbearbeitung beginnt Mitte Januar mit dem Pflügen. Dann werden pro Hektar 80 t Grünkompost in den Boden eingearbeitet. Auch für die Verpackung Van Sprundel liefert den Spinat an The Greenery. Von hier aus wird ein Teil der Ware auch an Verpackungsbetriebe geliefert. Deshalb schneide ich im Allgemeinen auch sehr jungen Spinat, so der Anbauer. Ein Vorteil von Toucan ist, dass die Sorte sich durch ihren aufrechten Wuchs sehr gut im jungen Stadium mähen lässt. Das Blatt-Stiel-Verhältnis ist ebenfalls sehr gut. Der Stiel misst maximal 4 cm. Dadurch kann man bis zu 18 t/ha ernten. Positiv ist auch, dass Toucan wenig Probleme mit verfärbten Keimblättern hat. Gelbverfärbung der Keimblätter in der Kiste gibt es quasi nicht. Bei den Verpackungsbetrieben ist Toucan ebenfalls sehr beliebt, weil er sich sehr gut in die Tüten packen lässt. Die Blätter sind nicht zu flach und haben eine schöne, leichte Kräuselung. Das verhindert das Zusammenkleben in der Verpackung und bringt mehr Volumen. Auch die Farbe gefällt ihnen gut, genau wie das Blatt-Stiel- Verhältnis. Die gesamte Präsentation ist ausgezeichnet. Guter Ertrag Ich erzielte mit Toucan einen sehr hohen Ertrag. Im Jahr produziere ich einen um 2 3 t höheren Ertrag im Vergleich zu der Vorgängersorte. Toucan hat einen sehr homogenen Wuchs, was die Ernte enorm vereinfacht. Der aufrechte Wuchs und die starken Stiele tragen dazu ebenfalls bei. Zudem habe ich mit Toucan durch seine Mehltauresistenz (Pfs 1-10) eine hohe Erntesicherheit und einen längeren Erntezeitraum. In diesem Jahr werde ich Toucan bis Anfang September aussäen. Toucan RZ Anbaufl äche: Aussaat: Ernte: Aussaatstärke: Bodenart: David van Sprundel A NBAUER AUS ETTEN-LEUR 14 ha Anfang Mai bis 31. August Ende Mai bis Anfang Oktober am Anfang und am Ende der Saison 9 9,2 Mio. Ko/ha, im Hochsommer 8 Mio. Ko/ha Sand 11

RZ-Produktberater REGION NORD-OST Günter Kühn 25348 Glückstadt Mobil: 01 71 / 5 45 49 21 Fax: 0 23 84 / 501-307 g.kuehn@rijkzwaan.de Georg Karancsi 21423 Winsen/Luhe Tel.: 0 41 71 / 65 27 66 Mobil: 01 71 / 7 78 21 98 Fax: 0 41 71 / 65 27 67 g.karancsi@rijkzwaan.de REGION MITTE Martin Schrörs 41334 Nettetal Tel.: 0 21 57 / 1 24 49 00 Mobil: 01 75 / 2 68 86 91 Fax: 0 21 57 / 1 24 98 40 m.schroers@rijkzwaan.de Lothar Korff 47839 Krefeld Mobil: 01 70 / 8 55 13 23 Fax: 0 23 84 / 501-310 l.korff@rijkzwaan.de REGION SÜD Wilhelm Rupflin 77855 Achern/Wagshurst Tel.: 0 78 43 / 84 90 34 Mobil: 01 71 / 6 01 95 99 Fax: 0 78 43 / 84 90 35 w.rupflin@rijkzwaan.de Sandra Witt 79112 Freiburg Mobil: 01 51 / 57 12 83 88 Fax: 0 23 84 / 501-313 s.witt@rijkzwaan.de Neuer Produktberater für das Gebiet NRW Seit dem 1. April 2009 verstärkt Jürgen Parschau unser Produktberaterteam. Er ist für die Sorten- und Anbauberatung mit Schwerpunkt in den Kulturen Salat, Babyleaf und Feldsalat verantwortlich. Jürgen Parschau hat nach seiner Ausbildung zum Landwirt den Studiengang Internationaler Agrarhandel mit Abschluss zum Dipl.-Betriebswirt absolviert. Die letzten sechs Jahre war er für eine bedeutende Vermarktungsorganisation als Produktmanager für den Vertragsanbau zur industriellen Herstellung von küchenfertigen Schnittsalaten tätig. Annegret Krinke 14959 Blankensee Tel.: 03 37 31 / 3 16 97 Mobil: 01 71 / 7 78 52 28 Fax: 03 37 31 / 3 16 98 a.krinke@rijkzwaan INDUSTRIEGEMÜSE Friedel Peil 53332 Bornheim Tel.: 0 22 27 / 91 13 11 Mobil: 01 71 / 7 70 96 91 Fax: 0 22 27 / 91 13 12 f.peil@rijkzwaan.de Schwerpunkt Industriegemüse (Spinat, Möhren, Rote Rübe) Dr. Gerald Krischke 84364 