Genuss für alle. dank Nachhaltiger Entwicklung. Informationen zur Schweizer Landwirtschaft www.landwirtschaft.ch www.lid.ch



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Transkript:

Informationen zur Schweizer Landwirtschaft www.landwirtschaft.ch www.lid.ch Genuss für alle dank Nachhaltiger Entwicklung Informationen zu Nestlé-Projekten und Nestlé-Produkten www.nestle.ch Gestaltung & Produktion www.kommunikate.ch Herausgeber/Vertrieb Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID Für Produkte aus der Nähe SUISSE GARANTIE

2 Nachhaltigkeit Inhalt 3 Die Parabel vom Fischteich 4 Nachhaltige Entwicklung 8 Genuss für die Natur / Ökologie 10 Genuss für die Kasse /Ökonomie 18 Genuss fürs Leben / Soziales 26 Anspruchsvolles Balancespiel 34 Milchschokolade aus Broc FR, nachhaltig produziert 38 Den wahren Genuss für alle, jederzeit und in allen Bereichen gibt es wohl nie. Aber wir können darauf hinarbeiten! Nachhaltigkeit ist kein Zustand. Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung. Zum Thema Nachhaltige Entwicklung stellen der Schweizerische Bauernverband und Nestlé Suisse SA ein Ausstellungsmodul mit den Inhalten dieser Broschüre zur Ausleihe bereit. www.landwirtschaft.ch

4 Nachhaltigkeit Einleitung 5 Die Parabel vom Fischteich Ein Mann, der nur von Fischen lebte, besass einen Fischteich. Genau wie seine Nachbarin zur Linken und sein Nachbar zur Rechten auch. Der Mann fing täglich gerade so viele Fische aus seinem Teich, wie er selbst zum Essen brauchte, seine Nachbarin und sein Nachbar auch. So waren in ihren Teichen nie zu viele Fische und nie zu wenige rundum gesunde Bestände. Und alle genossen das Leben sehr. Einmal begann der Mann, mehr zu fangen, als er für sich brauchte. Er verkaufte die Fische an seinen Nachbarn und wurde reich. Sein Nachbar aber wurde fett und träge und er vernachlässigte seine Fische. Eine Krankheit breitete sich in seinem Teich aus und alle Fische verendeten. Bald war der Teich des Mannes leer gefischt. Da zwang er seine Nachbarin, ihm von ihren Fischen zu verkaufen. Weil für sie selbst zu wenige Fische blieben, wurde sie bald hungrig und krank und konnte keine Fische mehr liefern. Da kam der Mann zu Besinnung: Besser, wir fangen immer so viele Fische, wie wir täglich brauchen. So hat es in unseren Teichen nie zu viele Fische und nie zu wenige. Und wir können das Leben geniessen. Idee nach: M. Wilhelm, «Fische fangen» in «Pick up» Nr. 20 zum Thema Nachhaltige Entwicklung, www.lid.ch

6 Nachhaltigkeit Einleitung 7 Weise wirtschaften Wie mit den Fischen in der Parabel vom Fischteich verhält es sich mit allen Ressourcen unserer Erde: Pflanzen, Tieren, Wasser, Luft, Boden, Energie. Wir brauchen sie zum Leben. Nutzen wir sie geschickt, bringen sie uns und allen Menschen auf lange Zeit Genuss. Nutzen wir sie unangemessen, werden aus Wäldern und Äckern Wüsten, aus Seen und Meeren Kloaken, aus der Natur eine giftige Hölle. Und oft sind dann auch Ungerechtigkeit und Leiden nicht mehr weit. Damit alle das Leben geniessen können, müssen wir weise wirtschaften und auch weise landwirtschaften: n in Rücksicht auf die Natur (ökologisch) n ausgerichtet auf gute Erträge (ökonomisch) n im Interesse unseres Wohlergehens (sozial) Dies ist der Dreiklang der Nachhaltigen Ent wicklung.

Nachhaltigkeit Einleitung 9 Ökologie intakte Umwelt und genügend natürliche Ressourcen Ökonomie gute Erträge und wirtschaftliche Sicherheit Raum für uns und weltweit für alle Nachhaltige Entwicklung heisst Soziales hohe Lebensqualität und starke Gemein schaften Zeit für uns und für die kommenden Generationen wir nutzen unsere natürlichen Ressourcen so, dass ökologische, ökonomische und soziale Interessen in ein gutes Gleich gewicht kommen und dass sie allen Menschen weltweit und auch den kommenden Generationen gleicher massen dienen. Auf den nachfolgenden Seiten zeigen wir, was Nach - haltige Entwicklung allgemein und am Beispiel Schokoladen - produktion heissen kann.

