Leistenbruch-Operation Patienteninformation Foto: Nikolay Pozdeev, fotolia.de
Informationen rund um den Leistenbruch Was ist ein Leistenbruch? Beim Leistenbruch (= Hernie) handelt es sich um eine Lücke in der Bauchwand. Es gibt verschiedene Formen des Leistenbruchs und man führt die Entstehung auf verschiedene Faktoren zurück wie schwaches Bindegewebe oder die Erhöhung des Drucks im Bauchraum. Wie erkennt man einen Leistenbruch? Häufig verursacht der Leistenbruch keine Beschwerden. Meistens entstehen aber bei körperlicher Anstrengung, beim Sport, aber auch beim Husten ziehende Schmerzen in der Leiste. Typisch ist auch eine tastbare oder sichtbare Vorwölbung in der Leistenregion. Ist ein Leistenbruch gefährlich? Gefährlich kann ein Leistenbruch werden, wenn sich Gewebe oder Organe in der Bruchlücke verfangen und einklemmen. Das kann eine Notsituation sein, die durch eine sofortige Operation behoben werden muss. Wie wird ein Leistenbruch behandelt? Ein Leistenbruch kann nur durch eine Operation geheilt werden, da sich die Lücke in der Bauchwand nicht von alleine verschließt.
Kann minimal-invasiv (mit Schlüsselloch-Chirurgie) operiert werden? Ja. Beim Erwachsenen kommen verschiedene Operationsverfahren in Frage. Je nach individueller Situation werden konventionelle Operationen mit einem ca. 5 7 cm langen Schnitt über der Leiste oder endoskopische Operationen mit drei kleinen Schnitten von 0,5 1 cm durchgeführt. Bei beiden Methoden werden in der Regel Kunststoffnetze eingesetzt, um die Bindegewebsschwäche zu beheben und die Lücke zu verschließen. In den meisten Fällen (ca. 90 % der Fälle) empfehlen wir die sichere und zuverlässige Methode der endoskopischen Operation (Schlüsselloch-Chirurgie) in der sog. TEP-Technik (Total extraperitoneale Patch Technik). Dabei wird ein Kunststoffnetz minimal-invasiv in die Bauchdecke eingesetzt. Die OP findet unter Vollnarkose statt. Der Facharzt, der Sie untersucht, berät Sie welche OP-Methode für Ihren Leistenbruch am besten geeignet ist.
Behandlungsablauf im Marien Hospital Witten Im Folgenden finden Sie einen detaillierten Überblick über die drei stationären Tage und die vorstationäre Behandlung im Marien Hospital Witten. Vorstationäre Behandlung (Datum: ) Blutabnahme, eventuell weitere Untersuchungen Ausführliches Gespräch über die OP Unterschrift der Einverständniserklärung Ausführliches Gespräch mit dem Anästhesisten über die Narkose Tag der Operation (Datum: ) Bitte essen, trinken oder rauchen Sie an diesem Tag NICHT. Lediglich Ihre normalen Tabletten können Sie einnehmen. Sie kommen zur chirurgischen Ambulanz und werden im Marien Hospital stationär aufgenommen. Der Leistenbereich wird durch eine Rasur enthaart und die zu operierende Seite wird markiert. Sie erhalten eine Beruhigungstablette. Sie werden im Bett zur Operation gebracht und operiert. Nach der Operation werden Sie im Aufwachraum aus der Narkose wach. Hier werden Ihre Vitalparameter (Atmung, Blutdruck, Puls) überwacht. Wenn Sie Schmerzen haben, erhalten Sie Medikamente. Sie dürfen jetzt trinken (Tee, Wasser, Kaffee). Sie bemerken, dass Sie drei kleine Pflasterverbände und einen Kunststoffschlauch (Drainage) am Unterbauch haben. Sie werden wieder in das Krankenzimmer auf der Normalstation gebracht. Sie dürfen erst mit Hilfe der Krankenpfleger, danach selbstständig aufstehen. Am Nachmittag wird Ihnen eine leichte Mahlzeit serviert.
Erster Tag nach der Operation Sie erhalten normale Kost und dürfen sich frei bewegen. Nach der Visite wird Ihnen die Wunddrainage entfernt. Dies verursacht keine Schmerzen. Wenn Schmerzen vorhanden sind, erhalten Sie gut verträgliche Schmerzmedikamente. Es findet eine Ultraschalluntersuchung des OP-Gebiets statt. Zweiter Tag nach der Operation Die OP-Wunde und das Operationsgebiet werden kontrolliert. Durch die Mobilisation bringen wir Sie wieder voll in Bewegung. Das Entlassungsgespräch findet statt. In der Regel müssen keine OP-Fäden entfernt werden, da die Wunden mit einem Gewebekleber verschlossen werden. Sie werden mit einem Entlassungsbericht für Ihren Hausarzt entlassen. Foto: pressmaster, fotolia.de
Welche Konsequenzen hat der Leistenbruch für mich? Wie kann ich mich vorbereiten? Im ärztlichen Vorgespräch vor der OP werden alle relevanten Dinge mit Ihnen besprochen. Falls Sie Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen (Marcumar, Aspirin, Clopridogrel (Plavix )), fragen Sie bitte den Arzt, wie die Einnahme in der Phase vor der Operation erfolgen soll. Wann kann ich meinen Körper wieder belasten? Im Prinzip können Sie sofort nach der Entlassung mit der körperlichen Belastung anfangen. Nach der Operation empfehlen wir Ihnen sich körperlich einige Tage zu schonen, um eine störungsfreie Einheilung der Netzimplantate zu erleichtern. Die meisten Patienten benötigen ungefähr 8 10 Tage bis sie wieder ihre gewohnte körperliche Tätigkeit und Sport aufnehmen können. Nach dieser Zeit gibt es keine Einschränkung der körperlichen Belastung. Auch Leistungssport kann nach ca. 10 14 Tagen betrieben werden. Foto: fritzi braun, fotolia.de
Wie lange habe ich Schmerzen? Die operationsbedingten Wundschmerzen können 2-3 Tage vorhanden sein, sodass Sie leichte Schmerzmedikamente erhalten. Manche Patienten beschreiben Muskelkater -ähnliche Beschwerden bis zu 5 Tage nach der OP. Danach klingen die Beschwerden sehr schnell ab. Kann ein Leistenbruch wieder auftreten? Es ist zwar möglich aber extrem unwahrscheinlich dass ein Leistenbruch wieder auftritt. Bei der Operation wird ein Netz eingesetzt, sodass die Bauchdecke verstärkt und das erneute Entstehen eines Bruchs verhindert wird. Aus welchem Material bestehen die Netze? In der Regel sind die bei Leistenbruchoperationen eingesetzten Netze auf der Basis von Polypropylen hergestellt. Seit Jahrzehnten wird das Material in der Behandlung von Bauchwandbrüchen eingesetzt und ist kontinuierlich weiterentwickelt worden. Das Netz wird nicht vom Körper resorbiert, sondern in die Bauchdecke integriert. Möchten Sie, dass wir unmittelbar nach der OP Ihre Angehörigen informieren? Bitte geben Sie uns eine Person an, die wir für Sie nach der OP anrufen können.
Marien Hospital Witten Hernien-Zentrum Prof. Dr. med. M. Senkal Sekretariat Frau Schwarz Fon 0 23 02-173 - 12 03 Fax 0 23 02-173 - 12 17 chirurgie@marien-hospital-witten.de Anmeldung und Sekretariat der Ambulanz Fon 0 23 02-173 - 12 05 Stand November 2013