Erasmusaufenthalt in Barcelona



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Transkript:

Erasmusaufenthalt in Barcelona WS 2012/2013 von Daniel Popp Name, Vorname: Popp Daniel Name der Gastuniversität: Universitat de Barcelona, Facultat de Medicina Angaben zum Austausch Zeitraum des Aufenthalts: 2.8.-19.12.2012 Motivation/Hintergründe: Die Gründe warum ich Erasmus machen wollte sind zahlreich. Die wichtigsten waren wohl um einmal in einer anderen Stadt bzw. in einer Großstadt zu leben, eine neue Sprache zu erlernen oder zu vertiefen, andere Leute und eine andere Kultur kennen zu lernen. Es war seit Beginn des Studiums mein Wunsch nach Italien oder Spanien zu gehen, aus beziehungstechnischen Gründen kam es aber in den ersten fünf Studienjahren nicht dazu. Nun, ich war davor schon des Öfteren für mehrere Wochen im Ausland, unter anderem habe ich drei Famulaturen außerhalb Österreichs absolviert, es ist dennoch etwas anderes in einem anderen Land für etwas längere Zeit zu leben. Die Wahl fiel dann auf Spanien und letztendlich auf Spanien weil ich die Sprache lernen wollte und auch noch zuvor eine Reise und eine Famulatur in Mexiko plante. In Frage kamen für mich Madrid und Barcelona in Frage weil es eben eine Großstadt sein sollte. Die Aufenthaltsdauer für Madrid war auf 6 Monate beschränkt, ich wollte aber zum damaligen Zeitpunkt unbedingt für ein Jahr gehen, somit fiel die Entscheidung leicht. Einen der beiden Plätze für Barcelona zu bekommen war aufgrund der Vielzahl der Bewerber gar nicht so einfach. Da die Platzvergabe aber nach Studienfortschritt erfolgt, ich beinahe alle Prüfungen hatte und ich damals auch eine Erasmus Incoming als Mentor betreute bekam ich den Platz. Der andere ging an einen Kollegen der damals bereits sein PJ absolviert hatte. Vorbereitungen/Administrative Schwierigkeiten: Da ich bei Antritt das 5. Jahr bereits vollständig absolviert hatte, beschloss ich Sprachkurse zu absolvieren und meine Diplomarbeit in Barcelona zu schreiben. Dafür ist eine Bestätigung eines Betreuers der Gastuniversität nötig, der einem seine Unterstützung schriftlich (per Mail genügt) zusichert. In Spanien muss man als Medizinstudent aber keine Abschlussarbeit schreiben, was die Begründung für die Absage vom zuständigen Professor Dr. Trilla war. Auf die Erklärung dass ich in Graz

meinen Betreuer habe und der Betreuer in Barcelona nicht sehr viel Zeit Opfern wird müssen kam als Antwort warum ich dann überhaupt nach Barcelona kommen will. Alle Versuche blieben erfolglos. Ich ließ mich aber nicht entmutigen und flog einfach hinunter um erst einmal den Katalankurs zu machen. Nach einem persönlichen Gespräch mit Dr. Trilla sah es schon etwas besser aus, es kam zu einem Gespräch mit einem sehr netten und hilfsbereiten gewissen Professor Fernandez und er erklärte sich bereit mich bei meiner Arbeit zu unterstützen. Dennoch dauerte es ungefähr ein Monat bis ich offiziell Student auf der Facultat de Medicina war. Für die anderen Erasmus- und auch normalen Studenten begann zu dieser Zeit die Anmeldung zu den Kursen, die über das Erasmusbüro relativ unkompliziert passiert. Aber typisch spanisch, die Kurse beginnen und viele Studenten sind noch nicht angemeldet- anscheinend ganz normal. Wahlfächer durfte ich im ersten Semester leider keine machen- was ich bis heute nicht verstanden habe. Studium: Das Schreiben der Diplomarbeit in Barcelona war eine nahezu unmöglich zu bewältigende Aufgabe. In der Bibliothek der Medizin Uni Hospital Clinic gab es W- LAN und auch einige englische Bücher zu meinem Thema. Der Kontakt mit meinem Betreuer zu Hause erfolgte über Email und auch über Skype. Ich besuchte inoffiziell auch ein Wahlfach, welches mal auf Katalan mal auf Spanisch abgehalten wurde. Zudem Besuchte ich drei Mal wöchentlich zwei Stunden einen fortgeschrittenen Sprachkurs für Erasmusstudenten in der schönen alten Hauptuniversität der UB. Der war sehr gut, setzte die Basics voraus und handelte eher die Form und Ausdrucksweise ab. Sehr zu empfehlen. Der EILC Katalan- Kurs zu Beginn war interessant, man erfuhr auch schon so einiges über die Katalanische Kultur und ich konnte danach zumindest die Straßenschilder und einen Teil der Speisekarte auf Katalan lesen. Und vor allem ist es ein guter Einstieg um neue Leute kennen zu lernen, die Studenten kamen aus den verschiedensten Ländern- hauptsächlich aber Italiener, Portugiesen, Franzosen und Deutsche und es ergab sich eine nette Runde mit der man sich immer wieder traf. Unterkunft: Die Wohnungssuche in Barcelona ist ebenfalls sehr unkompliziert. Auf der Uni hängen Zettel von Leuten aus die Wohnungen vermieten und zum Teil auch selbst dort erscheinen um gleich eine Besichtigung mit den Interessenten zu machen. Richtig gute, auch leistbare Wohnungen habe ich aber keine gesehen. Das Preis- Leistungsverhältnis ist im Übrigen in Barcelona eine Katastrophe. Schlechte Bausubstanz, alte Wohnungen, viele ohne Heizung, Zimmer ohne Fenster sind keine Seltenheit. Auf loquo.com was vergleichbar mit WG- gesucht ist kommen täglich neue Inserate. Auch ist ein Mietvertrag nicht üblich, eine Kaution von einer Monatsmiete wird meist verlangt. Ich hatte den Eindruck dass Erasmusstudenten teilweise ausgenutzt werden und zum Teil überhöhte Preise bezahlen. Die erste Nacht kam ich in einem Hostel direkt gegenüber der Uni unter, über welches ich auch gleich eine Wohnung mitten im Zentrum vermittelt bekam, in die ich gleich am nächsten Tag einzog und bis zum Schluss dort wohnte. Für 400 Euro hatte ich ein zwar