10 Nachhaltigkeit Ökologie 11 Genuss für die Natur Nachhaltige Entwicklung schützt und pflegt die natürlichen Lebensgrundlagen und erhält sie für kommende Generationen. Das heisst zum Beispiel: n Boden fruchtbar und gesund erhalten, indem er möglichst wenig überbaut, schonend bearbeitet und massvoll gedüngt oder aber der Natur überlassen wird n für gute Luft sorgen mit möglichst wenig Treibhausgasen und Schadstoffausstoss in Industrie, Verkehr und Landwirtschaft n die Wasservorräte durch sorgsamen Verbrauch schonen und die Wasserqualität vor Verschmutzung aus Haushalten, Industrie und Landwirtschaft schützen n Energie möglichst effizient einsetzen und möglichst erneuerbare Energien nutzen n Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren sichern durch den Erhalt und Schutz von ausreichenden Naturräumen auch im Kulturland n Nutztieren durch artgerechte Haltung Respekt erweisen n zum ganzen Ökosystem und damit auch zur menschlichen Gesundheit Sorge tragen durch Beachtung der natürlichen Kreisläufe und durch möglichst wenig Störungen und Belastungen des Systems

12 Nachhaltigkeit Ökologie 13 Schweizer Bauern Die Schweizer Bauern sorgen für den Genuss für die Natur, zum Beispiel: n mit sorgfältiger Pflege des Bodens durch Bodenbedeckung, Kulturfolge, Direktsaat - methode, schonenden Maschineneinsatz n mit massvollem Düngereinsatz, gestützt auf regelmässige Bodenanalysen, und Reduktion der Luftbelastung durch neue Methoden beim Lagern und Austragen von Hofdünger n mit sparsamem und gezieltem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dieser ging in den letzten 15 Jahren kontinuierlich zurück n mit ökologischen Ausgleichsflächen im Kulturland, als Lebensraum für viele Arten von Pflanzen und Tieren 11 Prozent des Bauernlandes! n mit artgerechter Tierhaltung, das heisst hellen, geräumigen Ställen, Beschäftigungsmöglichkeiten für die Nutztiere und regel - mässigem Auslauf n mit der Nutzung von erneuerbarer Energie auf ihren Höfen: Holz, Sonnenkraft, Wind, Biogas Die Schweizer Landwirtschaft hat im inter nationalen Vergleich einen hohen Ökologiestandard

14 Nachhaltigkeit Ökologie 15 Kakaobauern Die Kakaobauern in Ecuador sorgen für Genuss für die Natur, zum Beispiel: n besonders da, wo der Kakao in den vielen kleinen, extensiven Familienbetrieben an - gebaut wird, mit der naturnahen Bewirtschaftung der Plantagen mit ihren zum Teil 50- bis 80-jährigen Bäumen n mit vielen Schattenbäumen in den Plantagen, als Lebensräume für Vögel und Insekten n mit kontrolliertem Düngereinsatz n mit geringem Wasserverbrauch dank optimaler Bewässerung, nur in Trockenperioden und bei jungen Bäumen n mit Schulungen der Bauern zum Thema Ökologie

16 Nachhaltigkeit Ökologie 17 Konsumentinnen und Konsumenten Als Konsumentinnen und Konsumenten können wir die ökologischen Bestrebungen der Bauern unterstützen n mit dem Kauf von Produkten aus umweltund tiergerechter Produktion n durch den Konsum saisongerechter und regionaler Produkte n mit der Beachtung der entsprechenden Labels und vertrauenswürdiger Marken n mit angemessenen Preisen für ökologische Leistungen

18 Nachhaltigkeit Ökonomie 19 Genuss für die Kasse Nachhaltige Entwicklung erzielt möglichst hohe Erträge und sichert das Einkommen der Arbeitenden. Das heisst zum Beispiel: n mit klarem Betriebskonzept und Geschäftsplan wirtschaften, Arbeit und Kapital effizient einsetzen und mit ressourcenschonender Technik arbeiten n genügend Kapital, gute Ausrüstung und optimale Produktionsmethoden einsetzen können n hohe Produktqualität sichern, die auf dem Markt überzeugt und der die Konsumen - tinnen und Konsumenten vertrauen n gute Produktpreise erzielen und angemessene Löhne erwirtschaften, welche die Arbeit der Produzenten würdigen n die Produktionsregion wirtschaftlich stärken durch Arbeitsplätze und Wertschöpfung