Bad Birnbach Mobil: 01 75 / 9 35 73 70 Fax: 0 23 84 / 501-309 g.krischke@rijkzwaan.de Schwerpunkt Industriegemüse (Einlegegurken, Kopfkohl) UNTERGLASGEMÜSE Gerd van Megen 47608 Geldern-Walbeck Mobil: 01 71 / 7 77 76 30 Fax: 0 23 84 / 501-303 g.van.megen@rijkzwaan.de Schwerpunkt Unterglasgemüse Richard Wirsing 97340 Segnitz Mobil: 01 71 / 7 30 22 73 Fax: 0 23 84 / 501-308 r.wirsing@rijkzwaan.de Accountmanager Gerd Schumacher 67227 Frankenthal Mobil: 01 75 / 2 28 37 03 Fax: 0 23 84 / 501-304 g.schumacher@rijkzwaan.de Sebastian Alleblas 47608 Geldern Mobil: 01 51 / 12 12 25 27 Fax: 0 23 84 / 501-300 s.alleblas@rijkzwaan.de Guido Drexler 67346 Speyer Mobil: 01 71 / 7 61 53 32 Fax: 0 23 84 / 501-306 g.drexler@rijkzwaan.de Michael Kreitz 47804 Krefeld-Benrad Tel.: 0 21 51 / 80 27 86 Mobil: 01 71 / 7 78 99 17 Fax: 0 21 51 / 61 39 68 m.kreitz@rijkzwaan.de Sabine Zehren-Emetlioglu 67157 Wachenheim a. d. Weinstraße Tel.: 0 63 22 / 9 25 41 Mobil: 01 71 / 9 91 34 72 Fax: 0 63 22 / 9 25 42 s.zehren@rijkzwaan.de Jürgen Parschau 53902 Bad Münstereifel Tel.: 0 22 53 / 54 22 69 Mobil: 01 75 / 2 62 83 60 Fax: 0 23 84 / 50 13 14 j.parschau@rijkzwaan.de ÖSTERREICH Konrad Bräuer A-2301 Groß-Enzersdorf Tel.: +43 / 22 49 / 2 82 15 Mobil: +43 / 6 64 / 3 58 40 86 Fax: +43 / 22 49 / 2 82 51 k.braeuer@rijkzwaan.de Eckhard Schaal 73760 Ostfildern Tel.: 07 11 / 34 55 90 41 Mobil: 01 70 / 8 59 02 20 Fax: 0 23 84 / 501 315 e.schaal@rijkzwaan.de Christoph Steffl 83236 Übersee Mobil: 01 70 / 7 99 70 73 Fax: 0 23 84 / 501-311 c.steffl@rijkzwaan.de Stephan Marz 87772 Pfaffenhausen Mobil: 01 51 / 12 10 32 69 Fax: 0 23 84 / 501-302 s.marz@rijkzwaan.de GEBIETSBETREUER Peter Heckmeier 85088 Vohburg Tel.: 0 84 57 / 91 85 Mobil: 01 71 / 6 43 52 84 Fax: 0 84 57 / 91 86 p.heckmeier@rijkzwaan.de Ost- und Südosteuropa Jürgen Köhne 37213 Witzenhausen Tel.: 0 55 42 / 91 08 09 Mobil: 01 71 / 7 71 41 75 Fax: 0 55 42 / 91 08 19 j.koehne@rijkzwaan.de Deutschland Nord, Ost, West, Mitte, Schweiz Hubert Müller 71672 Marbach Tel.: 0 71 44 / 81 69 50 Mobil: 01 71 / 9 91 08 18 Fax: 0 23 84 / 501-305 h.mueller@rijkzwaan.de Deutschland Süd, Österreich, Tschechien, Slowakei Impressum Herausgeber: Rijk Zwaan Welver GmbH Werler Straße 1, D-59514 Welver Telefon: 0 23 84 / 501-0 Internet: www.rijkzwaan.de Redaktion: Josef Blienert, Frank Lerch Tel.: 0 23 84 / 501-174 Fax: 0 23 84 / 501-113 E-Mail: seeds&services@rijkzwaan.de Layout / Druck: www.geschke.eu Die Übernahme der Artikel ist nur mit Nennung der Quelle gestattet. RZ Seeds & Services wurde mit großer Sorgfalt zu sammengestellt, doch Irren ist mensch lich. Sortenbeschreibungen und Anbauempfehlungen basieren auf unseren bisherigen Praxiserfahrungen. Sie stellen keine Zusicherung von Eigenschaf ten dar, da diese von den jeweiligen Anbaubedingungen abhängen. Ihre Auftragsannahme in Welver Andreas Kutta Auftragsbearbeitung Deutschland, Österreich a.kutta@rijkzwaan.de Tel.: +49 (0) 23 84 / 501-111 Angelika Quante Auftragsbearbeitung Deutschland / Bio a.quante@rijkzwaan.de Tel.: +49 (0) 23 84 / 501-148 Faxbestellungen: +49 (0) 2384 / 501-178 Accountmanagement Jörg Werner 12489 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 24 72 18 23 Mobil: +49 (0) 1 71 / 2 12 25 17 Fax: +49 (0) 23 84 / 501-301 j.werner@rijkzwaan.de Accountmanager Retail / Convenience Andreas Müller 12489 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 24 72 18 26 Mobil: +49 (0) 1 71 / 1 95 57 24 Fax: +49 (0) 30 / 24 72 18 25 a.mueller@rijkzwaan.de Accountmanager Retail / Organic 12