karg eingerichtetes aber richtig großes, helles und was mir ganz wichtig war außerordentlich ruhiges Zimmer mit Blick auf einen großen sonnigen Innenhof. In der WG wohnte ich zusammen mit 4 bis 5 weiteren Leuten, zum Teil Studenten und zum Teil arbeiteten die Leute schon. Ich wollte bewusst nicht mit anderen Erasmusstudenten zusammenwohnen weil ich glaube dass das um die Sprache zu lernen nicht förderlich gewesen wäre. Meine MitbewohnerInnen kamen eigentlich alle aus Südamerika und sprachen alle Spanisch: Venezuela, Mexiko, Brasilien was für das Sprachenlernen ausgezeichnet war. Irgendwann beschloss ich umziehen zu wollen, sah mir an einem Tag auch mehrere Wohnungen in den verschiedensten Vierteln an. Eigentlich wollte ich näher an das Hospital Clinic, in dessen Bibliothek ich die Arbeit schrieb. Es war ein sehr interessantes Unterfangen, jedoch stellte ich fest dass es um den gleichen Preis keine vergleichbare, schon gar nicht eine bessere Wohnung gibt. Alltag in der Gaststadt: Das Leben in Barcelona ist sehr turbulent. Es gibt eine unzählige Vielzahl an Aktivitäten, Museen, Konzerte, Märkte, Sportmöglichkeiten, Cafes, Bars, Clubs... So bis Ende Oktober konnte man noch an den Strand gehen. Ich war zu der Zeit dort wo gerade Landesweite Wahlen stattfanden und die Katalanen die Auswirkungen der Finanzkrise sehr stark zu spüren bekamen. Die Unabhängigkeitsbestrebungen konnte man bei sehr häufigen und oft auch größer angelegten Demonstrationen hautnah miterleben. Am stärksten in Erinnerung blieb mir das Bild einer verwüsteten Bank, die zahlreichen zerstörten Bankomaten und eine Gruppe von Menschen die mit Plakaten abends in eine kleine Bankfiliale stürmte und die hilflosen Mitarbeiter beschimpfte und für die sofortige Auszahlung ihres Ersparten protestierte. Sehr nervenaufreibend waren die U- Bahnstreiks die mindestens einmal pro Woche stattfanden und bei der der Linienverkehr auf ein Drittel reduziert wurde was zu Menschenmassen in den extrem heißen nicht gut belüfteten U- Bahn Schächten führte. Ich kaufte mir auch ein Fahrrad, mit welchem man zuverlässiger vorankommt als mit der U- Bahn. und man vom Zentrum aus auch alles innerhalb kurzer Zeit erreicht. Essen und Feiern hat in Barcelona nicht nur bei den Einheimischen einen hohen Stellenwert. Morgens vor der Arbeit trinkt man einen Kaffee mit etwas süßem, Mittags isst man ein Bocadillo (Art Sandwich) und auch einen Milchkaffee dazu (!), nachmittags eine Kleinigkeit zwischendurch ( algo para picar ) und abends gegen 10 wird anständig abendgegessen. Nach einiger Zeit und mit Tipps von Einheimischen kennt man die guten Tapas Lokale. Die typischen Touristenfallen sind teuer und qualitativ nicht sehr anspruchsvoll und sollte man daher generell meiden. Was das Nachtleben angeht ist Barcelona wohl kaum zu überbieten. Für alle Anprüche und für jeden Geschmack gibt es etwas. Ob Erasmus Party, underground oder schicker Club, wenn man möchte könnte man 7 Tage die Woche feiern. Die Preise (Eintritt und Getränke) sind relativ hochgehalten, was die Katalanen aber nicht vom Feiern abhält- von Krise keine Spur. Auch gibt es ständig Feste bei dem die ganze Stadt oder Besser gesagt ganz Katalonien auf den Beinen ist. Zum beispiel La Merce welches über eine ganze Woche geht oder Diada der Katalanische Nationalfeiertag. Interkultureller Austausch:

Barcelona ist eine sehr internationale Stadt. Erasmus wird sehr kommerziell betrieben. Es kommen sehr viele Italiener, Franzosen und Deutsche Studenten nach Barcelona. Zudem gibt es viele Menschen aus Südamerika und natürlich auch aus den verschiedensten Gegenden Spaniens. Ich habe es schon so erlebt dass vor allem die Südamerikaner sehr offen sind, aber auch die Spanier. Die Katalanen sind vielleicht etwas speziell und im Verhältnis habe ich sicherlich weniger richtige Katalanen kennengelernt als Leute aus anderen Nationen. Äußerungen bezüglich Sympathien für Spanien oder gar politische Meinungen zum Thema Unabhängigkeit kommen bei so manchem Katalenen/ bei so mancher Katalanin mit generell sehr stark ausgeprägtem Nationalstolz eher nicht gut an. Trotz des Katalan war es sehr einfach Spanisch zu lernen da wie erwähnt sehr viele nicht Katalanen in Barcelona wohnen und überall auch spanisch gesprochen wird. Ich bewegte mich auch hauptsächlich in spanischsprachigen Kreisen. Was ich feststellte war dass Vorurteile gegenüber diversen Nationen im Einzelfall sich meist nicht bewahrheiteten dennoch sich immer wieder als sehr zutreffend erwiesen. Lebenserhaltungskosten: Die Wohnungen sind im Mittel in etwa 100 teurer als bei uns, die Supermärkte haben in etwa Preise wie bei uns. Die großen Märkte sind um einiges teurer, aber dafür auch qualitativ um einiges besser. Bezüglich Tapas und dergleichen kommt es natürlich darauf an wo man hingeht, ist aber durchaus leistbar. Ein Monatsticket für die Metro kostet ungefähr 30. Alles in Allem kommt man mit den zusätzlichen knapp 300 Erasmusförderung bestimmt gut über die Runden. Nebenher zu arbeiten lohnt sich in Spanien eher nicht, ein Kellner zum Beispiel verdient ca. die Hälfte von dem was man bei uns verdient und man gibt außerdem kein Trinkgeld. Wichtige Emailadressen und Links: Oficina Erasmus <erasmus.medicina@ub.edu> https://www.facebook.com/erasmusmedicina.ub?fref=ts http://www.ub.edu/uri/estudiantsnoub/intercanvis/adres_a.htm http://www.ub.edu/medicina/atencio_est/index.htm#mobilitat http://www.ub.edu/medicina/medicina/calendari.htm http://www.eh.ub.edu/cursos/ang/temanou8.shtml Fazit: Barcelona ist eine wunderbare, aufregende und schöne Stadt in der es unglaublich vieles zu erleben gibt. Ich hatte eine tolle Zeit. Dennoch muss ich sagen dass ich im Nachhinein einiges anders machen würde. Erstens finde ich dass das letzte Jahr zu spät ist um Erasmus zu machen, ich zumindest war nicht mehr so entspannt wie die meisten anderen, zum Großteil um Einiges jüngeren Erasmusstudenten. Meiner Meinung nach wäre das dritte oder vierte Jahr optimal, doch bei dem jetzigen Auswahlsystem hat man zu diesem Zeitpunkt eigentlich keine Chance einen von den begehrten Plätzen zu bekommen. Vielleicht sollte man sich auch von Seiten der Meduni überlegen wie man das in Zukunft besser löst. Der zweite Barcelona- Platz wurde von dem bereits mit dem

Studium fertigen Kollegen letztendlich nicht angenommen da er schon zu arbeiten anfing. Die Diplomarbeit zu schreiben auf Erasmus in Barcelona war sehr schwierig. Ich sah nach einiger Zeit ein dass ich bei aller Mühe nicht wirklich produktiv sein konnte und beschloss nach vier Monaten nach Hause zu fahren und das Studium möglichst bald zu beenden. Ich rate also jedem die Diplomarbeit an einem ruhigeren Ort in gewohnter Umgebung zu schreiben. Doch bevor man Erasmus gar nicht macht, würde ich es so wie in meinem Fall dennoch auch noch im letzten Jahr machen. Eher würde ich normale Kurse besuchen und als Wahlfächer anrechnen lassen, Famulatur oder vielleicht auch einen Teil vom PJ machen. Dennoch hat mich Barcelona verändert. Und auch wenn nicht alles nur positiv war, es war mehr als nur eine Erfahrung und ich bin sehr froh dass ich es noch gemacht habe.