20 Nachhaltigkeit Ökonomie 21 Schweizer Bauernfamilien Für Schweizer Bauernfamilien bedeutet Genuss für die Kasse zum Beispiel: n mit starker Produktqualität, hohem Öko logie - standard, neuen Produkten und unterneh - merischem Geist gegen die internationale Konkurrenz antreten n bei den Verarbeitern und Detaillisten Produktpreise erzielen, welche die Arbeit wert sind und gute Löhne ermöglichen n sich für günstige Rahmenbedingungen ein - setzen: genügend Land, Handlungsspielraum für verschiedene Produkt- und Dienst - leistungsangebote n den Betrieb langfristig weiterführen und Wertschöpfung in die Region bringen können

22 Nachhaltigkeit Ökonomie 23 Kakaobauern in Ecuador Für Kakaobauern in Ecuador bedeutet Genuss für die Kasse zum Beispiel: n hochqualitatives Pflanzenmaterial einsetzen und die Anbaumethoden verbessern können dank der Unterstützung der Verarbeiter durch Forschungsbetriebe und Schulungen n die Edelsorte Arriba in höchster Qualität ab - liefern und damit Qualitätsprämien erhalten n Kooperativen bilden und Produkte direkt an Verarbeiter verkaufen, um ohne Zwischen - händler einen höheren Anteil am Verkaufspreis zu erzielen und gleichzeitig für den Verarbeiter die genaue Rückverfolgbarkeit der Bohnen zu sichern n mit weiteren Verarbeitungsschritten mehr Wertschöpfung in die Gegend holen

24 Nachhaltigkeit Ökonomie 25 Konsumentinnen und Konsumenten Als Konsumentinnen und Konsumenten können wir die ökonomischen Bestrebungen der Bauern unterstützen n mit der Bereitschaft, angemessene Produktpreise zu bezahlen n mit dem Kauf von Schweizer Produkten oder Importprodukten von vertrauenswürdigen Herstellern n mit dem Beachten von entsprechenden Labels, Deklarationen und Marken

26 Nachhaltigkeit Soziales 27 Genuss fürs Leben Nachhaltige Entwicklung erhöht die Lebens - qualität der Menschen und stärkt die Gemeinschaft. Das heisst zum Beispiel: n respektvolles Zusammenleben im Gleich - gewicht zwischen Freiheit und Verantwortung n Belebung der Dorfgemeinschaften durch ge - eignete Infrastruktur (Läden, Schulen, Kultur - orte), gemeinsame Visionen und Solidarität n Ausbildungschancen für Kinder und Er wachsene, damit sie sich aktiv und ver - ant wortungsvoll in die Gesellschafts- und Arbeits entwicklung einbringen können n Arbeit für alle arbeitsfähigen Menschen, und zwar unter menschenwürdigen Bedingungen und für guten Lohn n sichere Ernährung und gute Voraussetzungen für gesunde Lebensführung durch ent - sprechende Lebens-, Arbeits- und Wirtschafts - bedingungen n Arbeitszufriedenheit und ein sinnvoller Aus gleich zwischen Arbeit, Freizeit und Fa milien leben n positive Zukunftsperspektiven, die zur Arbeit motivieren

28 Nachhaltigkeit Soziales 29 Schweizer Bauernfamilien Für Schweizer Bauernfamilien bedeutet Genuss fürs Leben zum Beispiel: n in der Bevölkerung geschätzt sein und das Vertrauen der Konsumentinnen und Kon sumenten geniessen n als Familienbetrieb arbeiten können und den Hof nicht aufgeben müssen auch wenn dies für mehrere Betriebe pro Tag Realität ist n sich nach den Wünschen und Vorgaben von Gesellschaft und Staat richten in Ökologie und Tierhaltung oder auf dem Markt n von der Gemeinschaft im Auftrag gestützt und gefördert sein, die Natur erhalten, Randregionen beleben oder die Lebens - mittelversorgung sicherstellen n selbst bei hartem Arbeiten und in manchen Fällen bescheidenem Lohn mit dem Bauern - leben zufrieden sein können und Raum haben für Partnerschaft, Familie und Freunde

30 Nachhaltigkeit Soziales 31 Kakaobauern in Ecuador Für Kakaobauern in Ecuador bedeutet Genuss fürs Leben zum Beispiel: n die Stundenpläne so gestalten, dass die Kinder auch bei Mithilfe in Betrieb und Haushalt gut die Schule besuchen können n einen Dorfladen eröffnen können, um sich lange Wege zum nächsten Einkaufsort zu ersparen n Unterstützung beim Verbessern der Trink - wasserversorgung erhalten n bessere Möglichkeiten für Gesundheitschecks und Zugang zu Wissenswertem über Ernährung haben n die Kleinbauerntradition bewahren und die wirtschaftliche Entwicklung mitbestimmen können auch dank der Bildung von Kooperativen

32 Nachhaltigkeit Soziales Konsumentinnen und Konsumenten Als Konsumentinnen und Konsumenten können wir die soziale Situation der Bauern unterstützen, n indem wir die vielfältigen Leistungen der Bauernfamilien für alle wahrnehmen und würdigen n indem wir für gute Rahmenbedingungen für die Schweizer Bauernbetriebe einstehen n indem wir bei Importprodukten auf ver trauenswürdige Hersteller achten

34 Nachhaltigkeit Ein Balancespiel 35 Anspruchsvolles Balancespiel Stellen wir uns Nachhaltige Entwicklung als Spieltisch vor, auf dem die Milch- oder Kakaoproduktion als Kugel auf einer gewundenen Bahn immer wieder durch die Bereiche Ökologie Ökonomie Soziales bewegt werden muss, vorbei an all den vielen Kriterien, bis sie in die Schokoladenpfanne fällt. Laufend muss der Tisch ausbalanciert werden, durch abwechslungsweisen Druck auf die ökologische, die ökonomische und die soziale Seite schon das ist anspruchsvoll! In der Realität ist das Balancespiel der Nach - hal tigen Entwicklung noch viel anspruchsvoller. Es gibt viele Widersprüche, nicht nur zwischen den drei Bereichen, sondern manchmal auch innerhalb eines einzelnen Bereiches. Nachhaltige Entwicklung ist kein Zustand, den wir einmal erreicht haben werden: Sie ist und bleibt eine Entwicklung.

36 Nachhaltigkeit Ein Balancespiel 37 Das soll uns nicht davon abhalten, leidenschaftlich mitzuspielen und uns und viele andere zu Gewinnern zu machen! Mitspielen können bei der Nachhaltigen Entwicklung alle: Produzenten, Verarbeiter, Händler, Verkäufer und Konsumenten. Mitspielen soll man in allen Ländern der Erde denn Nachhaltige Entwicklung spielt um den ganzen Erdball. Wird in der Schweiz Milch im Rahmen einer Nachhaltigen Landwirtschaft produziert und in Ecuador im Rahmen einer Nachhaltigen Produktion Kakao gewonnen, kann daraus zum Beispiel feine Milchschokolade werden. Feine Schokolade ist ein Genuss, den wir uns ab und zu leisten können. Sind ihre Zutaten nach den Grundsätzen der Nach - haltigen Entwicklung produziert, wird sie zum wahren Genuss für alle.

38 Nachhaltigkeit zum Beispiel Schokolade 39 Milchschokolade aus Broc FR, nachhaltig produziert Fünfzig Schweizer Bauern aus den Kantonen Freiburg und Waadt produzieren Milch und liefern sie an Nestlé Schweiz für die Schoko - ladenproduktion von Cailler in Broc FR. n Sie betreiben Landwirtschaft nach dem hohen Ökologiestandard der Schweiz n Sie haben durch die Verträge mit Nestlé ein gesichertes Einkommen n Sie geben der Region zusammen mit anderen Familienbetrieben ihr unvergleichliches Gepräge Die Milch wird in Freiburg zu Kondensmilch verarbeitet und nach Broc gebracht. In Broc entsteht in vielen Arbeitsschritten aus Kakao, Zucker und Milch feine Schweizer Milchschokolade. Kleinbauern aus der Küstenregion von Ecuador produzieren Kakao und liefern ihn an Nestlé Schweiz für die Schokoladenproduktion von Cailler in Broc. n Als Kleinbauernbetriebe betreiben sie eine naturnahe Landwirtschaft n Die Produktion der Edelsorte Arriba in guter Qualität bringt ihnen ein sicheres Einkommen, Nestlé liefert Top-Pflanzen und schult die Bauern n Nestlé plant, die Kleinbauernfamilien beim Bau von Dorfläden und bei der Verbesserung der Wasserversorgung zu unterstützen Die Kakaobohnen werden nach strenger Kontrolle nach Europa verschifft und kommen nach Broc.